Ein Intercity der deutschen Bahn

Ein Intercity der Deutschen Bahn.

Die Deutsche Bahn plant die Einrichtung eines zusätzlichen Intercity-Zugpaares für Pendler, das ab März zusätzlich zu den bisher geplanten Intercity-Zügen verkehren soll. Morgens soll ein zusätzlicher Zug nach Berlin verkehren, abends dann in Gegenrichtung.

Ab Dezember werden zunächst nur zwei bis drei Züge täglich (statt bisher fünf) auf dieser Strecke verkehren, ab Ende März werden dann an den meisten Tagen drei Zugpaare fahren. Wie Bahn-Pressesprecher Burkhard Ahlert auf Anfrage mitteilte, taucht das jetzt zusätzlich geplante Zugpaar aber noch nicht im neuen Fahrplan auf, der vor zwei Wochen veröffentlicht wurde. Insofern sind die Details der Verbindung, also insbesondere, wie häufig der neue Zug verkehren wird, noch nicht bekannt. Ahlert konnte sich dazu ebenfalls nicht äußern.

Dass die Bahn nun eine weitere Verbindung im Sommerhalbjahr plant, schreibt sich Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) auf seine Fahnen. Wie die Staatskanzlei MV heute mitteilte, sei die neue Planung das Resultat eines Telefonats, dass er mit Bahn-Chef Rüdiger Grube geführt habe.

Sellering: Ich war’s!

Erwin Sellering

Erwin Sellering, Ministerpräsident (SPD)

Sellering lässt sich in der Mitteilung zitieren: „Am besten wäre natürlich, wenn es überhaupt keine Streichung von Intercity-Zügen auf dieser Strecke geben würde. Ich finde es aber gut, dass die Bahn auf die Stimmen aus der Region hört und zumindest ein Zugpaar mehr einsetzt.“ In der Pressestelle der Bahn war man über diese Mitteilung zunächst überrumpelt, bestätigte sie dann aber.

In den vergangenen Wochen hatte es reichlich Kritik an den Streichungen der Bahn gegeben, die im September bekannt geworden waren. Anschließend hatte es neben Kritik aus allen (kommunal)politischen Lagern unter anderem eine Podiumsdiskussion gegeben. Heute Abend formiert sich ein Aktionsbündnis gegen die Streichungsvorhaben. Der CDU-Landtagsabgeordnete Burkhard Lenz begrüßte die neuen Aussichten. Gleichwohl erneuerte er seine Kritik an den geplanten Streichungen.

Karpinsky: Kürzung bleibt Kürzung

Auch in Greifswald gab es Kritik. Grünen-Geschäftsführer Kay Karpinsky erklärte dem webMoritz: „Wenn man drei von fünf Zugpaaren in der Nebensaison streicht und dann die  Kürzung um ein Drittel als großen Erfolg verkauft, stimmt etwas nicht. Ich habe den Verdacht, dass das die Taktik der Bahn gewesen sein könnte: Von vorneherein das Ziel gehabt zu haben, zwei Zugpaare zu streichen, aber zunächst drei Streichungen zu verkünden.“ Ihm ist wichtig, dass es nach wie vor zu einer Kürzung des Angebots kommen wird: „Aber da die Diskussion in der Region doch recht ausführlich gewesen ist, denke ich schon, dass die Leute merken, welches Spiel da gespielt wird.“

Bilder: webMoritz-Archiv, Christine Fratzke (Aufmacher Bahnhof, Sellering)

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