Kommunal-und Landtagswahlen 2011: Die Kandidaten der Jusos

Kommunal-und Landtagswahlen 2011: Die Kandidaten der Jusos

In der Reihe “Kommunal- und Landtagswahlen 2011” stellt der webMoritz die Kandidatinnen und Kandidaten vor, die aus dem studentischen Spektrum kommen. In den kommenden Wochen sollen dabei alle demokratischen Parteien Berücksichtigung finden. Den Anfang macht die Vorstellung der Kandidaten der SPD/ Jusos.

Am 4. September 2011 wählen die Bürger Mecklenburg-Vorpommerns nicht nur den Landtag, auch die Kreistagswahlen stehen an diesem Tag an. Die Jugendorganisation der SPD (Jungsozialisten, Jusos) stellt insgesamt sechs Kandidaten auf. (mehr …)

Protest mit Volksfestcharakter

Es waren viele Menschen unterwegs, am Sonntagnachmittag in Lubmin. Nur gelegentlich durchlugten Sonnenstrahlen durch die ansonsten dicht geschlossene Wolkendecke. Bereits von Weitem konnte man eine große und dichte Menschentraube vor der Seebrücke beobachten. Anlass war eine Protestveranstaltung, zu der ein breites Bündnis aus Parteien und Bürgervereinigungen um Ruth Eckert aufgerufen hatte.

Auch auf dem Wasser wurde protestiert. Um 13 Uhr setzten sich mehrere Traditionsschiffe vom Greifswalder Museumshafen aus zur Seebrücke nach Lubmin in Bewegung. Mit Protestlosungen ausgestattet und zahlreichen Segelbooten und Kajaks flankiert, drehten sie mehrere Runden vor der Seebrücke, bis sie gegen 15 Uhr wieder in Richtung ihres Heimathafens steuerten. Mit von der Partie war unter anderem auch der Traditionslogger “Lovis”, der vor kurzem sein “zehnjähriges” feierte.

“Schönes Gefühl, sich mal von Polizisten vom Gleis tragen zu lassen”

Insgesamt nahmen etwa 200 Teilnehmer an dem Protest an Land teil. Über die jeweiligen Besatzungen der Schiffe, die an dem Protest teilnahmen, liegen dem webMoritz keine Informationen vor. Ebenfalls unterstützt wurde die Demonstration vom Shanty-Chor Karlshagen. “Soll Angela Merkel doch dafür sorgen, dass entweder gar kein Atommüll mehr entsteht, oder nur so viel wie nur noch unbedingt erforderlich ist”, wendet sich Volker Sachse an die Teilnehmer der Veranstaltung. Normalerweise läutet er die Glocke, um ein Konzert “einzuglasen”. Dieses mal betont er jedoch, dass er die Glocke aus Protest läutet, damit der Boddenwind den Lärm in den Landtag sowie den Bundestag läutet.”Kämpft, Kämpft gegen den Atommüll”, pflichtet Eduard Beischall, ebenfalls Chorsänger, seinem Vorredner bei. In seinem Redebeitrag ermuntert er alle, sich an dem Protest zu beteiligen und auch vor einer Sitzblockade nicht zurück zu schrecken. “Es ist ein wirklich schönes Gefühl, sich einmal von Polizisten vom Gleis tragen zu lassen”, schwärmt Beischall, der sich selbst als damaliger Einwohner der Gemeinde Asse an dem Protest gegen das dortige Atommüllager beteiligte.

Aus Karlsruhe-Müll soll kein Vorpommern-Müll werden

Mit “Wo die Ostseewellen trekken an den Strand” leitete der Chor sein etwa halbstündiges musikalisches Programm ein, was der ganzen Veranstaltung den Hauch eines Volksfestes verlieh. Dennoch kamen politische Reden zuvor nicht zu kurz. “Wir fühlen uns betrogen und getäuscht, wenn aus Karlsruhe-Müll plötzlich Vorpommern-Müll werden soll”, macht Christa Labouvie vom Bürgerbündnis Ostvorpommern ihren Unmut Luft. Zudem sei angesichts der Tatsache, dass gegenwärtig kein Endlager für Atommüll gibt, zu befürchten, dass die derzeitigen Zwischenlager zu vorübergehenden Endlagern umfunktioniert würden. Der Standort Lubmin sei für die Einlagerung von Castoren aus Sicht Labouvies nicht geeignet, da es keine Reparaturanlage für beschädigte Behälter gäbe. Würde also ein Castor während der Einlagerung beschädigt werden, wäre ein erneuter Transport in eine Reparaturwerkstatt notwendig.

Auch Oskar Gulla von der Bürgerinitiative gegen den Bau eines Steinkohlenkraftwerkes in Lubmin beteiligte sich an der Veranstaltung. “Ich möchte, dass Herr Vogt erkennt, dass er der Bürgermeister eines Seebades Lubmin, nicht eines Atomkraft-Lubmins sein könnte”, entsendete er in Richtung der Amtsverwaltung der Gemeinde.

“Besucherzahlen spitzenmäßig”

“Man kann natürlich auch darüber diskutieren, inwiefern es sinnvoll ist, inmitten einer Tourismusregion Atommüll einzulagern”, meint Stephan Schumann (Jusos/ SPD), Mitorganisator der Veranstaltung. Bei dem Protest handele es sich nicht um “Widerstand gegen den Transport von Castoren an und für sich, sondern um Protest gegen die Atomenergie und für eine Energiewende.” Aus diesem Grund hofft er auf großen Widerstand, wenn der Castor-Transport nach Lubmin rollt. Nach Angaben der Ostsee-Zeitung soll er etwa eine Woche vor Weihnachten im Lubminer Werkbahnhof einrollen. Insgesamt zeigt sich der Vorsitzende der Greifswalder Jusos zufrieden: “Die Besucherzahl war spitzenmäßig und als die Schiffe da waren, haben das auch sehr viele gesehen.”

Mignon Schwenke, stellvertretende Landesvorsitzende der Partei Die Linke. ist ebenfalls zufrieden mit der Veranstaltung. “Ich freue mich, dass so viele hier her gekommen sind, denn diese Region ist nicht gerade dafür bekannt, besonders protestfreudig zu sein. Deshalb schicken sie den Müll hierher, weil sie denken, dass es keinen Protest gibt!”

Der Protest in Lubmin gegen die insgesamt neun kommenden Castoren, davon fünf aus dem französischen Caderache, vier aus Karlsruhe, ist am vergangenen Sonntag nicht der Erste dieser Art gewesen. Bereits Ende Juli demonstrierten knapp einhundert Menschen gegen Stromerzeugung aus Kernspaltung. Im Rahmen des Castorstrecken-Aktionstages demonstrierten am 24. Oktober ebenfalls mehrere Menschen entlang der Strecke und veranstalteten eine Kundgebung am Marktplatz.

Landesregierung: Lehrerausbildung in Greifswald bleibt erhalten

Seit Monaten wurde über die Zukunft der Lehrerausbildung in Greifswald diskutiert, für den Erhalt demonstriert, Ministerpräsident Sellering und Bildungsminister Tesch äußerten sich – nun ist die Entscheidung in Schwerin gefallen. Am 31. August einigte sich die Landesregierung darauf, dass die Lehrerausbildung in Greifswald erhalten bleibt. Auch das Institut für Bildungswissenschaft soll in Greifswald bleiben, man wolle weiterhin Stellenabbau verhindern, erfuhr der webMoritz.

Vor dem Schweriner Schloss wurde für den Erhalt der Lehrerausbildung demonstriert. Mit Erfolg.

Auf Grundlage einer Lehrerbedarfsplanung bis 2030 in Mecklenburg-Vorpommern wurde die Zukunft der Lehrerausbildung im Land beschlossen. Dabei werde der Hauptstandort Rostock mit 2.500 Studienplätzen sein. Aber auch in Greifswald werden 1.500 Studierende langfristig die Möglichkeit haben, auf Lehramt, das heißt für Gymnasien und Regionale Schulen, zu studieren. Der bildungspolitische Sprecher der SPD, Mathias Brodkorb, hob in Schwerin hervor, dass der Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern bis zum Ende des Jahrzehnts steigen würde, so dass jährlich 600 neue Lehrer eingestellt werden müssen. “Dennoch muss und kann die Universität Greifswald ihre Kapazitäten langfristig auf etwa 60 Prozent reduzieren, was rechnerisch den Festlegungen der geltenden Zielvereinbarung aus der letzten Legislaturperiode entspricht”, verkündete Brodkorb. Auch der bildungspolitische Sprecher der CDU, Marc Reinhardt, erklärte, dass es bei der Neuordnung der Lehrerbildung um eine auf den Landesbedarf abgestimmte Ausbildung ankommen würde.

Die Reaktionen in Greifswald sind indes positiv. Die AStA-Vorsitzende Daniela Gleich sagt, dass sie zufrieden mit dem Ausgang der Diskussion sei. “Unsere Forderungen aus dem Positionspapier gehen größtenteils im Entschluss auf”, sagt sie. Außerdem hätten die Proteste, wie die Demo in Schwerin, die Forderungen aus dem Positionspapier unterstützt. Auch StuPa-Präsident Erik von Malottki bewertet das Ergebnis positiv. “Die Forderungen des Senatsbeschlusses sind in der Entscheidung aufgegangen. Der Ausgang ist auch dem AStA, dem StuPa und allen, die mit demonstriert haben, zu verdanken. Es zeigt sich, dass man mit Engagement was bewegen kann.” Weiterhin begrüßen die Greifswalder Jusos diese Entscheidung. Der Kreisvorsitzende Stephan Schumann betont, dass dadurch Studienplätze und die Philosophische Fakultät in Greifswald erst einmal gesichert wären. “Das sind gute Nachrichten”, findet der ehemalige Lehramtsstudent. Auch der JU Kreisverband unterstützt das Ergebnis der Landesregierung. “Ich freue mich, dass man nun endlich die unter rot-rot geschlossenen Zielvereinbarungen von 2005 kritisch hinterfragt, und erkannt hat, dass eine Lehramtsausbildung ohne Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern nicht denkbar ist und auch nie war”, erklärt der Vorsitzende Franz-Robert Liskow. Die Kritik aus Greifswald sei in der Landeshauptstadt gehört worden und, sagt Liskow weiterhin: “Heute ist ein guter Tag für die Universität und Greifswald.”

Nun muss die Entscheidung der Koalition noch durch den Schweriner Landtag.

Fotos: Gabriel Kords (webMoritz-Archiv)

Vollversammlung- so spannend, dass viele erst gar nicht kamen

Die Vollversammlung war nur mäßig besucht.

Am Mittwoch dem 23. Juni fand die Sommervollversammlung (VV) der Studierendenschaft der Universität Greifswald statt. Was für alle Anwesenden schon längst augenscheinlich war, bestätigten die Zahlen: Die Hallen am Bahnhof waren mit gerade mal 160 Teilnehmern nur eher mäßig gefüllt, die VV damit nicht beschlussfähig. Fünf Prozent der Studenten, also gut 600 Personen, wären dafür nötig gewesen.

Die Lehrerbildung war an diesem Nachmittag das am meisten diskutierte Thema. Der AStA beantragte, dass die Studierendenschaft zur Greifswalder Lehramtsausbildung bekennt. Dazu war am Montag bereits ein Positiosnpapier vorgestellt worden.

In der Diskussion um diesen Antrag wurde unter anderem gefragt, warum man bei diesem Papier auf die Zusammenarbeit mit Rostock verzichtet habe. Dem sei, so Daniela Gleich, kommissarische AStA- Vorsitzende nicht so gewesen. Man habe angefragt. Seitens der Universität Rostock sei jedoch kein Interesse vorhanden gewesen, die Greifswalder Studierenden in ihrem Kampf gegen die Schließung der Lehramtsausbildung zu unterstützen.

“Drescht auf Tesch ein”

„Drescht auf Tesch ein“ forderte Stephan Schumann von den Jusos, bezog dies allerdings auf einen verbalen Druck. In diesem Rahmen appellierte Paula Zill, AStA-Referentin für Studium und Lehre, an die Studierendenschaft, sich unbedingt an den Protesten um den Erhalt der Lehramtsausbildung zu beteiligen. Nach einer längeren Debatte folgte schließlich die Abstimmung. Die Mehrheit der Studierenden stimmte für den Antrag.

Professor Walter erhielt den Preis für hervorragende Lehre an der Universität Greifswald.

Des Weiteren wurde an diesem Abend der Preis für hervorragende Lehre des Allgemeinen Studierendenausschusses erstmalig vergeben. Preisträger ist der Slawistik-Professor Professor Harry Walter. Prorektor Professor Michael Herbst hielt zuvor eine Laudatio für den Preisträger.  Begründet wurde die Preisvergabe unter anderem damit, dass es bei den Lehrveranstaltungen von Walter zu einer besonders engen Verzahnung zwischen Studium, Forschung und Lehre käme. Das Preisgeld, welches der Professor neben einer Urkunde und einem Blumenstrauß erhielt, wolle er im Sinne der Studierenden und für eine zusätzliche Exkursion nutzen.

BWL-Diplom soll bleiben

Nach dieser Ehrungszeremonie wurde wieder relativ lange über den Erhalt des BWL-Diploms debattiert. Professor Roland Rollberg, vom Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre hielt eine Plädoyer für den Erhalt des Diplomstudienganges  in Greifswald. „Warum lautet der Antrag nicht: Ablehnung des Bologna-Prozess insgesamt?!“ wirft der Student Eric in die Diskussion mit ein. Nach einer guten halben Stunde wurde über den Antrag, den letzten noch vorhandenen Diplom-BWL-Studiengang zu erhalten, abgestimmt. Eine große Mehrheit sprach sich für deren Erhalt aus.

Die Novellierung des Landeshochschulgesetzes (LHG) stand ebenso auf der Agenda und sorgte für einigen Diskussionsstoff. Die Antragsteller kritisierten, dass im Gesetz kein Freiversuch bei den Prüfungen und keine Vollversammlungspflicht enthalten sind. Diese, so die deutliche Mehrheit der Vollversammlung, sollen noch eingefügt werden..

Professor Rollberg verteidigt das BWL-Diplom an der Universität Greifswald

Lange wurde auch über die Verbesserung der Radwegsituation diskutiert. Dies schloss eine Fürsprache der Studierendenschaft für die Diagonalquerung an der Europakreuzung mit ein. Die Studierendenschaft stimmte für den Ausbau der Radwege in Greifswald.

Neben diesen Anträgen fordert die Studierendenschaft eine Verbesserung der Wohnraumsituation in der Stadt und des Essensangebots in der Mensa, welches unter anderem auch die Speiseinteressen der Veganer berücksichtigen soll.

Nicht angenommen wurde ein Antrag, zur Ausstattung der Innenstadt mit Uni-WLAN. “Die Vollversammlung bittet die Universität Greifswald, an den am meisten frequentierten Plätzen in der Innenstadt Uni-WLAN bereitzustellen” – so der Wortlaut des Antrages. Der Antrag stieß bei vielen Studierenden auf Unverständnis. Dies sei nicht Aufgabe der Universität und in Zeiten knapper Kassen eine unnötige Ausgabe, erklärten mehrere Anwesende. Am Ende stimmten 36 dagegen und 21 dafür – zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Teilnehmerzahl offenbar bereits mehr als halbiert.

Senkung des Semesterbeitrages auf sieben Euro: “Absoluter Schwachsinn!”

Der frühere AStA-Finanzreferent Eric Kibler wünschte sich in einem Antrag, dass sich die Studierendenschaft dafür ausspreche, den Semesterbeitrag auf sieben Euro zu senken. Erik von Malottki (Jusos) hielt diesen Antrag für “absoluten Schwachsinn”. Ein Votum für diesen Antrag würde in letzter Konsequenz zu einer Schwächung der Studierendenschaft und der studentischen Kultur führen. Die studentische Kultur wird zum größten Teil aus den Einnahmen durch die Semesterbeiträge finanziert.

Begründet wurde der Antrag damit, dass die vorhandenen finanziellen Überschüsse der Studierendenschaft abgebaut werden sollten. Neben Erik von Malottki hielten noch viele andere Studierende, darunter Corinna Kreutzmann, derzeit Finanzreferentin im AStA, Reden gegen diesen Antrag, der schlussendlich abgelehnt wurde.

Studierendenschaft soll Mittel der Studierenden abrufen

Public Viewing gab es in den Hallen am Bahnhof nicht. Immerhin war für das leibliche Wohl gesorgt

Thomas Schattschneider stellte schlussendlich einen Alternativantrag vor. “Die Vollversammlung fordert alle Studierenden der Universität Greifswald auf, die bereitgestellten finanziellen Mittel für kulturelle, soziale oder politische Projekte aktiv abzurufen.” Dieser Antrag wurde dann auch von den noch übrig gebliebenen Anwesenden angenommen.

Ein Antrag von Benjamin Dahlke, die Studierendenschaft möge fordern, dass alle bereits umgestellten BA/ MA-Studiengänge wieder in Diplom/ Magisterstudiengänge umgewandelt werden, fand ebenso keine Mehrheit unter den Anwesenden.

Der Antrag zur Abänderung der Fristenregelung für die Abmeldung von schriftlichen Prüfungen wurde von der Studierendenschaft unterstützt. Studenten sollen sich, so der Wille der VV, künftig bis zu sieben Werktage vor dem Prüfungstermin von der Prüfung wieder abmelden können.

Zudem gab es noch einen Informations-TOP, in dem sich der AStA und die Moritz-Medien vorstellten. Zuletzt waren unter den etwa 50 verbliebenen Anwesenden hauptsächlich die “üblichen Verdächtigen” in den Hallen am Bahnhof. Nach vier Stunden war schließlich Schicht im Schacht. Die – wieder einmal nicht beschlussfähige Vollversammlung – war beendet. Das im Anschluss geplante Public Viewing musste aufgrund technischer Probleme ausfallen.

Korrekturhinweis: Die im Text angegebene Zahl von 160 Teilnehmern bezieht sich auf den Beginn der Vollversammlung. Diese erhöhte sich noch leicht auf 200.

Fotos:

Carsten Schönebeck

“Das linke Korrektiv der SPD” – Stephan Schumann neuer Juso-Vorsitzender

Auf der Kreisvollversammlung der „Jungen SozialistInnen in der SPD“ (Jusos) wurde Stephan Schumann am 12. Dezember 2009  zum neuen Vorsitzenden des Kreisverbandes gewählt. Der 21-Jährige ist gebürtiger Dresdner und studiert in Greifswald seit dem Wintersemester 2007. SPD- und damit auch Juso-Mitglied ist er seit 2005.
Der bisherige Vorsitzende Eric Hartmann trat nicht noch einmal an. Der einzige Nachfolgekandidat Stephan Schumann selbst hatte in der Woche zuvor den Mitgliedern des Kreisverbandes auf einer eigenen Veranstaltung die Möglichkeit gegeben, ihn mit Fragen zu seiner Kandidatur anzusprechen. Er selber war wegen eines wichtigen Jubiläums in der Familie am Samstag nicht in Greifswald und wurde in Abwesenheit gewählt.

webMoritz Muss man dich jetzt „großer Vorsitzender“ nennen?
Stephan Schumann (lacht) Natürlich nicht. Mir liegt zwar auch sehr viel an Selbstironie, aber ich bitte darum, dass mich niemand so auf der Straße anspricht. Es könnten Menschen denken, dass ich das gerne hören oder es ernst nehmen würde.

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Der neue und der alte Juso-Vorsitzende: Stephan Schumann (l.) und Eric Hartmann verzweifeln im StuPa

webMoritz War das Jahr 2009 im StuPa ein Debakel für die Jusos?
Stephan In Hinsicht auf das StuPa war es das definitiv. Wir sind mit einem relativ guten Wahlergebnis gestartet und haben anfangs im StuPa sehr gute Arbeit gemacht. Als sich der Streit zwischen AStA und StuPa entspann, habe ich festgestellt, dass man mit Worten dort nicht mehr weiterkommt. Wir haben versucht, zwischen den Parteien zu vermitteln aber alle Richtungen hatten kein Verständnis mehr für einander. Daraus haben einige von uns einen entscheidenden Schluss gezogen und die Arbeit im StuPa niedergelegt.
Ich finde, das war eine gute Entscheidung, denn wir konnten unsere Kraft und Zeit danach gewinnbringender einsetzen. Und Erik von Malottki und David Stoffel sind ja im Parlament verblieben. Was die konstruktive Zusammenarbeit zwischen Parlament und AStA anbelangt, scheint sich dort die Situation mittlerweile verändert zu haben. (mehr …)