Der Tag danach – Reaktionen auf die Kommunalwahl

Katerstimmung dürfte am heutigen Montag bei den meisten Parteien und Wählerbündnissen in Greifswald herrschen. Kommunal- und Europawahlen sind abgeschlossen, die anstrengenden Wahlkampfwochen sind zu Ende.

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Wahlleiter Dr. König gibt spät in der Nacht die Namen der neuen Bürgerschaftsmitglieder bekannt.

Doch richtig unverhohlene Freude wollte am gestrigen Abend bei fast niemandem aufkommen, und dass nicht nur, weil die Auszählung der Stimmen am Sonntagabend  bis in die tiefe Nacht dauerte. Gänzlich im Bundestrend liegend, zersplitterte die Parteienlandschaft in der Greifswalder Bürgerschaft. Klare Mehrheiten sucht man vergebens.

Auch das Personalkarussel drehte sich ordentlich: Knapp die Hälfte der Mandate (20 von 43) wurde neu vergeben. Elf Mitglieder der Bürgerschaft verloren ihr Mandat, neun traten nicht mehr an. (mehr …)

Umstrittener Bildungsstreik – auch Aktionen in Greifswald

Als Protest gegen die Bedingungen an Universitäten, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen findet vom 15. bis 19. Juni 2009 ein bundesweiter Bildungsstreik statt. Die Greifswalder Studierendenschaft, bzw. ihre verfassten Gremien haben in der vergangenen Woche die aktive Beteiligung abgelehnt. Ein durchaus bemerkenswerter Schritt, schließlich beteiligen sich quer durch die Republik ASten, Schülervertretungen, Gewerkschaften und andere freie Zusammenschlüsse. Doch gerade Letztere scheinen das Problem für die Greifswalder Studierendenvertreter darzustellen.

Das Mobilisierungsvideo zum bundesweiten Bildungsstreik

Zur Sitzung des Studierendenparlaments (StuPa) am 26. Mai stellten David Noack, Diana Treiber (beide SDS), Anne Klatt (GHG), Sebastian Jabbusch und Erik von Malottki (Jusos) einen Antrag, der unter anderem die Organisation einer Demonstration durch den AStA und eine intensive Bewerbung der Veranstaltungen anlässlich der Streikwoche vorsah. (mehr …)

Leider kein Interview mit den Freien Wählern *update*

Eigentlich sollte an dieser Stelle ein Interview mit einem Kandidaten der Freien Wähler folgen. Leider ist es dem webMoritz  nicht gelungen von den Freien Wählern die entsprechenden Antworten zu bekommen.

freie_waehler-140x197-freie_waehlerSeit etwa sechs Wochen wurde unser Redakteur telefonisch vertröstet, man habe kurzfristig keine Zeit für einen Interview-Termin. Als wir schließlich „kleinbeigaben“ und baten unsere Fragen doch zumindest per Mail zu beantworten, erhielten wir zwar zunächst eine Zusage, aber auch danach keine Antwort mehr.

So bleibt uns nur noch einmal auf die Internetseite der Freien Wähler hinzuweisen, die seit einigen Tagen online ist.

Wir bedauern diesen Umstand und werden, sollten man doch noch vor der Wahl mit uns kommunizieren, die Antworten nachreichen.

Update 4.6.: Doch noch ein Interview

Nachdem dieser Artikel erschienen war, ging alles ganz schnell: Die freien Wähler haben uns gestern ein E-Mail-Interview nachgereicht. Dieses haben wir hier veröffentlicht. Wir freuen uns, dass das Interview doch noch zustande gekommen ist, auch wenn wir einen „regulären“ Ablauf natürlich begrüßt hätten.

Bilder:

Startseite – Grafik: Jakob Pallus

Logo Freie Wähler: www.fw-hgw.de

Kulturhaus oder Wohnheim – Die Stralsunder Straße 10

Lange hatte man in der breiten Öffentlichkeit nichts mehr zur Stralsunder Straße 10 (Straze) gehört. Nun haben sich sowohl der Eigentümer, das Berliner Petruswerk, als auch die Bürgerinitiative Straze wieder zu Wort gemeldet.

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Während verhandelt wird schreitet der Verfall des Gebäudes weiter voran.

Das baufällige, aber denkmalgeschützte Haus war im vergangenen Jahr von der Universität für geschätzte 300.000 Euro an das, ehemals zum Bistum Berlin gehörende, Petruswerk verkauft worden. Als Ideen bekannt wurden, das historische Gebäude abzureißen um dort Studentenwohnheime zu bauen, gründete sich die Bürgerinitiative und der Verein Kultur- und Initiativenhaus, die mit einem eigenen Sanierungs- und Betriebskonzept das ehmalige Gesellschaftshaus retten wollten.

Bald signalisierte der Eigentümer Verkaufsbereitschaft, doch nach langen Verhandlungen gab die Bürgerinitiative vergangene Woche bekannt, dass  das Petruswerk weiterhin 600.000 Euro für das Grundstück und das immer weiter verfallende Haus verlangt. Geschäftsführer Dr. Douglas Fernando begründet diese Summe mit bereits getätigten Ausgaben für Planung und Entwicklung. Das Gegenangebot des Vereins beläuft sich auf 225.000 Euro.

In der Presseerklärung der Bürgerinitiative heißt es:

Über die Bedeutung dieses Angebots, lässt sich nur spekulieren. Eine Interpretationsmöglichkeit ist jedoch, dass das Petruswerk doch nicht verkaufen will. Der aus Sicht des Vereins zum Teil gute Kontakt zum Petruswerk in den letzten 5 Monaten spiegelt sich nicht in dem Angebot wieder, das sich gegenüber einem Angebot vom September nicht verändert hat.

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Schriftzug an der Hauswand

Derweil plant die Berliner Wohnungsbaugesellschaft parallel an ihrem eigenen Konzept weiter. Das sieht vor, auf dem Gelände 110 Appartments für Studenten zu errichten. Nach eigenen Angaben, sei der Abriss des historischen Gebäudes dafür aber nicht mehr geplant.

Ein vorgeschlagenes Mischkonzept, bei dem der Saal des Hauses für Kulturveranstaltungen genutzt werden könne, lehnt die Bürgerinitiative, laut Ostseezeitung vom 29. Mai, ab:

„Der Lärm von Veranstaltungen verträgt sich nicht mit einer Nutzung als Wohnraum“, sagt Thomas Schmidt vom Verein Kultur- und Initiativenhaus.

Die Stadtverwaltung hat in der Zwischenzeit einen Bebauungsplan für die gesamte Steinbeckervorstadt erstellt, das am 8. Juni von der Bürgerschaft abgesegnet werden soll. Auch dieses Konzept nimmt Bezug auf die Pläne des Petruswerks, dagegen wurde die Bürgerinitiative nicht in die Planungen der Stadt miteinbezogen.

Nebenbei bemerkt: Das Petruswerk gehört zur AVILA Management & Consulting AG, die sich auch für den Neubau von Wohnheimen im ehemaligen Akademiepark in der Anklamer Straße verantwortlich zeigt.

Der Fleischervorstadt-Blog berichtet gleich in zwei BEiträgen über die aktuelle Entwicklung:

Zukunft der Straze weiterhin ungewiss (23. Mai)

Stralsunder Straße 10, Immobilienhandel und soziale Verantwortung (30. Mai)

Bilder: Archiv

Pfingsten: Festival in der Klosterruine

Vom 30. Mai bis 1. Juni findet erstmalig in Greifswald das KulturKlang-Festival statt. In diesen drei Tagen soll mit Musik, Straßenzirkus, Artistik, Theater, Kinderprogramm und zahlreichen anderen Angeboten die Klosterruine zum Anziehungspunkt nicht nur für Greifswalder, sondern auch für möglichst viele Touristen werden.

Die Organisatoren vom KReM Veranstaltungsverein erwarten über 3000 Besucher im Laufe des langen Wochenendes. Allerdings wird im Fleischervorstadt-Blog bereits spekuliert, wie realistisch diese Zahlen sind – kämen doch auch zum etablierten Klosterspektakel nur etwa halb so viele zahlende Gäste.

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Klickt auf den Flyer für das genaue Festival-Programm

Das Programm beginnt jeweils um 10 Uhr, Samstag und Sonntag soll bis in die Nacht gefeiert werden, am Montag klingt das Fest am späten Nachmittag aus.

Der Eintritt kostet für Studenten 4 € pro Tag oder 6 € für das gesamte Festival. Nichtstudenten zahlen jeweils einen Euro mehr.

Auf KulturKlang.net findet ihr einen groben Überblick über die auftretenden Künstler und einen genauen Programmablauf.

Bilder:Flyer für das KulturKlang Festival