Grüner OB-Kandidat startet Internet-Website

Der gründe Oberbürgermeisterkandidat Ulrich Rose hat heute sein Internetportal online gestellt. Zu finden ist es unter www.greifswald-wird-gruen.de. Damit kommt langsam Bewegung in den Internetwahlkampf der Bürgermeisterkandidaten. Bisher war vor allem der parteilose OB-Kandidat Tammert durch seinen (inkl. dubiosen Webseiten und URL-Diebstähle) aufgefallen.

Bildquelle: Greifswald-wird-gruen.de

Rettet Putin Greifswald vor der Kohle?

E.On und Gasprom veröffentlichten heute die Absicht in Greifswald ein Gaskraftwerk zu bauen. Die Pläne für ein Gaskraftwerk in Lubmin sind sehr alt – älter sogar, als das im Moment viel diskutierte Kohlekraftwerk, doch lagen lange auf Eis. Jetzt gibt es grünes Licht aus Russland und Deutschland.

Auf der heutigen Demonstration der Kohlekraft-Gegner in Stralsund wurden die Verträge für ein Gaskraftwerk nicht nur begrüßt, sondern auch als Schlag gegen das Kohlekraftwerk gewertet. Man spürte geradezu ein “Aufatmen” und “Hoffnungsschimmer” in den Reihen der Bürgerinitiativen. Warum das?

Ein (umwelttechnisch vergleichsweise sauberes) Gaskraftwerk am Standort Lubmin macht ein (schmutziges) Kohlekraftwerk endgültig überflüssig, so die allgemeine Hoffnung. Das geplante Gaskraftwerk soll eine Kapazität von 1200 Megawatt (MW) haben. Die 1600 MW des Kohlekraftwerks wären so nicht nur unnötig, sondern auch gar nicht mehr abzutransportieren. Entsprechende Hochspannungleitung-Kapazitäten fehlen. Außerdem könnte das Gaskraftwerk alle (eventuell in Zukunft entstehenden) Betriebe am Standort Lubmin mit ausreichend Energie und Abwärme versorgen.

P.S.: Das Thema “Kohlekraftwerk” jetzt auch als ausführlicher Bericht bei .

Prominenz gegen Kohlekraftwerk

Wie MV-Regio berichtet, hat sich der berühmte Liedermacher Konstantin Wecker nach seinem Konzert am Montag im Greifswalder Dom der Greifswalder Bürgerinitiative (BI) gegen das geplante Steinkohlekraftwerk angeschlossen.

“Gestärkt durch diese prominente Unterstützung ruft nun die BI alle Greifswalder zur Teilnahme an der Demonstration in Stralsund am kommenden Freitag [29.2.] auf. “Wir treffen uns um 13.30 Uhr auf dem Nexöparkplatz und fahren dann gemeinsam nach Stralsund” gibt Patrick Leithold, stv. Vorsitzender, bekannt.”

so MV-Regio. Hier noch mal ein Song von Konstantin Wecker, der “irgendwie” auch auf das Kohlekraftwerk passt (meiner Meinung nach):

Bildquelle: LastFM

Merkel & das Greifswalder Kohlekraftwerk

Angela Merkel besucht am 29.2. Stralsund, um das renovierte Theater der Hansestadt einzuweihen. Die Bürgerinitiative “Kein Kohlekraftwerk in Lubmin” will diesen Termin nutzen, um gegen Merkel zu demonstrieren, da sie hinter den Plänen für das Kohlekraftwerk steht. Alle Infos zur Demo & Bussen gibt”s hier.

Foto: angelamerkel.de

Schlagabtausch zum Kohlekraftwerk

Gestern kam der Grünen- Bundesvorsitzende Reinhard Bütikofer zum extra nach Greifswald verlegten Landesparteitag der Grünen. Dabei bezog er klare Position gegen das Kohlekraftwerk. “Das was Ihr hier kämpft, ist Teil eines internationalen Kampfes, bei dem es um nicht weniger als die Selbstrettung der Menschheit […]”, so Bütikofer. Er unterstützte zudem die grünen Bürgermeisterkandidaten in Greifswald und Stralsund und hofft über das Thema Kohlekraftwerk die dünne Basis der Partei in M-V (nur 300 Mitglieder) auszubauen.

DONG Energie (Baut das Kohlekraftwerk) hingegen hat gestern die Samstag-Ausgabe der Ostseezeitung einen vierseitigen Newsletter beigelegt. Darin wirft der Konzern der Bürgerinitiative “Kein Steinkohlekraftwerk in Lubmin e.V.” vor, die Bürger zu täuschen, indem die optische Störung des Lubminer Strandes durch das Kohlekraftwerks übertrieben werde.

Meine Meinung:

Während die SPD das Kohlekraftwerk nutzt, um einen langjährigen Ministerpräsidenten in einem internen Machtkampf loszuwerden (Archiv), versuchen die Grünen mit Hilfe des Protestes ihre Basis auszubauen. Schöne Welt.

Wahrscheinlich ist die Darstellung der Bürgerinitiative übertrieben. Aber es sind eben auch nur wütende Bürger und kein Ingenieurbüro. Erstaunlich ist jedoch, dass Dong behauptet sein Kraftwerk wäre vom Strand gar nicht mehr zu sehen. Auch dieser Darstellung gegenüber wäre ich skeptisch. Schließlich sieht man in Lubmin fast aus jedem Winkel die Türme des alten Atomkraftwerkes. Und Blöcke & Schornstein des Kohlekraftwerkes sollen noch höher werden als die alten.

Viel spannender als diese Diskussion ist jedoch, dass alle inhaltlichen Vorwürfen (Verbrennung von Braunkohle, Fehlen der Kraftwärmekopplung etc.) vom Dong-Flyer nicht thematisiert werden.

Bildquelle: reinhard-buetikofer.de // eigener Scan