Was sonst noch war: webMoritz kompakt (7)

Die vorlesungsfreie Zeit hat begonnen und turnusgemäß ist die webMoritz-Redaktion klausur-, praktikums- und urlaubsbedingt geschrumpft. Einige erwähnenswerte Nachrichten haben es in den vergangenen Tagen daher nicht auf unsere Seite geschafft, andere waren nicht groß genug für einen eigenen Artikel, verdienen aber im Rahmen einer Presseschau ihre Erwähnung. Wir stellen im Folgenden zusammen, was sich in den letzten Tagen ereignet hat und bisher noch keinen Eingang auf den webMoritz fand.

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Mensa am Beitz-Platz verzögert sich

Geplanter Mensa-Neubau am Beitz-Platz. Entwurf der MGF Architekten.Wie die Ostsee-Zeitung letzte Woche berichtete wird die neue Mensa am Berthold-Beitz-Platz definitiv erst im nächsten Jahr eingeweiht. Eigentlich sollte schon längst die Grundsteinlegung erfolgt sein, doch bisher sind nicht einmal die noch auf dem Gründstück stehenden Baracken abgerissen (webMoritz berichtete). Der Abriss soll erfolgen, sobald die Witterung es zulässt.

Entscheidend für die Verzögerung waren die zu hohen Kosten für das ursprüngliche Konzept eines Stuttgarter Architekturbüros. Bei den zwei Überarbeitungen fiel eine vollständige Unterkellerung weg und die Lamellen der Außenfassade werden soweit vereinfacht, dass eine Einzelanfertigung nicht mehr nötig ist. So konnten die veranschlagten Kosten von 19 auf 15 Millionen Euro reduziert werden, die das Klinikum bereit ist zu zahlen.

Sellering gegen Regionalisierung bei Hartz IV

In einer Pressemitteilung der Landesregierung wies Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) einen Vorschlag zur Regionalisierung der Hartz IV-Regelsätze zurück. Der Vorschlag stammt vom bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) und wurde von Sellering als “Stimmungsmache” bezeichnet, denn es mache “keinen Unterschied, ob man in Passau oder Pasewalk in einen Supermarkt gehe”. Die regional unterschiedlichen Wohnkosten seien in den Regelsätzen nicht enthalten. Die Forderung ist indes nicht neu, denn schon im November letzten Jahres forderte der Ifo-Chef Hans-Werner Sinn eine regionale Staffelung (siehe heute und SpOn) und eine Anpassung “an das Preisniveau vor Ort”.

Kritik an Landesförderung für Friedrich-Denkmal

Wie berichtet wird das Caspar-David-Friedrich-Denkmal in der Lappstraße auf einem Privatgrundstück von Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU) aufgestellt werden. Das Denkmal wird mit gut 21.000 Euro aus dem Zukunftsfond des Landes gefördert, der auch für kulturelle Projekte zur Verfügung steht. Laut Ostsee-Zeitung wird dies von Mathias Brodkorb (SPD) kritisiert, denn “öffentlich geförderte Denkmäler [gehören] nicht auf private Grundstücke” und außerdem geschehe die Umsetzung ohne ausreichende Beteiligung des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität.

Liskow verteidigte seine Beteiligung mit der Begründung, dass er gefragt worden sei, ob das Denkmal dort aufgestellt werden kann und “das Grundstück mitten in der Innenstadt einiges wert” sei.

Gastspiele in der Stadthalle in den nächsten Monaten

Heinz Rennhack

Heinz Rennhack

Von Februar bis April finden im Kaisersaal der Stadthalle vier Gastspiele verschiedenster Art statt. Am 27. Februar gibt es Flamenco-Impressionen von Compagnia Nora Lantez. In ihren Choreografien verbinden sich Elemente des Balletts, des Modern Dance, Step und des Tanztheaters mit dem Flamenco. Am nächsten Tag tritt DDR-Schlagersänger Frank Schöbel mit Band und Tochter Dominique Lacasa auf, was wohl eher das ältere Publikum ansprechen dürfte.

Einen Monat später, am 28. März wird Comedy geboten, wenn Maddin Schneider mit seinem Programm “Ariwiedätschi” auftritt. Und am 26. April schließlich tritt Heinz Rennhack mit seinem Erfolgsprogramm “Über die Liebe und andere Grausamkeiten” auf, ein satirisches Liederprogramm über die Liebe, in dem er Schauspiel und Kabarett verbindet.

Karten für alle Veranstaltungen außer Maddin Schneider gibt es per 24h-Kartentelefon (03831/26466), im im Internet, an den Theaterkassen in Greifswald, Stralsund und Putbus und in den Vorverkaufsstellen (z.B. Stadtinformation Greifswald). Für das “Ariwiedätschi”-Programm gibt es Karten nur über die Stadtinformationen Greifswald, Anklam, Wolgast, Stralsund, das OZ Service Center und den Media Markt in Greifswald.

Finanzierung des Theaters unsicher

Die Spielsaison 2010/2011 des Theaters Vorpommern ist gefährdet, denn die Höhe der Landeszuschüsse ist noch nicht festgelegt, berichtet die Ostseezeitung. Intendant Anton Nekovar musste schon den Sommerspielplan auf ein Rumpfprogramm kürzen und er kann die eigentlich anstehenden Verträge für die nächste Spielzeit nicht abschließen. Auch das Orchester ist durch eine Zusammenlegung gefährdet (webMoritz berichtete). Geht es nach Besucherzahlen und den Eigeneinnahmen, so bestünde kein Grund zur Sorge, denn erstere sind in den letzten Jahren um 50.000 auf 184.000 gestiegen und letztere stiegen kürzlich auf über zwei Millionen Euro. Dem gegenüber stehen 12,5 Mio Euro Personalkosten, die hauptsächlich mit Landeszuschüssen finanziert werden. Ob die Finanzierung ausreicht, hängt auch vom ausstehenden Tarifvertrag im öffentlichen Dienst ab und ob das Theater durch eine Neuberechnung mehr Fördermittel bekommen kann.

Bildquellen: Luisa Wetzel (Mensa-Entwurf), Theater Vorpommern (H. Rennhack), Hermann Radeloff (Startseite)

Caspar-David-Friedrich-Denkmal mit Landesmitteln gefördert

Das Denkmal für Greifswalds berühmtesten Sohn, Caspar David Friedrich, sollte bereits letzten September eingeweiht werden (Stand: Anfang Juli), was aufgrund fehlender Spenden nicht eingehalten werden konnte (Stand: Ende August). Von dem mittlerweile auf 40.000 Euro beziffertem Bedarf kamen nur etwa die Hälfte durch die Sammelaktionn zusammen. Die Stiftung des Initiators Helmut Maletzke stellte daraufhin einen Antrag auf Landesfördermittel und im Dezember wurde der Zuwendungsbescheid übergeben (siehe MVRegio). Aus dem “Zukunftsfonds” des Landes fließen nun 21.000 Euro. Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU) ist “sehr froh, dass wir es im zweiten Anlauf geschafft haben und der Aufstellung des Caspar-David-Friedrich-Denkmals nichts mehr im Wege steht”.

Willkommen Caspar David Friedrich

"Willkommen Caspar David Friedrich" - Foto-Montage der Denkmal-Initiatoren

Das Denkmal wird auf einem Grundstück von Liskow in der Lappstraße (hinter dem Krupp-Kolleg) stehen. Laut dem Nordkurier hat er sich vertraglich zur öffentlichen Zugänglichkeit verpflichtet. Die Art des Zustandekommen des Denkmals nach zwölf Jahren Planung ist für einige Kritiker Grund zur Besorgnis. Neben dem Aufstellen auf Privatgelände wird auch bemängelt, dass das Projekt einer privaten Stiftung mit Landesmitteln gefördert wird, denn so scheint es unwahrscheinlich, dass in Zukunft weitere Gelder für den berühmten Sohn der Stadt eingesetzt werden. Allerdings war es weniger privaten (d.h. “öffentlichen”) Stellen über 15 Jahre lang nicht gelungen, ein vergleichbares Denkmal-Projekt zu realisieren.

Zudem hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder Kritik an dem Bauvorhaben von Angehörigen des Caspar-David-Friedrich-Instituts gegeben. Dabei wurde moniert, es seien keine Künstler von internationalem Rang eingeladen worden, Entwürfe für ein Denkmal einzureichen. Tatsächlich hatte die Helmut-Maletzke-Stiftung ausdrücklich Künstler aus der Region favorisiert.

Der Künstler Claus Görtz hat derweil die Bronzestatue, die ein innen hohles Abbild Friedrichs ist, fertig gestellt und wird diese bis zur geplanten Eröffnung Anfang April (wahrscheinlich Freitag, der 9.4.) nach Greifswald bringen.

Bildmontage: K. Salewski

Was sonst noch war: webMoritz kompakt (2)

Zwar ist die Zahl der Ereignisse in Greifswald derzeit sommerferienbedingt niedriger als zu den übrigen Jahreszeiten, aber es gab auch einige Nachrichten, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wollen. Die zweite Ausgabe von “webMoritz kompakt“, fasst zusammen, was sich in den letzten Wochen getan hat, auf dem webMoritz aber bisher keinen Eingang fand:

FDP: Stadthalle soll in städtischen Händen bleiben

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(Bild: FDP Greifswald)

Oft assoziiert man die FDP ja mit der Privatisierung gesellschaftlichen Eigentums. Im Fall der Greifswalder Stadthalle und der Greifswalder FDP-Fraktion sieht das allerdings anders aus: Die Liberalen fordern in einer Mitteilung, dass die WVG-Tochtergesellschaft “PSG” auch nach der Fertigstellung der Stadthalle für deren Betrieb zuständig sein soll. Die Frage der Betreiberschaft ist derzeit noch ungeklärt. Im vergangenen Jahr hatten die beiden FDP-Mitglieder in der Bürgerschaft allerdings für die Privatisierung der gesamten WVG gestimmt. Der Landtags- und Bürgerschaftsabgeordnete Sebastian Rathjen hatte dies später als Fehler bezeichnet. Dass sich die FDP mit Klaus-Peter Adomeit, dem Geschäftsführer der WVG, zu einem exklusiven “konstruktiven Meinungsaustausch” trifft, ist indes nicht verwunderlich. Im Zuge der Kommunalwahlen im Juni war Adomeit ursprünglich als FDP-Listenkandidat für die Bürgerschaft im Gespräch gewesen. Adomeit hatte dann allerdings auf die Nominierung verzichtet, nachdem es innerhalb der Stadtverwaltung Unmut darüber gegeben hatte.

Caspar-David-Friedrich-Denkmal entwickelt sich weiter (mehr …)

Fortschritte beim Caspar-David-Friedrich-Denkmal

In der Lappstraße (zwischen Fischmarkt/Baderstraße und Dom/Martin-Luther-Straße) zeigt ein großes Wandgemälde (Bild) die wichtigsten Daten und Persönlichkeiten aus der Geschichte Greifswalds. Dort soll nun auch ein Denkmal zu Ehren des berühmtesten Sohnes der Stadt aufgestellt werden, des Malers Caspar David Friedrich(1774-1840). Pünktlich zum 5. September, dem 235. Geburtstag von Friedrich, soll das Denkmal der Helmut-Maletzke-Stiftung enthüllt werden, doch bis dahin müssen noch einige Spenden gesammelt werden, denn bisher sind “nur” gut 12.000 Euro der benötigten 30.000 bis 35.000 Euro zusammengekommen.

Standort des CDF-Denkmals

Standort des CDF-Denkmals

Der Greifswalder Künstler Helmut Maletzke war schon Initiator des Wandgemäldes vor zwei Jahren. Für das Denkmal, das ebenfalls auf dem Platz in der Lappstraße stehen soll (siehe Bild oben), sprach er vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Kultur vor, der daraufhin einen Antrag zur Förderung des Denkmals der Bürgerschaft vorlegte. Mit den Stimmen der CDU, der Linken und einigen Anderen wurde dann ein Beschluss gefasst, der zu Spenden von Bürgern und Firmen in Greifswald aufrief.

Schon jetzt ist das Wandgemälde ein fester Programmpunkt jeder Greifswald-Führung. Der Platz ist optimal gewählt, denn von der Rückseite des Hauses Markt 26 – wo das Denkmal stehen würde – kann bzw. könnte man das Geburtshaus von Friedrich sehen, wenn es noch stehen würde.Das Gründstück gehört Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU), mit dem ein Vertrag zur Nutzung geschlossen wird und der den Betonsockel des Denkmals spenden wird.

Gipsentwurf des Denkmals

Gipsentwurf des Denkmals (Klicken zum Vergrößern)

Gipsfigur für Bronze-Guss ist bereits fertig

Auf dem Betonsockel wird eine lebensgroße Statue des jungen Caspar David Friedrich (basierend auf einem Selbstporträt) neben einem Stahlbogen stehen. Die Statue war ein Entwurf des ausführenden Künstlers Claus Görtz, dem der Pommersche Künstlerbund den Zuschlag gab. Die Gipsfigur in Originalgröße ist bereits fertiggestellt und sie soll in diesen Tagen in einer Elmshorner Gießerei in Bronze gegossen werden. Die bisherigen Spenden decken die Kosten für diesen Arbeitsschritt. Die noch fehlenden Spenden sind zur Bezahlung des Künstlerhonorars, des Stahlbogens und einer Tafel mit den Namen der Sponsoren.

Noch hat Bildhauer Görtz keinen offiziellen Auftrag, aber Helmut Maletzke und Bürgerschaftsmitglied Peter Multhauf (LINKE) sind überzeugt davon, dass das Spendenziel erreicht wird und im September das weltweit erste Caspar-David-Friedrich-Denkmal enthüllt werden kann. Es gibt zwar ein Friedrich-Denkmal in Dresden (Bild), aber das zeigt nicht den Maler selbst. Das Denkmal ergänzt den letztes Jahr eingeweihten Caspar-David-Friedrich-Bildweg in der touristischen Ausrichtung auf den bekanntesten Sohn der Stadt.

Bemühungen schon seit zehn Jahren

Vor gut zehn Jahren gab es schon einmal Bemühungen für ein CDF-Denkmal, die jedoch nie umgesetzt wurden. Helmut Maletzke war schon damals dabei, als zwei wichtige Jubiläen anstanden (800 Jahre Kloster Eldena, 750 Jahre Stadt Greifswald) und das Denkmal im Zuge der Sanierung des Marktplatzes zur Sprache kam. Es wurde eine Kampagne gestartet, eine Umfrage der Ostsee-Zeitung lief und auch ein Sponsor war schon gefunden. Basis für das Denkmal war ein Bild, das eine Gruppe Verwandter auf dem Marktplatz zeigt. Friedrichs Bruder gehörte das Haus, in dem heute die Sparkasse untergebracht ist. Doch insofern, als das Motiv auch nicht den Maler selbst gezeigt hätte, ist es ein Gutes, dass es doch nicht zum Abschluss des Projektes kam.

Wer sich mit einer Spende am Gelingen des Denkmals beteiligen möchte, kann dies über folgende Kontoverbindung tun:

Empfänger: Helmut-Maletzke-Stiftung
BLZ: 15040068 (Commerzbank Greifswald)
Konto:832121800
Kennwort: Friedrich-Denkmal

Bilder: Peter Multhauf

BI Stralsunder Straße 10 feiert Hafenfest

Morgen, am 16. Juli, veranstaltet die Bürgerinitiative der „Stralsunder Straße 10/11 bleibt” ab 14 Uhr am Museumshafen ein Fest für den Erhalt des Hauses.

Das Hafenfest findet zur Eröffnung der Ausstellung zur Geschichte des Hauses statt. Eine Denkmalplakette soll feierlich am Haus angebracht werden. Das Fest bietet auch eine arabische Kaffeejurte, Artistik und ein Kinderprogramm für seine Besucher.

Fotoquelle: www.straze.de