Leitfaden: Hinweise fürs Lektorat

Was dürfen die Lektorierenden?

Lektorieren heißt nicht nur, grammatische Fehler zu finden und zu korrigieren. Lektorieren heißt auch nicht nur, darauf zu achten, dass sich ein Text flüssig lesen lässt und gegebenenfalls Wörter umzustellen, um einen besseren Lesefluss zu schaffen. Lektorieren bedeutet auch, gezielt auf Fehlersuche zu gehen und kritisch zu sein. Beim Schreiben eines Artikels können oft Informationen verloren gehen, die einem als Verfasser*in bewusst sind, aber zum Textverständnis benötigt werden. Manchmal schreibt man auch einen Artikel zu sehr aus seiner persönlichen Sicht heraus, ohne dass für diese im Text belegbare Gründe angebracht werden, wodurch ein Artikel schnell an journalistischem Anspruch verlieren kann. In solchen Fällen dürft ihr gerne auf die jeweiligen Redakteur*innen (oder die Chefredaktion) zukommen und die points in question ansprechen. Im Allgemeinen ist es natürlich immer möglich, Rücksprache mit den Redakteur*innen zu halten, wenn ihr euch unsicher seid, ob ihr zu viel vom Text geändert habt.

Grundsätzlich gilt:

  • immer: grammatische Fehler korrigieren; den Satz umstellen, um den Lesefluss zu vereinfachen
  • mit Rücksprache: größere Umstellungen / einen ganzen Satz neu schreiben, um den Lesefluss zu vereinfachen; inhaltliche Änderungen
  • ebenfalls Rücksprache mit den Redakteur*innen halten, falls Fakten fehlen oder etwas nicht eindeutig oder falsch dargestellt ist; seid gerne kritisch, dafür seid ihr da! 🙂
  • nicht: den Stil verändern; alle Korrekturen sollten so nah wie möglich am Stil des*der Redakteur*in orientiert sein wie möglich

Worauf gilt es beim Lektorieren zu achten?

Natürlich gibt es beim Lektorieren auch ein paar Punkte, auf die man grundsätzlich einen genaueren Blick werfen kann. Dazu gehören zum Beispiel das Gendern und dass der richtige Aufbau des Artikels eingehalten ist (fett markierter Teaser, Beitragsbild samt Bildquelle am Ende etc.). Neben der grammatischen sollte auch auf die sachliche Korrektheit geachtet werden. Natürlich kann nicht jeder einzelne Fakt nachgeprüft werden, aber fallen euch Informationen aus irgendeinem Grund auf (zum Beispiel weil sie so extrem sind, dass sie unglaubwürdig wirken), schlagt sie ruhig selbst noch einmal nach. Das gilt vor allem dort, wo keine Quelle für einen Fakt genannt wird – hier bietet es sich an, Rücksprache mit dem*der Redakteur*in zu halten und nach einer Quelle zu fragen.