Fabian Schmidt zum FSK-Vorsitzenden gewählt

Fabian Schmidt zum FSK-Vorsitzenden gewählt

Mit 14 Ja-Stimmen und drei Enthaltungen hat die Fachschaftskonferenz (FSK) am Mittwochabend den Geschichtsstudenten Fabian Schmidt zu ihrem Vorsitzenden gewählt und damit zum Nachfolger von Anne-Sophie Strauß. Zu seinem Stellvertreter wurde Benjamin Kranepuhl (FSR Rrechtswissenschaften) einstimmig gewählt. 17 von 22 Fachschaften waren anwesend. (mehr …)

Diagonalquerung: Alle sachlichen Gründe sprechen dafür

Kreuzungsumbau soll Unfälle reduzieren und kostet 185.000 Euro

Stadtplaner Gerhard Imhorst

Zur Begrüßung über das „heiß umstrittene Thema“ verwies Moderator und Grünen-Mitglied Stefan Fassbinder den 30 Teilnehmern auf zwei Umfragen, die einmal eine Zustimmung und eine Ablehnung von 70 Prozent ergeben hätten. Die zustimmende Umfrage war eine Online-Umfrage, an der sich Studenten wahrscheinlich eher beteiligt haben. Die andere Umfrage (dagegen) war eine Telefonabfrage, bei der Festnetzanschlüsse abgefragt wurden, die Studenten kaum haben. Beide hält Fassbinder nicht für repräsentativ. Es gehe nicht nur um die Diagonalquerung, sondern um die Modernisierung der Europakreuzung. Dieses Konzept wurde von Stadtplaner Gerhard Imhorst kurz vorgestellt.

Die Diagonalquerung soll Radfahrer vom Mühlentor zur Blumstraße (Theater) führen, wenn die Auto-Linksabbieger vom Hansering in die Wolgaster Straße und von der Anklamer in die Goethestraße Grün haben. Die Querung soll eine Breite von fünf Metern haben (2,5 Meter je Richtung) und wäre aktuell 35 Meter lang, nach den Baumaßnahmen nur noch 27 Meter, weil die zweite Linksabbiegerspur vom Hansering in die Wolgaster Straße wegfallen würde. Die Kosten belaufen sich insgesamt auf 185.000 Euro, davon entfallen 130.000 auf die Umbaumaßnahmen, 25.000 auf LED-Technik und die übrigen 30.000 für den Ampelumbau und neue Markierungen.

Diagonalquerung soll Unfallgefahr reduzieren

Als Vorteile nannte Imhorst eine Reduzierung von Unfällen, einerseits durch das Einfädeln von links abbiegenden Autos vom Hansering in die Wolgaster Straße, weil es nur noch eine Spur durchgehend gebe. Anderseits nehme auch die Unfallgefahr von rechts abbiegenden Autos mit Radfahrern ab, weil mehr Radfahrer künftig die Diagonalquerung nehmen, anstatt von der Anklamer Straße ins Mühlentor (Richtung Fußgängerzone, Mensa) zu fahren. Durch die Reduzierung von zwei auf eine Abbiegerspur werde es auch eine längere Grünphase geben, ebenfalls für die Diagonalquerung. In den letzten 15 Jahren ist das Verkehrsaufkommen an der Europakreuzung um 20 Prozent gesunken. Nutzen 1995 in der nachmittäglichen Spitzenzeit 3814 Autos die Kreuzung, waren es 2010 nur 3067 Kraftfahrzeuge.

Zweite Linksabbiegerspur vom Hansering soll wegfallen

Einige Teilnehmer erzählten, dass sie die falsche Seite der Anklamer Seite illegal nutzen.

Bevor die Diskussion begann, hob Imhorst hervor, dass alle für die Verkehrssicherheit zuständigen Behörden dieser Lösung zugestimmt haben. Beim illegalen Queren habe es bisher keine Unfälle gegeben. Durch die Diagonalquerung gebe es eine Zeitersparnis von 45 Sekunden pro Radfahrer, was im Jahr 40.000 Stunden ausmache.  Imhorst begann die Diskussion mit einem Gegenargument, dass eine Minute Zeitersparnis für Radfahrer Geldverschwendung sei, schloss sich dem aber nicht an, indem er die Kreuzungsumgestaltung einen Beitrag zur Verkehrssicherheit und Reduzierung der Wartezeit nannte. Fassbinder erinnerte daran, dass für 60.000 Euro eine grüne Welle für Autofahrer auf der Wolgaster Straße eingerichtet worden sei.

In der Diskussion bekannten viele junge und ältere Teilnehmer, dass sie die südliche Seite der Anklamer Straße (auf Höhe der beiden Nettomärkte) illegal nutzen, um nur einen Ampelübergang in Richtung Innenstadt nutzen zu müssen, anstatt zwei. Dies könnte durch eine Diagonalquerung auch abnehmen. Ein älterer Teilnehmer meinte, die Diagonalquerung werde auch von Fußgängern genutzt und trotzdem: „Sie beschwören Unfälle herauf und beherrschen die Erziehung nicht.“ Imhorst entgegnete, die Querung sei nicht für Fußgänger ausgelegt. Ein anderer Teilnehmer äußerte, die Diagonalquerung sei eine Erziehungsmaßnahme, weil mehr Personen die Nordseite der Anklamer Straße nutzen.

Entscheidung in der Bürgerschaft

Nun muss am Dienstag, 15. Mai, die Bürgerschaft über den Antrag beraten, der eine Streichung aus dem Radverkehrswegeplan vorsieht. Die Sitzung findet im Rathaus ab 18 Uhr statt. Streitige Diskussionen werden erwartet, nachdem die Voten in den Ausschüssen knapp waren. Während sich die Ortsteilvertretung Innenstadt für die Streichung aussprach, lehnte sie der Finanzausschuss ab. Im Bauausschuss kam es zu einem Patt. Die Antragsteller begründen die Streichung mit der Umfrage, in der sich die Greifswalder Bevölkerung dagegen ausspricht. Schon zweimal wurden Mittel in den Haushalt für den Kreuzungsumbau eingestellt, die aber im Rahmen von Haushaltsberatungen durch die Bürgerschaft wieder gestrichen wurden, so ein weiteres Argument der Gegner einer Diagonalquerung. Das sind nicht unbedingt Sachargumente, denn diese sprechen alle für die Diagonalquerung, betonte Karl Hildebrand vom Stadtbauamt, Abteilung Umwelt am Ende der Diskussion.

Die Diagonalquerung könnten täglich 9.000 Radfahrer nutzen.

Fotos: David Vössing, Stadtverwaltung (Titel)

Frühlingsprotest für bessere Radfahrbedingungen

Frühlingsprotest für bessere Radfahrbedingungen

Ungefähr 50 Fahrradfahrer versammelten sich heute an der Europakreuzung um gemeinsam ein Zeichen für die Diagonalquerung und bessere Bedingungen für Radfahrer in Greifswald zu setzen. In der Gruppe passierten alle zusammen zweimal die Kreuzung, anschließend löste sich die Versammlung wieder auf. Auch die Polizei war vor Ort und filmte diese „Critical Mass“. (mehr …)

Haushaltssatzung Greifswalds für 2012 beschlossen

Haushaltssatzung Greifswalds für 2012 beschlossen

Ein Artikel von Stefanie Pätzold, Marlina Schell, Irene Dimitropoulos

Am 20. Februar fand die erste Bürgerschaftssitzung dieses Jahres statt. Die wichtigsten Punkte der Tagesordnung waren die geplante Gebührenerhöhung der Stadtbibliothek Hans Fallada, die Satzungsänderung des Kultur- und Sozialpasses (KuS-Pass), sowie die Satzung für das Haushaltsjahr 2012. (mehr …)

Brennpunkt Europakreuzung

Wer kennt ihn nicht in Greifswald: der Knotenpunkt Platz der Freiheit, besser bekannt als Europakreuzung. Die Kreuzung funktioniert nur aus Autofahrersicht zufriedenstellend – für Fußgänger und Radfahrer nicht und bildet ein Ort des Wartens. Aus diesem Grund überqueren viele Radfahrer die Kreuzung Quer. Was vor ein paar Jahren noch undenkbar war, wird jetzt von breiten Mehrheiten im politischen Raum diskutiert. Die Sanktionierung der diagonalen Querung der Europakreuzung durch Radfahrer gleichzeitig mit den linksabbiegenden Autos.

Verkehrsplaner Gerhard Imhorst

Imhorst: „Diagonalquerung, mit neuer Lichtsignalanlage, löst eine Menge Probleme“

Aus Sicht der Verkehrssicherheit, werden somit „ausreichende Abstände und gute Sichtbeziehungen zwischen Kfz und Radfahrern“ geschaffen. Die Stadt teilt ebenso mit, dass seit 15 Jahren kein Unfall bei illegalem Queren verursacht wurde. Problematisch hingegend sind die Unfälle zwischen Radfahrern und rechtsabbiegenden Autos. Die sollen durch die Diagonalquerung reduziert werden. „Alle Genehmigungen liegen vor und die Idee muss nur noch umgesetzt werden“, teilt der städtische Verkehrsplaner Gerhard Imhorst mit. Die Maßnahme sei ein zentrales Projekt des Klimaschutzkonzepten und des Radverkehrsplans, so Imhorst weiter. Die Bürgerschaft der Hansestadt hat sich in mehren Beschlüssen zum Klimaschutz und zur Förderung des Fußgänger und Radverkehrs bekannt. „Die Diagonalquerung, mit neuer Lichtsignalanlage (LSA), löst eine Menge Probleme, fördert den Radverkehr und hat nur einen Nachteil, sie ist ungewöhnlich“, freut sich der Stadtentwickler.

Vorhaben gerät ins stocken

Doch nun gerät das Vorhaben ins stocken. „Es ist bisher noch keine Entscheidung gefallen, ob mit den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln 2010 begonnen werden kann. Die Verwaltung wird die Kosten der Gesamtmaßnahme für den Haushalt 2011 anmelden“ , sagte Pressesprecherin der Stadt Greifswald Andrea Reimann. „Die Bürgerschaft muss jetzt entscheiden, ob sie das Projekt möchte oder nicht“, so Reimann zur aktuellen Debatte weiter.

Hintergrund: Die CDU-Fraktion der Bürgerschaft steht nicht mehr hinter dem Projekt. In der geplanten Beschlussvorlage für die Bürgerschaftssitzung am 27. September, die dem WebMoritz vorliegt, heißt es: „Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Haushaltsstelle 1.63200.961000 die nach dem Haushaltsplan zum Umbau des Platzes der Freiheit festgelegt wurde umzuwidmen. Das Geld soll stattdessen zur Sanierung von Radwegen genutzt werden.“ Begründet wird der Antrag, dass das „Projekt zur Diagonalquerung nicht für die geplanten 100.000 Euro möglich“ ist. In der Planungsphase ergab sich eine Kostenspanne der Varianten von 128.000 bis 205.000 Euro. Die von der Verwaltung favorisierte Variante wird rund 160.000 Euro kosten zuzüglich 25.000 Euro für die LED-Ausstattung der neuen Ampel.

Linke nicht für Tod des Projektes

„Die Fraktion hat zwar noch nicht abschließend beraten aber den Tod des Projektes wird sie nicht unterstützen“, sagt Linksfraktiongeschäftsführer Marian Kummerow. Auch die Linke sieht die momentane Variante und die Finanzierungsfrage zum jetzigen Zeitpunkt skeptisch, möchte die Idee aber letztendlich umgesetzt sehen. „Es ist eine pfiffige Idee aber es muss auch ausreichend Akzeptanz in der Bevölkerung für eine so hohe Summe geschaffen werden“, so Kummerow weiter.

Bild: Gabriel Kords (Imhorst)