Senatsvorsitzender bringt sich in Stellung

Die Reform des Landeshochschulgesetzes wird eines der heißen politischen Themen in diese Jahr. Nach den bisherigen Informationen plant die Landesregierung in Schwerin die demokratische Mitbestimmung an der Universität durch Studenten und Professoren möglichst stark einzustampfen und die Macht des Rektors zu stärken (ausführlich, siehe Archiv).

Jetzt hat sich der alte und vielleicht bald wieder neue Senatsvorsitzende Professor Manfred Jürgen Matschke in der Ostseezeitung gegen diesen Vorschlag ausgesprochen. Sicher ist dies auch als Signal für den, sich im April neu zusammensetzenden Senat gemeint.

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Will das Bildungsministerium die Uni GmbH?

Offenbar verfolgt man im Bildungsministerium (Bild) das Ziel, die Universitäten zu entdemokratisieren. Kaum anders können die jetzt im stillen herumgereichten Geheimpapiere aus dem Bildungsministerium verstanden werden. Veröffentlicht wurden Teile dieser Pläne in einem Bericht der OZ.

Der AStA unserer Uni hat bereits in einer kurzen Stellungnahme Widerstand angekündigt, sollte das Bildungsministerium diese – derzeit noch inoffiziellen – Pläne verwirklichen wollen. Geplant sind:

  • Abschaffung des “Konzils”, an dem die Studenten gleichberechtigt beteiligt sind, welcher derzeit vor allem den Rektor wählt und die Grundordnung (d. h. die Art der Organisation) der Universität festlegt
  • Stattdessen soll diese Aufgabe an den Senat übergehen, in dem die Professoren die dominierende Kraft stellen
  • Zudem soll auch die Zahl der Studenten in eben jenem Senat gesenkt werden.

„In der Folge wären die Vertreter der Studierenden sowie der Mitarbeiter nur noch schmückendes Beiwerk, das den Schein einer Demokratie für das Gremium aufrecht erhalten soll.“, so der AStA-Vorsitzende, Thomas Schattschneider. Laut Ostseezeitung haben sich die Hochschulen (d.h. die Rektoren) und das Bildungsministerium u.a. auf die Abschaffung des Konzils bereits geeinigt.

  • Außerdem ist offenbar in Planung das Amt des “Kanzlers” (bisher machtpolitisch ein Gegenspieler des Rektors) zu schwächen.

Für das Bildungsministerium hätte das den Vorteil, dass sie in Zukunft im Rektor einen mächtigen Ansprechpartner hätte, der Reformen schnell und ohne viel Aufhebens umsetzen könnte. Dies käme einer, als Unternehmen geführten Universität, wie sie auch von neoliberale Denkern immer wieder wird, sehr nahe.

Bildquelle: Ministerium für Bildung M-V

Wahlanalyse

Wahlanalyse StuPa

1.) Wahlbeteiligung

Von 11633 Wahlberechtigten gingen 1175 wählen. Mit je 3 Stimmen ergab dies 3525 Stimmen (davon waren jedoch ganze 374 ungültig. Viele?). –> Wahlbeteiligung lag also bei 10,10 %.

(Vergleiche 2004: 10,83 % – 2005: 9,27%. – 2006: 12,2 %. – 2007: 8,5 %)

2.) Politische Gruppen

Wie viele Sitze bekamen die Hochschulpolitischen Gruppen?

Wie viele Stimmen erhielten die Hochschulpolitischen Gruppen?

Es zeigt sich, dass die abgegebenen Stimmen im Prinzip sehr gut mit den Sitzen im Parlament korrelieren. Nur die Jusos könnten sich ärgern: Obwohl sie mit 18 % viel mehr Stimmen bekamen als die RCDSler (15 %), erhilten sie einen “Sitz” weniger. (Diese Rechnung bezieht sich nur auf die gewählten Stupisten, nicht auf die Warteliste.)

3.) Die 27 Parlamentarier & 12 Nachrücker

Hier ist die Liste mit allen Gewählten. Alternativ gibt es die Liste auch als PDF hier.

Name

Stimmen

Partei

Semester

1

Jabbusch, Sebastian

219

Frei

8

2

Kleber, Leila

213

Jusos

5

3

Schattschneider, Thomas

173

Frei

10

4

Bonn, Florian

162

Frei

7

5

Schulz-Klingauf, Alexander

152

Grüne HG

8

6

Morczinek, Peter

139

LHG

7

7

Breeskow, Frederic

121

Frei

9

8

Stiel, Matthias

116

Frei

?

9

Rode, Jaana-Leena

113

Jusos

1

10

Hackober, Martin

107

RCDS

7

11

Schönpflug, Martin

106

Frei

5

12

Hartmann, Eric

92

Jusos

3

13

Ramcke, Phil

91

Die Linke.SDS

1

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14

Meyer, Thomas

90

Frei

7

15

Rostalski, Tim

82

Frei

7

16

Spanier, Johannes

77

RCDS

7

17

Lünser, Richard

73

RCDS

1

18

Jonischkies, Florin

66

Frei

3

19

Wulff, David

63 L

LHG

5

20

Sieder, Ivo

63

RCDS

7

21

Breitenfeldt, Sebastian

61

Frei

1

22

Ahnefeld, Bernd

60

lass=”MsoNormal”>Frei

5

23

Schulz, Carolin

59 L

Frei

1

24

Beielstein, Marina

59

RCDS

1

25

Schumann, Stefan

55

Jusos

1

26

Krüger, Mathias

54

LHG

5

27

Hahnert, Paul

50

LHG

7

28

Bujak, Isabell

49

LHG

2

29

Ruschinzik, Juliane

48 L

RCDS

1

30

Adams, Max

48 L

LHG

6

31


e=”font-family:Verdana;font-size:10px;”>von Malottki, Erik

48

Jusos

1

32

Lehmann, Cora

42

Frei

1

33

Stiegmann, Jörg

40

LHG

5

34

Möller, Christian

33

Frei

3

35

Feyen, Eric

32

RCDS

10

36

Rebling, Mathias

28

RCDS

4

37

Sölter, Sören

27

LHG

6

38

Krätschmann, Tim

21

LHG

2

39

Lex, Alexander

19

Frei

1

(L = Bei
Stimmgleichheit wurde die Reihenfolge durch Los bestimmt)

4.) Bewertung

Ganz offensichtlich haben die Studenten diesmal sehr stark linke, beziehungsweise fraktionslose Kandidaten gewählt. RCDS und LHG konnten nur die Hälfte oder sogar weniger als die Hälfte ihrer Kandidaten durch die Wähler bestätigen lassen. Sicher eine große Überraschung für alle.

5.) Hinweis:

Die Zusammensetzung kann sich jedoch noch massiv verändern. Oft wechseln Parlamentarier noch in den AStA. Da AStA-Amt und StuPa-Mandat jedoch unvereinbar sind, müssen die Stupisten, die wechseln, vom Stupa zurücktreten (das „Mandat ruht“). Ein Kandidat dafür ist z.B. Thomas Schattschneider (jetzt AStA-Vorsitzende), der sicher auch im kommenden Semester wieder in dieses Amt gewählt werden will. So – und durch manche Rücktritte – kommen meist noch viele (oft auch alle) Nachrücker ins Parlament (ja – das macht die Wahl noch mehr zur Farce…).

6.) Frauenquote:

Im Neuen StuPa sind derzeit 14,8 % Frauen. (Ein eher geringer Anteil. Vergleicht man es jedoch mit der Tatsache, dass sich auch nur wenige Frauen aufstellten (17,9 % der Kandidaten waren weiblich), kann man es auch als Erfolg betrachten.)

7.) Ersti-Quote:

Neu ist auch, dass es ein sehr viel jüngeres StuPa geworden ist. Immerhin 8 Vertreter sind noch nicht in ihrem fünften Semester, und 6 sind sogar echte Erstsemester (zum Zeitpunkt, als sie sich aufgestellt haben).

Wahlanalyse Senat:

1.) Die Senatoren

Engerer Senat

1

Wenig, Henriette

612

Medizin

2

Patzwahl, Elena

580

Medizin

3

von Zelewski, Alexander

537

Medizin

4

Schattschneider, Thomas

536

PhilFak

Erweiterter Senat

5

Lang, Jakob

535

Medizin

6

Schulz-Klingauf, Alexander

526

PhilFak


tyle=”font-family:Verdana;font-size:10px;”>7

Jabbusch, Sebastian

439

PhilFak

8

Lenk, Franziska

438

MatNat

9

Apt, Norman

417

Medizin

10

Beeskow, Frederic

399

PhilFak

11

Steckel, Lisa

391

TheoFak

12

Vasic, Zoran

326

Rechts- und Staatswi.

Nachrückerliste

13

Meyer, Thomas

308

PhilFak

14

Leithold, Patrick

281

TheoFak

15

Reimann, Katja

277

Rechts- und Staatswi.

16

Bonn, Florian

276

MatNat

17

Gerberding, Alexander

258

PhilFak

18

Junker, Sebastian

248

MatNat

19

Hackober, Martin

248

Rechts- und Staatswi.

20

Spanier, Johannes

225

Rechts- und Staatswi.

21

Weller, Christian

206

Rechts- und Staatswi.

22

Heil, Torsten

205

PhilFak

23

Krüger, Mathias

161

Rechts- und Staatswi.

24

Hahnert, Paul

136

Rechts- und Staatswi.

25

Lex, Alexander

132

PhilFak

2.) Verteilung nach Fakultäten:
– Engerer Senat: drei Mediziner, ein Vertreter der PhilFak.
– Erweiterter Senat: zwei Mediziner, drei PhilFak, ein MatNat, ein Rechts- und Staatsw., ein TheoFak.

3.) Frauenquote:
Im engeren Senat stolze 50 % (!) Frauenante
il. Und auch im erweiterten Senat hohe 33,33 % Quote. (Und das obwohl im Senat nur 20 % der Kandidaten weiblich war.)

4.) Fazit:
Der enge Senat wird weiter von Medizinern
dominiert. (Wie organisieren die Mediziner ihre Studenten so gut?) Im erweiteter Senat gibt es nun eine Mischung aus Mediziner und Vertretern der PhilFak.

(Gremien-Ergebnisse als PDF)


(Nochmals vielen Dank an alle Wähler, für die Teilnahme! – Alle Angaben ohne Gewähr auf Richtigkeit.)

10.000 Nichtwähler

Heute könnt ihr noch bis 14 Uhr in der großen Mensa das StuPa wählen gehen. Nach Auskunft eines Wahlhelfers (Stand Do Mittag) haben bisher wohl erst rund 800 Studenten fürs StuPa gewählt.

Ab 14.30 Uhr beginnt laut Wahlleiter Dominik Dahl die öffentliche Auszählung im Hörsaal 5 im Audimax.

Mit Zettel und Lineal, gehen wir zur Wahl

Das Studierendenparlament könnt ihr heute von 11 bis 14 Uhr in der kleinen Mensa wählen. Für Senats- und Fakultätsratswahlen ist heute die letzte Chance im Uni-Hauptgebäude von 9 bis 17 Uhr!

Hier noch ein spannender “Live-Bericht” zur Wahl von Radio 98eins.
(Mit freundlicher Genehmigung des AStA Greifswald )