von Jakob Pallus | 03.06.2010
Der NDR richtet für sein Vorabendmagazin DAS! zur Zeit Städteduelle in abstrusen Disziplinen aus. Am vergangenen Dienstag (1. Juni) standen sich Universitätsstadt Greifswald und Gifhorn in der Lüneburger Heide gegenüber. Jeweils acht Hobbyradler traten für ihre Stadt an. Sie sollten durch Strampeln auf dem Fahrrad möglichst viel Strom zu erzeugen. Dieser erhitzte einen Draht, der sich durch einen Eisblock fressen sollte. Die Stadt, deren Eisblock am weitesten eingeschnitten werde, gewinnt das Duell, so die Spielregeln.
Greifswald wurde von NDR-Moderatorin Bettina Tietjen unterstützt, in Gifhorn präsentierte sich ihr Kollege Hinnerk Baumgarten. Die beiden führen neben dem Städteduell in der Sendung auch eine persönliche Fehde: Wessen Stadt das Duell verliert, muss kalt duschen.
Bevor der Wettkampf allerdings startete, versuchte der Radiosender NDR2 Passanten auf dem Marktplatz mit Fähnchen, Glücksrad und einem Off-Air-Programm zu locken. Viel Zulauf hatten die auf dem Markt errichteten Bühnen jedoch aufgrund des regnerischen und kalten Wetters nicht.
Dies änderte sich, als gegen 18.30 Uhr der Wettkampf ausgetragen und die DAS!-Sendung aufgenommen werden sollte. Trotz feuchtkalten Wetters fanden sich einige Greifswalder ein, um die Sportler lautstark zu unterstützen, und, nicht zuletzt, um die anwesende Prominez zu sehen. Bettina Tietjen moderierte in Greifswald, ebenso Bürger Lars Dietrich, der die Greifswalder Athleten als Duellpate unterstützen sollte. Auch Oberbürgermeister Arthur König ließ es sich nicht nehmen, aufzutreten.
Immer wieder gab es Live-Schaltungen nach Gifhorn, wo Hinnerk Baumgarten sein Team anfeuerte. In Gifhorn ließ man erfahrene Fußballer auf den Fahrrädern antreten, die schon in der Regionalliga gespielt hatten. In Greifswald hingegen wählte man die Radler durch ein Los. Die Greifswalder Athleten waren keine Leistungs-, sondern lediglich Hobbysportler.
Zuerst sah es so aus, als seien die Greifswalder deshalb im Rückstand. Zwischendurch konnte Greifswald aber aufholen. Nach einer halben Stunde war der Wettkampf schließlich vorbei. Beide Städte hatten es geschafft, ihren Eisblock 34cm tief einzuschneiden – Gleichstand!
Nach erstem Entsetzen einigten sich die Moderatoren, dass Tietjen unter den Augen der Zuschauer kalt duschen müsse, Baumgarten wurde in einem Käfig in einen Tümpel getaucht. Für die Greifswalder Radler nimmt die Sache auf jeden Fall ein gutes Ende: Sie dürfen am Wochenende zum Wochenfinale in den Heidepark Soltau fahren.
Bilder: Jakob Pallus
von Jakob Pallus | 13.05.2010
Das Centrum für Hochschulentwicklung bewertet Unis
Vor einigen Tagen wurde das neue „CHE-Ranking“ mit den Ergebnissen der Erhebung von 2009 veröffentlicht. Die Hochschulleitung der Uni Greifswald zeigt sich mit den Ergebnissen sehr zufrieden.
CHE – was ist das?
CHE – das steht für „Centrum für Hochschulentwicklung“, eine gemeinnützige GmbH der Bertelsmannstiftung. Seit 1998 führt das CHE Befragungen durch, um die Qualität ganzer Studiengänge und Universitäten im deutschsprachigen Raum einzuschätzen und miteinander zu vergleichen. Dabei erfolgt die Evaluation gestaffelt, das heißt, dass jedes Jahr nur ein Drittel aller Fachbereiche untersucht wird. Dieses Jahr nahm man sich der Anglistik/Amerikanistik an, der Germanistik, Geschichtswissenschaft sowie der Psychologie.
Wie wird das Ranking durchgeführt?
Das Ranking, also der Vergleich der Hochschulen, erfolgt nach bestimmten Kriterien. Wie bereits erwähnt, werden nur einzelne Fachbereiche der Universitäten miteinander verglichen, nicht jedoch ganze Hochschulen. Auch gibt es für die Fachbereiche mehrere Kategorien, die bewertet werden, wie die Betreuung der Studenten durch Lehrende, die Bibliotheksausstattung, Praxis- und Berufsbezug des Studienganges, aber auch die Höhe der Forschungsgelder, die jedem Wissenschaftler zustehen. Um etwa den Kontakt von den Studierenden zu ihren Dozenten zu bewerten, bezieht das CHE auch Befragungen der Studenten und Hochschullehrer in das Ranking mit ein. Am Ende wird ein Wert ermittelt – in den meisten Kategorien ist dies eine Schulnote -, durch den dann die jeweilige Uni mit anderen Hochschulen verglichen werden kann. Die Hochschulen werden dafür in eine von drei Ranggruppen einordnet: Spitzenplatz, Mittelgruppe oder Schlusslicht.
Wie schneidet die Uni Greifswald ab?
Wie gut ist die Philosophische Fakultät?
Insgesamt zeigt sich bei den Fachbereichen, die in diesem Jahr untersucht worden sind, doch ein durchwachseneres Ergebnis als die Lobhudelei der Uni auf ihrer Homepage vermuten lässt. Während die Psychologie in immerhin vier der zwanzig untersuchten Kriterien einen Spitzenplatz belegt und sich auch kaum Schwächen leistet, kann die Geschichte nicht einen einzigen Spitzenplatz vorweisen. Stattdessen findet man hier bei den Punkten Forschungs- sowie Praxisbezug unter den Schlusslichtern.
Die Germanistik befindet sich zwar fünf mal in der Schlussgruppe, erhält aber auch ausgezeichnete Einschätzungen für ihre Räumlichkeiten, die IT-Infrastruktur und die Ausstattung der Fachbibliothek. Die Anglistik zu guter Letzt ist in fast allen Belangen im Mittelfeld der deutschen Hochschulen anzusiedeln.
Durchweg besser als die Einschätzungen des CHE fallen die ebenfalls veröffentlichten Ergebnisse der Studentenbefragungen aus. Im Groben und Ganzen attestieren die Studierenden den Fachbereichen gute Studienbedingungen.
Was bedeutet das?
Zum einen sei herausgestellt, dass das Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung nicht unumstritten ist. Zu intransparent sei die Datenerhebung, zu groß der Einfluss von Studierenden-Urteilen, zu willkürlich die Bewertungskriterien und Stichproben. Zudem gilt die Bertelsmann-Stiftung, die das CHE zusammen mit der Hochschulrektorenkonferenz trägt, als einseitig neoliberaler Thinktank, dessen politische Neutralität immer wieder in Frage gestellt wird. Zudem sei die Stiftung wegen ihrer Größe eine gefährliche Meinungsmacht, außerdem unterstütze sie vehement den Bologna-Prozess. Durch eine Kooperation mit dem Hochschulmagazin ZEIT Campus wird das Ranking jedoch häufiger mit dieser als mit der Bertelsmann-Stiftung in Verbindung gebracht. Ein exemplarischer Artikel zu dem Thema findet sich bei Studis-Online.
Zum anderen muss beim Blick auf das Ranking beachtet werden, dass jede Hochschule in den einzelnen Fachbereichen Stärken und Schwächen aufweist. Kaum einer Hochschule gelingt es, überall Spitzenpositionen zu belegen.
Obwohl die Ergebnisse auf den ersten Blick nur mittelprächtig aussahen, braucht Greifswald den Direktvergleich mit anderen Universitäten, etwa Rostock, nicht zu scheuen. Hier sieht man, dass Greifswald in den Philologien öfter Spitzenpositionen erreicht als etwa die Universität an der Warnow, ein Faktum, auf das auch Professor Alexander Wöll, Dekan der Philosophischen Fakultät, bei der Podiumsdiskussion zum Lehramt verwies.
Detaillierte Ergebnisse: www.das-ranking.de
Bild: Logos der Organisationen, Gabriel Kords (Phil. Fak.)
von Jakob Pallus | 27.04.2010
webMoritz: Korbinian, du hast erst kurz vor der Wahl bekanntgegeben, dass du wieder kandidierst. Wieso erst so spät?
Korbinian Geiger: Ich war mir lange nicht sicher, ob ich überhaupt noch einmal antreten sollte. Zum einen spielte für mich die Nachfolgeperspektive eine Rolle. Das war dann zum Zeitpunkt des StuPa-Wochenendes mehr oder weniger abgeschlossen. Zum anderen wollte ich für mich selbst herausfinden, ob ich mir vorstellen kann, dass die neue Legislatur mir Freude bereiten könnte. Beim StuPa-Wochenende haben alle Anwesenden als Ziel angegeben, viel zum Wohl der Studierendenschaft beitragen zu wollen und machten auch sonst einen engagierten Eindruck auf mich. Da ist meine Entscheidung dann gefallen.
webMoritz: Du sagst, die Nachfolgeperspektive sei für dich ein Grund gewesen, wieder zu kandidieren…
In gespannter Erwartung des Wahlergebnisses: Korbinian Geiger
Korbinian Geiger: Vor einem Jahr, als ich mein erstes Präsidium besetzt habe, bin ich eher in das Präsidentenamt hereingeschlittert. Ich musste unverzüglich das Präsidium besetzen, ohne dass ich viele der Leute kannte. Schon da habe ich hinsichtlich der Auswahl meiner Stellvertreter ein Auge darauf geworfen, ob diese mir nicht vielleicht im Amt des StuPa-Präsidenten nachfolgen könnten.
Jetzt ist noch hinzugekommen, dass, hinsichtlich der politischen Situation mit der beabsichtigten Lehramtsstreichung, es möglicherweise schädlich sein könnte, wenn ein neuer StuPa-Präsident erst eine recht lange Anlaufzeit bräuchte, um bei der Arbeit mit AStA, Moritz-Medien und Senat schlagkräftig zu sein.
Lehramt: „Die Uni wird vom Bildungsministerium erpresst.“
webMoritz: Du hast den möglichen Wegfall der Lehrerausbildung angesprochen. Was sind Ziele für deine zweite Amtszeit, was möchtest du erreichen?
Korbinian Geiger: Dieses Thema wurde uns ja von der Landesregierung unfreiwillig aufgedrückt. Die Landesregierung will die Lehrerbildung in Rostock konzentrieren. Es sei ineffizient, an zwei Standorten in Mecklenburg-Vorpommern Lehrer auszubilden. Dabei wird allerdings vergessen, dass die Fächer Russisch, Polnisch, Schwedisch, Norwegisch, Dänisch, Kunst und Geografie nur hier in Greifswald studiert werden können. Bei einer Abschaffung der Lehrerbildung in Greifswald würden in ganz Mecklenburg-Vorpommern diese Lehrer fehlen. Sollte das Lehramt wegfallen, wäre zu befürchten, dass die kleinen Institute, die diese Unikatsfächer anbieten, auch mittelfristig aufgrund der dann geringeren Nachfrage geschlossen werden würden. Das heißt: Als erstes fiele die Lehrerbildung weg, dann die Slawistik, vielleicht das Caspar-David-Friedrich-Institut und am Ende dieses Prozesses die gesamte Philosophische Fakultät. Die Pläne der Landesregierung gehen also an die Grundpfeiler der Universität Greifswald. Das zu verhindern, steht bei mir auf der Agenda an erster Stelle.
Ein weiteres Ziel ist, dass der AStA und die moritz-Medien ihre Handlungsfähigkeit behalten, mit kreativen, klugen Köpfen besetzt werden und dass ihre Strukturen pragmatisch ausfallen.
Außerdem will ich auch weiterhin verhindern, dass das StuPa die moritz-Medien inhaltlich beeinflusst. Das habe ich auch bereits vor einem Jahr versprochen. Nehmen wir einmal an, der webMoritzwebMoritz veröffentlicht einen Artikel über den „Affenzirkus StuPa“, woraufhin sich einige Stupisten empört darüber zeigen, dass in den eigenen Medien so berichtet wird, und stellen den Antrag, den Moritz-Medien nur noch positive Berichterstattung über das StuPa zu erlauben. So etwas lehne ich ab. Das StuPa darf die Medien inhaltlich nicht kontrollieren oder zensieren.
Zudem möchte ich weiterhin Gewähr dafür leisten, das die Studierendenschaft im Senat von mir in Zusammenarbeit mit den anderen studentischen Senatoren wirkkräftig vertreten wird.
webMoritz: Noch einmal zum Lehramt. Gibt es bereits konkrete Aktionen, die das StuPa plant und was können das StuPa und du persönlich zur Rettung beitragen?
Korbinian Geiger: Ich allein kann das Lehramt leider nicht retten. Das große Problem ist ja, dass letztlich die Uni durch die neue Zielvereinbarung vom Bildungsministerium erpresst wird oder die Landesregierung dies verhindert. Wir können darauf leider nur mittelbar einwirken, da wir weder eigene Landtagsabgeordnete stellen, noch jemanden haben, der im Ministerium für uns arbeitet. Wir müssen also auf die Kraft der Argumente setzen. Es muss allen in Schwerin wieder und wieder erklärt werden, weshalb eine Abschaffung der Lehrerbildung in Greifswald zum Schaden für ganz Mecklenburg-Vorpommern wäre. Außerdem muss jeder, der hochschulpolitisch aktiv ist, seine persönlichen politischen Kontakte nutzen, um auf die Entscheidungsträger in Schwerin Einfluss auszuüben. Viele StuPa-Mitglieder sind in Hochschulgruppen und deren Mutterparteien aktiv. Von ihnen erwarte ich, dass sie sich in ihren Parteien für den Erhalt der Lehrerbildung in Greifswald einsetzen.
Probleme in der Administration, Erfolge im Senat
webMoritz: Kommen wir noch einmal auf den Ablauf deiner Wahl zu sprechen. Als du zum ersten Mal zum StuPa-Präsidenten gewählt wurdest, fiel die Wahl einstimmig aus. Jetzt hast du 17 Stimmen bekommen, zehn Stupisten haben jedoch gegen dich gestimmt. Siehst du das als Kritik an deiner ersten Amtszeit oder wie erklärst du dir das Ergebnis? Deine Antrittsrede direkt nach der Wahl fiel doch sehr reumütig aus.
Korbinian Geiger: Der webMoritz hat meine Ansprache reumütig genannt. Es mag hier vielleicht an meiner katholischen Mentalität liegen, dass ich – suboptimaler Weise – in meiner Vorstellung hauptsächlich das erwähnt habe, was schlecht gelaufen ist. So war meine erste Legislatur doch recht erfolgreich, gerade wenn man betrachtet, was vom Präsidium und dem gesamten StuPa an Arbeit geleistet worden ist.
Ich glaube nicht, dass die Nein-Stimmen überwiegend inhaltlich bedingt sind, sondern dass es eher sachfremde Motivationen anderer Stupisten gegeben hat, selbst Präsident zu werden. Dies wäre aber eben wahltaktisch nur zu verwirklichen gewesen, wenn ich im ersten Wahlgang als einziger Kandidat nicht gewählt worden wäre. Wäre jemand direkt gegen mich angetreten, hätte ich doch höchstwahrscheinlich zumindest im zweiten Wahlgang die erforderliche Anzahl von 14 Stimmen erreicht. Deswegen war es für diejenigen, die mich politisch „beerben“ wollten, die einzige Möglichkeit, den ersten Wahlgang abzuwarten und darauf zu hoffen, dass ich durchfalle.
In so einem ganzen Jahr Amtszeit musste ich doch auch recht oft konkret Meinung beziehen – auch wenn das öffentlich vielleicht nicht immer so bemerkt wurde. Das stößt einigen, die in konkreten Entscheidungen zum Nachgeben gezwungen sind, möglicherweise bitter auf und so werden für manche aus sachlichen Auseinandersetzungen persönliche Konflikte. Das finde ich sehr bedauerlich.
Präsidiumswechsel: Der alte und neue Präsident (l) übernimmt vom Alterspräsidenten Thomas Schattschneider (m.). Rechts Korbinians neuer Stellvertreter Christopher Denda
webMoritz: Welche Erfolge konntest du in deiner ersten Amtszeit verbuchen, was ist weniger gut gelaufen?
Korbinian Geiger: Nicht so gut gelaufen ist unzweifelhaft der administrative Bereich, insbersondere die StuPa-Protokolle. Hier sind wir ordentlicher in Verzug.
Dann gibt es Kritik hinsichtlich der Internetseite des StuPa, die zwar funktional gestaltet, aber ästhetisch nicht mehr auf der Höhe der Zeit sei. Erstellt habe ich die Seite zwar nicht, ich habe sie jedoch modifiziert und nehme die Aktualisierungen daran hauptsächlich selbst vor. Administrativ wird im neuen Präsidium mehr Arbeit aufgeteilt.
Zu meinen Erfolgen hingegen zählt sicher die Position im Senat. Als StuPa-Präsident habe ich dort für die Studierendenschaft Rede- und Antragsrecht. Zwei Anträge, die einzubringen ich vom StuPa beauftragt wurde, wurden auch mit großer Mehrheit im Senat angenommen. Der eine Antrag betrifft die Einsetzung eines Nachhaltigkeitsbeauftragten. Der wurde zwar insofern verändert, dass keine hauptamtliche Stelle geschaffen wurde, sondern zwei Mitarbeiter zu Nachhaltigkeitsbeauftragten benannt wurden.
Der zweite Antrag zielte darauf ab, eine Kommission einzurichten, die sich mit dem Für und Wider der Namensgebung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität beschäftigt. Im Zuge dessen wurde die Senatskommission eingerichtet und so, wie ich glaube, viel Polemik aus der Debatte genommen und diese versachlicht.
Weiterhin sehr erfolgreich war die Gewährleistung der Handlungsfähigkeit der studentischen Medien und vor allem des AStA. Im Sommer letzten Jahres sind vier AStA-Referenten nachts zurückgetreten, weil sie eine andere Rechtsauffassung vertraten, ob StuPa-Beschlüsse auszuführen seien. Die Berichterstattung weckte danach den Anschein, als sei der AStA handlungsunfähig oder führungslos. Seine Handlungsfähigkeit wurde aber innerhalb nur eines Tages wieder hergestellt.
Die Zukunft des AStA
webMoritz: Stichwort AStA: Auf der letzten StuPa-Sitzung wurden zwei Anträge eingereicht, die eine Änderung der Struktur des AStA zum Zeil haben…
Zu Beginn jeder Legislatur steht die Struktur des AStA zur Debatte.
Korbinian Geiger: Die jetzige Struktur weist sehr große Unterschiede zur vorherigen AStA-Struktur auf. Meiner Einschätzung nach gibt es einen breiten politischen Konsens, dass sich die jetzige Struktur hinsichtlich der Zahl der Referenten und ihrer Aufteilung bewährt hat. Dennoch gibt es kleinere Mängel, die jedoch mit den Änderungsanträgen behoben werden sollen.
Es gibt zwei Ideen jeweils ein neues Referat einzurichten: Ein Referat für Öffentlichkeitsarbeit und ein Referat für regionale Vernetzung und Geschichte. Das Referat für Öffentlichkeitsarbeit soll den stellvertretenden AStA-Vorsitzenden entlasten. Den Antrag für die Einrichtung des letztgenannten Referates habe unter anderen ich selbst schon vor einem Jahr gestellt. Er hat damals jedoch nicht die erforderliche Mehrheit gefunden, unter anderem mit dem Argument, der AStA könne bereits jetzt für den Austausch zwischen Studenten im Ostseeraum sorgen. Das macht er aber nicht, weil hierfür auch die fachlichen Ressourcen fehlen Deswegen stelle ich den Antrag erneut.
Der Referent soll dann Ansprechpartner für studentische Vereine und Gruppen sein, die mit anderen Universitäten in der Euroregion Pomerania und dem baltischen Raum kooperieren wollen. Er soll dann bspw. dabei helfen, bei der Europäischen Union entsprechende Förderungsanträge zu stellen. So könnte oftmals fast eine Vollfinanzierung von kulturellen Veranstaltungen erreicht werden. Die Universitäten im Ostseeraum liegen geografisch gesehen sehr dicht beieinander, einen nennenswerten Austausch der Studenten gibt es aber hauptsächlich im deutschen Raum, auch wenn die Entfernungen teilweise viel größer sind
webMoritz: Werfen wir jetzt noch einen Blick in die Zukunft. Im Sommer steht wieder die Vollversammlung der Studierendenschaft an. Auf welche Themen können wir uns freuen?
Korbinian Geiger: Das Hauptthema wird die langfristige Existenz der Philosophischen Fakultät sein und, damit verbunden, natürlich die angedachte Streichung der Lehrerbildung. Wir wollen aber ganz allgemein die Meinung der Studierendenschaft einholen und sie über die Arbeit der studentischen Gremien informieren.
Fotos:
Carsten Schönebeck