Der Film als beobachtende Kunst: Die 18. dokumentART in Greifswald

Gestern wurde die Nachspielzeit des „18. dokumentART“ Filmfests im kleinem Kreis vom Leiter Klaus Charbonnier, von Claudia Heinicke aus der Studenten-Jury Greifswald und Peter Heibing, einem Vertreter der Findlings-Jury im St. Spiritus in Greifswald eröffnet. Die „dokumentArt“ ist ein deutsch-polnisches Filmfestival, bei dem vom 16.10. – 21.Oktober 54 Filme aus 11 verschiedenen Ländern parallel in Neubrandenburg und Stettin präsentiert und mit Preisen dotiert wurden. Am Samstag und Sonntag wird eine Auswahl im Greifswalder Cinestar und im St. Spiritus gezeigt.

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Logo der Veranstaltung

Für einen kleinen Einblick wurden gestern drei Preisträger vorgestellt, die durch ihre Verschiedenartigkeit in Thema und Umsetzung die Vielfalt des Stilmittels Dokumentarfilm zeigten: Der Gewinner des Publikumspreis des Norddeutschen Rundfunks (NDR): „Man stirbt“ (Dtl 2009), der Favorit der des Studentenwerkes Greifswald: „Odd’s Odds“ (Norwegen 2009) und Preis des Marschalls-Gewinner, der im Zeichen der Verständigung verschiedener Völkergruppen verliehen wird: „The Tale of Nicolai and The Law of Return“ (Israel 2008).

Über den normierten Todesfall, die Einsamkeit eines Lebens und das absurde Glück des Schicksals

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"Man stirbt" erhielt den Publikumspreis des NDR

„Man stirbt“ nimmt durch die Inszenierung mit Laiendarstellern einen Sonderstatus ein und zeigt vor einem weißen Hintergrund, der nur durch die Protagonisten und sparsamen Equipment gefüllt wird, den Ablauf eines durchschnittlichen Todesfalls in unserem Staat. Dabei liegt der Charme des Films in der Komik und dem Kopfschütteln, welches er durch das Aufzeigen des Umgangs mit dem Tod als Geschäftsroutine vermittelt, wenn z.B. von normierten Vollholzsärgen mit saugfähiger Matratze und vorgedruckten Trauerkarten die Rede ist.

Bezeichnend für den zweiten Film ist eine Szene, in der die schwarze Silhouette des Hauptdarstellers bei einem Nachtspaziergang, nachdem sie sich anfangs von dem weißen Schneehintergrund abgehoben hat, mit dem Dunkel der Nacht verschmilzt.

Die norwegische Dokumentation „Odd’s Odds“ über das erfolglose Leben und den ebenso erfolglosen Selbstmordversuch eines Mannes, der ein farblos gewordenes Leben in der Monotonie der Einsamkeit und des Rückzugs führt, besticht durch seine vollkommene Schlichtheit in der Umsetzung. So konzentriert sich der Film auf die bloße, unkommentierte Beobachtung des Protagonisten.

Der dritte Film „The Tale of Nicolai and The Law of Return“ zeigt die absurde Wendung im Leben des rumänischen Arbeiters Nicolai, der nach Tel Aviv auswandert, in der Hoffnung so für seine Familie Geld zu verdienen. Durch Zufall erfährt er vom „Law of Return“, das in Israel herrscht und besagt, dass jede Person, die mindestens einen Großelternteil jüdischer Abstammung hat, das Recht zur Immigration besitzt. Umgesetzt wurde das letztendlich glückliche Schicksal des bis dahin ausgenutzten und von der Familie getrennten Arbeiters in einem fremden Land durch Ausschnitte auf seinem Lebensweg unterlegt mit humoristischen Kommentar.

Das Beste des Filmfestivals heute und morgen in Greifswald

In den nächsten Tagen werden im Cinestar Greifswald vier Blöcke mit jeweils 3-5 der Dokumentarfilme für jeweils 6€ Eintritt laufen. So z.B. „Urlaub vom Frieden“, der Gewinner des Findlings-Preises und der nach Peter Heibing ein sehr streitbarer Film über einen österreichischen Söldner in Jugoslawien sei, der präzise, aber in einer beeindruckend unreflektierten Art über seine dortigen Kriegserlebnisse berichte. Der Abschluss am Sonntag wird wieder um 20 Uhr im St. Spiritus stattfinden und u.a. den den Film „fleur et couteau“ zeigen. „Das ist ein Film, der das Publikum gespalten hat“, so Klaus Charbonnier. „Für die einen ist er Meisterwerk des Dokumentarfilms, die anderen wissen mit ihm nichts anzufangen.“

Urlaub vom Frieden TRAILER from dokumentART on Vimeo.

Ein Dokumentarfilm ist kein Spielfilm, bietet aber gerade auf Grund seines Stils die Möglichkeit, sich auf die Protagonisten und ihre Geschichten einzulassen. Wer also interessiert an einem Einblick in andere Lebenswelten ist, der findet hier das Programm der dokumentART und die genauen Kinozeiten.

Mehr Infos zu den einzelnen Filmen und Preisträgern auf der Homepage der dokumentART:

http://www.dokumentart.info/de/index.php?/projects/filme/

Bilder: Veranstalter (nicht CC-Lizenziert)

Clubs-u-night: Band-Porträt „Double OCC“

Am kommenden Samstag ist es wieder soweit. Die Mensa öffnet ihre Drehtür für die 25. Greifswalder clubs-u-night. Die Idee, die dahinter steckt, mag mittlerweile bekannt sein: Jedes Semester sind alle fünf greifswalder Studentenclubs an diesem Abend in der Mensa anzutreffen, um zur größten norddeutschen Studentenparty einzuladen. Besonderes Highlight sind dabei die Live-Acts.

clubsunight-255x88Dieses Mal werden „Lex Alex Contrax„, „Budzillus„, „Miyagi“ und als Lokalband aus Greifswald „Double OCC“ die Bühne entern. Letztere werden den Auftakt bilden und für eine Stunde ab 20 Uhr im Mensa-Foyer laut Band-Mitlgied Wegi „mit Charme und Witz für reizvolle Unterhaltung“ sorgen.

Damit ihr wisst, wer am Samstag als erstes eure Ohren und Augen beglücken und eure Mundwinkel zum Zucken bringen wird, hat sich der webMoritz auf ein kurzes Gespräch mit den drei waschechten Greifswaldern getroffen.

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So sehen die selbst ernannten "Piraten der Liebe" aus, wenn sie sich Mühe geben...

Geboren wurde die Band 1997, als sich die beiden Klassenkameraden Robert (24, Lehramtsstudent) und heute zuständig für alles von Gitarre, Gesang, Mundharmonika, Ukulele bis Tamburin und der Keyboarder und Sänger Peter (25, B.A. Germanistik, Geschichte) zusammenfanden. 2002 kam dann Stefan alias Wegi (25, Master Sprache und Kommunikation) hinzu, der ebenfalls singt und Triola spielt, die er als „dieses Instrument mit den bunten Tasten“ beschreibt. (mehr …)