Mathias Brodkorb stellt sich der Debatte

Die Jusos Greifswald laden mal wieder zu einer Diskussion ein. Diesmal mit Mathias Brodkorb, hochschulpolitischer Sprecher der SPD im Landtag. Brodkorb gilt als einflussreich. Er war zwischenzeitlich als Minister im neuen Kabinett von Ministerpräsident Erwin Sellering im Gespräch.

Eines der Gesprächsthemen wird sicherlich die immer noch im Schwebezustand befindliche 50-Euro-Verwaltungsgebühr sein (Vergleiche hier & hier). Diese wurde erst kürzlich von der Mehrheit der Studenten auf der Vollversammlung abgelehnt.

Brotkorb ist mit der SPD-Internetseite Endstation Rechts aber auch im Engagement gegen Rechtsextremismus sehr aktiv. Die Initiative wurde erst kürzlich nach Sachsen erweitert.

Die Diskussions-Veranstaltung findet am 10. Dezember ab

18 Uhr in der Greifswalder Jugendherberge statt.

Jusos-Debatte: Gute Bildung ist zu elitär

„Wenn meine beiden Kinder in Deutschland zur Schule gegangen wären, könnten sie jetzt nicht an einer Universität studieren“ – so lautet ein Zwischenfazit von Reinhard Rode, der am Freitagabend vor eineinhalb Wochen im Café Lichtblick zu Gast war. Eingeladen hatten ihn die Jusos Greifswald zu einer Diskussionsveranstaltung unter dem Titel „Gute Bildung ist machbar“ zu der fast 20 Gäste kamen.

Reinhard Rode (rechts) diskutiert engagiert; Stephan Schumann (Jusos) moderiert

Der Freie Autor und Journalist Rode verglich die Bildungssysteme Deutschlands und Finnlands – und gilt als Experte. Zu diesem Thema veröffentlicht er um die Jahreswende das Buch „Schülerflucht“. Viele Jahre lebte der Braunschweiger in Finnland, dem Bildungs-Europameister. Seine ebendort aufgewachsene Tochter Jaana Rode studiert heute in Greifswald. Sie ist Mitglied der Jusos und stellvertretende StuPa-Präsidentin. Trotzdem lässt der 58-Jährige kaum ein gutes Haar am deutschen Bildungssystem.

Wichtig ist für ihn vor allem die Chancengleichheit der Kinder und die Durchlässigkeit des Systems: „Was die Leistungen von Kindern mit Migrationshintergrund angeht, hat bei der PISA-Studie kein anderes Land so schlecht abgeschnitten, wie Deutschland“, sagt Rode und fügt hinzu: „Finnland ist hier auf dem ersten Platz, obwohl diese Studie natürlich auch ihre Probleme hat.“

Vorbildich sei beispielsweise der zwölfmonatige Vorbereitungskurs für Migranten in Finnland, hält Rode dem Argument entgegen, Finnland sei aufgrund der in sich homogeneren Gesellschaft eigentlich nicht zum Vergleich heranzuziehen. Was die Finnen den Deutschen voraus haben, ist dem Journalisten zufolge nicht nur der Abbau bürokratischer Hürden, sondern auch die individuelle Förderung Schwacher, „von der auch die Leistungsstarken profitieren – das lässt sich empirisch nachweisen.“

Die Erwiderung, es fehle Geld, lässt er dabei nicht gelten. Im Schnitt würde in beiden Ländern etwa gleich viel Geld pro Kopf für Bildung ausgegeben – etwas über 8.000 Euro für jeden Schüler. „In MV sind es weniger als 4.000 Euro“, merkt da einer der engagierten Mitdiskutanten aus dem Publikum an. Rode verweist auf das Problem des Föderalismus und meint: „Eigentlich müsste man 16 Vorträge halten – jedes Bundesland ist speziell.“ In Nordrhein-Westfalen würden fast 10.000 Euro pro Kopf ausgegeben.

Auch das Thema Hochschulen spricht er an – für Greifswald besonders brisant: „Mein Sohn studiert in Finnland, meine Tochter in Greifswald. Trotz der neuen Studiengänge, wie beispielsweise den Bachelor, kann er in Finnland viel stärker und intensiver in sein Fach eindringen. Die Freiräume sind größer.“ Problematisch sei in Finnland die Selektion durch Zulassungsbeschränkungen für jeden Studiengang.

Und so endet Rode denn auch ein wenig versöhnlich. Gute Bildung sei in Deutschland schon zu haben, meint er. „Aber sie ist zu elitär – wir haben zu viele Türen zugeschlagen. Und das können wir uns nicht leisten.“ Und wie ist nun „Gute Bildung“ für alle machbar? „Der Leidensdruck scheint noch nicht groß genug zu sein. Vielleicht haben wir mit den Schülerprotesten am vergangenen Mittwoch gerade den Anfang erlebt. Es braucht den Druck der Straße.“

Mit Dank an Fabian Zacharias für die Bereitstellung des Artikels
Fotos: Sebastian jabbusch

Interview: Juso Eric Hartmann fordert mehr Macht für die Vollversammlung

Die Vollv

ersammlung letzte Woche sorgte für Schlagzeilen. Nicht im nur im webMoritz: Die Vollversammlung hat es am Samtag auch als Aufmacher in die Anzeigen-Zeitung „Greifswalder Blitz“ geschafft. Für viel Diskussion sorgte dabei der Antrag von StuPa-Mitglied Eric Hartmann (Jusos).

Er möchte, dass in Zukunft die Ergebnisse einer beschlussfähigen Vollversammlung (erfordert mindestens fünf Prozent der Studierenden der Universität) für das Studierenden Parlament (StuPa) bindend sind. Auf der (nicht-beschlussfähigen) Vollversammlung stimmte nach einer hitzigen Debatte die Mehrheit dem Vorschlag zu.

Der webMoritz sprach mit Eric über seinen Antrag, Motivation und die Erfolgsaussichten.

webMoritz: Hallo Eric, auf der letzten Vollversammlung hast Du spontan einen Antrag eingebracht. Worum geht es in dem Antrag?

Eric Hartmann

Eric: Das Ziel ist es, dass Entscheidungen einer beschlussfähigen Vollversammlung durch das Studierendenparlament umgesetzt werden müssen. Zurzeit sind diese Entscheidungen leider nur „Empfehlungen“. In der Konsequenz bedeutet dies, dass sich das StuPa darüber hinwegsetzen kann, wenn es die Ansinnen der Vollversammlung nicht unterstützt. Aus meiner Sicht und derjenigen, die diesen Antrag mit eingebracht haben, wird die Vollversammlung damit überflüssig. Und diesem Umstand wollten wir Abhilfe schaffen.

webMoritz: Wie kam es zu dem offenbar spontanen Antrag?

Eric: Es war einfach den Umständen geschuldet. Auslöser war die Diskussion um den Antrag, der darauf hingewiesen hat, dass der Wunsch der letzten Vollversammlung, nach einer Auseinandersetzung mit dem Namensgeber der Universität, nicht behandelt wurde. Die Nicht-Behandlung wurde dabei mit der Aussage, dass „sei eben Demokratie“, abgebügelt. (mehr …)

US-Wahlparty in Greifswald

lt=““ />

Am kommenden Dienstag wählt die zweitgrößte Demokratie der Welt ihren nächsten Präsidenten. Aus diesem Anlass laden der Fachschaftsrat des Instituts für Politik- und Kommunikationswissenschaften, der AStA und die Jusos Greifswald zum US-Wahl-Abend in den Mensaclub.

An diesem Abend wird u.a. Oliver Stone’s biographischer Film „Nixon“ gezeigt. Außerdem findet eine Diskussionsveranstaltung mit den Politikwissenschaftlern Prof. Hubertus Buchstein und Dr. Susanne Pickel statt. Dr. Pickel war vor einigen Wochen anlässlich eines Kongresses in Neuengland und wird von ihren Eindrücken berichten, während sich Prof. Buchstein hauptsächlich mit der Frage beschäftigen wird, was Europa von einer Präsidentschaft Obama bzw. McCain zu erwarten hätte.

Ab etwa 0:30 Uhr wird dann das Eintreffen der Wahlergebnisse bis zur Entscheidung live verfolgt.

Für die Dekoration des Mensaclubs suchen die Veranstalter noch US-Flaggen. Wer eine solche zuhause hat und für den Abend leihweise zur Verfügung stellen möchte, kann eine

Mail an redpoint[at]gmx.li schreiben.

Bild der Titelseite: hyperbolic

Showdown im StuPa: RCDS vs. DKP

t/uploads/2008/10/stupa_450.jpg“ alt=““ width=“200″ />

StuPa-Sitzung

„Linke“ und „Rechte“ mögen sich nicht. Das ist soweit bekannt. Auch im Studierendenparlament pflegen die CDU-nahen RCDSler und die SPD-nahen Jusos bei aller Sachpolitik von Zeit zu Zeit kleine Animositäten.

Doch seit die linksextreme DKP im Studierendenparlament sitzt, bekommt die Auseinandersetzung eine neue Qualität. Der konservative RCDS möchte am Dienstag im StuPa einen Antrag durchbringen, indem sich das StuPa deutlich von der DKP distanziert. Die DKP ist über den Antrag entrüstet.

Neuerdings wird es kompliziert im StuPa. Mit Phil Rampke zog im April 2007 ein Vertreter für den Die Linke.Sozialistisch-demokratischer Studierendenverband.(Linke.SDS) ein. Doch dort flog Ramke – dem Vernehmen nach wegen zu extremer Meinungen zur DDR und Rechtsstaatlichkeit – raus. Anschließend gründete er in diesem Sommer eine Ortsgruppe der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) (wir berichteten). Die DKP wird vom Deutschen Verfassungsschutz beobachtet und gibt sich linksextrem.

(mehr …)