von Gabriel Kords | 07.03.2009
Ob Greifswald nun fahrradfreundlich ist oder nicht, ist unter den Lesern des webMoritz intensiv diskutiert worden, zuletzt an dieser Stelle. In der letzten Woche informierte die Stadt Vertreter der Presse über ihre aktuellen Radwegplanungen.
Steine des Anstoßes: Vor dem Theater liegt noch Kopfsteinpflaster - allerdings nur auf etwa 100m
Geplant ist, Greifswalds vermutlich wichtigste Fahrradachse, die Rudolf-Petershagen-Allee (Teil der Verbindung zwischen Europakreuzung und UB) auf einem Teilstück zur Fahrradstraße umzuwidmen. Auf einer solchen Straße hätten Fahrräder grundsätzlich Vorrang vor dem motorisierten Kraftverkehr. Konkret bedeutet das vor allem, dass Fahrräder nebeneinander fahren und von Autos nicht überholt werden dürfen. Nähere Informationen dazu findet ihr in der Wikipedia.
Bereits im April sollen die Robert-Blum-Straße (Verlängerung der Petershagen-Alle zwischen Theater und dem alten Institut für Altertumswissenschaft) und die Petershagen-Alle zur Fahrradstraße werden. Details werden derzeit noch von der Greifswalder Parkraumgesellschaft untersucht und festgelegt, berichtet die OZ.
Mit einer Anforderung an die Fahrradstraße könnte es allerdings Probleme geben. Der ADFC („Allgemeiner Deutscher Fahrradclub“) schreibt auf seiner Homepage zum Thema Fahrradstraße:
„Fahrradstraßen müssen entsprechend ihrer Zweckbestimmung auch für den Ortsfremden eindeutig erkennbar und nach Beschaffenheit und Zustand für den Radverkehr zumutbar sein.“
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von Gabriel Kords | 03.03.2009
Der Neubau des Kohlekraftwerks hatte das Zeug zum Prestigeprojekt der großen Koalition im Landtag, doch dann wurde zuerst eine Hängepartie daraus. Jetzt scheint ein Scheitern des ambitionierten, aber höchst umstrittenen, Kraftwerksbaus in Lubmin immer wahrscheinlicher.
Der neue Ministerpräsident Erwin Sellering hatte bereits häufiger vorsichtige Zweifel an dem umstrittenen Neubau geäußert. Vor einigen Tagen dann wurde er vor dem CDU-Wirtschaftsrat deutlich: Er warnte die Teilnehmer vor Umweltschäden durch ein Steinkohlekraftwerk. Insbesondere die mögliche Erwärmung des Greifswalder Boddens, in den das Kühlwasser des Steinkohlekraftwerks eingeleitet werden soll, hält Sellering für ein großes Problem. Die Kraftwerksgegner prognostizieren mit dem Anstieg der Wassertemperatur im Bodden auch einen deutlichen Anstieg des Algenwachstums im Bodden und vor der Küste Rügens – mit desaströsen Folgen für den Tourismus in der Region.
Das Kraftwerk: Nur kleiner Fleck in der Landschaft oder große Dreckschleuder? Darstellungen von Befüwortern und Gegnern im Vergleich.
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von Gabriel Kords | 18.02.2009
Der Senat der Universtität hat in seiner heutigen Sitzung Professor Michael Herbst (Theologische Fakultät) zum neuen Prorektor gewählt. Er steht damit in Zukunft zusammen mit Professor Michael North (Historisches Institut) dem Rektor zur Seite. Herbst wurde einstimmig mit 31 Stimmen gewählt
Der Wahl vorausgegangen waren längere Eskapaden, weil der ursprünglich vom Rektorat für die Position in Stellung gebrachte Kandidat Professor Jan-Peter Hildebrandt im Senat keine Mehrheit gefunden hatte (webMoritz berichtete). Die Abstimmung verlief damals wie heute geheim.
Mit Professor Herbst konnten sich Rektorat und Senat nun auf einen Kandidaten einigen. Herbst hatte sich unmittelbar vor der Wahl einer öffentlichen Fragerunde gestellt, an der ungefähr 20 Studenten teilnahmen. Im letzten moritz-Magazin ist er ebenfalls vorgestellt worden.
In den letzten Tagen war auf webMoritz.de eine Debatte über Herbsts Position zur Ordination homosexueller Pfarrer/innen in der Landeskirche entbrannt. Allerdings handelte es sich in Teilen lediglich um Mutmaßungen, die nicht bestätigt werden konnten. Herbst selbst hatte außerdem klargestellt, dass für bei seinen Prüfungen die sexuelle Orientierung der Prüflinge keine Rolle spiele und darauf verwiesen, dass es sich bei der Frage nach der Ordination um eine Frage der Landeskirche und keine der Universität handle. Auch Korbinian-Geiger, Queer-Refernt im AStA, hatte Herbst in Schutz genommen.
Foto: Fabian Mederacke via Pressestelle des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung
von Gabriel Kords | 18.02.2009
Die Fraktion der Linken in der Greifswalder Bürgerschaft hat eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen Oberbürgermeister König eingereicht. Die Beschwerde sei am 13. Februar an das Innenministerium als zuständige Aufsichtsbehörde versandt worden, teilte die Linke mit.
Grund für die Beschwerde ist die Vergabe eines Auftrags über ein Rechtsgutachten an die hiesige Sozietät „Hardtke, Svensson und Partner“, den der Bürgermeister eigenhändig erteilt hat. Professor Frank Hardtke ist nicht nur Rechtsanwalt und Lehrbeauftragter an der Universität Greifswald, sondern zeitgleich auch sachkundiger Bürger für die CDU im Finanzausschuss der Bürgerschaft.
Die Linke beruft sich auf die Kommunalverfassung Mecklenburg-Vorpommern und die städtische Hauptsatzung, in denen die freie Vergabe von Aufträgen an Bürgerschaftsmitglieder ausgeschlossen werden, ohne dass vorher eine Beratung in der Bürgerschaft darüber stattgefunden hat.
Der Fraktionsvorsitzende Dr. Jörn Kasbohm sagte gegenüber dem webMoritz: „Für uns ist dieser offensichtliche Rechtsverstoß ein gefundenes Fressen. Jetzt können wir denen da oben mal schwarz auf weiß zeigen: Ihr habt gegen geltendes Recht verstoßen.“ Nicht nur in diesem Fall, auch beim gesamten WVG-Verkauf und darüber hinaus sei „alles im Stillen kämmerlein gelaufen und nichts öffentlich.“ Kasbohm: „Es ist unsere Aufgabe, Transparenz einzufordern.“ (mehr …)
von Gabriel Kords | 07.02.2009
Aus ganz Mecklenburg-Vorpommern sind am Samstag Teilnehmer zur Demo gegen das „Fashion Store“ angereist. In dem Bekleidungsgeschäft in den Bäckerwiesen wird unter anderem die rechte Modemarke „Thor Steinar“ verkauft. Die Antifaschistische Aktion Greifswald („Antifa“) hatte zu der Demo aufgerufen. Nach Schätzungen deren Sprechers Sebastian Schmidt nahmen circa 150 Personen an der Demonstration teil.
Gegen 15 Uhr startete der Demonstrationszug am Südbahnhof. Die Teilnehmer zogen zunächst durch Schönwalde und dann in Richtung des „Fashion Store“.
Unmittelbar nach dem Start am Südbahnhof
Aus Greifswald steuerten unter anderem auch die Jusos und die Linke.SDS Transparente und Teilnehmer zu der Demonstration bei. Zu den weiteren Teilnehmern gehörte auch Matthias Gürtler, Pfarrer an der Dom-Gemeinde St. Nikolai. Er erklärte gegenüber dem webMoritz: „Wir haben in Greifswald, nachdem die rechte Bedrohung vor einigen Jahren sehr hoch war, inzwischen einen guten Stand erreicht. Inzwischen trauen sich die Nazis nicht mehr so oft heraus.“ Daher heiße es jetzt: „Wehret den Anfängen.“ (mehr …)