Am Montag wurde dem Greifswald International Students Festival e.V. (GrIStuF) vom Ministerpräsidenten Erwin Sellering der diesjährige Kulturförderpreis des Landes Mecklenburg Vorpommern verliehen. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung erhielten die Vereinsmitglieder für ihr ehrenamtliches Engagement, unter anderem für die zweijährliche Organisation des gleichnamigen Festivals.

Der Preis wird in jedem Jahr verliehen, wobei herausragende Leistungen im Bereich Kunst und Kultur gewürdigt werden sollen, die in einem Bezug zum Bundesland stehen. Vorschläge für die Auszeichnung müssen beim Kulturbeirat des Ministers für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingereicht werden. In diesem Fall tat dies Vereinsmitglied Ruben Gallé und zwar „mehr oder weniger im Alleingang“, wie Marcus Leip, der ebenfalls Mitglied im Verein ist, dem webMoritz mitteilte. Die anschließende Auswahl und Vergabe geschieht durch den Ministerpräsidenten Erwin Sellering (SPD) höchst persönlich, als Anerkennung für die Organisation des Festivals auf ehrenamtliche Basis seit 2001, wie es heißt.

So rief vor rund zwei Wochen Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) beim Verein an und unterrichtete die GrIStuFler über ihre Auszeichnung. Elf von ihnen fuhren am Montag nach Schwerin, um dort den Preis entgegen zunehmen. „Wir freuen uns über die Anerkennung, aber es können sich alle gewürdigt fühlen, die beim Festival mitgeholfen haben“, so Marcus. Bei der Organisation im Juni waren mehr als 100 Helper beteiligt, die im Hintergrund angepackt haben. Dazu gehören auch die Hosts, die einen oder mehr Schlafplätze in ihren Wohnungen zur Verfügung gestellt haben genau so wie die Teamer, welche die Workshops geleitet und konzipiert haben.

Die GrIStuF-Delegation vor dem Schweriner Schloss

Die GrIStuF-Delegation und Freunde vor dem Schweriner Schloss

Dr. Wolgang Flieger, Kanzler der Uni Greifswald, hielt eine Laudatio und lobte den Verein dafür, das kulturelle und soziale Leben in Greifswald insbesondere durch die Ermöglichung interkulturellen Lernens außerhalb von Prüfungs- und Studienordnungen zu bereichern. Gerade in solchen Zeiten, in denen Stolpersteine zum Gedenken an ehemalige jüdische Bürger aus dem Boden gerissen werden,  sei es ein „starkes und insbesondere klares Signal, dass ein studentischer Verein mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet wird“.

Wie die 5.000 Euro Preisgeld verwendent werden sollen, haben die Vereinsmitglieder noch nicht entschieden. „Das Geld soll nicht in die normale Arbeit fließen“, schlägt Marcus vor. Er sprach sich dafür aus, die Summe im Namen des Vereins anderweitig zu verwenden, beispielsweise für die Unterstützung der Straze.

Der GrIStuF-Verein trifft sich jeden Mittwoch um 20 Uhr in seinem Büro in der Wollweberstraße 1, dort können auch Interessierte vorbeikommen. Als nächstes steht das Running Dinner auf dem Programm, welches am 4. Dezember stattfinden soll.

Neben dem Kulturförderpreis gibt es auch den Kulturpreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der mit 10.000 Euro dotiert ist und an Einzelpersonen verliehen wird, in diesem Jahr an Henry Gawlick, den Direktor des Museums in Hagenow. Dieser wurde für die Erforschung der jüdischen Geschichte in Hagenow und die erfolgreiche Ausrichtung seines Museums ausgezeichnet.

Fotos: Glad Mihai