In der Lappstraße (zwischen Fischmarkt/Baderstraße und Dom/Martin-Luther-Straße) zeigt ein großes Wandgemälde (Bild) die wichtigsten Daten und Persönlichkeiten aus der Geschichte Greifswalds. Dort soll nun auch ein Denkmal zu Ehren des berühmtesten Sohnes der Stadt aufgestellt werden, des Malers Caspar David Friedrich(1774-1840). Pünktlich zum 5. September, dem 235. Geburtstag von Friedrich, soll das Denkmal der Helmut-Maletzke-Stiftung enthüllt werden, doch bis dahin müssen noch einige Spenden gesammelt werden, denn bisher sind „nur“ gut 12.000 Euro der benötigten 30.000 bis 35.000 Euro zusammengekommen.
Der Greifswalder Künstler Helmut Maletzke war schon Initiator des Wandgemäldes vor zwei Jahren. Für das Denkmal, das ebenfalls auf dem Platz in der Lappstraße stehen soll (siehe Bild oben), sprach er vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Kultur vor, der daraufhin einen Antrag zur Förderung des Denkmals der Bürgerschaft vorlegte. Mit den Stimmen der CDU, der Linken und einigen Anderen wurde dann ein Beschluss gefasst, der zu Spenden von Bürgern und Firmen in Greifswald aufrief.
Schon jetzt ist das Wandgemälde ein fester Programmpunkt jeder Greifswald-Führung. Der Platz ist optimal gewählt, denn von der Rückseite des Hauses Markt 26 – wo das Denkmal stehen würde – kann bzw. könnte man das Geburtshaus von Friedrich sehen, wenn es noch stehen würde.Das Gründstück gehört Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow (CDU), mit dem ein Vertrag zur Nutzung geschlossen wird und der den Betonsockel des Denkmals spenden wird.
Gipsfigur für Bronze-Guss ist bereits fertig
Auf dem Betonsockel wird eine lebensgroße Statue des jungen Caspar David Friedrich (basierend auf einem Selbstporträt) neben einem Stahlbogen stehen. Die Statue war ein Entwurf des ausführenden Künstlers Claus Görtz, dem der Pommersche Künstlerbund den Zuschlag gab. Die Gipsfigur in Originalgröße ist bereits fertiggestellt und sie soll in diesen Tagen in einer Elmshorner Gießerei in Bronze gegossen werden. Die bisherigen Spenden decken die Kosten für diesen Arbeitsschritt. Die noch fehlenden Spenden sind zur Bezahlung des Künstlerhonorars, des Stahlbogens und einer Tafel mit den Namen der Sponsoren.
Noch hat Bildhauer Görtz keinen offiziellen Auftrag, aber Helmut Maletzke und Bürgerschaftsmitglied Peter Multhauf (LINKE) sind überzeugt davon, dass das Spendenziel erreicht wird und im September das weltweit erste Caspar-David-Friedrich-Denkmal enthüllt werden kann. Es gibt zwar ein Friedrich-Denkmal in Dresden (Bild), aber das zeigt nicht den Maler selbst. Das Denkmal ergänzt den letztes Jahr eingeweihten Caspar-David-Friedrich-Bildweg in der touristischen Ausrichtung auf den bekanntesten Sohn der Stadt.
Bemühungen schon seit zehn Jahren
Vor gut zehn Jahren gab es schon einmal Bemühungen für ein CDF-Denkmal, die jedoch nie umgesetzt wurden. Helmut Maletzke war schon damals dabei, als zwei wichtige Jubiläen anstanden (800 Jahre Kloster Eldena, 750 Jahre Stadt Greifswald) und das Denkmal im Zuge der Sanierung des Marktplatzes zur Sprache kam. Es wurde eine Kampagne gestartet, eine Umfrage der Ostsee-Zeitung lief und auch ein Sponsor war schon gefunden. Basis für das Denkmal war ein Bild, das eine Gruppe Verwandter auf dem Marktplatz zeigt. Friedrichs Bruder gehörte das Haus, in dem heute die Sparkasse untergebracht ist. Doch insofern, als das Motiv auch nicht den Maler selbst gezeigt hätte, ist es ein Gutes, dass es doch nicht zum Abschluss des Projektes kam.
Wer sich mit einer Spende am Gelingen des Denkmals beteiligen möchte, kann dies über folgende Kontoverbindung tun:
Empfänger: Helmut-Maletzke-Stiftung
BLZ: 15040068 (Commerzbank Greifswald)
Konto:832121800
Kennwort: Friedrich-Denkmal
Bilder: Peter Multhauf
Das unglaublichste an dem ganzen Vorgang ist in meinen Augen, dass hier CDU und Linke offenbar mehr oder weniger an einem Strang ziehen. Das ist ausnahmsweise mal ein Indiz dafür, dass selbst in Greifswald Kommunalpolitik an manchen Stellen so sein kann, wie sie eigentlich sein soll: Nämlich kooperationsfähig über Parteigrenzen und -gräben hinaus und in erster Linie sachorientiert!
Trotzdem bleibt eine Art fader Beigeschmack darüber, dass es ausgerechnet der (ehemalige und zukünftige?) Bürgerschaftspräsident Egbert Liskow sein muss, auf dessen Grundstück das Denkmal stehen soll. Aber auch das ist womöglich im Sinne der Sache: Der Platz könnte trotzdem der richtige für das Denkmal sein.
ich finde das der ort für das denkmal äußerst schlecht gewählt ist. ein denkmal muss weiträumig sichtbar und begehbar sein, und nicht in einer dunklen ecke stehen wie der hier vorgeschlagenen. ich gehe diesen weg nicht gerne, da ich mich zwischen diesen beiden großen wänden immer sehr eingeschlossen fühle. kein licht und die wiese wirkt wie ein bombenloch wie man es aus vielen anderen städten kennt. seit neusten gibts doch da sogar tische und stühle von einem restaurant, genau da wo in der grafik die statue steht, hat mit denen schon mal einer gesprochen?
und sollte so ein denkmal nicht lieber neben altbauten stehen, die ein gewisses flair aus zeiten friedrichs transportieren, anstatt zwischen einem neubau und einer riesigen neuverputzten wand, auf der es zwar ordentlich was zu gucken gibt, aber immer noch einen viel zu großflächig einfarbigen den betrachter erschlagenden charakter hat?
würde das denkmal erstmal da stehen wäre dieser kleine doch recht wichtige durchgangsweg in zukunft immer voll mit touris, weiß nicht ob das so sinnvoll ist. es gibt sicherlich bessere plätze in greifswald für so ein denkmal (wenn man sowas überhaupt noch braucht, langsam wird mir der typ ein wenig zu viel ausgeschlachtet).
bombenloch? hinterhof , allerhöchstens. ich geh da jeden tag mindestens zweimal entlang.
Da stimme ich vollkommen zu. Ich finde den Platz in einer Gasse für ein Denkmal dieses großen Künstlers ziemlich unwürdig. Das ist, als wollte man ihn verstecken.
Vielleicht sollte man noch ein paar Jahre warten und das Denkmal dann auf dem Unihof aufstellen, wenn sie dann umbenannt ist. 😉
Findest du die Gasse so schlimm? Ich finde sie eher angenehm hell und günstiger gelegen als Lange Str oder Domstr.
Ok, mit den Touristentrauben könntest du Recht haben. Aber dass zu viel für CDF getan wird?! Schau dir mal andere, kleine Städte an, die einen berühmten Einwohner haben – da ist in Greifswald noch viel Spielraum zum zuviel.
Ein toller Artikel! Ich hoffe, viele Leser denken über eine Spende für die gute Sache nach.
mhhh…was denn nun..? http://www.caspar-david-friedrich-gesellschaft.de…
"Das Caspar-David- Friedrich-Zentrum befindet sich mitten in der Altstadt und in unmittelbarer Nachbarschaft von Dom St. Nikolai, Universität und St. Spiritus im denkmalgeschützten Gebäude der ehemaligen Friedrichschen Seifensiederei. Hier wurde Caspar David Friedrich am 5. September 1774 geboren, als sechstes von zehn Kindern der Eheleute Adolf Gottlieb Friedrich und Sophie Dorothea, geb Bechly.
Noch heute ist der stadträumliche Kontext so, wie zu Lebzeiten Friedrichs. Damit bietet sich die beispiellose Gelegenheit, den Spuren des Lebensraumes nachzugehen, in dem Friedrich groß geworden ist und wo er bis zu seinem 20.Lebensjahr gelebt hat. Hier lebte seine Familie und hierher kehrte er immer wieder zurück. Seine enge Verbindung zur Heimat, zu seiner Geburtsstadt Greifswald und der dort ansässigen Familie ist das Hauptthema der Ausstellungspräsentation im ersten Ausstellungsraum."
mhhh… Greifswald und Denkmäler ist ja schon ein Thema für sich… aber:
ich war ja damals nicht dabei, kann mich nur auf andere Meinungen verlassen und erinnere mich an den kürzlich eingeweigten C.-D.-F.-Bildweg… Wo fing der der nochmal an..?
"Die Reise beginnt bei seinem Geburtshaus, der Seifensiederei seines Vaters, heute Sitz des Caspar-David-Friedrich-Zentrums und endet am Pommerschen Landesmuseum."
mhhh…ich glaube noch steht das Haus…gestern stand es jedenfalls noch…oder was liebste Julia..?
mhhh…seltsam seltsam… wär ich doch bloss dabei gewesen damals…
Lange Straße 57. An dieser Stelle stand das Geburtshaus des berühmten romantischen Malers Caspar David Friedrich, der hier 1774 als Sohn eines Seifensieders und Kerzenmachers das Licht der Welt erblickte. Daran erinnert eine Gedenktafel am Haus. Das Gebäude wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch einen Brand zerstört. An seinem Platz ließ der Apotheker Leppin den jetzigen Backsteinbau errichten. In diesem Haus befindet sich heute eine Galerie. Die Seifensiederei der Eltern Friedrichs, im hinteren Bereich der Galerie, in der Turmgasse gelegen, wurde sorgfältig saniert. Hier hat das Caspar-David-Friedrich-Zentrum seine Räumlichkeiten.
Lieber Martin, danke für diese Information. Peter Multhauf hat mir gesagt, dass das Haus nicht mehr steht und dem habe ich das so geglaubt.
Oh, da hat sicherlich eine geschickte Formulierung und Auslassung in Verbindung mit mehreren Abschreibvorgängen zur Verwirrung geführt. Ich lese daraus ab, dass das eigentliche Geburtshaus abgebrannt ist und dass die ehemalige Siederei noch steht.
Woher hast du denn die erste Information?
Gibt es von dem Denkmalentwurf auch ein großes Bild (nicht nur vom Kopf)? Was ich bisher erkennen kann, ist doch ziemlich öde…
Hi Julia,
erster Satz ist aus der Greifswald Seite zum besagten Bilderweg…
Hi Julia,
erster Satz ist aus der Greifswald Seite zum besagten Bilderweg…
Ich hatte mit einer gewissen Überraschtheit die bronzene Friedrich-Skulptur vom Bildhauer Claus Görtz in der Freitags-Ausgabe der Ostsee-Zeitung gesehen und bin vom ersten Eindruck her positiv gestimmt. Mir gefällt hierbei sehr die Formensprache von Herrn Görtz, er hatte sich trotz der modern-abstrakten Einflüsse, die das Friedrich-Denkmal wiederspiegelt, wirklich die Mühe gegeben, die historischen Bezüge nicht aus dem Auge zu verlieren.
Allerdings hätte ich zum geplanten Standort an der Lappstraße noch so meine Einwände. Die Lage zwischen Markt und Dom ist sicherlich nach wie vor günstig gewählt, aber der jetzige Zustand ist alles andere als eines Denkmals für C.D.Friedrich würdig. Die den Platz umgebenden, kahlen Hauswände, die Abzugsrohre, die Betonpoller-Ummantelung der Bepflanzung am Haus neben dem Giebel und letztendlich die sperrigen und sichtbehindernden Müllkästen sind aus meiner Sicht völlig unästhetisch und sollten, wenn das Friedrich-Denkmal Anfang nächsten Jahres seinen Platz einnimmt, unbedingt verschwinden bzw. geschickt kaschiert bzw. umgestaltet werden. Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob zwischen dem Denkmal und dem bereits bestehenden Wandbild, welches an sich natürlich herausragend ist, sich nicht doch eine Art Konkurrenzsituation aus künstlerischer und ästhetischer Hinsicht bilden könnte.
Vielleicht sollte man, falls es noch nicht zu spät dafür ist, noch als Alternative ins Auge fassen, den Platz zwischen Dom und Friedrich´scher Seidensiederei als Aufstellungsort zu wählen, auch zuletzt wegen der direkten Anbindung zur C.D.Friedrich-Straße. Die gegenwärtig noch den Platz beherrschende, eher unschöne Plastik von Thomas Radeloff könnte man an einen anderen markanten Ort in der Innenstadt versetzen. Passanten, die von der Langen Straße zur Turmgasse gelangen, sollten dann am Ende der Gasse direkt auf die Friedrich-Skulptur schauen können.