Dieses Jahr wird wohl der neue Busbahnhof eröffnet, die Frage ist nur wann. Darüber streiten Stadt und Verkehrsbetriebe. Während Oliver Haarmann, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, äußerte, dass es von „der Stadt noch nicht einmal eine Voranfrage für einen Termin zur offiziellen Inbetriebnahme“ gebe, heißt es von der Stadt: „Der Zentrale Omnibusbahnhof ist aus Sicht der Stadt betriebsbereit.“ Nun heißt es von den Stadtwerken, zu den die Verkehrbetriebe gehören, dass sich erst alle Beteiligten zusammensetzen werden und gemeinsam die weitere Vorgehensweise zur Inbetriebnahme des ZOB festlegen werden.
Verständigung auf 21. Januar als Eröffnungstermin?
Nach einem Spatenstich im Juli 2010 sollte der neue Busbahnhof eigentlich im September 2011 in Betrieb gehen. Dann wurden mehrere Eröffnungstermine in 2012 anvisiert, aber doch wieder verschoben. Als Gründe gelten eine wiederholte Ausschreibung für das Sozialgebäude und ein höherer Koordinationsaufwand, weil die Aufträge letztlich an kleine Handwerksbetriebe vergeben wurden. In einer Stellungnahme der Stadt heißt es, dass „man sich im vergangenen Jahr auf den 21. Januar 2013 als neuen Termin verständigt“ habe. Ob es dabei bleibt, ist ungewiss, denn eine Anfrage des webMoritz bei den Stadtwerken ergab: „Alle Beteiligten werden sich zusammen setzen und gemeinsam die weitere Vorgehensweise zur Inbetriebnahme des ZOB festlegen.“
Streit über Verkehrssicherungspflicht
Strittig ist zwischen Verkehrsbetrieben und Stadt unter anderem die Verkehrssicherungspflicht. „Die Stadt möchte, dass der Verkehrsbetrieb für die Fußgängerflächen zuständig ist. Das lehnen wir ab wegen der Unebenheiten bei diesen Flächen. Das sind eindeutig Baumängel“, sagte Haarmann der Ostsee-Zeitung. Laut Stadt ist die Verkehrssicherungspflicht „ganz und gar nicht strittig.“ Laut Mietvertrag habe der Mieter, also die Stadtwerke, für die Verkehrssicherungspflicht zu sorgen, beispielsweise den Schnee auf den Fußwegen zu räumen. „Es ist nicht nachvollziehbar, warum der Verkehrsbetrieb hier eine gesonderte Behandlung für sich in Anspruch nehmen will“, entgegenete Bausenator Jörg Hochheim (CDU).
Neuer ZOB etwa 380.000 Euro teurer
Insgesamt kostet der neue Zentrale Omnibusbahnhof 2,66 Millionen Euro. Der neue Busbahnhof verfügt über acht Bussteige für den Stadt- und Umlandverkehr, beispielsweise nach Wolgast, Lubmin, Riems oder Neubrandenburg. Die Fahrgäste sehen anhand einer elektronischen Anzeige dann auch, wie lange sie noch auf ihren Bus warten müssen. Auch das Sozialgebäude neben dem alten Busbahnhof zieht mit um und steht in der Mitte des neuen Busbahnhofs, während sich die Haltestellen rundherum verteilen. Sowohl die Haltestellen, als auch das Bogendach und das Sozialgebäude sind fertig abgenommen, teilte die Stadt Ende Dezember in einer Pressemitteilung mit. Die Kosten für den Busbahnhof liegen etwa 380.000 Euro höher als geplant, davon entfallen allein 200.000 Euro auf das Bogendach.
Fotos: David Vössing
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