Die vorlesungsfreie Zeit hat begonnen und turnusgemäß ist die webMoritz-Redaktion klausur-, praktikums- und urlaubsbedingt geschrumpft. Einige erwähnenswerte Nachrichten haben es in den vergangenen Tagen daher nicht auf unsere Seite geschafft, andere waren nicht groß genug für einen eigenen Artikel, verdienen aber im Rahmen einer Presseschau ihre Erwähnung. Wir stellen im Folgenden zusammen, was sich in den letzten Tagen ereignet hat und bisher noch keinen Eingang auf den webMoritz fand.
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Mensa am Beitz-Platz verzögert sich
Wie die Ostsee-Zeitung letzte Woche berichtete wird die neue Mensa am Berthold-Beitz-Platz definitiv erst im nächsten Jahr eingeweiht. Eigentlich sollte schon längst die Grundsteinlegung erfolgt sein, doch bisher sind nicht einmal die noch auf dem Gründstück stehenden Baracken abgerissen (webMoritz berichtete). Der Abriss soll erfolgen, sobald die Witterung es zulässt.
Entscheidend für die Verzögerung waren die zu hohen Kosten für das ursprüngliche Konzept eines Stuttgarter Architekturbüros. Bei den zwei Überarbeitungen fiel eine vollständige Unterkellerung weg und die Lamellen der Außenfassade werden soweit vereinfacht, dass eine Einzelanfertigung nicht mehr nötig ist. So konnten die veranschlagten Kosten von 19 auf 15 Millionen Euro reduziert werden, die das Klinikum bereit ist zu zahlen.
Sellering gegen Regionalisierung bei Hartz IV
In einer Pressemitteilung der Landesregierung wies Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) einen Vorschlag zur Regionalisierung der Hartz IV-Regelsätze zurück. Der Vorschlag stammt vom bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) und wurde von Sellering als „Stimmungsmache“ bezeichnet, denn es mache „keinen Unterschied, ob man in Passau oder Pasewalk in einen Supermarkt gehe“. Die regional unterschiedlichen Wohnkosten seien in den Regelsätzen nicht enthalten. Die Forderung ist indes nicht neu, denn schon im November letzten Jahres forderte der Ifo-Chef Hans-Werner Sinn eine regionale Staffelung (siehe heute und SpOn) und eine Anpassung „an das Preisniveau vor Ort“.
Kritik an Landesförderung für Friedrich-Denkmal
Wie berichtet wird das Caspar-David-Friedrich-Denkmal in der Lappstraße auf einem Privatgrundstück von Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU) aufgestellt werden. Das Denkmal wird mit gut 21.000 Euro aus dem Zukunftsfond des Landes gefördert, der auch für kulturelle Projekte zur Verfügung steht. Laut Ostsee-Zeitung wird dies von Mathias Brodkorb (SPD) kritisiert, denn „öffentlich geförderte Denkmäler [gehören] nicht auf private Grundstücke“ und außerdem geschehe die Umsetzung ohne ausreichende Beteiligung des Caspar-David-Friedrich-Instituts der Universität.
Liskow verteidigte seine Beteiligung mit der Begründung, dass er gefragt worden sei, ob das Denkmal dort aufgestellt werden kann und „das Grundstück mitten in der Innenstadt einiges wert“ sei.
Gastspiele in der Stadthalle in den nächsten Monaten
Von Februar bis April finden im Kaisersaal der Stadthalle vier Gastspiele verschiedenster Art statt. Am 27. Februar gibt es Flamenco-Impressionen von Compagnia Nora Lantez. In ihren Choreografien verbinden sich Elemente des Balletts, des Modern Dance, Step und des Tanztheaters mit dem Flamenco. Am nächsten Tag tritt DDR-Schlagersänger Frank Schöbel mit Band und Tochter Dominique Lacasa auf, was wohl eher das ältere Publikum ansprechen dürfte.
Einen Monat später, am 28. März wird Comedy geboten, wenn Maddin Schneider mit seinem Programm „Ariwiedätschi“ auftritt. Und am 26. April schließlich tritt Heinz Rennhack mit seinem Erfolgsprogramm „Über die Liebe und andere Grausamkeiten“ auf, ein satirisches Liederprogramm über die Liebe, in dem er Schauspiel und Kabarett verbindet.
Karten für alle Veranstaltungen außer Maddin Schneider gibt es per 24h-Kartentelefon (03831/26466), im im Internet, an den Theaterkassen in Greifswald, Stralsund und Putbus und in den Vorverkaufsstellen (z.B. Stadtinformation Greifswald). Für das „Ariwiedätschi“-Programm gibt es Karten nur über die Stadtinformationen Greifswald, Anklam, Wolgast, Stralsund, das OZ Service Center und den Media Markt in Greifswald.
Finanzierung des Theaters unsicher
Die Spielsaison 2010/2011 des Theaters Vorpommern ist gefährdet, denn die Höhe der Landeszuschüsse ist noch nicht festgelegt, berichtet die Ostseezeitung. Intendant Anton Nekovar musste schon den Sommerspielplan auf ein Rumpfprogramm kürzen und er kann die eigentlich anstehenden Verträge für die nächste Spielzeit nicht abschließen. Auch das Orchester ist durch eine Zusammenlegung gefährdet (webMoritz berichtete). Geht es nach Besucherzahlen und den Eigeneinnahmen, so bestünde kein Grund zur Sorge, denn erstere sind in den letzten Jahren um 50.000 auf 184.000 gestiegen und letztere stiegen kürzlich auf über zwei Millionen Euro. Dem gegenüber stehen 12,5 Mio Euro Personalkosten, die hauptsächlich mit Landeszuschüssen finanziert werden. Ob die Finanzierung ausreicht, hängt auch vom ausstehenden Tarifvertrag im öffentlichen Dienst ab und ob das Theater durch eine Neuberechnung mehr Fördermittel bekommen kann.
Bildquellen: Luisa Wetzel (Mensa-Entwurf), Theater Vorpommern (H. Rennhack), Hermann Radeloff (Startseite)
Erwin Sellering ist aber von der SPD 😉
Hups, doofer Fehler. Danke, hab es korrigiert.
"Wie die Ostsee-Zeitung letzte Woche berichtete wird die neue Mensa am Berthold-Beitz-Platz definitiv erst im nächsten Jahr eingeweiht."
Ich warte immernoch auf die Initiative zur Umbenennung des Beitzplatzes, ich hoffe dass es in der StudentInnenschaft noch genügend Leute gibt, die sich nicht mit Blutgeld kaufen lassen.
Das Gleiche gilt übrigens für das Krupp-Kolleg.
Nur weil Nazis im Kampf gegen den Bolschewismus ihre Gelder im Rahmen der Truman-Doktrin von den US-Besatzern zurück bekommen haben, bleiben sie trotzdem Mörder und zwar jeder Einzelne, der mitgemacht hat (auch mein Opa).
Nein, Opa ist ein Held!
Alles klar…
http://de.wikipedia.org/wiki/Luftschlacht_um_Engl…
Nein, Opa ist ein Held!
bin kein krupp-fan, aber keine ahnung, was das mit beitz soll…
zb: http://bit.ly/aC8pK3
Der Schindler-Mythos ist selbstverständlich eine ausgezeichnete Möglichkeit, Industriellen, die maßgeblich in die Kriegswirtschaft involtiert waren, einen Persilschein auszustellen. Ist ein Verbrecher aber nur deshalb unschuldig, weil er nicht jeden möglichen Straftatsbestand erfüllt hat? Nur weil Beitz nicht beim Rassenwahn mitgemacht, so hat er doch von der Kriegsindustrie profitiert und z.B. die Öllieferungen für das Weiterrollen deutscher Panzer sicher gestellt.
Dass das Moskauer Abkommen von 1943 zur Bestrafung der Kriegsverbrecher von den Amerikaner nur halbherzig umgesetzt wurde, dürfte doch spätestens auf Grund der Amnestie Krupps von 1951 deutlich geworden sein. Der Kampf gegen den Bolschewismus und war den Amerikanern nun mal wichtiger als vertraglich gesicherte Bestrafung der Nazis und im Kampf gegen gesellschaftliche Alternativen werden auch heute noch die Gelder der von Beitz verwalteten Krupp-Stiftung eingesetzt. Beitz wurde auch 1952 nicht ohne Grund Generalbevollmächtiger des Kruppkonzerns, sondern er hatte zusammen mit Adenauer maßgeblichen Einfluss, dass Krupp im Rahmen der Truman-Doktrin von John Jay McCloy amnestiert wurde.
die unterstützung der kriegswirtschaft durch den ölhandel sehe ich ebenso. dennoch wird und wurde öl auch zu diversen zivilen zwecken genutzt. auch daran hatte beitz anteil.
"Beitz wurde auch 1952 nicht ohne Grund Generalbevollmächtiger des Kruppkonzerns"
hatte gehört, dass er diese position aufgrund seiner persönlichen freundschaft zu krupp bekommen hat.
wie hat er denn diesen von dir genannten einfluß erreichen können?
"im Kampf gegen gesellschaftliche Alternativen werden auch heute noch die Gelder der von Beitz verwalteten Krupp-Stiftung eingesetzt."
kannst du das konkretisieren? danke.
p.s. möchte deinen punkt nicht schmälern. ist ehrliches interesse.
Aus welcher Quelle stammt bitte das Geld von Beitz? Waren es nicht Zwangsarbeiter im Neziregime, die ihn reich gemacht haben?
Wenn ich das richtig verstanden habe, war Beitz während des 2. WK keineswegs Großindustrieller und somit finanzieller Profiteur von Zwangsarbeitern, sondern kaufmännischer Leiter der Karpathen Öl AG. Er wird bestimmt nicht schlecht gelebt haben, aber reich wird man damit wohl nicht. Gegen seinen unermesslichen Reichtum während des Krieges spricht ja auch, dass er an die Front versetzt wurde und es bis zum Feldwebel schaffte, also in die Unteroffzierslaufbahn.