Unterwegs auf konsumkritischem Stadtspaziergang

Im Rahmen der Aktion „Tu Wat! Reloaded“ wurde am letzten Mittwoch, dem 21. April, der zweiten konsumkritischen Stadtspaziergang veranstaltet, um über die Auswirkungen unbewussten Konsumverhaltens zu informieren und Alternativen aufzuzeigen.

Von der Europakreuzung ausgehend zog der knapp zwei Dutzend Interessierte umfassende Tross in Richtung Innenstadt. Dabei wurden informative Vorträge vor einzelnen Geschäften der Langen Straße gehalten, die jeweils exemplarisch ihre Industriebranche repräsentierten. Die Teilnehmer wurden darüber aufgeklärt, welche Schäden an der Natur durch die Herstellung und Entsorgung elektronischer Geräte entstünden oder wie unbewusster Lebensmittelkonsum zur Überfischung der Meere und Zerstörung riesiger Waldflächen, nicht nur im Regenwald Südamerikas, führt. Auch die kritischen Aspekte von niedrigen Textilpreisen, wie die Luftverschmutzung durch weite Transportwege, die Ausbeutung einheimischer Arbeiter und die enorme Naturbelastung durch Verwendung starker Bleich- und Färbechemikalien wurden erläutert.

Die Teilnehmer sollten den unterschiedlichen Energiebedarf schätzen

Mittels kurzer Rollenspiele unter Einbeziehung der Teilnehmer bei besonders komplexen und sensiblen Themen, wie der Viehwirtschaft, wurde deren Vielschichtigkeit dar-, und verschiedene Blickwinkel vorgestellt, so dass simple Schwarz-Weiß-Darstellungen der Themen vermieden wurden. Neben aller notwendigen Kritik und Aufklärung wurden auch nützliche Ratgeber, wie die Textilfibel oder der Fischführer von Greenpeace verteilt, und Perspektiven aufgezeigt, den ausgetretenen Konsumpfad zu meiden, ohne deswegen den eigenen Lebensstil radikal ändern zu müssen. So endete der Spaziergang konsequent am Weltladen im St. Spiritus (Lange Straße 49), in dem darauf geachtet wird, dass alle angebotenen Artikel mit dem „Fairtrade“ – Siegel gekennzeichnet sind. Neben diesem bieten jedoch auch der Naturkostladen Keimblatt (Markt 25) und „Bio to Go“ „Pommerngrün“ (Am Rosengarten) umweltbewusste Alternativen an.

Da einige Kennzeichnungen auch bloße Marketingtools darstellen können, bleibt das wichtigste allerdings, im Siegel-Dickicht den Überblick zu bewahren, und auf die Siegel unabhängiger Institute zu achten. Hierzu kann sich jeder auf label-online.de über die Vergabekriterien eines jeden Labels informieren, das auf dem Deutschen Markt zu finden ist.

Weitere Informationen

Textilfibel

Fischführer Greenpeace, WWF

Logbuch für einen grüneren Konsum in Greifswald

Label-Aufklärung

Antifa Greifswald

Bilder

Foto: Annabelle Diepold
Logo “Tu Wat!”: Antifa Greifswald

Gegendemo gegen NPD-Aufmarsch in Stralsund geplant

Am kommenden Samstag Abend wird ein Festakt zur 775-Jahr-Feier in Stralsund stattfinden, zu dem auch die Bundeskanzlerin und Stralsunder Wahlkreis-Abgeordnete Angela Merkel erwartet wird. Tagsüber jedoch haben NPD und Freie Kameradschaften einen “Gedenk- und Trauermarsch” angemeldet, zu der 300 Teilnehmer erwartet werden. Wie es bei Endstation Rechts heißt zeigt die Wahl des Datums, dass es um Provokation geht. Trotz eines offenen Briefs der SPD-Bundestagsabgeordneten Sonja Steffen (Wahlkreis Stralsund – Nordvorpommern – Rügen) an Oberbürgermeister Alexander Badrow (CDU) mit der Bitte um ein Verbot, wird die Veranstaltung stattfinden. Begründet wird die Bitte der SPD-Abgeordneten mit dem Besuch der Kanzlerin.

antifa-demoaufruf-stralsund

Ausschnitt aus dem Demo-Aufruf

Verschiedene Gruppierungen, darunter die Linksjugend [‘solid] Rügen-Stralsund-Nordvorpommern haben “alle demokratischen Kräfte” zur Gegendemo aufgerufen, die von der Antifa Stralsund angemeldet wurde und organisiert wird. Die Greifswalder Antifa lädt heute abend ein zu einer Infoveranstaltung um 19 Uhr im IKuWo. Wer am Samstag teilnehmen möchte, soll sich um 9 Uhr am Hauptbahnhof einfinden. Geplant ist eine Fahrt mit dem MV-Ticket um 9:22 Uhr.

Laut Infotelefon werden neben den genannten Gruppen aus Mecklenburg-Vorpommern aus Gäste aus Polen und Berlin erwartet.

Bilder: webMoritz-Archiv, Screenshot

150 Teilnehmer bei Demo gegen Rechts *update*

Aus ganz Mecklenburg-Vorpommern sind am Samstag Teilnehmer zur Demo gegen das “Fashion Store” angereist. In dem Bekleidungsgeschäft in den Bäckerwiesen wird unter anderem die rechte Modemarke “Thor Steinar” verkauft. Die Antifaschistische Aktion Greifswald (“Antifa”) hatte zu der Demo aufgerufen. Nach Schätzungen deren Sprechers Sebastian Schmidt nahmen circa 150 Personen an der Demonstration teil.

Gegen 15 Uhr startete der Demonstrationszug am Südbahnhof. Die Teilnehmer zogen zunächst durch Schönwalde und dann in Richtung des “Fashion Store”.

tsdemogross_450-200

Unmittelbar nach dem Start am Südbahnhof

Aus Greifswald steuerten unter anderem auch die Jusos und die Linke.SDS Transparente und Teilnehmer zu der Demonstration bei. Zu den weiteren Teilnehmern gehörte auch Matthias Gürtler, Pfarrer an der Dom-Gemeinde St. Nikolai. Er erklärte gegenüber dem webMoritz: “Wir haben in Greifswald, nachdem die rechte Bedrohung vor einigen Jahren sehr hoch war, inzwischen einen guten Stand erreicht. Inzwischen trauen sich die Nazis nicht mehr so oft heraus.” Daher heiße es jetzt: “Wehret den Anfängen.” (mehr …)

Politics.People.Party – Ajuca 2008

Das alternative Jugendcamp Ajuca findet dieses Jahr zum fünften Mal vom 5. bis 10. August auf dem ehemaligen Militärflughafen Lärz statt. Das Camp wird wie jedes Jahr durch Jugendliche eigenverantwortlich organisiert und stellt eine Veranstaltung zum politischen und gesellschaftlichen Engagement gegen Rechtsextremismus in unserem Land dar. Dieses Jahr steht das Camp unter dem Motto „Politics.People.Party”. (mehr …)

Plakat an Rubenow-Brücke

Dieses Plakat entdeckte unsere Fotografin Luisa Wetzel heute in der Stadt in der Rubennowstraße. Über die Hintergründe ist uns nichts bekannt. Daher geht die Frage an die Leserschaft: Wer weiß, wer es aufhing? Mit welchem Ziel? (mehr …)