von Marco Wagner | 12.07.2010
Homo Pilicrepus - ein packendes, humorvolles Spiel bis zum Schluss
„Homo Pilicrepus – das Spiel der Spiele“ sahen sich vergangenen Freitag rund 40 Menschen in dem auf gefühlt über 50 Grad erhitzten roten Salon der Brasserie Hermann an. Das Studententheater Stuthe präsentierte seinen Zuschauern an diesem Abend ein packendes, abwechslungsreiches und zugleich äußerst humorvolles Stück. Bei dem „Spiel der Spiele“ „Wir“ gegen „Die“ werden mit viel Witz und Überspitzung Wissenschaftler, Philosophen, Politiker, die Bürokratie und nicht zuletzt wir selbst auf den Arm genommen.
Die dieser Tage weit verbreitete Fußballbegeisterung der Deutschen wurde dabei besonders facettenreich ins lächerliche gezogen. Der Ballspielende Mensch, der „Homo Pilicrepus“, welcher „das Bindeglied zwischen Affe und Mensch darstellt“, ist das bestimmende Element der Handlung. Er ist es, der das Publikum in anhaltender Spannung versetzt.
Während des gesamten Spieles fiberte es mit den Darstellern auf der Bühne mit, wie denn das „Spiel der Spiele“ enden wird. Wer der Sieger sein wird. Indem es die Hymne von „Wir“, welcher ein Fußballfan anstimmte, mitsang, wurde es direkt zum Bestandteil der Handlung.
Das aussdrucksstarke Spiel der Darsteller ist besonders hervor zu heben. Ihr Spiel mit Mund und Augen war es, was die durch einen verwirrenden Gesprächsverlauf witzigen Dialoge und die immer wieder eskalierende Kommunikationssituation noch grotesker machte. In dem Stück wird nicht zuletzt auf eine angenehm amüsante Art und Weise mit dem gängigen Klischee des verwirrten Wissenschaftler bzw. Philosophen gespielt. So behauptet jeder von sich einmal Sigmund Freud zu sein. Und obwohl Aristoteles in einer Talkshow als Gast geladen ist, versucht er auf merkwürdige Weise zu erläutern, dass er ja nicht im Mittelpunkt stehe. Der „echte“ Freud leidet derweil immer wieder an Aussetzern.
Nicht selten wurden völlig belanglose Sätze mit einem Pathos und einer Portion Nachdenklichkeit von dem einen oder anderen Philosophen, oder auch von Peter Lustig, der wie Jesus irgendwie nicht richtig ins Spiel passte, gesprochen, so dass man hätte meinen können, der Inhalt des Gesprochenen sei von Weltbedeutung. Da war in solchen Momenten das Lachen Seitens des Publikums vorprogrammiert – sofern, und das versteht sich von selbst, es nicht völlig humorlos ist.
Spiel mit viel Witz, Ironie und Komik
Die verwirrenden und zum Teil auch zusammenhanglosen, jedoch nicht sinnlosen Dialoge sind es, welches die Komödie besonders aufregend und lustig zugleich macht. Es ist ein gut durchdachter Humor, in dem sich jeder oder jede wieder finden kann. Auch die Requisite – Fußbälle, die halb so groß wie ein ausgewachsener Mensch waren – wurde im Spiel gekonnt und mit viel Humor und Freude am Spiel eingesetzt. Man merkt, dass den Schauspielern die Ganze Handlung über ein Schalk im Nacken.
Nichtsdestotrotz vermittelt das Stück etwas uns vertrautes, was uns selbst nur allzu gut bekannt ist. Wer kennt es nicht: Die Massen, die in den Fußball-WM Wochen vor dem Fernseher sitzen, laut aufkreischen, schluchzen, merkwürdige Anfälle bekommen und denen aufgrund des einen oder anderen Spielzuges plötzliche Gesichtsentgleisungen und Verzerrungen widerfahren?
Am Ende des Stücks, in dem es unmöglich war, nicht zu lachen, gab es tosenden Applaus vom Publikum. Und das völlig zurecht. Wem nach der einen oder anderen stressigen Uniwoche nach Humor zu Mute ist, oder wer sich nach einem für sich traurigen Ereignis wieder aufheitern will, dem sei dieses Stück besonders empfohlen.
Fotos: Lukas Goldbach/ StuThe
von Marco Wagner | 09.07.2010
Frederic Beeskow, "Alterspräsident" des StuPa, ruft zur Demo
Aus den zehn Bussen auf dem Parkplatz in der Nähe des Schweriner Schlosses strömen an diesem 8. Juli um zehn Uhr insgesamt 500 Menschen, um sich für den bevorstehenden Demonstrationszug und die anschließende Abschlusskundgebung zu sammeln.
Der Umzug führte durch die Innenstadt über den Marktplatz und anschließend zur Siegessäule vor dem Schloss. Unter den Demonstrierenden befanden sich nicht nur zahlreiche Studierende. Der Studiendekan Professor Patrick Donges war ebenso dabei, wie Professoren Alexander Wöll, Dekan der Philosophischen Fakultät und Heinrich Assel, Dekan der Theologischen Fakultät.
Zudem waren die Lehrenden aus dem Bereich Fachdidaktik des Historischen Instituts mit in die Landeshauptstadt gefahren, um gemeinsam mit den Studierenden ein Zeichen gegen die Pläne der Landesregierung zu setzen. Darüber hinaus waren zahlreiche andere Wissenschaftler der Theologischen und Philosophischen Fakultät unter den Demonstrierenden. Auch einige Rostocker Universitätsangehörige reisten nach Schwerin, um die Greifswalder Studierenden bei ihrem Anliegen zu unterstützen. Bereits gestern war eine Solidaritätskundgebung der Bildungsaktion Rostock eingegangen. Im Verlauf der Kundgebung wurde eine weitere Solidaritätskundgebung des AStA Neubrandenburg verlesen.
„MähklenBurk prauchd kaihne LäHra!“
Die Karawane setzt sich in Bewegung...
Während des Umzuges durch die Innenstadt vielen erneut die Forderungen: „Hopp, Hopp, Hopp Bildungsabbau Stopp!“. Es wurde gepfiffen, in die Vuvuzela und das Horn geblasen und für das Greifswalder Lehramt getrommelt. Letzteres übernahmen Vertreter des Studententheater StuThe. Auf den Schildern und Bannern standen Losungen wie „Sterbehilfe ist verboten – auch für uns“, „Gegen Bildungsterrorismus“, „MähklenBurk prauchd kaihne LäHra!“ oder „Bildung MV/ HGW – weiterdenken verboten!“ Das Bildungsbündnis Greifswald war ebenfalls mit ihrem Banner „reclaim your education“ dabei. Zwei Studenten mimte einen Sensenmann mit dem Gesicht des Bildungsministers Henry Tesch.
Die Abschlusskundgebung wurde von Thomas Schattschneider, Sprecher der Landeskonferenz der Studierendenschaft, und Daniela Gleich, der amtierenden AStA-Vorsitzenden moderiert. Als erster Redner trat der SPD-Landespolitiker Mathias Brodkorb auf. Er warb für Verständnis der Studierenden gegenüber der Landesregierung. Andererseits hob er hervor, dass Rostock nicht über die Kapazitäten verfüge, alle Lehrerinnen und Lehrer im Land ausbilden zu können. Er forderte, dass Rostock und Greifswald in der Frage des Lehramtes gemeinsame Wege gehen sollten, anstatt sich zu spalten. Dass die Allgemeinen Studierendenausschüsse vor wenigen Tagen beschlossen, gemeinsam für den Erhalt des Lehramtes in Greifswald und für den Ausbau eines Zentrums für Lehrerbildung in Rostock zusammen zu arbeiten, wusste Brodkorb bis dato offenbar noch nicht.
Tesch stellt sich seinen Gegnern
Henry Tesch war ebenfalls auf der Kundgebung - hier eine Karikatur seiner selbst.
Bildungsminister Henry Tesch stellte sich – trotz Buh-und vereinzelten „Tesch muss weg“-Rufen – ebenfalls den Demonstrierenden. Zunächst lobt er das Positionspapier der Greifswalder Studierendendenschaft zur künftigen Lehramtsausbildung an der Universität Greifswald. „Ihr Papier hat eine solche Qualität, dass ich es beiden Rektoraten empfohlen habe“ meinte Tesch dazu. Anschließend redete er sehr viel über die Notwendigkeit einer Lehrerbedarfsplanung für das Land Mecklenburg-Vorpommern und dass es auch der Landesregierung um eine qualitative Verbesserung der Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern gehe. Andererseits kritisierte er, dass in den vergangenen Jahren in Greifswald immer wieder betont würde, man wolle das Lehramt erhalten, andererseits jedoch bislang kein weiterer Ausbau der Fachdidaktiken erfolgte.
„Es gibt Sparzwänge vom Land, die dafür verantwortlich sind, dass Fachdidaktiken nicht weiter ausgebaut werden können“ entkräftet Thomas Schattschneider die Kritik des Bildungsministers. Professor Roland Rosenstock, stellvertretender Senatsvorsitzender der Universität, unterstützt Schattschneiders Argumentation. Er verweist dabei auf die Argumentation der Regierung, die Universität wolle eine Profilierung auf Medizin und Naturwissenschaften. „Das Land hat den Abbau der Geisteswissenschaften betrieben, nicht die Universität! Weder das Rektorat, noch der Senat wollen eine Profilbildung auf Naturwissenschaften und Medizin“ hob Rosenstock hervor. Er unterstrich besonders deutlich, dass die Zielvereinbarungen mit der Landesregierung von Seiten der Universität nicht unterschrieben würden, solange in diesem der Erhalt der Lehramtsstudiengänge nicht festgeschrieben sei.
Regierung hat „undurchdachtes, unrealistisches“ bildungspolitisches Konzept
Kundgebung an der Siegessäule vor dem Schloss
Professor Assel, Dekan der Theologischen Fakultät sprach in Bezug auf die Pläne der Landesregierung von einem „undurchdachten, unrealistischen Konzept“, gegen welches die Teilnehmenden demonstrieren. Er rechnete vor, dass nach den Zielvorgaben des Landes bei einer Verlagerung des Lehramtes von Greifswald nach Rostock in der Stadt an der Warnow und deren Umland, dort Kapazitäten in Höhe von 180.000 Praktikumsstunden pro Semester vorhanden sein müssten. „Wo sollen diese Stunden in Rostock abgeleistet werden, wenn die Lehrerbildung dort konzentriert wird?“ richtet Assel die Frage an die Landesregierung.
„Wir demonstrieren nicht nur für die Uni Greifswald. Wir demonstrieren für die Interessen künftiger Studierender, künftiger Lehrer und künftiger Schüler.“ Für diese Worte erntete Professor Alexander Wöll, Dekan der Philosophischen Fakultät, breite Zustimmung durch Trillerpfeifen, Vuvuzelas, Rasseln und Applaus. Er wies in seiner Rede darauf hin, dass man durch die Partnerschaft mit Rostock das Lehramtsstudium in Greifswald erhalten wolle.
Cornelia Mannewitz, Dozentin am Institut für Slawistik, sprach als Vertreterin der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) auf der Kundgebung. Sie hält die Schließung des Greifswalder Lehramts für undenkbar. „Die Pläne des Landes sind inakzeptabel.“
„Wer sich Greifswald ohne Uni vorstellen will, braucht nur mal nach Anklam zu fahren“ meint der FDP- Landes- und Greifswalder Kommunalpolitiker Sebastian Ratjen zum Thema.
„Wichtiger Tag für Lehrerbildung in Greifswald und Mecklenburg-Vorpommern“
Banner des Bildungsbündnis Greifswald (BBG)
„Die Demonstration wurde vom AStA sorgfältig und verantwortungsvoll vorbereitet. Sie haben versucht, alle anzusprechen. Jeder konnte sich angesprochen fühlen. Es war ein wichtiger Tag für die Lehrerbildung in Greifswald und auch in Mecklenburg-Vorpommern, weil nur durch beide Universitäten eine qualitativ hochwertige Lehrerbildung abgesichert werden kann“ beurteilt Professor Franz Prüß, Lehrstuhlinhaber für Schulpädagogik in Greifswald, die Veranstaltung.
„Ich habe einen guten Eindruck von der Demo“ meint Dr. Michael Gratz, Dozent für Neuere Deutsche Literatur am Germanistischen Institut. Die Demonstration sei publikumswirksam gewesen. „Wenn etwas publikumswirksam ist, ist es immer gut, weil dann die Politiker vorsichtiger in ihrem Handeln werden.“ Zudem seien „viele Sachen, die heute gesagt wurden, nicht immer gesagt worden.“
„Die heutige Demonstration hat nochmals den Standpunkt der Greifswalder Studierendenschaft Nachdruck verliehen, dass eine zukunftsfähige Lehrerausbildung ohne unsere Universität nicht denkbar ist. Durch das Greifswalder Positionspapier haben wir Fakten geschaffen und nun liegt es an den Rektoraten in Greifswald und Rostock zusammen mit den beiden Studierendenschaften und dem Bildungsministerium ein zukunftsgewandtes Lehramtskonzept zu entwickeln“ wird Daniela Gleich in der Pressemitteilung des AStA zitiert. Der Greifswalder AStA werde weiterhin gemeinsam mit Vertretern der Rostocker Studierendenschaft an einem „nachhaltigen Lehrerkonzept für das Bildungsland Mecklenburg-Vorpommern arbeiten.“
Galerien von der Demo:
Fotos: Marco Wagner (Einzelfotos), Patrice Wangen (obere Galerie), Gabriel Kords (untere Galerie)
von Marco Wagner | 07.07.2010
Das Studententheater Stuthe wartet am Freitag dem 9. Juli gleich mit zwei Aufführungen auf. Zum einem das bereits mehrmals aufgeführte Stück „Die Grüne Gans“. Zum anderen findet in der Brasserie Hermann die Premiere von „Homo Pillicrepus – ein Fußballspiel“ statt. Am Sonnabend geht’s dann im IKuWo weiter: Das Improvisationstheater „Ma’Ma Ernst“ wird dann nach den Wünschen des Publikums spielen.
Am 9. Mai führt das Stuthe die "Grüne Gans" erneut auf. Zum ersten mal im Rubenowsaal.
Bei der „Grünen Gans“ handelt es sich um ein humoristisch-absurdes Theaterstück, welches aus einer Sammlung von Texten des polnischen Literaten Konstanty Idelfons Gałczyñski besteht. Die Greifswalder Studierenden des Stuthe haben unter Leitung des Schauspielers Lukas Goldbach Gałczyñskis Texte, welche auf die alltäglichen Absurditäten im damaligen sozialistischen Polen hinweisen, in Bezug auf ihren eigenen Alltag gelesen. Das Stück wird am Freitag um 20 Uhr im Rubenowsaal der Stadthalle aufgeführt. Der Eintritt beträgt 13 Euro, für Studenten 8 Euro.
Bei „Homo Pillicrepus- ein Fußballstück“ handelt es sich um das „Spiel der Spiele“: „WIR“ gegen „DIE“. Mit „Die“ sind nach Aussagen des Studententheaters die anderen gemeint: die Wissenschaftler, welche meinen, der Mensch sei ein homo sapiens, die Philosophen, welche meinen, der Mensch sei ein homo faber. Doch „Wir“ – also die Darsteller auf der Bühne – meinen, dass der Mensch ein „Homo Pillicrepus“ sei, ein ballspielender Mensch. Das Spiel beginnt am Freitag um 20 Uhr in der Brasserie Hermann. Der Eintritt beträgt sechs Euro beziehungsweise vier Euro für Studierende.
Wer bis dahin noch nicht genug vom Schauspiel hat, kann sich einen Tag später, am 10. Juli ins IKuWo begeben. Hier wird die Improvisationstheatergruppe „Ma‘ Ma ernst!“ auftreten. Und wie es beim Improvisationstheater so üblich ist, kann noch nichts darüber gesagt oder geschrieben werden, worum es sich bei dem Stück drehen wird. Denn das wird alles spontan entschieden. „Deine Vorgabe entscheidet zwischen Müllabfuhr und Mondlandung“, heißt es am Sonnabend ab 21 Uhr im IKuWo. Der Eintritt beträgt 3 Euro.
Foto: StuThe
von Marco Wagner | 06.07.2010
Trotz der Einigung ist die Notwendigkeit, in Schwerin zu demonstrieren, nach wie vor gegeben.
Wie aus einer am Dienstagabend eingegangenen gemeinsamen Pressemitteilung der Allgemeinen Studierendenausschüsse Rostock und Greifswald hervor geht, konnten sich beide Vertretungen der jeweiligen Studierendenschaften während eines gemeinsamen Treffens in Rostock auf einen Kompromiss einigen. Für Greifswald sollen die Hauptfächer Deutsch, Englisch und Mathematik vorgehalten werden.
Die sogenannten Unikatfächer Dänisch, Geografie, Kunst und Gestaltung, Norwegisch, Polnisch, Russisch und Schwedisch sollen weiterhin in Greifswald verbleiben. „Der voraussichtlich zukünftig steigende Bedarf an spezieller pädagogischer Lehre (bspw. Sonderpädagogik)“ solle weiterhin in Rostock verbleiben bzw. „nach Greifswald importiert werden.“ Zudem wollen „beide Seiten gemeinsam daran arbeiten, die zukünftige Lehrerbildung zu verbessern und ihre Ideen in das neue Lehrerbildungsgesetz hinein zu tragen.“ Der Kompromiss wurde in einem Entwurf eines „Konsenspapier der Studierendenschaften der Universitäten Greifswald und Rostock zur Lehrerbildung in Greifswald“ festgehalten. Die Studierendenparlamente in Rostock und Greifswald müssen nun dieses Papier noch jeweils absegnen, um die Einigung zu besiegeln.
Dem webMoritz liegt zu gegebener Stunde der Entwurf des Kompromisspapiers vor. In diesem heißt es unter anderem: „Die Unikatfächer sollten mit Hauptfächern (Mathematik, Englisch, Deutsch) oder mit Fächern hohen Bedarfs kombiniert werden.“ Im Gegenzug erklärten sich die Greifswalder damit einverstanden, dass es „keinen weiteren Ausbau der Erziehungswissenschaften“ gäbe und man gemeinsam mit Rostock „intensiv im Zentrum für Lehrerbildung und Bildungswissenschaften des Landes in Rostock zusammenarbeiten zu wollen.“
Insgesamt stellen sich somit beide Studierendenschaften erstmalig gemeinsam gegen die Pläne der Landesregierung, das Lehramt bis auf das Fach Kunst und Gestalten nach Rostock verlagern zu wollen. Die Signale der Landesregierung bezüglich dieses Kompromisses müssen vorerst abgewartet werden. Denn schlussendlich bleibt für die Zukunft des Greifswalder Lehramtes entscheidend, wie in Schwerin das Urteil über die Zukunft des Lehramtsstudiums fällt.
*Update* 07.07.10, 23:30
Den webMoritz erreichte vor kurzem eine Pressemitteilung der „Bildungsaktion Rostock“. In dieser wird zur Solidarität mit den Studierenden der Universität Greifswald aufgerufen. Darin heißt es unter anderem:
„Studierende in Mecklenburg-Vorpommern lassen sich nicht spalten:
Aufruf zur Teilnahme an der Großdemonstration in Schwerin!
Am Donnerstag, den 08.Juli 2010 veranstaltet der AStA Greifswald in Schwerin eine Demonstration gegen die Streichung der LehrerInnenausbildung. Die Bildungsaktion Rostock unterstützt die Greifswalder Studierendenschaft bei diesem Vorhaben.
Beide Universitäten müssen Maximalforderungen stellen können, ohne mit der jeweils anderen Universität in einen Konkurrenzkampf zu treten. (…) „Wir begrüßen jeden Widerstand gegen die Zielvorgabe des Ministeriums, unsere Hochschulen angeblich effizienter zu gestalten, Kosten einzusparen und den Stellenabbauplan bis zum Jahr 2017 mit aller Gewalt durchzudrücken“ so Florian Fröhlich als Mitglied der Bildungsaktion Rostock. Im Unterschied zum Bundesland Schleswig-Holstein, in dem der Sparhammer kurz und schmerzvoll zuschlägt, wird der „Kürzungsschmerz“ in Mecklenburg-Vorpommern geschickt über einen Zeitraum von 13 Jahren in die Länge gezogen, um den Widerstand gering zu halten und auf verschiedene Hochschulen zu verteilen. „Wir rufen die Gremien beider Universitäten in Mecklenburg-Vorpommern auf, sich gemeinsam auf einen Forderungskatalog zu einigen, der Maximalforderungen beider Unis zulässt und geschlossen deren Realisierung durch das Bildungsministerium einfordert“ fügt Fabian Nehring, ebenfalls Streikmitglied, hinzu. (…) Die Bildungsaktion Rostock ruft alle Studierenden dazu auf, an den Protesten der Greifswalder teilzunehmen und der Landesregierung ihren Unmut kundzutun!“
Sollten zahlreiche Studierenden landesweit und nicht zuletzt von der Uni Rostock dem Aufruf folgen und die Greifswalder Studierenden bei ihren Protesten morgen in Schwerin unterstützen, dürfte sich der Druck auf die Landesregierung in Bezug auf ihre Einsparungspolitik im Bildungswesen dadurch weiter erhöhen.
von Marco Wagner | 05.07.2010
Da in der vergangenen Sitzung des Studierendenparlamentes, die mit über 20 Tagesordnungspunkten (TOPs) reichlich gefüllt war, nicht alle abgearbeitet werden konnten, folgt nun am 6. Juli die Fortsetzung der letzten Sitzung. Dieses mal um 19 Uhr im Konferenzsaal des Unihauptgebäudes. Neue TOPs wurden zu dieser außerordentlichen Sitzung deshalb auch nicht auf die Tagesordnung gesetzt.
Es sind noch folgende Themen zu besprechen:
TOP 0 Formalia: Hier wird geprüft, ob die Sitzung beschlussfähig ist.
TOP 15 Bestätigung der Meinungsbilder der Vollversammlung (Drs. 20/75): Das Studierendenparlament soll die Beschlüsse der Vollversammlung annehmen. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Entscheidungen zum Lehramt, zum Ausbau des Radwegnetzes und der Diagonalquerung sowie um die Beschlüsse zur Verbesserung der Mensa-Qualität und Wohnraumsituation.
TOP 16 Arbeitsauftrag an den AStA (10-Finger-Schreibkurs)(Drs. 20/45): Dieser Antrag kursiert seit über einem Monat auf der Liste der Tagesordnungspunkte… – nun soll endlich ein Arbeitsauftrag an den AStA zur Durchführung eines 10-Finger-Schreibkurses erteilt werden.
TOP 17 Einführung E-Voting (Drs. 20/69): Dieser Antrag ist selbsterklärend.
TOP 18 Änderung der Geschäftsordnung (erste Lesung) (Drs. 20/70): Thomas Schattschneider schlägt eine Änderung der Geschäftsordnung vor. So soll beispielsweise anstelle einer Mitschrift der Sitzung ein Audiomitschnitt als Protokoll dienen. Dieser soll dann auf der Internetseite des AStA zur Verfügung gestellt werden.Die Audiomitschnitte sollen zudem dem Universitätsarchiv zugeführt werden.
TOP 19 Änderung der Satzung (erste Lesung) (Drs. 20/71): Zukünftig sollen, sofern der Antrag angenommen wird, mündliche Anfragen während der Sitzung nur in Ausnahmefällen zulässig sein. Anfragen haben dann grundsätzlich schriftlich vor der Sitzung zu erfolgen.
TOP 20 Änderung der Wahlordnung, Änderung der Satzung (erste Lesung) (Drs. 20/77): Die Juso-Hochschulgruppe beantragt, dass die Wahlen zum StuPa nicht mehr nach den Grundsätzen der Mehrheitswahl (Personenwahl), sondern nach den Grundsätzen der personalisierten Verhältniswahl gewählt werden sollen. Zukünftig soll die Wahl auf eine Listenwahl umgestellt werden.
TOP 21 Fahrradselbsthilfewerkstatt (Drs. 20/76): Es soll ein Arbeitsauftrag an den AStA erteilt werden, gemeinsam mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) eine Fahrradselbsthilfewerkstatt im Gebäude des AStA-Büros in der Domstraße 12 einzurichten.
TOP 22 Sonstiges: …was noch zu sagen wäre…
Bilder: Jakob Pallus (Logos StuPa)