Kaum hat sich der Silvesternebel verzogen, ist an der Universität der Wahlkampf für die StuPa-Wahl ausgebrochen. Dieser zeigt sich dabei ungewöhnlich intensiv und glänzt mit zahlreichen Superlativen und Innovationen.
Doch von vorne: Laut Wahlleiter Daniel
Focke gibt es in diesem Semester 41 Kandidaten – so viele wie nie zuvor. Und so setzen sich die Kandidaten zusammen:
- „Freie“ (d.h. parteilose): 14 Kandidaten
- Jusos Hochschulgruppe: 8 Kandidaten
- Ring Christlich demokratischer Studenten: 8 Kandidaten
- Grüne Hochschulgruppe: 5 Kandidaten (Erstmals wieder als echte Gruppe!)
- Linke.SDS: 4 Kandidaten (Erstmals als Gruppe!)
- Liberale Hochschulgruppe: 2 Kandidaten
Da für 41 Kandidaten „nur“ 27 Plätze im Studierendenparlament zu vergeben sind, müssen die Studenten an die Wahlurne.
Würde man Linke, Grüne und Jusos als „linke Gruppierungen“ zusammenfasst und LHG und RCDS als eher „konserative Gruppierung“, ergäbe sich, dass sich deutlich mehr politisch linke als rechte Kandidaten für das kommende StuPa aufstellen. Da die StuPa-Wahl jedoch eine Personenwahl ist, sind solche Überlegungen natürlich nur bedingt hilfreich. Besser ist es daher einen Blick auf die einzelnen Kandidaten zu werfen:
In erster Linie orientierten sich die Studenten am Wahlmoritz, in dem sich alle Kandiaten in einem Kurzprofil vorstellen. Doch dieses Jahr ist wohl einiges beim Wahlleiter schief gelaufen. Nachdem gestern bekannt wurde, dass es nicht einmal einen Druckauftrag gibt, springt nun der AStA ein.
Der Wahlmoritz war bisher offenbar nicht einmal fertig gestellt worden. Nun arbeitet der AStA im Eilverfahren. Laut Freiberger habe man 16.000 Seiten Papier bestellt und zwei Toner für den Kopierer. Bis Montag will man den Wahlmoritz notdrüftig selbst drucken. Der webMoritz
soll im Laufe des Tages eine PDF-Version bekommen, die wir dann hier veröffentlichen.
*Update* 9. Januar 19.20
Und hier ist er nun der Wahlmoritz. Dank an Fabian Freiberger für die Zusendung! Im AStA-Büro wird derzeit fleißigst gedruckt und gefaltet um schnellstmöglich auch eine gedruckte Version anbieten zu können!
Um so wichtiger ist der Wahlkampf:
Richtig früh dran war die Linke.SDS, die uns bereits Ende Dezember ihre Wahlplakate zuschickten. Ihre und alle anderen Wahlplakate findet ihr bei uns im Forum, wo ihr auch Eure Kommentare zu den Plakaten loswerden könnt. Auch stellen sich einige Kandidaten wie zum Beispiel David Wulff hier Euren Fragen.
Der RCDS war im Laufe dieser Woche bereits mit einem eigenen Wahlkampf-Stand in der Mensa aktiv (Foto).
Die Jusos setzen in diesem Semester wieder auf Postkarten, aber auch auf Papierstreifen rund um die Fahrräder.
Ebenfalls neu in diesem Jahr ist die Wahlkampf AG, für die sich Paul Dederer eingesetzt hat. Sie hat mit Hilfe von Moritz TV einen Videofilm zur StuPa-Wahl gedreht, der seit gestern auf dem webMoritz zu sehen ist:
Ebenfalls selten sind StuPa-Wahlkampf-Debatten. In diesem Jahr fand am vergangenen Mittwoch wieder eine statt. Im Vergleich zur letzten vor zwei Jahren, waren sogar ein paar Interessierte und eine erhebliche Anzahl an StuPisten vor Ort. Einen ausführlichen Bericht findet ihr hier, einen Kommentar von Carsten Schönebeck findet ihr hier.
Wer darf wählen?
Wahlberechtigt sind alle eingeschriebenen Studenten der Universität Greifswald – also fast 12.000. Für Wahl ist lediglich ein Idendidtätsnachweis wie etwa der Personalausweisoder der Studentenausweis notwendig. Die genauen Termine findet ihr am Ende des Artikels
TERMINE:
Die Wahlen für das Studierendenparlament finden in der kommenden Woche vom 12. bis 16. Januar statt. Wahlkabinen wird es in den Mensen, der Uni-Bibliothek, im Hauptgebäude und einigen Instituten geben. Hier die Details:
Wahlorte und Termine:
Montag 12.01.2009:
11:00-14.00 Mensa am Wall
16:00-18:30 HS Kiste
Dienstag 13.01.2009:
08:00-10:30 HS Kiste
11:00-14:00 Mensa am Beitz-Platz
Mittwoch 14.01.2009:
11:00-14:00 Mensa am Wall
15:00-17:00 Universitätsbibliothek
Donnerstag 15.01.2009:
08:00-10:00 Audimax
11:00-14:00 Mensa am Wall
15:00-17:00 Universitätsbibliothek
Freitag 16.01.2009:
11:00-14:00 Mensa am Wall
(9. Januar 19.39: Nach aktuellen Informationen des AStA wird (wie oben bereits ergänzt) die Wahlzeit in der Bibliothek von Mittwoch auf Donnerstag verschoben.)
Senats- und die Fakultätsratswahlen
In der selben Woche finden die Senats- und die Fakultätsratswahlen statt, die eigentlich noch wichtiger sind. Diese haben amüsanterweise andere Öffnungszeiten und Lokalitäten:
Montag 12.01.2009:
10:00-14.00 Universitätsbibliothek
Dienstag 13.01.2009:
10:00-14.00 Universitätsbibliothek
Mittwoch 14.01.2009:
10:00-14:00 Hauptgebäude (Domstr. 11)
Donnerstag 15.01.2009:
10:00-14:00 Hauptgebäude (Domstr. 11)
Freitag 16.01.2009:
KEINE Wahl mehr
Foto RCDS: Sebastian Jabbusch
Grafik StuPa-Wahl: AStA Greifswald
die LHG hat immer betont, dass sie nicht so eng mit dem rcds zusammenarbeitet wie es hier dargestellt wird, sondern sich in der mitte zwischen dem rcds und den jusos sieht…als liberale zählen wir nicht zu den konservativen, sondern zu den liberalen. man muss hier keine geschichtsbücher wälzen oder politik studieren um den unterschied herauszufinden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Liberalismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Konservatismus
Mit nunmehr 2 Kandidaten werdet ihr aber zumindest auch auf die Unterstützung des RCDS angewiesen sein, wenn ihr etwas durchsetzen wollt! Mit diesen LINKEN kann man doch nicht zusammenarbeiten………
wir werden nicht so stark auf den rcds angewiesen sein, wie es scheint. immerhin gibt es noch einige bei den jusos mit denen man vernünftig reden und politik machen kann. und ob die ideologen unter den linken alle reinkommen ist auch noch nicht gesetzt. außerdem gibt es ja noch genügend freie kandidaten mit denen es schnittmengen gibt. es werden sich thema für thema neue mehrheiten bilden.
Tschuldigung. Das sollte auch nicht ausgedrückt werden.
Es gibt aber – eine deutliche nähere Beziehung der LHG mit dem RCDS und den Jusos bzw. dem SDS, oder nicht?
Schadenersatzpflichtig? Wofür? Nageln die die Zettel am Reifen fest oder wie muss ich mir die schadenersatzpflichtige Demolierung von Fahrrädern durch Werbezettel vorstellen?
Es geht nicht um die Demolierung von Eigentum, sondern um das Entfernen(lassen?!) der Zettel! Vor den Zivilgerichten kann man sich schon bei einem Streitwert ab einem Cent streiten 😉 Aber darum geht es auch garnicht, ES NERVT EINFACH !!!
Nerven dich solche Werbezettel generell, oder nur weil sie von den Jusos sind? Oder würdest du auch den AStA, die AG Wahlen, Radio 98eins oder andere Kulturträger verklagen?
Aus meiner Sicht solltet ihr aber in aller erster Linie mit dem RCDS zusammenarbeiten, denn nur so ist eine dauerhafte kontruktive Politik möglich! Solange die Jusos diesen Vorsitzenden haben, ist die Zusammenarbeit doch schwerlich möglich! Oder siehst du das anders? Und David, wie stehst du eigentlich zu Studiengebühren in MV und Bundesweit?(Sry, falls du diese Frage schon einmal in der Öffentlichkeit beantwortet hast!)
ich spreche mich gegen studiengebühren aus. meiner ansicht nach gehört zu den elementaren aufgaben des staates die bürger des landes mit bildung zu versorgen. dieser zugang muss für ALLE möglich sein. aufgrund finanzieller verhältnisse diverser sozialer schichten, sind studiengebühren ein mittel diese von einem gehobenen bildungsstandard fernzuhalten. und das darf nicht sein. es muss chancengleichheit bestehen für jeden, der sich qualifiziert hat ein studium aufzunehmen.
ein studium kostet bereits jetzt einen vergleichsweise hohen betrag für jeden einzelnen. denn während man studiert kann man keiner vollzeitbeschäftigung nachgehen um seinen lebensunterhalt zu bestreiten. dazu zählt die monatliche miete, welche in greifswald sehr hoch ist, und dinge des täglichen bedarfs. hinzu kommen noch die studienmaterialien, wie bücher und kopien. manche studiengänge sind da sehr kostenintensiv. also ist ein studium teuer und aufwändig genug. studiengebühren belasten nur noch zusätzlich.
wenn man das noch aus der volkswirtschaftliche perspektive betrachtet sind studiengebühren noch viel mehr ungerechtfertigt. wir müssen uns ja nichts vormachen: der staat gibt geld für jeden einzelnen von uns aus. er verwendet dafür steuergelder. das es im vergleich zu anderen ländern und gemessen an unseren bedürfnissen relativ gesehen viel zu wenig ist, daran wagt hier keiner zu zweifeln. aber absolut gesehen ist es doch eine menge geld. aber eben genau dieses geld zahlen wir doch alle wieder zurück. die arbeitslosenquote von akademikern liegt zwischen 3 – 4%. das bedeutet doch, dass 96 – 97% aller akademiker steuern bezahlen. und sie zahlen im schnitt mehr als jemand, der keine akademische ausbildung genossen hat. aus dem einfachen zusammenhang, dass sie im durchschnitt mehr geld verdienen und demnach höher besteuert werden. um den bogen zu kriegen: die steuergelder, die der staat in die hochschulen steckt, bekommt er mit zins und zinseszins zurückgezahlt. ganz abgesehen von der kulturellen bereicherung und den wissenschaftlichen und wirtschaftlichen fortschritt, welcher eine moderne volkswirtschaft erst "reich" macht. diese wert kann man schwer in geld ausdrücken.
es gibt also keinerlei argumentation, die studiengebühren in welcher form auch immer rechtfertigt. deswegen bin ich gegen die einführung von studiengebühren landes- und bundesweit.
ich bin gerne bereit zu diesem und anderen themen im forum mit euch zu diskutieren.
Welche Möglichkeiten siehst Du, Tendenzen entgegen deiner Meinung entgegenzutreten und inwiefern wirst Du dies auch tun?
Deine Meinung unterscheidet sich nicht sehr von der offiziellen Meinung der LHG, allerdings ziemlich von offiziellen Aussagen der FDP. Inwiefern ergibt sich daraus für dich ein Widerspruch? Was ist deine Schlußfolgerung aus möglichen Widersprüchen, ziehst du Konsequenzen?
die möglichkeiten der einführung von studiengebühren entgegenzutreten sind vielfältig. nicht jede variante halte ich dabei für sinnvoll oder erfolgversprechend. ich werde zum beispiel auf keine demonstrationsveranstaltung gehen oder mich lautstarker polemik hingeben. meine ansätze basieren klar auf der partizipation im demokratischen willensbildungsprozess. ich bin nicht einfach nur dagegen weil ich dagegen bin und ich bin auch nicht dagegen weil mich das persönlich finanziell treffen könnte. ich bin für sachliche argumentation und außereinandersetzung auch mit der gegenseite. denn die leute, die studiengebühren einführen wollen werden wahrscheinlich auch ihre gründe haben. ich sehe es zielführend an, wenn wir überzeugungsarbeit mit argumenten leisten. dies werde ich tun. gespräche mit dem bildungsministerium und auch landtagsfraktionen unterstütze ich und werde mich, soweit möglich, auch an diesen diskussionen beteiligen oder zumindest unsere vertreter in diesen runden mit argumenten unterstützen.
dass sich meine meinung nicht von der offiziellen der lhg unterscheidet, sollte nicht weiter verwunderlich sein. immerhin bin ich seit 2 jahren stellv. vorsitzender und habe den willensbildungsprozess aktiv mitbegleitet. ich sehe es nicht als widerspruch an, wenn die lhg gegen studiengebühren ist und die fdp sich anders positioniert. immerhin sind wir nicht die fdp! wir sind eine liberale studentenvertretung und kein parteiorgan. allerdings lassen sich für mich da durchaus konsequenzen ziehen. ich werde den willensbildungsprozess in der fdp stärker beeinflussen müssen. das gelingt mir umso besser, je mehr argumente ich habe und je mehr stimmen ich von den studenten auf mich vereinigen kann. denn nur wenn ich eine starke position in der fdp einnehmen kann, werde ich auch meine meinung durchsetzen können.
Leila ist unsere Vorsitzende. Was gibt es an ihr auszusetzen?
http://www.jusos-greifswald.de/index.php?article_…
Liebe Jusos,
hiermit möchte ich nur eine kleine Bitte an euch zum Ausdruck bringen: Bitte lasst die Verunstaltung unserer Fahrräder! Dass ihr Werbung und somit auf euch aufmerksam machen wollt, finde ich ja gut, aber bitte doch nicht auf diese Art und Weise. Ich glaube, dass es eher negativ aufgefasst wird!
Zudem macht ihr euch Fahrrad für Fahrrad schadensersatzpflichtig…..
Denkt mal drüber nach!!!
*Korrektur: In welchen Block möchtest du dich als Grüner demzufolge also zuordnen lassen?
Grml. Je länger ich mit Tastaturen umgehen muss, desto weniger komm ich mit ihnen klar 😉
Weshalb sind in diesem Tortendiagramm hochschulpolitischen Fraktionen prozentual zusammengefasst dargestellt worden, obwohl grundsätzlich alle Kandidaten behaupten, trotz parteipolitischer Organisation "frei zu sein und zu entscheiden" und auch nicht unbedingt zwingend Schnittsttellen mit den jeweils näheren Gruppierungen zu haben? Zudem haben im Vorfeld alle parteipolitisch organisieren Gruppen geäußert, dass die Individualität und Unabhängigkeit aller Kandidaten, insbesondere der von freien Stupisten, ein bedeutsames und sehr positives Element unseres Parlamentes ist.
Dieses Diagramm ist nach Aussage der meisten bisherigen Stupisten und nach Aussage der meisten Kandidaten irreführend und unzutreffend. Die Kommentare hier sprechen für sich.
Der Wahlmoritz ist nun endlich online zu finden.
http://astagreifswald.de/cms/index.php?option=com…
oder oben in der news 😉
http://www.webmoritz.de/wp-content/uploads/2009/0…
Hallo Peter Madjarov,
soweit meinen Respekt für deinen Willen zum Engagement in hochschulpolitischen Gremien.
Ich habe mehrere Fragen an dich:
1. Du betonst, dass es eine Personenwahl ist. Du hebst allerdings deine parteipolitische Zugehörigkeit heraus. Wo ist hier die Logik? In welchem Punkten diffenzierst Du dich sehr stark von "anderen Grünen"?
2. Du hälst nichts von Blockbildung, kandidierst aber als "Grüner". Insofern orientierst du dich nicht an der links-rechts-Schematik. Allerdings hebst du eine parteipolitische Präferenz heraus, deren Grundlage letztendlich ein glücklicherweise etablierter politischer Block ist. Dies ist natürlich keiner im herkömmlichen rechts-links-Schema. Es ist aber einer in den Schemata "umweltfreundlich/industriefreundlich" oder auch "staatsgelenkt/selbstregulierend". In welchen Block möchtest du dich als Gründer demzufolge also zuordnen lassen?
3. Du meinst, dass Ideologien nicht viel im StuPa verloren haben. Es gibt Ideologien, welche durch die Mehrheit der Bevölkerung als "typisch grün" assoziiert werden. Distanzierst Du dich grundsätzlich von allen Ideologien? Erzeugt das keinen Widerspruch?
Vielen Dank im Voraus für deine Bemühungen.
Also ehrlich gesagt halte ich nichts von irgendwelchen Blockbildungen im StuPa, auch wenn man es einem die Berichterstattung einfacher macht.
Zum einen ist es immer noch eine Personenwahl, man ist doch in erster Linie individueller Kandidat (wurde gestrn auch angedeutet).
Zum anderen habe meiner Meinung nach Ideologien, die ja irgendewie die Grundlage für linke und rechte Blöcke sind, nicht viel im StuPa verloren. Einige Stupisten oder Kandidaten vertreten ja (zum Glück) auch mal Positionen, die nicht "ihrem Block" zugeschrieben werden.
Außerdem würde ich mich als Grüner ungern auschließlich einem linken (oder sonst einem) Block zuordnen lassen.
Hallo Arik,
zu 1.: Wie jeder weiß macht man bei der StuPa-Wahl seine Kreuze hinter einzelnen Namen, nicht hinter Gruppen. Dass von der GHG mehrere unter dem gleichen Namen hat den Sinn, dass es einfacher ist sich gut vorzubereiten, wenn man Themen gemeinsam vorbereitet. So kann man Synergie-Effekte erzielen. Das bedeutet aber nicht, dass wir immer gleich abstimmen werden, sollten mehrere von uns gewählt werden. Bei welchen Themen das im StuPa sein wird, kann ich nicht genau sagen, bisher ist ja nur Alex im StuPa. Ich vermute aber zum Beispiel, dass ich im Gegensatz zu ihm weniger kritisch (aber nicht unkritisch!) zu webmoritz stehe. Wie das genau sein wird, siehst du, wenn wir zahlreich ins StuPa gewählt werden 😉
Soweit logisch?
zu 2.: Deine Erklärung finde ich sehr schön: Du stellt richtige fest, dass es viele Achsen gibt, nach der man Parteien einordnen kann (aber eine kleine Anmerkung: umweltfreundlich kann auch industriefreundlich sein). Ein stures links-rechts-Schema ist eben eindimensional und sagt wenig über Inhalte aus, wenn man die anderen Dimensionen einbezieht wird es schwer, einen einheitlichen Block zu bilden. Außerdem gibt es auch innerhalb anderer Gruppierungen viele Unterschiede. Ist Korbinian Geiger rechts, weil er beim RCDS ist? Das kann man vielleicht so sehen, ich würde das aber nicht so sagen.
zu 3.: Ich unterscheide zwischen Ideologien und Grundwerten. Der Begriff Ideologie kann zwar auch wertneutral verwendet werden; oft (und gerade umgangssprachlich) wird er aber für ein in sich geschlossenes und zementiertes Weltbild verwendet, und genau das lehne ich ab. Als bundespolitisches Beispiel: Man ist für ein höheres Arbeitslosengeld, weil das eben links ist. Oder Hochschulpolitik: Man ist für einen schlanken Asta, weil das eben liberal ist. Wenn man dafür gute Gründe hat ist es ja ok, aber ich finde, dass gerade ein Blockdenken häufig zu unhinterfragten Haltungen führt.
Wenn man "Ideologie" anders versteht, muss ich wohl klarstellen: Ich habe überhaupt nichts gegen Grundwerte im StuPa. Und in diesem Sinne distanziere ich mich auch nicht von Ideologien. Aber noch eine Frage: Was sind denn "Ideologien, welche durch die Mehrheit der Bevölkerung als "typisch grün" assoziiert werden"? Das versteh ich nicht so ganz, vielleicht kannst du präziser werden.
Beantwortet das deine Fragen? Sorry, aber ich wollte gestern um 1 Uhr nicht so viel schreiben, verstehste?
Das beantwortet meine, soweit auch absichtlich etwas kniffelig formulierten, Fragen 🙂 Ich hoffe, du kannst diese differenzierte und reflektierte Sichtweise und Argumentation in den kommenden Monaten oder Jahren in der Hochschulpolitik beibehalten. Alexander Schulz-Klingauf ist da ja bisher immer mit sehr gutem Beispiel vorangegangen, während es anderen Stupisten nicht so leicht fällt bzw. fallen will.
Ich freue mich auch auf die ersten Beweise der hier von dir herausgestellten politischen Eigenständigkeit oder auch der erwähnten Synergieeffekte.
Beim 3. Punkt hast du meine Formulierung auch so beantwortet, dass es keiner weiteren Frage bedarf 🙂
Zum letzten Satz des ersten Punktes, da du das Thema angeschnitten hast: Da du bisher mit mir das Gespräch darüber noch nicht gesucht hast und auch in den entscheidenen Gesprächen bzw. Debatten nicht anwesend gewesen bist, kannst du nur ein unvollständiges Bild von der Situation haben. Es entspricht nicht dem von dir oben beschriebenen Denkmuster, wenn du dich trotzdem nun schon in Ankündigungen verlierst, deren spätere politische Ausprägung mir aufgrund dieser Ankündigung schon ziemlich gut vorstellbar ist 😉
Als zukünftiger Hochschulpolitiker muss es natürlich nicht dein Ideal sein, alle Sachverhalte in jedem Fall genau zu hinterfragen und darüber zu refklektieren. Viel Gelegenheit zur Auseinandersetzung im StuPa werden wir in dem Zusammenhang auch nicht mehr haben können, weil ich mich doch gern sobald wie möglich wieder schöneren Tätigkeiten zuwenden möchte 🙂 Was eine kritische und trotzdem ausgewogene Auseinandersetzung im Umgang mit den studentischen Medien betrifft, kann ich an dieser Stelle besonders auf die einzeln auftretenden Stupisten der letzten Legislatur verweisen, die in diesem Zusammenhang eigentlich fast immer als gutes Beispiel glänzen konnten. Den in hochschupolitischen Gruppen engagierten Stupisten war das erstaunlich selten möglich. Fest steht, dass wohl gerade die StuPa-Fraktionen ein Interesse daran haben und mit wachsender Fraktionsgröße in Zukunft auch stärker haben werden, die Medien gemäß Ihren jeweiligen Mehrheitsverhältnissen auszurichten. Dass dieser Prozess in einem zukünftigen StuPa schneller vorangehen könnte, liegt für mich im Bereich des Vorstellbaren aber nicht in dem meiner Verantwortung 🙂
Wieviel Leute haben denn bis jetzt schon gewählt?
Etwa 450, laut Wahlleitung über zwei Ecken.