Nach der Störung einer Vorlesung durch antirechte Aktivisten in der vergangenen Woche hat den webMoritz heute eine Stellungnahme des dort massiv beschuldigten Marcus G. erreicht. Auch von weiteren Seiten gab es im Nachhinein Kritik an der Aktion.

Marcus G. hatte sich bereits letzte Woche an unsere Redaktion gewandt und die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurückgewiesen. In einer Stellungnahme schreibt er nun, Warnungen vor seiner Person seinen unbegründet. Er sei zwar „schon national eingestellt“. Allerdings seien „jegliche Extremismusvorwürfe“ ein „ausschließliches, plumpes Hetzprodukt bestimmter, politisch linksgerichteter Kreise“. Er weise diese Vorwürfe „streng zurück“. Auch distanziert er sich von jeder Form von Gewalt, „mit Ausnahme des Notwehrparagraphen“ und bekennt sich zum rechtsstaatlichen Prinzip. Die vollständige Stellungnahme haben wir am Ende dieses Artikels als pdf-Version veröffentlicht.

RCDS: Aktion ist „Gezielte Diffarmierung“

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Der RCDS Greifswald äußerte sich schon am Sonntag in einer Pressemitteilung zu dem Vorfall und weist ihn darin als „gezielte Diffarmierung“ zurück. Die Aktion habe das Zeug, als Anstachelung zu Gewalttaten verstanden zu werden und zeige „mal wieder, wie gering die Unterschiede im linken und im rechten politischen Extremismus sind.“ Die Aktivisten seien „eindeutig zu weit“ gegangen.

Marcus G. weist in seiner Stellungnahme auch darauf hin, dass sich die Antifa bisher stets einer ausgewogenen, sachlichen Diskussion entzogen habe. Nach Informationen des webMoritz geht die Aktion in der vergangenen Woche indes nicht auf die Greifswalder Antifa als Ganzes zurück, sondern – nach Eigenbeschreibung der Aktivisten – auf einen „losen Zusammenschluss antifaschistischer Menschen“.

Kritik auch aus linken Kreisen

Auch aus dem näheren und weiteren Umfeld der Antifa gab es allerdings zahlreiche kritische Stimmen zu der Aktion. Die Aktion gehe zu weit und verletze intimste Persönlichkeitsrechte und das sei „dumm“, sagte einer der Kritiker, der anonym bleiben möchte, dem webMoritz. An anderer Stelle äußerte sich Jockel Schmidt, Betreiber des Fleischervorstadtblogs, kritisch über die Aktionsform. Er schreibt in einem Leserkommentar zu einem Bericht über die Aktion unter anderem: „Ich denke, diese Aktion hätte man etwas seriöser gestalten und damit zeigen können, was der Unterschied zwischen “uns” und einem menschenverachtendem Ideologen ist.“ Auf einen Link zum Original seines Kommentars haben wir verzichtet, weil auf der Seite die Persönlichkeitsrechte von Marcus G. verletzt werden.

Download: Stellungnahme von Marcus G. in voller Länge (pdf).

Foto: Andrea Dittmar via webMoritz-Archiv (Motivbild)

Hinweis der Redaktion: Da wir nach wie vor keine ausufernde Diskussion über die Person Marcus G. provozieren und moderieren wollen, ist die Kommentarfunktion unter diesem Artikel deaktiviert. Leserbriefe nehmen wir allerdings gern per E-Mail unter web@moritz-medien.de entgegen, auch (nicht-rechtsextreme) Trackbacks werden im Kommentarbereich erscheinen.