Als Protest gegen die Bedingungen an Universitäten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen findet vom 15. bis 19. Juni 2009 ein bundesweiter Bildungsstreik statt. Die Greifswalder Studierendenschaft, bzw. ihre verfassten Gremien haben in der vergangenen Woche die aktive Beteiligung abgelehnt. Ein durchaus bemerkenswerter Schritt, schließlich beteiligen sich quer durch die Republik ASten, Schülervertretungen, Gewerkschaften und andere freie Zusammenschlüsse. Doch gerade Letztere scheinen das Problem für die Greifswalder Studierendenvertreter darzustellen.
Das Mobilisierungsvideo zum bundesweiten Bildungsstreik
Zur Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) am 26. Mai stellten David Noack, Diana Treiber (beide SDS), Anne Klatt (GHG), Sebastian Jabbusch und Erik von Malottki (Jusos) einen Antrag, der unter anderem die Organisation einer Demonstration durch den AStA und eine intensive Bewerbung der Veranstaltungen anlässlich der Streikwoche vorsah.
Bedenken einiger Parlamentarier, vor allem aber aus dem AStA selbst, führten dazu, dass der Antrag drastisch gekürzt wurde, die eigene Demonstration fiel weg, aus „intensiv bewerben“ wurde „hinreichend informieren“ und einen Aufruf zur Teilnahme seitens des StuPas gibt es auch nicht mehr.
Entscheidend war neben formalen Gründen wie der Kurzfristigkeit des Termins und der ohnehin stattfindenden Vollversammlung der Studierendenschaft am selben Tag vor allem der Verdacht, es könne im Rahmen der bundesweiten Aktion zu gewalttätigen Übergriffen und Vandalismus kommen.
Auf Anfrage des webMoritz erklärte Fabian Freiberger, Referent für Hochschulpolitik:
„Der AStA hat sich schon seit Ende 2008 mit dem Thema „Bildungsstreik 2009″ beschäftigt.
Wir haben verschiedene Meinungen eingeholt und den damaligen Co-Referenten für politische Bildung zu einem der Vernetzungstreffen nach Berlin entsandt.
Die ganze Zeit konnten wir nicht das Gefühl kriegen, dass diese Aktionswoche organisatorisch und thematisch wirklich gut ausgearbeitet war. Die zusätzliche Warnung eines Mitglieds des Vorstandes vom fzs (freier zusammenschluss von studentInnenschaften), dass sich an den Aktionen auch linksextreme Gruppierungen beteiligen werden, die Gewalttaten und verfassungsfeindlichen Aktionen gegenüber nicht abgeneigt zu sein scheinen, führte auf unserer Seite schon im März zu dem Entschluss, uns nicht zu beteiligen.
Das Studierendenparlament wurde darüber informiert und ein dementsprechender Beschluss von Seiten des AStA Greifswald und der Landeskonferenz der Studierendenschaften (LKS) eingeholt.“
Freiberger gelang es, die Mehrheit des Parlaments von seinen Bedenken zu überzeugen, brachte damit aber auch offenkundig einige Mandatsträger gegen sich auf. Kritisiert wird vor allem, dass der AStA zwar inhaltlich die gleichen Ziele wie die Initiatoren des Bildungsstreiks verfolge, aber nicht bereit sei, sich organisatorisch zu beteiligen.
Senator und StuPa-Mitglied Sebastian Jabbusch bat den webMoritz in einer Mail um die Veröffentlichung des Satzes: „Sebastian Jabbusch schließt nach diesem ungeheuerlichem Verhalten von Fabian Freiberger eine Personaldebatte in der nächsten Sitzung nicht aus“.
Dennoch steht fest, dass der Bildungsstreik auch in der breiten Öffentlichkeit nicht unumstritten ist. Besonders die Aktion „Banküberfall“ rief Kritiker auf den Plan. Dabei sollen am 18. Juni Finanzinstitute in ganz Deutschland besetzt werden, um darauf hinzuweisen, dass die Bundesregierung zwar Milliardenkredite für angeschlagene Banken zur Verfügung stellt, im Bereich Bildung aber seit Jahren spart.
Trotz der Absage des Studierendenparlaments planen einige hochschulpolitische Gruppen (SDS, Jusos) und die Hochschulgruppe des Deutschen Gewerkschaftsbundes noch einige Veranstaltungen.
Unter anderem soll es am 17. Juni im Vorfeld der Vollversammlung eine Demonstration geben, die ab 14 Uhr vom Campus Beitz-Platz zum Audimax zieht. Weiter Informationen zum Programm findet ihr auf der kürzlich eingerichteten Seite zum Greifswalder Bildungsstreik.
Bilder:
Foto Fabian Freiberger – Christine Fratzke
Foto Bildungsstreik – daklebtwas via flickr
Schöner Artikel, schön das auch kritische Stimmen zu Wort kommen.
Ich teile Fabians Sorge, das die Aktion instrumentalisiert werden könnte.
Auch beim Schülerstreik wurde recht Vielen erst im Nachhinein klar, das auch Gruppen mitmischten, mit denen sie sich eher nicht solidarisieren wollten.
Banküberfälle sind – glaube ich/soweit ich weiß – in Greifswald nicht geplant. Am Donnerstag nach der Demo/Vollversammlung wird der SDS ein Sommerfest mit Film und Diskussion veranstalten.
der RCDS sieht das wohl anders. Hier ein Zitat von ihrer Homepage ( <a href="http://www.rcds.de)“ target=“_blank“>www.rcds.de)
"Zum bundesweit angekündigten Bildungsstreik erklärt der Bundesvorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Gottfried Ludewig: „Der sogenannte Bildungsstreik ist völlig kontraproduktiv. Den Einzigen, denen er schadet, sind die Studenten selbst.“ Der RCDS fordert seit langem eine bessere Bildungs- und Hochschulpolitik. So ist die Bekämpfung der hohen Abbrecherquoten an deutschen Hochschulen ein gravierender Missstand, der durch eine bessere Betreuung und Information von Studienanfängern gelöst werden kann. „Ich würde mir wünschen, dass wir über Bildungsthemen diskutieren und nicht versucht wird, mit einer plumpen Krawallaktion nach Aufmerksamkeit zu haschen. Die vermeintlichen Streiter für studentische Interessen schaden nur der Studentenschaft. Klausuren müssen trotzdem geschrieben werden. Da hilft es nicht, wenn man die Vorlesungen stürmt und Studenten vom Lernen abhält“, so Ludewig, der auch Mitglied des Bundesvorstandes der CDU Deutschlands ist. Außerdem sei zu befürchten, dass gewaltbereite Gruppen universitäre Einrichtungen beschädigen. So im vergangenen Jahr an der Humboldt-Universität in Berlin geschehen, als Linksradikale eine Ausstellung zur NS-Vergangenheit zerstörten. „Wir dürfen bildungspolitische Themen nicht einem Mob überlassen. Durch deren Gewaltaktionen rückt das, was wirklich an deutschen Hochschulen geändert werden muss in den Hintergrund“, sagte Ludewig abschließend."
RCDS: "IDEEN STATT RANDALE!"
der RCDS sieht das wohl anders. Hier ein Zitat von ihrer Homepage ( <a href="http://www.rcds.de)“ target=“_blank“>www.rcds.de)
"Zum bundesweit angekündigten Bildungsstreik erklärt der Bundesvorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Gottfried Ludewig: „Der sogenannte Bildungsstreik ist völlig kontraproduktiv. Den Einzigen, denen er schadet, sind die Studenten selbst.“ Der RCDS fordert seit langem eine bessere Bildungs- und Hochschulpolitik. So ist die Bekämpfung der hohen Abbrecherquoten an deutschen Hochschulen ein gravierender Missstand, der durch eine bessere Betreuung und Information von Studienanfängern gelöst werden kann. „Ich würde mir wünschen, dass wir über Bildungsthemen diskutieren und nicht versucht wird, mit einer plumpen Krawallaktion nach Aufmerksamkeit zu haschen. Die vermeintlichen Streiter für studentische Interessen schaden nur der Studentenschaft. Klausuren müssen trotzdem geschrieben werden. Da hilft es nicht, wenn man die Vorlesungen stürmt und Studenten vom Lernen abhält“, so Ludewig, der auch Mitglied des Bundesvorstandes der CDU Deutschlands ist. Außerdem sei zu befürchten, dass gewaltbereite Gruppen universitäre Einrichtungen beschädigen. So im vergangenen Jahr an der Humboldt-Universität in Berlin geschehen, als Linksradikale eine Ausstellung zur NS-Vergangenheit zerstörten. „Wir dürfen bildungspolitische Themen nicht einem Mob überlassen. Durch deren Gewaltaktionen rückt das, was wirklich an deutschen Hochschulen geändert werden muss in den Hintergrund“, sagte Ludewig abschließend."
RCDS: "IDEEN STATT RANDALE!"
der RCDS sieht das wohl anders. Hier ein Zitat von ihrer Homepage ( <a href="http://www.rcds.de)“ target=“_blank“>www.rcds.de)
"Zum bundesweit angekündigten Bildungsstreik erklärt der Bundesvorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Gottfried Ludewig: „Der sogenannte Bildungsstreik ist völlig kontraproduktiv. Den Einzigen, denen er schadet, sind die Studenten selbst.“ Der RCDS fordert seit langem eine bessere Bildungs- und Hochschulpolitik. So ist die Bekämpfung der hohen Abbrecherquoten an deutschen Hochschulen ein gravierender Missstand, der durch eine bessere Betreuung und Information von Studienanfängern gelöst werden kann. „Ich würde mir wünschen, dass wir über Bildungsthemen diskutieren und nicht versucht wird, mit einer plumpen Krawallaktion nach Aufmerksamkeit zu haschen. Die vermeintlichen Streiter für studentische Interessen schaden nur der Studentenschaft. Klausuren müssen trotzdem geschrieben werden. Da hilft es nicht, wenn man die Vorlesungen stürmt und Studenten vom Lernen abhält“, so Ludewig, der auch Mitglied des Bundesvorstandes der CDU Deutschlands ist. Außerdem sei zu befürchten, dass gewaltbereite Gruppen universitäre Einrichtungen beschädigen. So im vergangenen Jahr an der Humboldt-Universität in Berlin geschehen, als Linksradikale eine Ausstellung zur NS-Vergangenheit zerstörten. „Wir dürfen bildungspolitische Themen nicht einem Mob überlassen. Durch deren Gewaltaktionen rückt das, was wirklich an deutschen Hochschulen geändert werden muss in den Hintergrund“, sagte Ludewig abschließend."
RCDS: "IDEEN STATT RANDALE!"
der RCDS sieht das wohl anders. Hier ein Zitat von ihrer Homepage (http://www.rcds.de)
"Zum bundesweit angekündigten Bildungsstreik erklärt der Bundesvorsitzende des Rings Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS), Gottfried Ludewig: „Der sogenannte Bildungsstreik ist völlig kontraproduktiv. Den Einzigen, denen er schadet, sind die Studenten selbst.“ Der RCDS fordert seit langem eine bessere Bildungs- und Hochschulpolitik. So ist die Bekämpfung der hohen Abbrecherquoten an deutschen Hochschulen ein gravierender Missstand, der durch eine bessere Betreuung und Information von Studienanfängern gelöst werden kann. „Ich würde mir wünschen, dass wir über Bildungsthemen diskutieren und nicht versucht wird, mit einer plumpen Krawallaktion nach Aufmerksamkeit zu haschen. Die vermeintlichen Streiter für studentische Interessen schaden nur der Studentenschaft. Klausuren müssen trotzdem geschrieben werden. Da hilft es nicht, wenn man die Vorlesungen stürmt und Studenten vom Lernen abhält“, so Ludewig, der auch Mitglied des Bundesvorstandes der CDU Deutschlands ist. Außerdem sei zu befürchten, dass gewaltbereite Gruppen universitäre Einrichtungen beschädigen. So im vergangenen Jahr an der Humboldt-Universität in Berlin geschehen, als Linksradikale eine Ausstellung zur NS-Vergangenheit zerstörten. „Wir dürfen bildungspolitische Themen nicht einem Mob überlassen. Durch deren Gewaltaktionen rückt das, was wirklich an deutschen Hochschulen geändert werden muss in den Hintergrund“, sagte Ludewig abschließend."
RCDS: "IDEEN STATT RANDALE!"
Ist halt ärgerlich, dass der RCDS leider keine Protestkultur hat sondern immer nur den Großen hinter herläuft. Da kann man Leuten auch mal sagen, dass sie Randalierer sind. zum Glück nennen die sich demokratisch: „Wir dürfen bildungspolitische Themen nicht einem Mob überlassen." Ja, deswegen kommt doch einfach mit? Oder macht ihr euch dann schmutzig?
Tja, so ist das … mit dem Richtig Cool Drauf Sein. (Finde das übrigens gemeingefährlich – bei meinem Lachanfall hätte ich mich fast an meinem Mensa-Essen verschluckt…)
Ja, für den RCDS gibt es nur "Mob" vs. "Elite". Ein altes rechtes Denkmuster.
Im Mai 1933 haben wir schon einmal in Greifswald gesehen, was eine selbsternannte "studentische Elite" so umtreibt: Arisierung der Uni und Bücherverbrennung auf dem Marktplatz. Mit dabei die SA, der konservative Stahlhelm, die studentischen Verbindungen und der "Kampfbund für deutsche Kultur". – Ja, ja Elite hat Tradition in Deutschland. 😉
@ floordress: Beim Essen lieber nicht lesen.
😀 meine damen und herren, heute abend, exklusiv für sie live on stage…die argumentative keule…*applaus*
😀 meine Damen und Herren, heute Abend, exklusiv für Sie live on stage…die argumentative Keule…*applaus*
Toll, endlich läuft hier mal was. Saugut, das Video vom Bildungsstreik. Kreativ geschickter waren die „Linken“ ja schon immer 😉
Toll, dass endlich mal die Verantwortlichen auch ihre Verantwortung wahrnehmen und die Aktionen des AStA durch große eigene Veranstaltungen unterstützen. Ich begrüße es, dass besonders SDS und Jusos endlich mal aufgewacht sind und festgestellt haben, dass es gut ist, das wichtige und diesmal große Thema Bildungsstreik nicht in erster Linie Fabian Freiberger aufzubürden. Es freut mich zu sehen, dass der Großteil des Parlaments die Problematik einiger geplanter Aktionen erkannt hat. Richtig ist, dass diese Probleme und ihre möglichen Folgen nicht dem teils sehr unerfahrenen, teils unzureichend besetzten AStA der Uni Greifswald aufgebürdet wurden, indem man ihn per Parlamentsbeschluss in das Zentrum des Bildungsstreiks Greifswald stellt. Aus meiner Sicht deshalb vorerst Glückwunsch an alle Beteiligten, eine Person ausgenommen.
Denn nicht ungeheuerlich, sondern vielmehr lächerlich ist die Stellungnahme von Sebastian Jabbusch, nicht nur wegen oben genannter Gründe. Eine Personaldebatte zum ihm kann ich hier glücklicherweise ausschließen, denn die wäre auch lächerlich.
@ Arik: Dieser Kommentar bezog sich (nur) auf die Ankündigung von Herrn Freiberger, auch im Fall eines positiven StuPa-Beschlusses, sich diesem entziehen zu wollen.
In meinen Augen ist dies eine unglaubliche Provokation, die darüberhinaus noch an Arbeitsverweigerung grenzt.
Freiberger ist der falsche Mann für den Posten und gehört abgelöst!
Einen "Banküberfall" vorher anzukündigen, ist auch ziemlich dumm. Als Filialleiter einer von Hilfen des Bundes betroffenen Bank, in unserem Fall der Commerzbank, würde ich den Tag zu machen oder Sicherheitspersonal ordern. Naja, da fand ich die großen Demos zum Motto "Wir zahlen nicht für eure Krise!" besser. Die Aktion des Bildungsstreiks an sich kann ich dennoch voll unterstützen.
Aus Angst vor marodierenden Studenten zumachen? So weit kommt's vielleicht noch, aber derzeit wär's dafür ja wohl noch ein bisschen früh.
Und wie sähe das denn aus? "Wegen möglicher Studentenproteste bleibt unsere Filiale heute geschlossen." Höhö…
Die Hamburger Sparkasse und auch die Deutsche Bank Filale auf der Sternschanze machen sowas generell wenn Demos angesagt werden, aber bei der HASPA müssen ja auch immer die Scheiben dran glauben.
Keine Sorge, unser Freund und Helfer ist auf Zack, wie man an diesem Bild schön sehen kann:
http://www.pi-news.net/wp/uploads/2009/02/linke-p…
ieh, wer surft denn da auf pi-news….
Ich, ich bin auch reif genug, Hetze von Infos zu unterscheiden, die Qualität schwankt dort nämlich recht stark.
Und um Bessermenschen nicht mit dieser schröcklichen Adresse zu belasten, habe ich auch nach Alternativen gesucht, aber nur BILD gefunden, dann doch lieber PI, oder?
BILD oder pi? Das ist ja wie Pest oder Cholera? Ich hoffe, das sind nicht Deine täglichen Informationsquellen.
Ich hoffe nicht, das ich den Eindruck mache, mich derart einseitig zu informieren.
Durch PI stößt man immer wieder auf Meldungen, die man sonst nie gesehen hätte, z.B.: "Wurde der nicht gebrieft?"
BILD lese ich gar nicht, und regelmäßig in etwa: Spiegel, PI, Welt, Sezession, Telepolis, Tagesschau, lawblog, webmoritz, Darwins Illustrierte, Junge Freiheit, indymedia (mit Grausen).
Wie oben erwähnt, pflege ich einen kritischen Umgang mit Informationsquellen, deshalb ist z.B. indymedia dabei, wenn man MSM-Themen gegenlesen will.
Du bist Filialleiter einer von Hilfen des Bundes betroffenen Bank? Und unterstützt trotzdem voll die Aktionen des Bundesstreiks? Wie geil ist das denn….manchmal liebe ich Sprache 😀
Hehe, ja noch nicht gewußt? Ich bin der Typ, der ganz hinten rechts im Bürso sitzt und sich immer noch drüber freut, dass wir die Dresdner Bank geschluckt haben und das der Staat das jetzt zahlt. Hehehe! Was für ein Coup 😛 Und klar unterstütze ich den Streik, wir haben schon so tolle Streiktüten mit unserem Commerzbank-Logo vorbereitet, die werden wir bei der Demo verteilen.
Huch, und ich hab ja noch einen Kredit bei euch 😀 Also bevor ihr eure Kreditlinien ändert, geh ich lieber auch zur Demo 😛
Arik, lies mal: "Als Filialleiter … würde ich…." Das ist der sog. Konjunktiv – manchmal liebe ich Sprache.
Bei dieser kleinen Unernsthaftigkeit haben hoffentlich wenigstens ein paar geschmunzelt. Außer ptr, der lacht später. Denn er muss vorher erst noch den Konjunktiv erklären ^^ ptr, das konjunktive an Olivers Beittrag erschöpft sich doch nicht nur in Möglichkeiten seiner gegenwärtigen Tätigkeit. Sondern erstreckt sich auch auf den zukünftig möglichen Tag mit Bildungsstreik in Greifswald, denn vorerst planen unsere linken Freunde noch. Also lass uns mal nicht auf sprachlichen Feinheiten von webMoritz-Beiträgen rumreiten, dafür ist doch das Leben viel zu kurz 😀
Interessant dazu sind die heute beschlossenen 18 Milliarden Euro für Bildung und Forschung: http://www.tagesschau.de/inland/bildung164.html Allerdings wird das Geld bis 2019 (!) verteilt ausgegeben. Ob diese Maßnahme reicht? Wohl eher nicht.
Auf jeden, denn sie geben jedes Jahr immer noch über 30 Milliarden für die Bundeswehr aus. Ich war zwei Jahre FWDL und glaubte anschließend zu wissen, dass die 30 Milliarden so wirklich nicht nötig sind für den durchs Grundgesetz gegebenen Auftrag. Die Forschung für Wendelstein 7-X beim Elisenpark erhält währenddessen in zehn Jahren gerade um die 300 Millionen…es ist eine Schande.
"10 Milliarden für Bundeswehr – 30 Millarden für Bildung und Forschung"…diesen Slogan würde ich vermutlich wählen 😉
Hi Arik, ich war auch bei Deutschlands größtem Trachtenverein. Ich denke, das die Gelder nötig sind, um die Bundeswehr -Achtung Phrase- an ihr neues Anforderungsprofil anzupassen.
Es wird nicht jedes Jahr so viel benötigt, aber im Moment tut sich da Einiges und imho auch viel Notwendiges. Die Truppe schrumpft eh vor sich hin und das kann ja eigentlich gerade Kritikern nur recht sein. Ebenfalls sollte man nicht unterschätzen, das wir unser Image in der Welt sehr gut pflegen durch die vielen humanitären Missionen.
Da Wendelstein zu 33% von der EU finanziert wird, bekommten wir -polemisch gesagt- endlich mal was für unser Geld. Wenn man Gegner der Fusionsenergie ist, ändert sich dadurch natürlich nicht viel 🙂
Alleine dadurch, das wir dieses Jahr nur 0,15% statt 0,3% der Mehrwertsteuereinnahmen an den EU-Haushalt abführen, sparen wir 934 Millionen Euro(!). Wenn wir nicht auf Pump leben würden, wäre das Geld, das man einsetzen könnte.
Lieber Arik,
Lob für die 2 Jahre FWDL, kein Lob für die Annahme, du könntest nach zwei Jahren FWDL einen umfassenden Einblick erhalten, was die Bundeswehr wirklich an Geldern für die heutigen Einsätze benötigt 😉 Ich schliesse mich daher Aussage von mens sana an.
Vielleicht mal als Gegenpol zu den FreundInnen und Freunden des deutschen Imperialismus: Keinen Euro für die Bundeswehr, und den Militäretat auf Bildung und Soziales umverteilen!
Wer bessere finanzielle Ausstattung der Bildung (Schule, Berufsschule, Hochschule) will, muß schließlich andernorts Mittel kürzen (oder aus den Kassen der Vermögenden nehmen). Da liegt es doch nahe, den ganzen unsinnigen Militärkropf auszutrocknen.
Überhaupt: Die deutschen Besatzungstruppen im Ausland sollten unverzüglich abgezogen werden, die Bundeswehr sollte umgehend aufgelöst und die entsprechende Rüstungsindustrie auf zivile Produktion konvertiert werden. Das schafft nicht nur friedlichere Verhältnisse nach innen und außen, sondern setzt auch noch jährlich Milliarden Euro frei für soziale Projekte.
Es ist schon absurd, wenn sich hier ehemalige Wehrdienstleistende gegenseitig auf die Schulter klopfen, wie toll und wichtig doch deutsches Militär sei, während gleichzeitig im Sozial- und Bildungsbereich weitere Kürzungen drohen und die Kosten der Wirtschaftskrise auf den Schultern der arbeitenden Klasse und der sozial Schwächsten abgeladen werden.
Militär war in Deutschland schon immer das beste Mittel um Nationalchauvinismus zu fördern und das kritische Denken zu vernebeln. Da werden dann aus klassischen Angriffskriegen und Besatzungen flugs "selbstlose, humanitäre Missionen" oder "Militäreinsatze zur Durchsetzung von Menschenrechten" – nur als "Krieg" darf das natürlich nicht offiziell bezeichnet werden, denn Deutschland führt ja seit 1945 keine Kriege mehr…
Karl Liebknecht hat das mal ganz treffend formuliert:
"So wird der Militarismus zum gefährlichen Hemmschuh, oft zum Totengräber selbst desjenigen kulturellen Fortschritts, der an und für sich im Interesse auch der heutigen Gesellschaftsordnung läge. Schule, Kunst und Wissenschaft, öffentliche Hygiene, Verkehrswesen: Alles wird aufs äußerste stiefmütterlich behandelt, da wir für Kulturaufgaben, um ein bekanntes Wort zu gebrauchen, bei Molochs Gefräßigkeit nichts übrig haben. […] Also der gepanzerte Arm ist stets erhoben, bereit, zerschmetternd einzuschlagen. Man heuchelt: 'zur Sicherung der Ordnung', 'zum Schutz der Freiheit der Arbeit', und man meint: 'zur Sicherung der Unterdrückung', 'zum Schutz der Ausbeutung'."
(aus: Karl Liebknecht: Militarismus und Antimilitarismus. 1907)
Und da würde ich sogar hier dem Liebknecht Zustimmen, da die Verhältnisse im Kaiserreich mit seiner Armee völlig andere waren als sie heutzutage sind.
Deutschland ist unter den NATO-Staaten das Land, welches die geringsten Ausgaben für das Militär leistet. Es ist ja nicht mehr so, dass wir eine "Risikoflotte" gegen England aufstellen müssten. Wir rüsten auch nicht in großem Maße auf, in dem wir hunderte von Panzerdivisionen aufstellen. Es geht um den verbesserten Schutz der Soldaten im Einsatz gegen terroristische Angriffe und Sprengfallen. Und Menschen, die hier ach so doll das Recht auf Bildung propgagieren, lassen das für Mädchen in Afghanistan natürlich wieder nicht gelten. Achso, nein, die Taliban werden natürlich nach dem Abzug der NATO Truppen aus AFG direkt ihre Waffen gegen Schreibwaren und Laptops eintauschen um mehr Menschen Bildung zu ermöglichen. Konnte man ja aktuell in Pakistan beobachten.
Dummheit – wegtreten.
Ich will Dir Dein idealistisches Bild von der momentanen Situation in Afghanistan nicht nehmen – aber die Verhältnisse dort sehen anders aus. Ein Blick in die internationale Presselandschaft, also bitte nicht nur auf wiedergekäutes "Wir führen keinen Krieg am Hindukusch, sondern verteidigen dort die Freiheit Deutschlands" stützen. – Ist jetzt aber auch eine Nebendebatte, die wir hier nicht unbedingt führen müssen. Es wäre da z.B. auch mal zu fragen, ob die Operationen von Besatzungstruppen in Afghanistan nicht auch als Terrorismus (= wahllose Angriffe auf die Zivilbevölkerung zur Erzeugung von Angst und Schrecken) anzusehen sind (z.B. Bombardieren von Hochzeitsfeiern und Siedlungen/Dörfern, Betreiben von Folterzentren in Baghram, Unterstützung und Ausrüstung von sog. Warlords, Einsatz von Clusterbomben).
Der eigentliche Punkt war ja, daß der Militäretat andere Etatposten des Staates auffrißt. In der BRD fließen über 29 Mrd. EUR in den Militärhaushalt (dazu noch ca. 3,5 Mrd. EUR Militärausgaben, die in anderen Haushaltsposten auftauchen). Diese offiziell 29 Mrd. EUR machen über 10% des Gesamthaushalts aus. Der Militäretat steigt in der BRD seit Anfang der 1990er jedes Jahr, darunter ein enormer Posten an Auf- und Umrüstungen (in Hinblick auf weltweite Kriegseinsätze). Nie war der Rüstungshaushalt größer als 2009 – und im kommenden Jahr wird er (trotz Wirtschaftskrise) wohl weiter steigen. Siehe auch http://www.imi-online.de/download/IMI-Analyse-200…
Selbstverständlich war der prozentuale Anteil der Militärausgaben im Kaiserreich größer (ca. 20-25% zwischen 1905 und 1910), aber die Bildungs- und Sozialausgaben waren vor der Weimarer Republik auch weitaus geringer (z.B. nur sehr kurze Volksschulbildung, extrem geringe Studentenzahlen, eine im Vergleich zu heute rudimentäre Sozialstaatlichkeit, keine Kindertagesstätten/-gärten …).
Karl Liebknechts Buch (das ich als Lektüre wärmstens empfehle) war nicht allein auf das deutsche Kaiserreich 1907 gemünzt, sondern auch eine grundsätzliche Anklage des Militarismus. Militarismus bedeutet u.a. daß auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung ein Kriegs- und Repressionsapparat aufgebaut wird zum Schutz der bürgerlichen Klassenherrschaft nach innen und außen. Einhergehend mit der Ausweitung von Militäreinsätzen im Ausland wird auch stets die Militarisierung der Innenpolitik vorangetrieben – die CDU-Forderung nach Einsatz der Bundeswehr im Inneren und der erprobte Einsatz der Bundeswehr im Inneren während des G8-Gipfels in Mecklenburg-Vorpommern zeigen, was uns da in den kommenden Jahren noch alles blüht. Schon heute ist die Vernetzung von Polizei und Militär recht umfassend (Gefahrenabwehrzentrum in Potsdam, mittlerweile flächendeckende Heimatschutzstrukturen, bei Großereignissen Einsatz von Helikoptern, Tornados und AWACS sowie Spähpanzern Fennek).
Ist es so schwer zu verstehen? – Das Geld, das für die Kitas, Schulen, Hochschulen und Bibliotheken fehlt, wird fürs Militär verbraten, um in fremden Ländern Krieg bzw. ein militärisches Besatungsregime zu führen. Das nutzt weder der Mehrheit der Bevölkerung hier noch der Mehrheit der Bevölkerung im angegriffenen Land.
Eigentlich kann es daher – mit Bezug auf den Bildungsstreik – nur die gemeinsame Losung geben: Bildung statt Bomben!
Ja, dann trifft der Tatbestand des Militarismus auf die Bundeswehr nicht zu. Denn hier wird keine "Klasse" unterdrückt, da die Bundeswehr bekanntlich vom vom Volk gewählten Bundestag kontrolliert wird. Desweiteren stehen 250.000 Menschen bei der Bundeswehr in Lohn & BRot (die zivilangestellten nicht einberechnet) und die RÜstungsindustrie + Zulieferer stellt auch einen erheblichen Teil an Arbeitskräften. (Jaja, was nicht heißt, dass wir sie ausdehen sollten, bitte den Hitler-Vergleich gleich im Ansatz streichen)
Die CDU Forderung ist auch völlig indiskutabel und nicht hinnehmbar.
Und auch der Einsatz von Aufklärungsfähigkeiten der BUndeswehr beim G8-Gipfel ist natürlich zu verurteilen.
Nö, das wird verbraten indem man marode Autobauer und unfähige Landesbanken finanziert.
Nochmal: Es ist völlig indiskutabel, Militär abzuschaffen. Verteidigung bedeutet nicht nur, zu gucken, dass kein böser feindlicher Panzer über die Grenze rollt. Aber das führt hier echt zu weit.
Deutsche Landsverteidigung findet bestimmt nicht in Afghanistan statt, auch wenn Hr. Struck das weiland mantraartig verbreitet hatte. Es ist wohl kaum anzunehmen, daß in absehbarer Zeit französische, dänische oder polnische Panzer in Deutschland einmarschieren. 😉
Daß es ein Parlament mit allgemeinem und gleichen Wahlrecht gibt, sagt rein gar nichts über die jeweilige Klassenherrschaft aus. Wir leben in einer bürgerlichen Gesellschaft, die darauf beruht, daß eine Minderheit (gemeinhin Bourgeoisie) im Privatbesitz der Produktionsmittel ist, während die Mehrheit (gemeinhin Proletariat) in Ermangelung von Produktionsmitteln seine Arbeitskraft verkaufen muß. Beide Gruppen bilden zusammen im Sinne des Grundgesetzes (soweit sie denn Deutsche) das "deutsche Volk", sind formalrechtlich gleichgestellte StaatsbürgerInnen (citoyen); die Klassengesellschaft wird dabei aber weder ausgehebelt (wie auch?) noch in Frage gestellt.
Daß das Militär vom Volk kontrolliert wird, wäre mir neu. 😉 Laut einer Umfrage der ARD vom Februar 2008 (was Aktuelleres habe ich gerade nicht zur Hand) sprechen sich 86% der deutschen Bevölkerung gegen den Afghanistaneinsatz aus, 55% sind sogar für einen sofortigen Rückzug aus Afghanistan. Es kann also wohl kaum die Rede davon sein, daß sich der Bevölkerungswillen in dieser Frage in den Parlamentsentscheidungen widerspiegelt.
Daß jetzt der bürgerliche Staat dem Kapital (in Form von Banken, von Opel etc.) Steuergelder in den Rachen wirft, ist letztlich auch eine weitere Umverteilung von unten nach oben. Da werden nicht nur mittels allgemeinem Steuergeld ins Trudeln geratene (oder sich überhobene, siehe Commerzbank) Banken frech subventioniert, sondern durch die Neuaufnahme von Staatsschulden erhalten ebendiese Privatbanken auch noch Zinsen vom Staat. Also im Grunde eine doppelte Abzocke.
Und mit der Einführung von marxistischem Vokabular bricht die Diskussion jetzt auch abrupt ab.
Zurecht, ret spinnt sich grad richtig einen ab. Dabei will er nicht sehen, dass gerade auch den kommunistischen Staaten aus "Sicherheitsgründen" die eigene Militärmacht stets nicht gerade unbedeutend war. Der Gedanke, dass irgendeine Form von Militär irgendwann überflüssig wird, ist schier lächerlich.
Naja – einzig dass die "kommunistischen" Staaten, überhaupt keine Rolle in der Argumentation von ret marut spielen… Ich weiß nicht wo du die hernimmst. Es erweckt vielmehr den Anschein, dass du selber nicht so richtig weißt, wie du dich der Argumente "erwehren" kannst…
Ich persönlich würde dir übrigens auf deine Äusserung "Der Gedanke, dass irgendeine Form…" folgendes erwidern:
Militär ist auch nur ein Konfliktlösungsmittel, Konflikte wird es (wahrscheinlich) zwar immer geben, deswegen werden wir auch immer Konfliktlösungsmittel brauchen. Ich glaube aber, dass wir vielleicht den Schritt wagen sollten, auch bei unseren zwischenstaatlichen Konfliktlösungsmitteln das Grundschul-Stadium (du ärgerst mich, deswegen hau ich dich) zu verlassen und mal andere Sachen auszuprobieren.
Pazifismus ist die Ablehnung "bewaffneter Konfliktlösung" – der Fokus liegt dabei auf "bewaffnet" nicht wie du es anscheinend verstehst auf "Konfliktlösung". Wie bereits erwähnt, ich glaube nicht, dass es in naher Zukunft eine Welt ohne Konflikte geben wird – wir müssen uns doch nur nicht gleich immer umbringen…
Um deine Fantasie anzuregen möchte ich noch folgende Worte sagen, Streik, Boykott, gewaltfreier Protest – es gibt zahlreiche Beispiele in denen das bereits geklappt hat.
P.S.: Guck doch auchmal hier – http://de.wikipedia.org/wiki/Gene_Sharp
Die eigentlich Aufgabe der Bundeswehr ist nicht, jemanden umzubringen, sondern genau das Gegenteil. Warum?
Wie alle interessanten Theorien zur unbewaffneten Konfliktlösung richtig in den Gesellschaften verankert werden sollen, ohne sich einen ganz neuen Menschen backen zu wollen, bleibt mir auch mit diesen weiterhin schleierhaft. Ich meine, gänzlich gewaltfreie Konfliktlösung bleibt so sehr Wunschdenken wie die Annahme es ist eine Gesellschaft möglich, in der keine Kriminalität mehr existiert.
Du selbst sprichst auch davon, dass Menschen sich nicht immer gleich umbringen müssen – und das ist richtig! Nur wer kann das denn wirklich verhindern? ret marut verfehlt den Punkt und diskutiert die Bundeswehr zu einer vom kapitalistischen Imperialismus gesteuerten MIlitärmaschinerie herunter. Das ist die Bundeswehr nun wirklich nicht.
Man kann nicht sagen, dass in der zwischenstaatlichen Konfliktlösung unberechtigterweise Grundschulniveau herrscht.
Dass kommunistische Staaten keine Rolle in der Argumentation von ret spielen, ist bei der Menge marxistischer Ideologie nicht richtig. Haben sich die real existierenden Kommunisten zu Unrecht Marx' Theorien auf die Fahnen geschrieben? Wenn ja, auf was lässt das schließen?
Ach, das spinnen habe ich längst aufgegeben und kaufe die Wolle lieber im Supermarkt oder im Wollfachgeschäft. 😉
Arik, es ging bei der Diskussion gar nicht darum, ob "Militär irgendwann überflüssig wird". Das wäre letztlich eine Diskussion um Pazifismus und gewaltfreie Alternativen etc. Da ich aber nicht pazifistisch, sondern antimilitaristisch argumentiere, können wir uns diesen Punkt auch sparen. Solange es kapitalistische Staaten gibt, wird es auch Militarismus geben – und so lange werden sich sozialistische Staaten auch mittels Militär oder ArbeiterInnenmilizen gegen weiße Interventionen verteidigen müssen.
Es ging in der Diskussion darum aufzuzeigen, daß in bürgerlichen Gesellschaften die arbeitende Klasse für das Militär zahlt und davon ausschließlich Nachteile hat (Gelder fließen in den Militäretat statt in soziale Bereiche, Lieferung von menschlichem Kanonenfutter, schrittweise Einführung von Bundeswehreinsätzen im Inneren …). Und daß dies ein strukturelles Merkmal für kapitalistische Staaten ist, die sich mittels Militär wirtschaftliche Einflußsphären und geopolitische Interventionsgebiete sichern.
Jetzt über die sozialistische (von mir aus auch kommunistische) Staatenwelt zu philosophieren, halte ich für recht abwegig und vom eigentlichen Thread abführend. Schließlich ging es hier ja um den Bildungsstreik und die Frage, wo die Gelder verbraten werden, die eigentlich zur Finanzierung guter Bildung benötigt werden. Und verbraten werden die Steuergelder nun einmal im Militärhaushalt.
Mensch, weil Wochenende ist würd ich meinen, in dem letzten Absatz haben wir jetzt mal einen Konsens gefunden 🙂
Das ist Schade – ich für meinen Teil sehe nämlich nicht, dass der Umstand "wie" etwas gesagt wird, irgendeinen Einfluss auf das "was" hat.
Mit 122 Millionen Euro trägt Deutschland über 18 % des NATO-Militärhaushaltes bei und ist damit nach den USA und noch vor Frankreich und Großbritannien der zweitgrößte Beitragszahler.
Krieg gegen Terrorismus ist Schwindel
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/Terro…
Israel: Deutsche Waffen gegen Menschenrechte
Ein kritischer Bericht über die Rüstungsexportpolitik der Bundesregierung
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/regionen/Nah…
Taige und jetzt weg…getreten.
Die Bundeswehr bombardiert keine Hochzeiten und/oder setzt Clusterbomben ein. Das sind die Amerikaner. Und deren Vorgehensweise ist aufgrund der anderen Gefährdungslage zu erklären, aber nicht gleichzeitig gut zu heißen.
Desweiteren reißen viele Auf- und Umrüstungen Löcher, die jetzt bezahlt werden, aber bereits in Zeiten des Kalten Krieges vertraglich festgelegt wurden (Eurofighter 2000, Panzerhaubitze 2000, Eurocopter) Die sind für das erweiterte Aufgabenspektrum der Bundeswehr eigentlich überhaupt nicht geeignet (siehe Panzerhaubitze oder Panzerabwehrhubschrauber Tiger) aber die Verträge stehen. Also muss das Gerümpel auch gekauft werden.
Die Kosten für die Umrüstung auf Material für den Einsatz, was vorher nicht vorhanden war (minengeschützte Transportpanzer z.b.) kommen dann natürilch noch erschwerend hinzu.
ISAF und Enduring Freedom sind doch mittlerweile so eng miteinander verwoben, daß eine Unterscheidung eher akademischer Art ist.
Die Bombardierungen und der Clusterbombeneinsatz werden tatsächlich von den US-Truppen vorgenommen, nicht von der Bundeswehr. Die Bundeswehr als ISAF-Kontingent hat andere Funktionen in dieser Besatzungpolitik. Das ganze ist doch eine arbeitsteilige Gesamtstrategie: Enduring Freedom ist für Shock&Awe zuständig, die ISAF für Befriedung (Peacekeeping, Militär mit humanitärem Mäntelchen). Daß die Bundeswehr in Afghanistan nicht nur Kontrollfahrten im Schützenpanzer durchführt, sondern auch Schußwaffeneinsätze hat, ist ja mittlerweile auch presse- und gerichtsbekannt. Weniger bekannt ist, was die KSK in Afghanistan so macht; selbst das deutsche Parlament erhält keinerlei Auskünfte über diese Spezialtruppe der Bundeswehr. Informationen erhält lediglich die PKA, aber hier dürfen die Ausschußmitglieder ja keinerlei Informationen nach außen tragen (Verschwiegenheitspflicht) – also defacto null Kontrolle.
Was die Umrüstung der Bundeswehr anbelangt, gebe ich Dir Recht: Viele alte und überteuerte Rüstungsprojekte, die noch mit durchgezogen werden, um die deutsche Rüstungsindustrie zu subventionieren. Daneben gibt es aber auch im Rahmen des Umbaus der Bundeswehr hin zu weitergehenden Kriegseinsätzen im Ausland eine ganze Schublade voll mit neuen Rüstungsprojekten. Mit "Landesverteidigung" haben diese alle nichts zu tun. Momentan steht (wegen der Wirtschaftskrise und weil Airbus nicht liefern kann) der Auftrag für den Militärairbus A400M auf der Kippe. Ich gehe aber jede Wette ein, daß das Ding trotzdem (wenn auch zeitverzögert und dann wesentlich teurer) gebaut wird, weil bei dieser Art Kriegsstrategie solche Frachtflieger essentiell sind. Die BRD hat 60 Flieger vertraglich geordert, jeder davon kostet sage und schreibe 120 Mio. EUR.
Das entspricht pro Militärflieger den Kosten für 5.454 abgeschlossenen 10-semestrigen Studiengängen (bei angenommenen 5.500 EUR/Jahr Kosten für eine/n StudentIn, Zahlen diesmal ausnahmsweise entnommen dem CHE); bei 60 Fliegern sind das 327.272 vollfinanzierte Studienplätze!
Friedensbewegung fordert Stopp der Rüstungsexporte
Pressemitteilung des Bundesausschusses Friedensratschlag
Zunehmender Rüstungshandel – Deutschland auf Platz 3
* Top-Produkte: U-Boote und Kampfpanzer
* Export in Spannungsgebiete fördert das Wettrüsten
* Waffenhandel macht die Welt unsicherer
* Friedensratschlag erinnert an "Waldkircher Erklärung"
* Rüstungsexporte in der Anti-NATO-Kampagne thematisieren
http://www.uni-kassel.de/fb5/frieden/themen/expor…
Bei soviel Ideologie von ret marut, hier mal eine Gegenstimme. Die nicht zwangsläufig meine Meinung widerspiegelt 😉
Auszug aus einem Essay mit dem Titel „Gier & Moral“ von Thomas Straubhaar, aus „Focus Money“ Juni 2009. Thomas Straubhaar ist u.a. Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und Initiatior des Vereins Pro Bürgergeld. Er ist Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens von 625 Euro an Stelle der bisherigen Sozialsysteme.
„Das Wunder zu vollbringen, aus egoistischem Handeln eine gesellschaftlich positive Wirkung zu erreichen, ist das fundamentale Ziel des Kapitalismus. Adam Smith, der Stammvater der modernen Ökonomie, ging dabei von einem fehlerhaften, sündigen Menschen aus. Als Moralphilosoph waren ihm das Zusammenspiel der charakterlichen Stärken und Schwächen oder das Spannungsfeld von Selbstsucht und Nächstenliebe sehr wohl bewusst. Deshalb nimmt er den Menschen, wie er ist – mit all seinen Unvollkommenheiten. Das bedeutet zu akzeptieren, dass der kapitalistische Mensch zunächst einmal an sich denkt und bestenfalls danach an andere. Der Kapitalist versucht zuallererst, seine Existenz zu sichern und seine eigene Lage zu verbessern. Weder noch so strenge Gesetze noch noch so scharfe Kontrollen können menschliches Fehlverhalten verhindern. Sie können auch nicht tugendhaftes Verhalten erzwingen. Entscheidend ist und bleibt viel mehr, ob es gelingt, die Gesellschaft so zu organisieren, dass sich Eigennutz und gesellschaftlicher Nutzen nicht widersprechen. Sondern im Gegenteil, dass Normen, Regeln, Gesetze und die unsichtbare Hand des Marktes dafür sorgen, dass aus egoistischem Handeln altruistische Folgen zum Wohle aller entstehen – wer immer auch festlegt, was damit genau gemeint sein soll.“
Botschafter der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist ein Propagandainstrument der Deutschen Wirtschaft! Das müsstest du als sonst immer so gut Informierter eigentlich wissen.Dieser Initiative geht es um die Abschaffung der SOZIALEN Marktwirtschaft…
http://de.wikipedia.org/wiki/Initiative_Neue_Sozi…
"Er ist Befürworter eines bedingungslosen Grundeinkommens von 625 Euro an Stelle der bisherigen Sozialsysteme"
625 Euro – Lebensmittel – Miete – Krankenversicherung – Rentenversicherung -Kultur
Wird nicht reichen..
Ist zuviel, soviel brauche ich nicht…
Super recherchiert, deshalb hab ichs drangeschrieben 😉
Und was sagst du zu seinem Standpunkt? Ist der nicht interessant? Was würdest du da antworten?
Auch wenn ich nicht gefragt war:
Das Straubhaar ernsthaft glaubt, mit Hilfe von Gesetzen, Regeln und unsichtbaren Körperteilen Vernunft und Ethik ersetzen zu können, könnte man ja als Beleg für den schlichten Geisteszustand eines Mainstream-Ökonomen werten. Ich für meinen Teil schätze aber eher, dass Straubhaar gar nicht ernsthaft glaubt, dass das funktionieren könnte, er sich aber nicht traut, die Alternative zu denken, geschweige denn zu sagen:
Wenn es der Menschheit nicht gelingt, sich über das Smith'sche Menschenbild hinaus zu entwickeln, wird es in zwei, drei Generationen keine Menschheit mehr geben. Eine Menschheit mit dem heutigen technischen Weltzerstörungspotential und egoistischen Menschen (und sei es nur in einem entscheidenden Teil der Welt) wird nicht funktionieren. Also entweder gibt es irgendwann den "neuen Menschen", über den sich der Konservative so gern amüsiert (ob sich die Neandertaler wohl auch über ihre Nachfolger lustig gemacht haben), oder es gibt gar keine Menschheit mehr. Oder mit den Worten von Marx: Sozialismus oder Barbarei. Im Moment sieht's ja eher nach Barbarei aus. Aber als Anhänger nicht nur von Marx, sondern auch von Jesus Christus, Mohandas Gandhi und Eugene W. Roddenberry (Star Trek) bleibe ich natürlich Optimist.
Zum Inhalt: Vielleicht sollte Herr Straubhaar mal Adam Smith oder auch David Ricardo selber lesen und sich nicht nur liberale Sekundärliteratur reinziehen. Adam Smith war der erste, der den kapitalistischen Reproduktionsprozeß in seiner gesellschaftlichen Totalität begriff. Bei ihm werden Kapital, Lohn, Preis, Profit, Zins und Rente, Geld und Geldumlauf etc. nicht mehr als isolierte, von einander unabhängige Erscheinungen untersucht, sondern als echte ökonomische Kategorien aus dem Gesamtkontext Produktion-Distribution-Zirkulation-Konsumtion abgeleitet. Smith gelangt erstmals in der Geschichte der politischen Ökonomie zu einer umfassenden Einschätzung der Rolle, die die menschliche Arbeit und die Steigerung ihrer produktiven Kräfte in der kapitalistischen Wirtschaft spielen.
Karl Marx war übrigens ein großer Bewunderer der Leistungen von Smith und Ricardo. Er unterzog in seinen Studien zur Politischen Ökonomie (zuerst in "Lohn, Preis, Profit", dann im "Kapital" Band 1) die Lehren Smith's und Ricardos einer kritischen Prüfung, stellte die in manchen Aspekten falsche oder unvollständige Schlußfolgerung der beiden heraus und korrigierte deren Annahmen, letztlich erweiterte er den Blickwinkel der politischen Ökonomie, indem er aus Sicht der arbeitenden Bevölkerung dieses System analysierte. Wer sich, was ich Arik gerne empfehle, mal den Band 1 des "Kapital" (MEW 23, findet sich im Internet zum Download, aber auch ebenso kostenlos in der Bibliothek am Schießwall – sollte eigentlich jedeR StudentIn zumindest mal reingelesen haben) anschaut, wird u.a. in Marxens Fußnoten feststellen, wie sehr er die moderne und analytische Sichtweise der beiden schätzte.
Karl Marx hat letztlich in der Politischen Ökonomie nichts anderes gemacht als die damals fortschrittlichsten liberalen englischen Ökonomen zu studieren und ihre Ideen über den beschränkten bürgerlichen Tellerrand hinaus weiterzuführen. Damit ist Marx eine bis dahin nicht erreichte Analyse des kapitalistischen Systems gelungen.
Kapitalismus hat übrigens wenig mit persönlicher Gier oder Unmoral zu tun, sondern mit dem systemimmanenten Zwang, daß die einzelnen UnternehmerInnen zur Profitsteigerung genötigt sind, um in der allgemeinen Konkurrenz nicht unterzugehen. Es ist also kein primär moralisches Phänomen, sondern beruht auf ökonomischen Sachzwängen. Deswegen zeigt das ganze Geschwätz von Heuschrecken und "gierigen Managern" letztlich, daß die Leute das System nicht verstanden haben bzw. es sich durch moralische Blitzableiter schönreden wollen.
Marx hat dazu im Kapital Band 1 eine sehr aussagestarke Fußnote gebracht:
"Das Kapital hat einen Horror vor Abwesenheit von Profit, oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. Zehn Prozent sicher, und man kann es überall anwenden; 20 Prozent, es wird lebhaft; 50 Prozent, positiv waghalsig; für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens."
Super, dass ihr auch endlich dabei seid.
🙂
Äh ich muss da korrigieren. Natürlich steht Arik nicht besser da als BAföG Empfangende. Da ist die Prozentrechnung mit mir durchgegangen.
so ein schwanzeinzieher – asta, das ist doch zum kotzen!
Früher war der asta politisch – jetzt ist er peinlich!
Die studiVZ-Gruppe hat schon 145 Mitglieder! Hoffentlich kommen noch viel mehr!
ja – gut das du noch mal drauf hinweist – wie heißt sie denn genau?
Bildungstreik in HGW 17. 06. -" reclaim your education!"
sine hat ja schon ganz richtig darauf hingewiesen, in wessen Diensten Straubhaar steht und für wen er Lobbyarbeit betreibt. INSM sind diejenigen, die eine schrankenlose Liberalisierung fordern und insb. für eine Warenförmigkeit der Bildung eintreten. INSM wird dabei u.a. von Gesamtmetall finanziert und spannt dabei diverse (mehr oder weniger) Prominente aus Wirtschaft und Politik für ihre Lobbyarbeit ein, die dafür natürlich gut entlohnt werden, so u.a. Hans Werner Sinn vom ifo-Institut, der mit seinem sozialdarwinistischen Geschwätz von Talkshow zu Talkshow tingelt.
Bei INSM kann mensch also zurecht von einer bewußt unternehmensfinanzierten Lobby- und Think-Tank-Group sprechen, die ein neoliberales Konzept fahren, mit dem Ziel der Senkung von sozialen Standards (bei ihnen heißt das dann "überkommenes Anspruchsdenken") und der Prekarisierung von weiten Bevölkerungsgruppen (bei ihnen läuft das unter dem Schlagwort "Eigenverantwortung"). Mehr Infos zum neoliberalen Neusprech findest Du in dieser netten Auflistung der Nachdenkseiten: http://www.nachdenkseiten.de/?p=2087
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@jemand: Wirf doch nen Stein wenns dir nicht passt!
klar, mach ich doch sowieso. ist mein einziges mittel mein missfallen auszudrücken. habs eben nicht so mit den ideen, mehr mit der randale. was erwartet man auch anderes von jemandem, der sich für bessere bildung einsetzt?
[youtube 3kEcmqH1LQw http://www.youtube.com/watch?v=3kEcmqH1LQw youtube]
@Jan
Es gibt in Greifswald eine Tradition, dass rechtskonservative Studenten im AStA vertreten sind. In anderen Unis führt das zu Kampagnen und Aktionen gegen die entsprechenden Vertreter, hier wird es geduldet… Dass jene nicht an Aktionen gegen die Obrigkeit interessiert sind, ist ja nur natürlich, sie wollen sich schließlich diese Karrierechance nicht verbauen. Es gibt ein goldenes Gesetz beim RCDS, welches heißt "Loyalität ist oberstes Gebot." und damit sind im Normalfall die CDU-Parteikader gemeint, an deren Rockzipfel der RCDS hängt.
So scheiden sich die Geister…ich habe es in Greifswald immer geschätzt, dass der AStA politisch durchmischt ist und damit auch tasächlich eine große Studierendenschaft repräsentieren und auch ansprechen kann. In anderen Unistätten habe ich oft den Eindruck, dass der AStA von Liberalen und Konservativen einfach gar nicht ernst genommen wird, weil eben deren Vertreter ohnehin nich "geduldet" werden.
Klar gibt es Fälle (ich glaube z.B. letztes Jahr in Giessen) bei denen man sich fragen muss wie weit rechts man in so einem Amt stehen darf, die Gefahr sehe ich aber derzeit in Greifswald bei Weitem nicht.
der rcds dreht frei:
ideen statt randale!!!
großes kino jungs….und wo bleiben die ideen?
besser gefragt: Wo bleibt die Randale?
Unglaublich, das Asta und Stupa zu faul sind sich an dem Streik zu beteiligen. Sich dadurch rauszureden, dass eventuell irgendwo in Deutschland auch linksextremisten Gewalttaten begehen wollen ist arm.
Vielmehr hätten Stupa und Asta durch eine umfassend organisierte Aktion die breite Masse an gemäßigten Schülern, Studenten und Bürgern gewinnen sollen und so positiv für mehr Investitionen und mehr Bildungsgerechtigkeit werben sollen.
An Schulen und Universitäten formen wir die Zukunft unsere Landes. Unser Bildungssystem bedarf dringend der Reformation.
Asta und Stupa: Chance verpasst!
das ist quatsch. stupa und asta begrüßen die idee eines bildungsstreiks. viele stupisten werden persönlich beim streik dabei sein. nahezu alle asta-referenten stehen hinter den zielen des bildungsstreiks, schaffen es nur zeitlich nicht auch daran teilzunehmen (vorbeitung für die vollversammlung ist ein mammutprojekt!!) ich kenne ehrlich gesagt nicht einen asta-referenten, der den zielen des bildungsstreiks entgegen steht (bei angekündigten mitteln ist das was anderes). aus diesem grund finde ich es nahezu realitätsfremd (oder sogar bewusst verfälschend) von einem konservativen asta zu sprechen.
ich kann deine worte nur wiederholen: "An Schulen und Universitäten formen wir die Zukunft unsere Landes. Unser Bildungssystem bedarf dringend der Reformation. " aber deine restliche interpretation entbehrt jeder grundlage.
18.06.
wir sehn uns in der bank!
und vor allem: was ist denn daran so blöd, das an dem gleichen tag wie die vollversammlung zu machen? 1. Finde ich passt das thematisch perfekt und 2. Ist der Bildungsstreik eine bundesweite aktion. verschiebt doch die vollversammlung, das ist einfacher als den streik zu verschieben, oder informiert euch einfach mal, lieber asta, dann kommt ihr auch nicht mit so einem steinschmeißer mist. Vorurteile, vorurteile…
Haha… Vollversammlung verschieben. Was denkst du eigentlich, wie so eine Veranstaltung organisiert wird? Die Vorbereitungen sind auf jeden Fall deutlich arbeitsintensiver und umfangreicher, als eine Demo vorzubereiten. Das das irgendJEMAND nicht kapiert ist aber klar. Wenn man keine Ahnung hat… Sollte ich falsch liegen: Beteilige dich, verschiebe und informiere soviel, wie du willst!
Randalier du mal schön. Dafür brauchts ja net all zu viel Verstand und Vorbereitung.
Ansonsten ist es natürlich begrüßenswert, wenn am 17. Juni (ist übrigens noch keiner drauf gekommen, den historischen Zusammenhang anzumerken) viele Aktionen ineinanderlaufen. Die Eröffnung des Theaterfestivals "DeIn! Festival" ab 20:00 Uhr in der Mensa ist da allerdings mindestens genauso zu nennen, wie marodierenden Horden in der Innenstadt.
P.S. @Für einen Gegen-AStA: Das mit dem rechtskonservativen AStA hab ich einfach mal überhört.
Wat jammerst du eigentlich von zu wenig Zeit für ASTA-Arbeit(?), wenn du die ganze Zeit auf'm Webmoritz kommentierst, zählt das nicht als ASTA-Arbeit.
Klar hat der RCDS Ideen:
Studiengebühren 🙂
Die Bundesregierung setzt bei ihrer Finanzierungspolitik ganz klare Prioritäten:
10 Milliarden € für Bildung
30 Milliarden € für das Militär
Was ist der Regierung wichtiger? Scheinbar die Bundeswehr und der umstrittene Afghanistaneinsatz (denn der dürfte wohl einen großen Teil der Ausgaben ausmachen). Immerhin gehört die BRD noch zu den Ländern, die unter den Großmächten das wenigste für Militär ausgeben.
Und das ist bereits seit Jahren so, dass die Regierung drei mal so viel Geld fürs Militär ausgibt…
Demo und VV widersprechen sich ja überhaupt nicht, vielmehr ist die Demo unter anderem eine Mobilisierungsveranstaltung für die VV. Wo die marodierenden Horden in der Innenstadt herkommen sollen, weiß ich aber nicht – vielleicht kann uns der HoPo-Referent da aufklären, welche Informationen er hat und andere nicht – oder er soll erklären, warum er krampfhaft versucht, die Demo zu diskreditieren.
Achja: Das mag für alle gelten, insbesondere aber für eine Funktionsträger der Studierendenschaft: Ein Mindestmaß an Umgangsformen kann mann auch in der webmoritz-Kommentarspalte erwarten.
Oder die VV ist eine Mobilisierung für eine entsprechende Aktion im Nachhinein, dies ist sicher eine Frage der Auslegung. Es sollte sich die Möglichkeit finden, am Rande der VV eine entsprechende Information an die versammelte Studierendenschaft zu übermitteln. Von der Domstraße zum Markt ist es ja nun wirklich keine Entfernung und das Rathaus bietet sich als politische Zentrale Greifswalds ja gerade zu für entsprechende Manifestationen an, da die Öffentlichkeit mehr an etwas interessiert ist, was sie auch mit eigenen Augen sehen kann, als an dem was hinter verschlossenen Türen on irgendwelchen Innenhöfen stattfindet…
Zur Mobilisierung ist so ne Demo (im Vorfeld der VV) sicher auch net zu verachten… Das Rathaus als politische Zentrale der Studierendenschaft anzusehen find ich ein bisschen kurzsichtig… Entscheidungen für unsere Universität trifft in den seltensten Fällen die Bürgerschaft.
"Es sollte sich die Möglichkeit finden, am Rande der VV eine entsprechende Information an die versammelte Studierendenschaft zu übermitteln."
Wieso am Rande? JEDER STUDENT IST AUF DER VOLLVERSAMMLUNG STIMM- UND ANTRAGSBERECHTIGT! Informiert doch über die Sachen, die euch interessieren.
den webmoritz zu betrachten ist aufgabe der ganzen studierendenschaft. er ist eines UNSERER großartigen studentischen medien.
natürlich zählt das nicht als Arbeit für AStA (merkt euch doch endlich, wie´s geschrieben wird). das ist mir im moment ein reines privatvergnügen!
ich hab nicht zu wenig zeit für asta-arbeit…
ich hab zu wenig zeit für mich. und da bin ich nicht der einzige referent.
UNSER name ist mensch! wir sind die uni… bewegt euch doch auf die straßen und auf die plätze und in die gebäude UNSERER stadt!
solltet ihr wirklich aktiv an der HoPo beteiligt sein, nutzt die uns gegebenen möglichkeiten, um einfluss zu nehmen und vermeidet das anonyme kommentieren auf dem webMoritz.
guten morgen!
Hey Fabian,
nimm bitte den webMoritz nicht in Anspruch für Dich. Ich habe das Medium gegen den Willen des StuPa & des AStA in harten Kämpfen durchsetzen müssen.
Sprich also bitte nicht von "unserem" medium…
Jabbusch,
mir ist schon zu Ohren gekommen, dass du denkst, den webMoritz für deine Ideen und Gedanken zu benutzen. Er ist im Januar an die Studierendenschaft übergeben worden. Somit kann JEDER Vertreter dieser Gruppe den webMoritz sein Eigen nennen.
Take care…
Dann darf ich dich freundlich bitten, die anderen 11.999 "Vertreter dieser Gruppe" von deinen spamartigen Beiträgen zu verschohnen. Darauf hat keiner Bock. Was willst du uns eigentlich mit deinen Beiträgen mitteilen?
Es gibt auch im StuPa ein paar die den Bildungsstreik wollen…
Konservativ hat er/sie in meinem Beitrag gelesen. 😉
Dies ist sicher eine Definitionsfrage, für mich heißt konservativ in erster Linie "werterhaltend": also an alten Stukturen klebend, unveränderlich, feindlich gegenüber Neuerungen…
Das Gegenteil von konservativ ist progressiv.
"Das haben wir schon immer so gemacht.", "Das geht nicht.", "Dafür müssen wir unseren Kopf hin halten.", "Wir tragen die Verantwortung." sind z.B. typisch konservative Sprüche, um zu begründen, warum mensch sich Neuerungen gegenüber versperrt.
Bei dem Wort, Extremistisch, welches sehr inflationär gebraucht wird, würde ich mir immer anschauen, wer benutzt den Begriff und zu welchem Zweck, häufig wird er nämlich in einem Kontext benutzt, der den Blick auf eigenes Fehlverhalten versperren soll, nach dem Motto "Haltet den Dieb!". Sollte an dem Extremismusvorwurf etwas Wahres sein, ist die zweite Frage zu stellen, warum sind die Leute zu Extremisten geworden, ist es weil sie darin die einzige Möglichkeit sehen, sich Gehöhr zu verschaffen oder haben sie eine nihilistische Lebenseinstellung. Im ersten Fall wäre es ratsam mal zu schauen, wer ein Interesse daran hat, dass sie nicht gehöhrt werden, im zweiten Fall (Bsp. Hooligans) kann mensch dann auch gerne blocken.
Radikal ist alles was radikal von meiner Meinung abweicht, extremistisch ist alles was extram von meiner Meinung abweicht.
Der Bundesinnenminister hat die Definitionsmacht und seine Meinung ist maßgebend.
[youtube FprnQnz8WOA http://www.youtube.com/watch?v=FprnQnz8WOA youtube]
Georg Kreisler & Barbara Peters, 1985
Das Lied ist zwar ein gekonnter Aufruf dazu, auch mal "nein" zu sagen, anstatt immer nur "ja", allerdings ist der Entwurf, nämlich eine Gesellschaft ohne Staat, bzw. die Behauptung, dass der Staat das Grundübel unserer Gesellschaft, unseres menschlichen Zusammenlebens sei, stark zu hinterfragen. Meines Erachtens würde ohne die Existenz der Institution "Staat" erst Recht das Recht des Stärkeren regieren, denn die Menschen sind und werden niemals so "gut" sein, als dass sie ohne ein Kontrollgremium existieren könnten.
Der Staat hat eine Doppelfunktion, grob zusammengefasst sichert er einerseits die existierenden Machtverhältnisse (siehe z.B. Grundgesetz "Eigentum wird gesichert"), anderseits bietet er den Bürgern einen gewissen Schutzmechanismus, damit keine barbarischen Verhältnisse eintreten, wobei er selbst aber nicht vor ebend jenen barbarischen Methoden zurückschreckt (Gewaltmonopol, Polizei, Strafgesetze, Gefängnisse, Folter etc.)
Dies führt aber nun zu dem logischen Schluss, dass der Staat sich Selbstzweck ist, er sorgt im Prinzip dafür, dass Probleme nicht eskalieren, die es ohne seine Existenz gar nicht gebe, denn die Menschen sind ja nicht von Natur aus ein Mörder oder Schläger, sondern der Mensch ist von Natur aus ein sehr soziales und hilfsbereites Wesen, schau dich nur mal in deinem Freundeskreis oder deiner Familie um. Der Mensch wird durch die Sozialisierung, durch Missachtung seiner Eigenständigkeit und Bevormundung erst zu einem Subjekt, das der Steuerung und Überwachung bedarf, nur ist die Sozialisierung aber nun wieder ein Produkt der ökonomischen Verhältnisse, die ja nur Bestand haben, weil der Staat sein Gewaltmonopol zum Schutze der Verhältnisse einsetzt. Der Kapitalismus ist eine Konkurrenzgesellschaft, die ihre Leistungseffizenz aus dem Gegeneinander der Menschen schöpft, dadurch werden sogenannte Urinstinkte wie Neid und Missgunst erst geweckt. Es gibt hinreichend Untersuchungen, dass ein miteinander produktiver wäre, trotzdem wird das Gegeneinander immer wieder auf Neue geschürt ("Leistung muss sich lohnen." usw.) Der Witz ist jetzt, dass der Staat seine Legitimierung nicht etwa aus den Wahlen oder so zieht, das sind nur oberflächliche Ablenkungsmanöver, seine eigentliche Legitimation rührt vielmehr aus dem Fakt, dass die Menschen glauben, dass der Staat für sie gut und nützlich ist. Damit dieser Trugschluss aber nicht offenkundig wird, dafür gibt es Wahlen etc. oder ein soziales Mäntelchen, welches die bösen Kapitalisten in Schach hält, die ohne ihn längst davon gejagt worden wären.
sehr schön.
Dieses Argument "Banken haben unsere Verwaltungsgebühren" zieht aber nicht. Den Linken fehlt eindeutig Wirtschaftssinn. Aber das ist ja nichts neues. Es steht viel mehr hinter der Kritik als Angst vor Übergriffen aus der Gruppe hinaus. Hierzu wird aber nie die Diskussion gesucht.
Freue mich scon auf leere Seminare am Mittwoch 🙂
"Dieses Argument "Banken haben unsere Verwaltungsgebühren" zieht aber nicht."
Wenn es sich um ein Argument handeln würde, hättest du Recht. Allerdings ist der Satz ja auch nur im übertragenen Sinne zu verstehen und zweitens kein Argument, denn Argumente sind erst dann Argumente, wenn sie begründet werden, andernfalls handelt es sich (wie in diesem Fall) nur um eine These. 🙂 (Ich weiß, ich bin ein furchtbarer Klugsch:)er)
Dieses Argument "Banken haben unsere Verwaltungsgebühren" zieht aber nicht.
Wenn es sich um ein Argument handeln würde, hättest du Recht. Allerdings handelt es sich hierbei um eine These, die auch nur im übertragenen Sinn zu verstehen ist. Denn Argumente sind erst dann Argumente, wenn sie begründet werden, was hier nicht der Fall ist. 🙂 (Ich weiß, ich bin ein furchtbarer Klugschei:)er
Ja stimmt 🙂 Es wird aber in der Szene immer als Fakt angenommen und auch so verstanden.
Warum zieht das Argument nicht?
Rettung von Spareinlagen hatte Priorität und das war auch gut so. Denn das hätte auch viele im Notfall von uns getroffen und natürlich weit darüber hinaus. Ebenso wurde ja letzte Woche auch schon ein weiteres Paket auf den Weg gebracht.
Und Bildung hat weniger Priorität?
Nein. Aber wenn es nutzt, dass tausende Bundesbürger plötzlich ohne ihr Kapital darstehen, dann brauch man auch gar nicht erst an Studium und Co. zu denken.
@Murdock:
Aber du hast Wirtschaftssinn weil du irgendwelchen Dogmen auf der BWL folgst.? Hättest du dir die Aufrufe mal richtig durchgelesen, dann wäre dir aufgefallen, dass der Bildungsstreik wesentlich weiter. Nicht erst seit heute fehlen Investitionen in unsere Bildung. Deutschland nimmt mit seinem Bildungssystem keinen Platz ein, der wirklich vielversprechend ist.