Überall sieht man JackWolfskin. Das Phänomen ist so auffällig, dass ein mir bekannter Däne wähnte, JackWolfskin sei die neue Uniform der Deutschen! Die Deutschen sehnen sich also nicht nur nach einem neuen großen Führer (vergleiche letzte Kolumne), die Deutschen haben sich auch schon eine neue Uniform besorgt.
Während weltweit die Menschen und besonders die Amerikaner am liebsten die Uniformen aus der Nazizeit auftragen, sind wir Deutschen zur Abwechslung mal einen Schritt weiter. Wir tragen „Outdoor“.
Die ersten die überhaupt solche Kleidung trugen, das waren Kraxel-Heinis und Wald-und-Wiesen-Freaks. Einst waren diese Leute Mangelware. Sie schliefen im schwedischen Winterwald und bestiegen hohe Alpenberge. Extreme Kleidung für extreme Leute. Jeder kannte so jemanden, nur richtig geheuer waren einem diese Menschen nie. Die ersten Nachahmer kamen aus den ökologischen Nischen der Landschaftsökologiestudenten und Umweltschutzaktivisten. Jeder von ihnen besaß zwar nur ein Paar Schuhe, aber das hat 300 Euro gekostet und war von Meindl.
Doch in letzter Zeit hat sich der Trend ausgeweitet. Das Nischendasein ist vorbei: Kleine und große Kinder, deren Eltern, Midlife-Krisisten, frisch verliebte und längst nicht mehr verliebte Paare im Partnerlook, Senioren, Müslifresser, Bettler, Camper, Sonntagsradfahrer, Banker, Professoren, schichtauf, schichtab und quer durch alle Stereotypen tragen die Deutschen Outdoor.
Jeder verlangt nach maximalem Schutz vor peitschendem Regen, vor durchtränkendem Körperschweiß, vor Glätte, Orkan, Taifun, Erdrütschen und -beben. Man will gewappnet sein. Fragt sich nur wogegen wirklich, denn die meisten dieser Katastrophen hat Deutschland gar nicht aufzubieten?
Warum also diese neue Uniform? Wir Deutschen sind eben Sicherheitsfanatiker! Jakob Grimm nannte uns pedantisch und er hatte recht. Wir warten an der Ampel, auch wenn kein Auto kommt, zumindest aber wenn kleine Kinder auf der anderen Seite stehen. Oder unsere Gartenzäune! Oder unsere Handtücher auf den Badeliegen! Oder unsere Studierenden, die Plätze für zehn Weitere in den Hörsälen freihalten, indem sie ihre Kleidung auf ebensovielen Stühlen verteilen! Oder unsere numerierten Kinosessel…
Auch mit dem berühmten MuFuTi (Anm. der Red.: DDR-Deutsch für „Multifunktionstisch“) war man immer auf der sicheren Seite: Kaffeetrinken und Fernsehen – Runterkurbeln! Mittagessen und Abendbrot – Hochkurbeln! Wir mögen es sicher. Darum liebten wir schon immer Paragraphen, Waffen und Uniformen. Die Paragraphen haben wir noch, die anderen beiden haben wir im Zuge unrühmlicher Historie ersetzt.
Aus Waffen wurden Autos und aus der Uniform wurde nun JackWolfskin. Die Genauigkeit, für die wir so bekannt sind, lässt es nur konsequent erscheinen, dass mit der neuen Uniform jeder Deutsche eingekleidet zu werden hat. Darum stürmen wir die Globetrottermärkte und statten uns aus; mit nässetransportierender Unterwäsche, damit man sich nicht erkältet; mit polarfesten Hosen und Jacken, damit man sich nichts abfriert; mit Taschenlampen, die Stürze aus hundert Meter Höhe überstehen, und wenn nicht, dann kriegt man sein Geld zurück.
Weil wir so misstrauisch sind, gibt es bei Globetrotter auch Kältkammern, in denen wir uns Jacke und Hose tiefkühlen lassen können, während uns wohlig warm bleibt. Womöglich bleibt dies der härteste Einsatz für unsere neue MuFu-Kleidung. Outdoor-Kleidung macht uns unabhängig von allen Widrigkeiten des Alltags, und der Alltag ist widrig, das wissen wir. Vorbei die Zeiten der vom Wind zerstörten Regenschirme. Wir wollen es sicher. Da liegt es auf der Hand, dass wir diesem Sicherheitsbedürfnis auch mit unserer Kleidung Ausdruck verleihen wollen, nein müssen.
Wo Sicherheit zum Zwang wird, dort verbirgt sich die Angst. Ja, wir Deutschen sind ein ängstliches und trauriges Volk. Die Angst rührt aus unserer Geschichte. Vor allem durch die beiden Weltkriege haben wir uns mit unsagbarer Schuld beladen. Aus Angst vor dieser Vergangenheit und vor deren Wiederholung gilt es sich zu schützen. Und weil diese Angst und Schuld in unseren Leibern sitzt, darum fühlen wir uns immer ein wenig komisch, wenn wir im Ausland sind. Dieses intuitive Schuldgefühl ist kaum ortbar, kaum verstehbar. Aber es ist oft da. Ängstlich hoffen wir, das Thema gehe an uns vorbei.
Nichts ist ja schlimmer als sich zu rechtfertigen und am Ende hat man immer das Gefühl, sich gerechtfertigt zu haben. Und dabei wissen wir doch alle: Wer sich rechtfertigt klagt sich an! Psychologen würden sagen, wir seien traumatisiert. Das Schlimme aus unserer kollektiven Vergangenheit macht uns bis heute befangen. Darum können wir auch so schlecht locker sein. Ein weiteres Stereotyp, für das wir weltweit bekannt sind: Der Deutsche ist steif. Wollen wir doch mal locker sein, nutzen wir Alkohol, er entlastet kurz unser Gewissen.
Für die übrige Zeit haben wir jetzt JackWolfskin: Die Wolfshaut. Mit Outdoor stülpen wir uns die Wolfshaut über, obschon wir ein ängstliches Schäfchen sind. Wir verbergen Furcht und Selbstzweifel. Die Wolfshaut gibt uns die Sicherheit, die wir uns selbst nicht geben können. Uniformiert stehen wir im Regen, mimen Härte und eigentlich verbergen wir nur unser verletztes Inneres. Lediglich eine wunderbare semipermeable Membran aus Mikrofaser verhindert, dass wir nicht im eigenen Saft ersticken.
Darum ist MuFu-Kleidung so optimal für uns. Sie panzert uns gegen Schuldzuweisungen und sie versteckt unsere Angst, schuldig zu sein und ermöglicht uns dennoch das Atmen. Nun ja, unsere Haltung wirkt in den vielen Kunststoffschichten schon sehr steif, doch das nehmen wir in Kauf. Lieber steif als ängstlich. Wir verteidigen uns mit der Bärentatze und stülpen die Wolfshaut über, um jedem Angriff von Sturm und Regen standzuhalten, doch bleiben wir im Innersten allein.
Und gerade weil wir keinen reinlassen, fühlen wir uns so unverstanden, so deutsch.
Fotos: Titelseite: HckySo, Wolfskin-Laden: vovchychko, Tasse: Sebastian Jabbusch, Wolfshaut: Kaptian Kobold, alle via Flickr.
Ein größenteils recht Interessanter Artikel, wobei ich die Anmerkung, dass wir uns im Ausland komisch fühlen, nicht teilen kann.
Ich halte mich gerade im Ausland auf und fühle mich doch sehr wohl…;-)
"Vor allem durch die beiden Weltkriege haben wir uns mit unsagbarer Schuld beladen."
Diese Ansicht teile ich nicht. Kann es denn irgendwann auch mal gut sein. Wenn sich der Autor dieses Textes wirklich mit unsagbarer Schuld beladen fühlt, dann tut er mir leid.
Ich empfinde da anders und möchte mich nicht mir der Schuld beladen ( Schuld am 1. Weltkrieg?), die andere verursacht haben.
Grüße aus dem Ausland
Das allerdeutschste an dem Artikel ist in meinen Augen, dass sich sofort ein Kommentarschreiber findet, der sich hier über die Schuld der Deutschen am Weltkrieg auslassen muss…
Das mag im Artikel zwar am Rande vorkommen – aber eigentlich geht's um was ganz anderes.
PS: Der Artikel ist übrigens klasse!
Ich stimme Mumpitz zu. Der Artikel ist schön geschrieben, wobei ich auch einigen Dingen nicht zustimme.
Worin Sebastian aber Recht hat, ist, dass gerade in HGW und Umgebung, nahezu JEDER mit diesen JACKWOLFSKIN Sachen rum rennt. Ich kann das langsam nicht mehr sehen. Vor allem frage ich mich, wieso gerade Studenten (denn unter uns gibt es eine ganze Menge von JWskin Trägern) so viel Geld aus dem Fenster werfen. Jetzt mal ehrlich: So lange ich keine Alpenexpedition, auf den Mt. Everest oder in die Berge nach Schweden auf weit über 2000 Meter Höhe will, brauche ich auch keine JWskin Sachen.
Zumal die ohnehin ziemlich teuer sind. Und weil gerade hier im Norden scheinbar mindestens jeder Zweite total auf JWskin abfährt (dabei sehn die Sachen so besonders toll ja nun auch nicht aus…), sieht gerade in Greifswald mindestens jeder zweite kleidungsmäßig gleich aus. Wie die Armee der Klonenkrieger (nur eben von Jack Wolfskin).
Schön, dass sich mal jemand diesem Thema gewidmet hat.
Positiv zu bemerken ist aber, dass nicht alle in Deutschland sich die Wolfskin-Uniformen anziehen. So deutlich ist mir das JWskin Tragen nur in Greifswald, sonst aber weniger aufgefallen.
@ Marco: Der Artikel wurde von Eric Wallis geschrieben. Ich stand nur fälschlicherweise als Autor drüber, da ich den Artikel online gestellt habe. Dies habe ich nun verbessert. Sorry für die Verwirrung.
@ Eric: Ein klasse Artikel ! Allein schon der Satz: "Wo Sicherheit zum Zwang wird, verbirgt sich die Angst." Sehr genau beobachtet.
Die Preise von Wolfskin sind wirklich recht gesalzen.
Der eisge Wind hier oben ist aber auch außerordentlich hart zur weiche Wessi-Haut 🙂
Über die Qualität lässt sich imho nur Gutes sagen und gefallen tut mir das Design auch.
Der Artikel ist gut formuliert, nur würde ich nicht so weit gehen, von Uniformierung zu reden. Da sind Barbour-Jacke, Palituch, Chucks und Segelschuhe eher geeignet und dementsprechend häufig.
Eigentlich ist im Moment die "Generation Umhängetasche" am Ruder und damit so individuell wie iBook, Arschgeweih und ähnliche Erscheinungsformen einer Art "nonkonformer Uniformität". Falls mir noch jemand folgen kann 😉
Klar sind Qualität und Design von Jack Wolfskin gut. Nur ist das Design nun auch wieder nicht so außergewöhnlich, dass man unbedingt dafür so viel Geld ausgeben muss.
Bliebe also nur noch das Argument der Qualität, für die man das Geld ausgibt.
Ihr hängt mit eurer Beobachtungsgabe aber ein paar Jährchen hinter der wirklichen Entwicklung zurück…
Jacke Wolfskind ist ja schon fast wieder out, da mittlerweile nicht mehr wirklich eine Outdoormarke (nebst dem typischen Qualitätsverlust in den letzten Jahren, den man leider immer wieder beobachtet.), sondern The North Face und Softshells im Allgemeinen sind gerade im kommen…
Was die "Glosse" angeht: Ist es lächerlich den Trend zu Funktionsbekleidung an irgendeiner deutschen Mentalität festzumachen, da dass komplett aus Amiland rübergeschwappt ist, dort ist man mittlerweile sogar schon ein paar Schritte weiter und beim Tacticäl-Urban-Look angekommen.
Was die Verbreitung angeht, das Zeug ist nun einmal vor allem eins: sauprakisch und mainstream. Und gerade beim lustigen pommerschen Winter finde ich es äußerst angenehm wenn ich mit einer fleece shell-Kombi alles vom Herbst bis zum jetzigen Wetter ohne Probleme abarbeiten kann ohne mich dabei zu tode zu schwitzen bzw mir einen abzufrieren. Daas erzählt man dann natürlich weiter und schon kauft sich der nächste das Gelumpe. Das sich das dabei ziemlich auf Jack Wolfskinn konzentriert finde ich persönlich etwas schade, da es da deutlich besseres zeug gibt, aber das ist wie bei jeden Trend; da wird Funktionsbekleidung halt mit einem Label identifiziert.
Auch der Preis ist relativ. So habe ich zB meine Wolfskind Regenjacke seid über 6 Jahren (Also als es noch nicht cool war) und sie leistet mir immer noch treue Dienste. Zumal die Preise nun auch nicht jenseits von gut und böse sind; für um die 150€ bekommt man teilweise schon hervorragende Stücke, die dann auch dementsprechende Qualität haben.
Wenn ich einmal in HM und Co gehe, dann fangen die Jacken da meist auch erst in der drehe an, bringen aber nicht im Ansatz eine vergleichbare Nutzbarkeit mit sich.
Ich persönlich bin eher überrascht, dass der Markt so groß ist. Wir haben mittlerweile ja locker drei Geschäfte in der Innenstadt die sich insbesondere darauf festlegen…
hammer dumm mit dem Wessi/Ossi gelaber anzufangen.
1. sollten wir mal kapiert haben, dass man menschen danach nicht unterteilt
2. ist greifswald dafür, dass es so nördlich liegt ziemlich harmlos
Alles Bionade-Bidermeier (DIE ZEIT), die Schmutz in der Dose für ihren SUV kaufen, im Wald hab ich hier noch keinen von denen beim Spielen im Dreck erwischt ;-).
dafür konnte ich dich letztens beim spielen mit kleinen hasen beobachten!
@ Eric: Ein klasse Artikel ! Allein schon der Satz: "Wo Sicherheit zum Zwang wird, verbirgt sich die Angst." Laut Goolge wurde das so noch nie gesagt… Sehr genau beobachtet.
Aber ist nicht grade das extensive Tragen von Outdoorkleidung ein Zeichen des noch immer bestehenden Expansiven bestrebens der Deutschen? Ist es weniger die Angst vor Katastrophen, was ja tatsächlich zwanghaft wäre sondern vielmehr eine gut sublimierte Aggression, frei nach dem Motto wenn wir die Welt schon nicht mit "Waffengewalt" niederwerfen können dann vielleicht mit "Wandern trotz kalt". Unser Lebensraum ist nun in jeder Himmelsrichtung. Wir wollen auch niemandem mehr weh tun sondern einfach durch unsere atmungsaktive Anwesenheit und überlegene Thermo Tasse die anderen auf die ihnen zustehenden Plätze verweisen. Hinter uns oder höchstens an unserer Seite.
rofl, nich schlecht!
Sehr schön!
Genauso ist es! Das musste endlich mal gesagt werden. 😉
Naja ob nun North Face oder Jack Wolfskin. Dadurch, dass beide den gleichen Markt "besetzen", sehen die Klamotten zwangsläufig irgend wie doch gleich aus. Nur dass auf dem einem "Jack Wolfskin" und auf dem anderen "North Face" drauf steht.
Und was die Preise angeht:
Als ich mir eine neue Winterjacke kaufen wollte bin ich logischerweise auch in den Jack Wolfskin Laden gegangen bzw. zu Intersport (wo es das ja auch zu kaufen gibt). Eine Jacke für 150€ war da kaum zu bekommen. Alles ging ab etwa 200€ los (also alles, was im Laden war, ob es noch Jacken für um die 100€ gibt weiß ich nicht). Außerdem habe ich aber dann doch von Jack Wolfskin noch mehr Abstand genommen, nachdem ich sah, dass nahezu jeder mit diesen Roten, Gelben, Grünen… Jacken rumrennt, auf dem Jack Wolfskin oder North Face drauf steht.
Ein bisschen Individualtität will ich mir da doch gönnen. Und wenn diese mich sogar nur die Hälfte der angebotenen JWskin Jacken kostet, genau so seine Aufgabe erfüllt, ist das sogar noch besser.
Jungs, wird hier nicht ein bisschen was vermischt? Ich weiß ja nicht, wie's da oben im wessi-unfreundlichen Norden so aussieht (ja, lasst uns mit Vorurteilen spielen) aber vielleicht gibt's halt hier wie sonstwo einfach zu viele Menschen, die 1) gerne Trends folgen (was auch nicht besonders toll ist) und 2) sich gerne härter fühlen, als sie sind? (und das ist doch eigentlich eher traurig, weil sie ja dann tatsächlich oft unsicher sind und außerdem einen ziemlich tristen Alltag haben). Ich kenn auch so'n paar JW-Trägerm aber mit "großdeutscher Expansion", haben die ziemlich wenig am Hut…
Wie auch immer, nett geschrieben ist der Artikel!
hej eric, schöner artikel, robert hat gut gelacht:). aber manche leute hier sollten vielleicht mal versuchen, eine Glosse nicht so überernst zu nehmen…
Schöner Artikel. Ich habe mal irgendwo, glaube in der FAZ, einen Artikel darüber gelesen wie Hippies, Punks oder Grünalternative (weiß jetzt nicht mehr welche Gruppe) aus dem wohlig-warm-bürgerlichen Mileu (waren/sind ja doch eher die Kinder der Etwas-besser-verdienenden) flüchten, weil sie die Konformität bzw. die Gleichheit so verabscheuten. Sie landeten dann aber in einer fast ebenso konformen und gleichen Gruppe die ihnen gerade durch ihre konforme — eben aber andere — Gruppengeschlossenheit wiederum das bürgerlich-konservative Gruppen- und Familengefühl und durch das ebenso konforme — aber eben andere — geschlossene Weltbild (die bösen Kapitalisten/Umweltzerstörer etc.) ein Heimatgefühl gab, daß aus ihren Elternhäusern kannten aber mittlerweile ablehnten.
Daran fand ich die These interessant, sich quasi von der Konformität des Mainstream abgrenzen zu wollen, aber dadurch in ebenso konformistische Gruppen zu gelangen, in denen quasi die Punkfrisur oder die ökologischen Schuhe wiederum als Erkennungs- und Gruppenzusammengehörigkeitssymbol dienen wie vorher der Seitenscheitel und das frisch gebügelte Hemd.
Uniform kommt nicht, gut, daher suche ich mir meine Welteroberungsclique der Gleichdenkenden oder erschaffe mir aber zumindest das Gefühl für jeden Ort auf der Welt gewappnet zu sein.
Interessant dabei finde ich, daß die Linken/Grünen dabei vor allem die Kleider eines interationalen Konzerns wie Jack Wolfskin kaufen der überall auf der Welt produziert — und der doch eigentlich der böse kapitalistische, menschen- und umweltausbeutende Feind sein müßte.
der vorletzte Absatz ohne das erste Komma.
Jeder der sich über den Outdoortrend freut, weil dort wenigstens die Funtionalität deutlich mehr im Vordergrund steht als bei diversen Modevarianten, kann dem Autor nur wünschen sich mal in die Klamotten zu begeben statt sich von dessen Werbung leiten zu lassen – auch wenn diese zu solchen Glossen natürlich einläd.
Variable "Dämmung", praktische Details und gute Regenverträglichkeit helfen nicht nur auf nem Gletscher.
Den Geschichtsteil betreffend würde es sicher nicht schaden, wenn sich der Autor seinen Geist befreien ließe.
@ernu, fragt sich nur von wem der autor dann seinen geist befreien lassen soll… geist befreien lassen… tststs
@himpel:
Kann er von mir aus auch selber machen, zB mit ein paar Wanderungen. Da bläst es einem das Hirn frei, ( "Geist befreien" hört sich zugegebenermaßen dämlich an), man hat zumindest Zeit zum Nachdenken.
Ohne Outdoorklamotten zieht es dabei dabei noch ein bisschen mehr und der Autor könnte sich seine Schuldkomplexe wegpusten lassen, kann sie dann allerdings nicht mehr auf harmlose Trendopfer projezieren.
"mit Taschenlampen, die Stürze aus hundert Meter Höhe überstehen, und wenn nicht, dann kriegt man sein Geld zurück…" => sehr schöner satz!
aber ich teile die ansicht, die eric mit der welle von outdoor-kleidung und unserer deutschen vergangenheit verbindet nicht. das klingt für mich für zu weit hergeholt. ich habe persönlich das gefühl, dass das (besonders in den medien) einfach immer wieder thematisiert und herangezogen wird, wenn man mal eine erklärung für etwas braucht. ich denke, das besonders die heutige generation der studenten und gleichaltiger keine schuldgefühle mehr aufgrund der deutschen historie haben.
die psychologische analyse, dass sich die menschen immer mehr schützen wollen, klingt da schon plausibler. sei es nun aufgrund der tatsache, dass sich der mensch in seiner hektischen umwelt eine geschützte privatzone schaffen will oder einfach nur, weil er einfach die technologie des 21. jahrhunderts nutzen will und es langsam als standard ansieht, zu jeder zeit und witterung geschützt zu sein.
das ist eine sehr interessante kolumne. der beginn ist gut gelungen, doch schweift eric nach meinem dafürhalten am ende doch etwas ab. ihr ziel hat die kolumne aber in jedem fall erreicht: eine diskussion 🙂
Ich hab meine Jack Wolfskin – Jacke seit 9 Jahren im täglichen Gebrauch und freu mich jeden Tag aufs Neue über die gute Qualität, die scheinbar immun gegen Verschleiß ist. Zum Mopedfahren oder einen windigen Winter-Strandspaziergang ist sie gut zu gebrauchen, oder auf Alpen-Hüttentour in den Ferien. Qualität setzt sich halt durch, würde ich mal als Grund vermuten, dass die so beliebt sind!
In Zeiten der Wegwerf-Wirtschaft tun Dinge, die Langzeitwert haben, der Seele echt gut. Jack Wolfskin schützt mich also gewissermaßen vor dem ätzenden Discount-Hype, wenn man so will. (abgesehen davon dass eine Jacke nunmal zum Schutz des Körpers da ist).
Ich teile die Meinung von Karl_Karlson. Meines Erachtens nicht wirklich gut gelungen. Wo sind da die Aufhänger? Jack Wolfskin benutzen, um deutsche Mentalität zu erklären? Oder deutsche Mentalität benutzen, um den Gebrauch/die Erscheinung von Jack Wolfskin zu erklären? Wo bleibt da die Quintessenz? Es ist meiner Meinung nach sehr banal, mithilfe von "nonkonformer"- die gleichzeitig zur Konformität führt, indem jeder es trägt- Kleidung so etwas zu beleuchten. Da fand ich die Glosse mit dem Führer deutlich besser gelungen.
Beste Grüße, Klärchen.
Ganz ehrlich!? Der Artikel ist ganz schön hohl! Meine Meinung.
Ich würde den Artikel nicht allzu Ernst nehmen. Das ist natürlich größtenteils ironisch gemeint…
Wobei: Ich muss zugeben, dass mir die Jack Wolfskin-Manie ebenfalls zunehmend auf den Geist geht.
Was mir auffällt: Es sind im besonderem Maße diejenigen, die sich sonst über Mode gar keine Gedanken machen, die zu Jack Wolfskin greifen – also keineswegs die "Trendsetter", sondern vielmehr die "Normalos". Warum wohl betreibt Jack Wolfksin selbst in den piefigsten Provinzstädten eigene Stores? 😉
Für mich ist JW die uncoolste Marke der Welt!
Wenn Großstädter Jack Wolfskin kaufen, dann am ehesten: Die Fahrradhelm-Fraktion. Die alternativ angehauchten unter den Bioladenkäufern. Die Paare, die dem Partnerlook nicht widerstehen können.
Was gibt es eigentlich Schlimmeres, wenn er und sie die gleiche JW-Jacke tragen?!!
Ich habe noch NIE jemanden mit JW-Jacke gesehen, der auch nur annäherned so cool aussah wie die Models aus der JW-Werbung!
Warum seit 1-2 Jahren besonders viele Leute der JW-Manie verfallen sind? Ganz einfach: Wir haben die beiden kältesten Winter seit langem hinter uns.
Das gute für JW: Die Marke hatte noch nie ein hippes Image – und sie wird auch nie eines haben. Anders als zB WIndsurfing Chiemsee, das aus der Surfer-Ecke kam, dann zur allgemeinen Szene-Marke wurde – und schließlich auch von meinem Nachbarn Wolfgang, der Schnäuzer trägt, getragen wurde.
Spätestens als auch die "Wolfgangs" die Marke trugen, war ihr Schicksal besiegelt … Das wird JW nicht passieren, die haben ihren Siegeszug schon bei den "Wolfgangs" angefangen…
Webmoritz: Wir Leser brauchen dringend neue Artikel um unsere Kommentarwut bewältigen können 😉
oder warum antwortet man auf 55 Wochen alte Kommentare… hihi
Wegen solchem Geschwurbel kann man die deutschsprachigen „Intellektuellen“ einfach nicht mehr Ernst nehmen.
In noch jedes noch so kleine Thema müssen die ihre kulturmarxistische Antipathie vom „ewig schuldigen Deutschen“ oder „böhsen weißen (CIS-)Mann“ mit reinquirlen und sich in pathetischem Schwulst ergießen.
Ganz egal, ob sie zwei Artikel weiter dann frank und frei daher schwurbeln, dass es die Deutschen eigentlich gar nicht gäbe und die nur ein künstliches Konstrukt wären.
Hauptsache mal gans kluk und hochtrabend irgendwas zusammengeschwafelt.