Im Januar wurden einige Fachschaftsräte (FSR) mit den anderen Gremien gewählt. Zuvor mussten Wahlordnungen geändert und neue Kandidaten gefunden werden, was nicht allen FSR gelang. Die Umstrukturierung soll 2013 abgeschossen sein.

Da es keinen FSR mehr gibt, muss 2012 leider sowohl unsere Mittsommerfeier als auch das Luciafest ausfallen.“ Diese E-Mail verschickte der Fachschaftsrat der Nordistik Mitte Dezember, um die Studenten des Instituts wach zu rütteln. Es ließen sich zu wenig Kandidaten für die Wahl aufstellen. Nach nur einem halben Jahr sollten die Skandinavisten und Fennisten wieder an die Wahlurne. Dabei hatten sie doch erst im Sommer letzten Jahres gewählt – warum nun schon wieder?

Die Zusammenlegung der Fachschaftsrats- mit den anderen Gremienwahlen hatte vor allen Dingen organisatorische Gründe: Sie sollte die Beteiligten entlasten, da zum Beispiel die Wählerverzeichnisse alle mit einem Mal ausgedruckt werden können. „Zudem hatten wir uns eine Erhöhung der Wahlbeteiligung versprochen“, so Felix Pawlowski, Referent für Fachschaften und Gremien vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Insgesamt entschlossen sich 15 FSR zu einer Wahl im Januar. Vor allem an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wählen die FSR schon seit Jahren in diesem Zeitraum. Für sie war es demnach keine Umstellung. Die anderen mussten im Vorfeld ihre Wahlordnung ändern. Einige FSR wollten jedoch ihren jetzigen Wahltermin behalten. Die Mitglieder wussten nichts davon, dass ihnen eine verkürzte Amtszeit bevorstehen sollte. Zudem hätte es Probleme für BAföG-Empfänger geben können. Wer sich zwei Semester beim FSR einsetzt, bei dem verlängert sich die Regelstudienzeit um ein Semester; mit der kürzeren Amtszeit wäre das nicht gegangen. Nach Gesprächen mit den Dekanen und dem Studentenwerk wird die verkürzte Amtszeit der ehemaligen FSR nun auch als ganze angerechnet.

Letztendlich konnte man bei zehn FSR über die neuen Mitglieder entscheiden. Der Schwund lässt sich auch damit begründen, dass sich nicht genügend Kandidaten fanden. Dieses Schicksal ereilte den FSR Geschichte. Insgesamt müssen drei Positionen in einem FSR besetzt sein: Der Vorsitzende, der Finanzer und der Kassenwart.

Die Historiker hatten –trotz 1 450 Studenten – allerdings nur zwei Bewerber. Die geringe Beteiligung können sich die Mitglieder nicht erklären. „Wir hatten den Eindruck, dass gerade dieser Fachschaftsrat in den letzten Monaten viel Wind machte“, so der stellvertretende Vorsitzende Gabriel Kords. So waren sie wegen des Institutseinsturzes (moritz Magazin 87, 93) sehr präsent. Laut FSR könnte das fehlende Institut aber genau das Problem für die geringe Beteiligung sein: Der FSR mit seinem Sitz in der Soldmannstraße wird so schlechter wahrgenommen.

Während die einen zu wenige Kandidaten haben, stockt ein anderer FSR auf. Die Biochemiker erweiterten ihren FSR von fünf auf sieben Plätze. Dazu wurde schon vor ein paar Monaten die Wahlordnung geändert. In dem Rat sind nun fünf Studenten der Biochemie und zwei der Umweltwissenschaften vertreten. „Wir haben den FSR Biochemie aufgestockt, damit unsere Nachfolger die bisherige Arbeit entspannter weiterführen und hoffentlich um interessante Aspekte erweitern können“, so FSR-Mitglied Sven Kratochvil. Auch die Bereitschaft, im FSR mitzuwirken, ist bei den Biochemikern dieses Jahr hoch: Es hatten sich zehn Kandidaten gemeldet.

Im kommenden Jahr sollen die Wahlordnungen der verbliebenen FSR geändert werden, sodass auch hier die Wahlen im Januar stattfinden sollen. Senat, Studierendenparlament, Fakultäts- und Fachschaftsrat: Ab 2013 können die Stimmen dafür alle in einer Woche abgegeben werden.

Ein Bericht mit Fotomontage von Katrin Haubold