StuPa-Präsident Erik von Malottki im Interview: „In gewisser Weise ein schweres Erbe“

Am vergangenen Mittwoch wurde Erik von Malottki zum neuen StuPa-Präsidenten gewählt. Das Juso-Mitglied konnte sich knapp gegen zwei andere Kandidaten, dem ehemaligen stellvertretenden Vorsitzenden des AStA Pedro Sidhoe und dem damaligen Chefredakteur des webMoritz Carsten Schönebeck durchsetzen. Von Malottki ist nun zum dritten Mal Mitglied des Studierendenparlaments und war dort in der vergangenen Legislatur stellvertretender Präsident. Im Interview verrät er seine Ziele und sagt, ob Pedro oder Carsten der bessere Gauck ist.

Neuer StuPa-Präsident Erik von Malottki im Interview

webMoritz: Du wurdest mit einem knappen Ergebnis auf der StuPa-Sitzung am Mittwoch gewählt. Aber dennoch, du wurdest gewählt. Warst du überrascht?

Erik von Malottki: Dadurch, dass es drei Kandidaten gab, war ich überrascht, dass ich schon im ersten Wahlgang die Mehrheit hatte. Insofern sehe ich zwar das Problem, dass es ein knappes Ergebnis war, aber ich bin trotzdem zufrieden.

webMoritz: Du wurdest in der Pause während der Sitzung zusammen mit Frederic Beeskow und Pedro Sidhoe gesehen. Was habt ihr denn da besprochen? Habt ihr euch da auf Pedro als Kandidaten geeinigt?

Erik: Es war so dass, dass wir ausloten wollten, inwiefern einer von uns beiden, also Pedro oder ich, zurückziehen würde, wenn wir als Kandidaten vorgeschlagen werden sollten.

webMoritz: Es hat aber keiner von euch beiden die Kandidatur zurückgezogen.

Erik: Genau.

webMoritz: Warum nicht Frederic? Sein Name tauchte in dem Zusammenhang mit der Frage nach einem Kandidaten für das Präsidentenamt öfter auf.

Erik: Frederic hat schon zwei Jahre das Präsidium bekleidet, hat Frau und Kind und ich denke mal, dass er selbst davon überrascht war, dass es drei Kandidaten gab. Deswegen hat er, denke ich, wahrscheinlich nicht die Notwendigkeit gesehen, selbst noch mal anzutreten.

webMoritz: Du wurdest ja dann gewählt. Du bist ja quasi der neue Wulff im StuPa. In der Pause stritten sich Pedro und Carsten darum, wer der bessere Gauck sei. Was denkst du?

Erik: Ich gehe davon aus, dass auf Grund der Reaktion des Publikums und der Sympathie der Medien Carsten der bessere Gauck gewesen ist.

webMoritz: Wäre Carsten ein geeigneter StuPa-Präsident gewesen?

Erik: Auf jeden Fall. Alle Parlamentarier haben sich Gedanken gemacht: Wer könnte Korbinians Amt übernehmen und die Studierendenschaft wieder in ruhigere Fahrwasser bringen. Da war auch Carstens Name im Gespräch. Carsten hat aber den Eindruck gemacht, als ob er das Amt nicht wirklich wollte. Ich denke aber, dass Carsten sehr geeignet wäre.

webMoritz: Ist es denn nun ein schwieriges Erbe, was du antrittst?

Erik: In gewisser Weise schon. Die Außendarstellung der gesamten Studierendenschaft war nicht ganz positiv. Aber ich sehe durch das Positionspapier, die Demo, die Rücktrittsrede von Korbinian, wo er einige aufgerüttelt hat, dass sich die StuPisten in Zukunft konstruktiver verhalten werden. Dazu will ich meinen Part beitragen.

webMoritz: Was waren denn die bisherigen Probleme im Präsidium und im Parlament?

Erik: Es hat eine gewisse Vision gefehlt. Das StuPa wurde oft angegriffen, es war relativ fragmentiert: alte StuPisten, neue StuPisten, Hochschulgruppen. Die Sitzungen haben sich in letzter Zeit hingezogen. Wir haben zu viel Zeit mit den Rechenschaftsberichten und der Tagesordnungsstreits verschwendet. Ich denke, einige neue StuPisten haben sich da verloren gefühlt.

webMoritz: Was möchtest du denn besser machen? Was ist deine Vision?

Erik: Meine Vision ist eine Studierendenschaft, die zusammenhält, die die Gremien nicht als abgeschlossen betrachtet, sondern mit den Studentenclubs, mit dem Studententheater, mit der Vielzahl von studentischen Initiativen kooperiert.

„Ich sehe mich als Ansprechpartner aller Studierenden“

webMoritz: Und welche konkreten Ziele verfolgst du dabei?

Erik: Die wichtigsten Ziele sind zunächst mich einzuarbeiten und die Sitzung zu straffen. Aber ich will in Zukunft auch mithelfen, dass

sich die Organe der Studierendenschaft wieder näher kommen und dass es eine bessere Kommunikation gibt. Zum Beispiel möchte ich einen regelmäßigen runden Tisch zwischen den Vertretern des AStA, des StuPa, der FSK (Anmerk. der Red. Fachschaftsratskonferenz) und der moritz Medien einberufen, um so Informationen auszutauschen und ein besseres gegenseitiges Verständnis zu ermöglichen.

webMoritz: Stichpunkte AStA und moritz Medien – wie soll da die Zusammenarbeit von deiner Seite aus laufen?

Erik: Als Parlamentarier war es mein Ziel, die moritz Medien zu unterstützen. Mein Ziel ist es, dass AStA, StuPa und die moritz Medien nicht so sehr gegeneinander agieren und sich als Teil einer Gemeinschaft betrachten.

webMoritz: Welche Probleme gibt es denn da zur Zeit?

Erik: Der AStA fühlt sich teilweise im Stich gelassen vom StuPa, war durch den Diebstahl und anderer Sachen der Kritik der moritz Medien ausgesetzt. Die Kritik war berechtigt und dass ist auch die Funktion der moritz Medien. Wir müssen die Kritik annehmen, ich glaube aber, dass es teilweise auch auf mangelnder Kommunikation beruht. Die Kommunikation zu verbessern, ist eins meiner Ziele.

webMoritz: Auf der StuPa-Sitzung meintest du, du möchtest ein Präsident für alle sein. Wie ist das genau gemeint?

Erik: Ich bin als Parlamentarier und Mitglied einer Hochschulgruppe immer politisch positioniert gewesen und habe mir dadurch nicht nur Freunde gemacht, möchte aber versuchen, auf die Leute zuzugehen, an denen ich selbst als StuPist viel Kritik geübt habe und möchte, dass das StuPa zu einer Gemeinschaft zusammenwächst.

webMoritz: Wie sieht dann also dein Selbstverständnis als Präsident auf den Punkt gebracht aus?

Erik: Ich sehe mich als Ansprechpartner aller Studierenden.

webMoritz: Es gab auch Kritik an deiner Person. So wurde am Dienstag hinterfragt, ob es sinnvoll wäre, wenn im Präsidium zwei Mitglieder der Jusos wären. Ist die Kritik berechtigt?

Erik: Natürlich sind die Befürchtungen dahinter berechtigt. Mir war von vorne herein klar, dass es ein gewisses Problem darstellt. Ich schließe aus dem Problem, dass ich überparteilich agieren will, mich aus den Grabenkämpfen der einzelnen StuPisten raushalten und versuchen will, diese Gräben zu schließen.

webMoritz: Du hast am Dienstag gesagt, dass du auch die jungen und freien StuPisten unterstützen möchtest. Warum ist das notwendig und wie möchtest du das erreichen?

Erik: Ich kenne das selbst aus meiner eigenen StuPa-Erfahrung, als junger StuPist habe ich mich auch verloren gefühlt. Ich habe mich

aber entschlossen, dran zu bleiben. Ich glaube, dass die jungen StuPisten Hilfe brauchen, sei es Informationen oder Unterstützung bei Anträgen brauchen. Mein persönliches Ziel wäre es, wenn nicht nur drei, vier Leute sprechen im StuPa, sondern wenn wir eine breite Beteiligung erreichen. Denn ich finde, dass die jungen freien StuPisten wertvoll sind, auf Grund ihrer Meinung, die sie aus der Studierendenschaft ins StuPa tragen können.

webMoritz: Welche Rolle spielen Hochschulgruppen?

Erik: Hochschulgruppen sind wichtig und werden in Zukunft wahrscheinlich noch wichtiger werden. Auf Grund ihrer Möglichkeiten, Erfahrungen zwischen länger gedienten und neuen StuPisten weiter zu geben.

webMoritz: Du bist gewähltes Mitglied des Parlaments und hast dich in den bisherigen Legislaturperioden durch Anträge und in den Diskussionen eingebracht. Wirst du weiterhin politisch agieren können?

Erik: Es ist sehr schwer, dadurch, dass ich überparteilich sein will, sich politisch in eine bestimmte Richtung zu orientieren. Daraus schließe ich, dass ich meine politische Arbeit zurücknehmen werde. Aber bei Themen, die mir wichtig sind, werde ich mich einbringen. Beispielsweise bin ich selbst Bachelor-Student und werde die Bologna-Reform weiter verfolgen.

webMoritz: Wie stellst du dir die Arbeit mit dem stellvertretenden Präsidium vor?

Erik: Ich habe meine Stellvertreter als sehr aktiv wahrgenommen, als engagiert. Und ich glaube, dass mich die beiden gerade in der Anfangszeit unterstützen können. Ich möchte die Stellvertreter auch mal eine Sitzung leiten lassen und sie mehr in die politische Arbeit einbeziehen.

webMoritz: Du wurdest ja auch von Sarah Jung, der stellvertretenden Präsidentin, vorgeschlagen, du erfährst also bereits auch selbst Unterstützung von dieser Seite. Warum hast du die Nominierung dann auch angenommen?

Erik: Mir war natürlich klar, dass es nicht viele Leute gibt, die geeignet sind, den Posten zu übernehmen. Ich war LKS-Sprecher und habe da eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Präsidium erfahren. Das StuPa ist mir in meiner gesamten Zeit ans Herz gewachsen.

webMoritz: Was sind denn die wichtigen Themen in der Greifswalder Studierendenschaft?

Erik: Ein großer Brennpunkt ist die Zielvereinbarung. Zum größten Teil die Lehramtsausbildung. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die Lehramtsausbildung in Greifswald erhalten bleibt. Ich sehe das Risiko, falls die Lehramtsausbildung komplett geht, dass die Philosophische Fakultät auf dem Spiel steht. Mir ist es wichtig, dass wir eine Uni haben, die sowohl über naturwissenschaftliche, als auch geisteswissenschaftliche Bereiche verfügt.

webMoritz: Nach deiner Wahl hast du gleich die Sitzungsleitung übernommen. Wie war das für dich?

„Es war aufregend und schwierig“

Erik: Ehrlich gesagt war es aufregend und schwierig. Ich habe gleich die Probleme gesehen, die bei der Sitzungsleitung auftreten.

webMoritz: Welche Probleme gibt es denn da?

Der StuPa-Präsident vor dem Sitzungssaal im Unihauptgebäude

Erik: Die richtigen Mittel zu finden, die Sitzung zu leiten und in richtige Bahnen zu bringen. Das ist mir nicht so gut gelungen, wie ich es in Zukunft handhaben will. Ich denke aber, dass sich das in Zukunft einlenken wird. Außerdem haben mir die Alt-Präsidenten Frederic Beeskow und Korbinian Geiger garantiert, mir beratend zur Seite zu stehen.

webMoritz: Nun steht ja die vorlesungsfreie Zeit an. Was macht in der Zeit das Präsidium und was hast du privat in der Zeit vor?

Erik: Für mich kommen als Bachelorstudent Hausarbeiten und Prüfungen zu. Als StuPa-Präsident steht die Lehramtsausbildung. Ich will mich auch einarbeiten, Kontakte aufbauen und werde versuchen, mir durch kontinuierliche Arbeit Respekt zu erarbeiten.

webMoritz: Der AStA hat am Dienstag einen Antrag angebracht, der beinhaltete, dass das StuPa auch innerhalb der vorlesungsfreien Zeit tagen soll. Was hältst du von diesem Antrag?

Erik: Ich kann die Haltung des AStAs gut verstehen. Entscheidend ist für mich, ob der AStA das StuPa wirklich benötigt. Falls dies der Fall ist, werde ich auch eine außerordentliche Sitzung einberufen.

webMoritz: Danke für das Gespräch.

Fotos: Christine Fratzke

Spring in den Ryck: Europäischer Flussbadetag am 11. Juli *Update Fotogalerie*

Gut 20 Jugendliche sprangen bereits Ende Mai in den Ryck.

Zum zweiten Mal findet der europäische Flussbadetag statt. Am Sonntag, dem 11. Juli, werden mehrere hundertausende Menschen in 300 Orten in 20 Ländern in die Flüsse springen. Auch der Ryck ist Teil des geplanten „Big Jumps“. Bereits im Mai sprangen etwa 20 junge Menschen in den Ryck, um für den großen Sprung anzubaden. Mit dem Flussbadetag sollen die bereits erzielten Fortschritte zu sauberen Gewässern ins Bewusstsein geholt werden. Schirmherr der Aktion ist Professor Konrad Ott, der die Professur für Umweltethik inne hat. Organisiert wird die Aktion in Greifswald von der Forschungsgruppe getidos vom Institut für Botanik und Landschaftsökologie.

Neben dem Sprung in den Fluss wird es auch eine Ausstellung von 12 bis 17 Uhr am Ryck geben. Diese beschäftigt sich unter anderem mit dem 28 Kilometer langen Ryck, seine Bedeutung für die Region und Greifswald. Auch werden Forschungsergebnisse der Universität Greifswald vorgestellt. Der Veranstalter getidos verspricht, dass es bunt und nicht zuletzt sehr nass werde.Daher seien alle Greifswalder und Greifswalderinnen eingeladen, am 11. Juli um 15 Uhr in den Ryck zu springen.

Weitere Informationen:

http://www.getidos.net

http://www.rivernet.org/bigjump

Fotos: Arik Platzek

*Update Fotogalerie*

Etwa 40 junge Menschen sprangen am 11. Juli in den Ryck. Bei den vorherrschenden Temperaturen war dieses für viele eine willkommene Abwechslung. Zusätzlich informierten eine Ausstellung und der Naturschutzbund NaBu die Besucher.

Fotos: Christine Fratzke

Skateboard-Wettbewerb „Baltic Brett Battle“

Die besten Skateboarder in Mecklenburg-Vorpommern werden ihr Können am kommenden Sonnabend, dem 10. Juli, in einem Wettbewerb zeigen können.  Ab 11 Uhr soll das Battle beginnen, es findet im Volksstadion statt – Interessierte können sich auch am 10. Juli anmelden. Im Rahmen des „Baltic Brett Battle“ bildet Greifswald den Auftakt des Contests, danach folgt die Station in Rostock. Das Finale wird am 31. Juli in Sellin auf Rügen ausgetragen. Bereits zum zweiten Mal findet der Wettkampf „Baltic Brett Battle“ statt.

Willy Wagner macht einen "Kickflip" im Selliner Skatepark zum Finale 2009.

Im Vorjahr sei laut Veranstalter die Resonanz sehr hoch gewesen und man verspricht sich auch 2010 wieder zahlreiche Teilnehmer und Skateboarding auf hohem Niveau. „Wir als Organisatoren erhoffen uns nicht nur viel Spaß und gutes Skateboarding, sondern wollen mit dem Baltic Brett Battle in unserer Region auch eine Veranstaltung etablieren, die in der übersichtlichen Jugendkulturszene für Abwechslung sorgt. Immerhin haben sich einige Talente aus Mecklenburg-Vorpommern schon deutschlandweit einen Namen gemacht“, sagt Initiator des Baltic Brett Battle  Christoph Eder. Bei dem Wettbewerb selbst treten die Kandidaten in Gruppen gegeneinander an, die Leistungen werden von einer Jury bewertet. Für die gesamten Zeit sei, laut Veranstalter, 100-prozentiges Skateboard zu erwarten.

Foto: Axel Krüger (Willy Wagner), Wikipedia (Skatepark Pfungstadt)

Link:

http://www.balticbrettbattle.com

Rockmusik für den guten Zweck: Konzert der Greifswalder Band Trust Fate

Die Greifswalder Band Trust Fate spielt am kommenden Donnerstag, dem 8. Juli, im Großen Saal des Theater Vorpommern. Neben ihrer neu veröffentlichten CD soll aber das Projekt „Ein Spielplatz zum Gesundwerden“ im Mittelpunkt stehen. Die fünf Musiker wollen Spenden sammeln, damit ein Kinderspielplatz für die Kinderklinik gebaut werden kann. Im Gespräch mit dem webMoritz verraten Sänger Robert und Bassist Alexander, Studenten der Medizin beziehungsweise Musikwissenschaft, welche Idee hinter dem Konzert steckt und was den Besucher am Donnerstag ab 19.30 Uhr erwarten wird.

webMoritz: Seid ihr aufgeregt?

Robert: Wir sind eher gestresst. Auf die letzten Meter gibt es noch viel zu organisieren.

webMoritz: Beispielsweise?

Robert: Wir müssen noch die Gastmusiker, über deren Auftritte wir uns freuen, noch ein wenig anweisen.

Alexander: Erst jetzt haben die intensiven Proben mit den Streichern und den Chören angefangen. Und dann passieren noch kleinere Fehler, zum Beispiel hat die OZ geschrieben, dass das Konzert am 7. Juli stattfinden würde. Wir spielen aber am 8. Juli.

webMoritz: Wie lange laufen denn die Proben schon?

Robert: Seit einigen Wochen.

Seit September 2008 bilden die fünf Musiker die Greifswalder Band Trust Fate.

webMoritz: Wie seid Ihr denn auf die Idee gekommen, ein Soli-Konzert zu spielen, um Spenden für einen Kinderspielplatz einzunehmen?

Robert: Als Medizinstudent kriegt man hier und da Nöte mit. Wir wollten unsere Musik mit einem gemeinnützigen Zweck verbinden. Außerdem wollten wir schon immer für Kinder spielen. Gerade hier in Greifswald haben es junge Menschen nicht immer leicht und wir haben mehrere Ideen für Projekte, die wir unterstützen wollen, gehabt. Spenden für einen Skateboardpark sammeln, oder Instrumente erwerben und dann an Kinder zu verschenken.

webMoritz: Und wie seid ihr dann auf den Kinderspielplatz für das Uni-Klinikum gekommen?

Robert: In der Außenanlage des Universitätsklinikums gibt es keinen Spielplatz. Das muss man sich mal vorstellen: Im Klinikum sind chronisch kranke Kinder, die im Sommer nicht raus können. Wenigstens ein bisschen Normalität würde so ein Spielplatz schon bringen. Dazu möchten wir eben unseren Beitrag leisten. Das Projekt „Ein Spielplatz zum Gesund werden“ ist nun entstanden und wir haben den Stein ins Rollen gebracht.

webMoritz: Ihr engagiert euch auch sonst in der Kinder- und Jugendarbeit?

Alexander: Wir sind alle bei G-Hör e.V., einem gemeinnützigen lokalen Musikverein für junge Menschen. Nun findet sich eine Gelegenheit, dass wir mit unserer Musik mit dem Verein zusammenarbeiten.

Robert: Die Band ist der Motor, wir haben den Verein mit im Boot.

Alexander: Außerdem möchte uns der NBS, der Norddeutsche Bund für Soziales, in ihrem Rahmen unterstützen. Der NBS verfügt über Werkstätten, wo auch für den Spielplatz gebaut werden kann.

webMoritz: Warum soll man sich das Konzert am 8. Juli ansehen?

Alexander: Weil es eine Rockshow geben wird, die Greifswald so noch nie erlebt hat.

Robert: Und weil erstmals in der Geschichte der Universität Musik- und Medizinstudenten für den guten Zweck rocken werden.

Alexander: Außerdem wird das Konzert künstlerisch sehr vielfältig.

webMoritz: Inwiefern?

Alexander: Es gibt eine Vorband und etwa 40 bis 50 Gastmusiker: Der Chor Solala! unter Leitung von Daniela Helten, dann der Kinderchor Käthe Kollwitz, Streicher und Blöser.

Robert: Alles Greifswalder, auch Studenten sind dabei.

webMoritz: Woher kommt die Vorband?

Alexander: Die kommt aus Stralsund, heißen Flemming and the Gang, sie spielen unplugged. Mit denen haben wir schon seit Jahren zusammen Musik gemacht.

webMoritz: Die Gastmusiker spielen dann auch während eures Konzerts?

Alexander: Ja, wir haben ja auch die CD mit ihnen gemeinsam aufgenommen.

webMoritz: Gleichzeitig soll am Donnerstag das Herauskommen eures ersten Albums „Mighty Secret“ gefeiert werden. Wie lange habt ihr an der CD gearbeitet?

Der Flyer zum Konzert.

Alexander: Etwa 15 Monate.

webMoritz: Was erwartet das Publikum beim Konzert weiterhin?

Robert: Es wird noch eine Licht- und Beamershow geben. Insgesamt wollen wir einfach ein gutes Live-Konzert bieten.

webMoritz: Mit dem Konzert wollt ihr Spenden sammeln. Wie sieht das genau aus?

Robert: Wir wollen anteilig vom unseren Merchandise spenden. Unser Konzert bietet den Anlass zum Spenden, es werden Spendenboxen aufgestellt. Der Eintritt kostet fünf Euro, aber jeder kann das spenden, was ihm der Abend wert war.

webMoritz: Das Konzert findet im Großen Saal des Theaters statt. Ist es seltsam, vor einem sitzenden Publikum zu spielen?

Robert: Seltsam ist das eigentlich nicht. Es gibt dem Abend eine gewisse Würde.

webMoritz: Was wünscht ihr euch für den Abend?

Robert: Wir wünschen uns, dass es ein Erfolg wird, dass die Leute unsere Musik gut finden und Spaß haben. Für das Projekt hoffen wir, dass viele Gäste spenden.

webMoritz: Was steht bei euch in der nächsten Zeit an? Wollt ihr noch weitere Projekte unterstützen?

Alexander: Die langen Aufnahmen und das Projekt haben uns viel Energie gekostet. Daher will ich Urlaub machen. Steht ganz oben auf meiner To-Do-Liste.

Robert: Nimmst du mich mit?

Alexander: Nein.

webMoritz: Vielen Dank für das Gespräch.

Der Einlass für das Konzert am 8. Juli ist ab 19.30 Uhr. Karten gibt es für fünf Euro an der Theaterkasse, in der Mensa, der Stadtinfo oder auf eventim.de. Tickets bei der Abendkasse kosten sieben Euro.

Links:

trustfate.de

myspace.com/bandtrustfate

Fotos: Trust Fate

Midissage „Porträt – künstlerische Annäherungen“ des CDFI

Was machen Kunststudierende in Greifswald, wenn eine Ausstellungseröffnung  mitten in das Kunstfestival Insomnale fällt und eine festliche Vernissage daher terminlich ungünstig erscheint? Richtig, sie verschieben die Feierlichkeiten –  anderthalb Wochen nach der eigentlichen Eröffnung. Nun lädt die Ausstellung „Porträt – künstlerische Annäherungen“ am 1. Juli ab 20 Uhr zu ihrer Midissage.

Zu sehen sind im Hauptraum im Fallada Haus, Steinstraße 59, etwa 25 Werke von elf Kunststudierenden des Caspar-David-Friedrich-Instituts. Im Rahmen eines Seminars über Porträts, welches von zwei Studierenden geleitet wurde, sind die vielfältigen Arbeiten entstanden. Dabei wird deutlich, dass jeder Seminarteilnehmer für sich etwas anderes auffasste, was Porträts sind und was diese ausmacht. In der Ausstellung kann man sich beispielsweise ein Bild von den unterschiedlichen Techniken machen: Es wurde mit Kohle gezeichnet, mit Holz- und Scherenschnitt gearbeitet, aber auch gemalte Werke sind zu finden. Weiterhin befinden sich im Flurbereich des Hauses zahlreiche sehenswerte Skizzen und andere Arbeiten, die die Herangehensweise der Studierenden an das Thema verdeutlichen. Das eine oder andere porträtierte Gesicht kommt einem sogar bekannt vor. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es hier.

Die unterschiedlichen Werke sind also bei der Midissage am kommenden Donnerstag, dem 1. Juli, ab 20 Uhr zu sehen. Neben Buffet und Empfangssekt sind auch alle Künstler anwesend. Bis zum 14. Juli läuft die Ausstellung noch, sie ist bis dahin jeden Montag und Mittwoch von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Fotos: Karolin Schwab