Manche Studenten waren am Mittwoch etwas verwundert, als sie erfuhren, dass wegen der Wiedereinweihung des Audimax ihre Vorlesung in andere Hörsäle verlegt worden war. „Die sind doch schon seit Wochen fertig, es sind doch sogar schon die ersten Schmierereien auf den Pulten“, entfuhr es einem Studenten. Das ist zwar richtig, dennoch wurde das Audimax, dessen Renovierung bereits im September abgeschlossen war, erst vorgestern wiedereingeweiht.
Anwesend war auch Berthold Beitz, der große Förderer der Greifswalder Uni, der vielen Studenten jedoch nur durch den nach ihm benannten Bertold-Beitz-Platz am neuen Campus bekannt ist, an dem unter anderem die neue Universitätsbilbiothek liegt. Der 95-Jährige, nach dem jüngst eine Professur für Menschenrechte in Harvard benannt wurde, ist Kuratoriumsvorsitzender der mächtigen Krupp-Stiftung, die von dem Gesamtkosten von gut 2 Millionen Euro für die Restauration etwa die Hälfte übernommen hat. Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass die Krupp-Stiftung für die Universität gespendet hat. Auch an der Finanzierung des Krupp-Wissenschaftskolleg ist die Stiftung erheblich beteiligt.
Berthold Beitz ist gebürtiger Pommer. Er wuchs bei Demmin auf und arbeitete vor dem Zweiten Weltkrieg zeitweise in Greifswald. In der Ostsee-Zeitung wird Beitz mit den Worten „Ich bin hier zu Hause“ zitiert. Dort stand auch zu lesen, Beitz sei ein Mäzen. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht korrekt, da er als Kurator der Krupp-Stiftung nicht sein eigenes Vermögen sondern das von Alfried Krupp einsetzt. Neben weiteren Vertretern der Universität dankte Beitz auch Asta-Vize Sebastian Nickel für die großzügige Spende.
Fotos:
- Luisa Wetzel
- Uni Greifswald
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cool, 2mio für neue farbe!
nicht, dass es zu wenig lehrkräfte für die masse an studenten gäbe…
aber mit der verwaltungsgebühr kriegen wir dat allet wieder rein.
irgendwie kotzt mich diese uni ganz schön an.
nicht nur für neue Farbe, auch für Fassade, Treppe, einen komplett neuen Hörsaal, Bestuhlung, Elektrik, Elektronik, Beleuchtung, evtl. Dach, Türen, Fahrradständer, etc.
Lehrkräfte werden vom Land bezahlt und die Universität würde herzlich gerne tausende Dozenten einstellen, aber es gibt halt kein Geld vom Land
Die Renovierung wurde allerdings aus privaten Spenden und dem Körperschaftshaushalt der Uni (z.B. durch Erträge aus dem universitätseigenen Land und Wald, etc.) finanziert, der für Personalkosten nicht offen steht.
Mit den Geld für tolle Schmuckbänder an den Wänden und zum Türen abschleifen und neu anmalen, auch mit dem Geld für die zweifelsohne komfortable Beleuchtungsanlage hätte problemlos auch versucht werden können, einen oder zwei größere Seminarräume irgendwo hinzukriegen. Auf der anderen Seite kann ich es verstehen, es heißt ja nicht zufällig: Eine kompetente Lehre in einem schönen Gebäude. Und dafür sitz ich dann doch außerhalb des Audimax auch gern mal auf dem Boden.