von Archiv | 15.06.2007
?Famous when Dead 5? von Various (Playhouse)
„Famous when dead“ ist die Best-of-Kompilation des deutschen Labels Playhouse. Bei der fünften Auflage sind wieder die wohlbekannten Rework, Isoleé, MyMy und Roman Flügel dabei. Mit Einzelkind und Simon Baker sind auch neue Künstler vertreten.
Der Longplayer unterstreicht den typischen Playhouse-Sound: Egal ob elektronisch oder minimal, eine Prise House ist immer dabei. Eines der Highlights ist „la forza del destino“ von Soylent Green und „Plastik“ von Infant presents Simon Baker. Etwas ungewöhnlich aber sehr schön anzuhören ist die Hommage an den Whiskylikör „Southern Comfort“ von MyMy. Die CD stellt einen Querschnitt der Vielseitigkeit des Labels dar und bietet einen Ausblick auf die freudig erwarteten weiteren Veröffentlichungen von Playhouse.
Geschrieben von Marc Tanzmann
von Archiv | 15.06.2007
?Little Planet? von Yellow Umbrella
Der kleine Planet um den Ska dreht sich also doch noch. Die Band Yellow Umbrella hat kürzlich ihr sechstes Album mit dem Titel „Little Planet“ rausgebracht. Die CD kommt sowohl in Deutschland, als auch in Polen raus.
Die sieben Bandmitglieder aus Dresden haben eine gute Mischung aus Rocksteady, Reggae und Ska auf ihrem Album zusammengebastelt. Besonders hörenswert ist die Mischung aus jamaikanischen und osteuropäischen Einflüssen. Verglichen mit den vorherigen Alben ist eindeutig mehr Abwechselung in der Musik. Zwar erscheinen die Vocalparts teilweise etwas sehr gleichklingend, jedoch wird das durch die Instrumentals und den orgelhaften Synthie-Effekt wieder ausgeglichen. Songs wie „The world is not fair“ entpuppen sich selbst für nicht so große Ska-Fans als Ohrwurm. Die Texte drehen sich um den Alltag, Liebe und natürlich darf eine Portion Gesellschaftskritik nicht fehlen.
Die Jungs von Yellow Umbrella bestechen mit ihrer Musik durch Leichtigkeit und einer Tanzeinladung. Zur Fête de la Musique kommt die vielfach live erprobte Band am 21. Juni auf den kleinen Planeten Greifswald eingeflogen und wird begeistern.
Geschrieben von Maria Silva Vilbrand
von Archiv | 15.06.2007
?Late Blommers? von Guy Gerber(Cocoon)
Der israelische Produzent und DJ Guy Gerber ist zur Zeit einer der aufsteigenden Stars der Szene. Egal, was er im letzten Jahr veröffentlicht hatte, es wurde zum Clubhit.
Da ist es auch kein Wunder, dass eine Plattenfirma wie Cocoon schnell auf ihn aufmerksam wurde. Nach den letzten Singles erscheint nun auf diesem Label auch sein erster Longplayer „Late Bloomers“.
Bei den zwölf Tracks präsentiert er eine Mischung aus melodisch-sphärischen Klängen, untermalt mit tiefen Basslinien und treibenden Drumparts. Neben seinen Hits „Sea of Sand“ (mit Shlomi Aber) und „Belly Dancing“ bleiben vor allem der Titelsong „Late Bloomers“, „Planetarium“ und „2 Birds One Stoned“ im Ohr. Mit diesem Album erfüllt er die Erwartungen, die auf Grund der Vorab-Singles an ihn gestellt worden sind.
Zum Tanzen und Träumen.
Geschrieben von Marc Tanzmann
von Archiv | 15.06.2007
StuPa nähert sich langsam der Bearbeitung von Sachthemen
Max-Marald Adams und Sören Sölter erhielten im Januar die wenigsten Stimmen bei der Wahl zum Studierendenparlament (StuPa). 21 und 15 Kreuze wurden für sie gezählt.
Ihre Chancen, ein Mandat in der Legislative der Greifswalder Studierendenschaft zu bekleiden, sind aber durch die zu Beginn der Legislatur stattfindende Neubesetzung der Referate des Allgemeinen Studierendenauschuss (AStA) gestiegen. Denn fünf gewählte Mitglieder des StuPa wechselten bisher von der Legislative zur Exekutive. Für Christian Bäz, Thomas Schattschneider, Kristina Kühn und Dirk Stockfisch ruht die Mitgliedschaft im StuPa während ihrer Amtszeit als AstA-Referenten. Catharina Frehoff erhielt bei der Wahl im Winter 62 Stimmen, trat aber nach der ersten Sitzung schon zurück.
Sollten weitere StuPa-Mitglieder den Wechsel in die ausführende Gewalt der Studierendenschaft anstreben oder von ihrem Mandat zurücktreten, wäre es für Adams und Sölter möglich, bei den 14tägigen Sitzungen des StuPa als stimmberechtigtes Mitglied im Konferenzraum des Universitätshauptgebäudes Platz zu nehmen.
Wenn somit alle Kandidaten der StuPa-Wahl auch ins Parlament kommen, ist der politische Wettbewerb um diese Plätze gleich null.
Gremienarbeit nur ein Zeitvertreib?
„Zu Beginn der Legislatur beschäftigten wir uns mit der anspruchsvollen Referatsstruktur des AStA“, sagt Frederic Beeskow, Präsident des Studierendenparlaments. Der Sinn eines Autonomen Referats für Queer- und Genderangelegenheiten wurde beispielsweise diskutiert, sich dann auch mehrheitlich für diese Position ausgesprochen. Auch bestanden im StuPa unterschiedliche Ansichten über die Höhe der jeweiligen Aufwandsentschädigungen für die AStA-Haupt-, Co- und Autonomen Referenten.
Über mehrere Sitzungen erstreckten sich danach das Besetzungsverfahren AStA-Referate. Die Vorstellung und Befragung der jeweiligen Kandidaten beschäftigte das StuPa bis in den Monat Juni hinein. Auffällig ist, dass die Mandatsträger mehrfach den Bewerbungen von Anne-Christin Stolze und Patrick Leithold negativ gegenüberstanden – Stolze trat teilweise sogar ohne Gegenkandidaten an. Scheinbar möchte die Mehrheit der StuPa-Mitglieder nicht jedes Referat auf Teufel komm raus besetzen.
Als bisher wichtigste inhaltliche Arbeit wird der Beschluss des Studierendenparlaments zur Novellierung des Landeshochschulgesetzes (LHG) angesehen. Eine Sondersitzung wurde für dieses wichtige hochschulpolitische Thema anberaumt.
Da das StuPa nicht nur Beschlüsse fasst und über eingereichte Finanzanträge abstimmt, sondern auch die Kontrollfunktion des AStA wahrnehmen soll, nehmen die Rechenschaftsberichte der AStA-Referenten in jeder Sitzung viel Raum ein. Als Einziger fällt hierbei der ehemalige AStA-Referent Alexander Schulz-Klingauf mit seinen unzähligen Nachfragen auf. „Als Vetrauen oder Uniformiertheit von Seiten des StuPa kann dies verstanden werden“, meint AStA-Vorsitzender Thomas Schattschneider.
Die Meinung der Neuen
Erstmalig im Studierendenparlament stimmberechtigt ist die Psychologie-Studentin Veronika Pohlen. „In jeder Sitzung, mit jedem Antrag lerne ich dazu“, freut sich die Studentin. Im Vorfeld war ihr nicht bewusst, welche Rolle Regelungen und Satzungen für die Arbeit des StuPa einnehmen, bewertet dies aber positiv für die Arbeit des Gremiums.
Auch Christine Korell ist neu im StuPa und hält den Vorwurf der Ineffektivität des StuPa für nicht berechtigt. „Die Arbeit muss im ganzen betrachtet werden“, meint die Jurastudentin, „und eine einzige Sitzung darf nicht herausgegriffen und isoliert betrachtet werden.“ Prinzipiell sei jeder Student von den im StuPa behandelten Themen betroffen.
Realpolitik beginnt
Nach den Personaldebatten und den Besetzungen der Ämter in den ersten Sitzungen, kann bisher noch keine Bewertung der Leistungsfähigkeit des StuPa getroffen werden. „Die Sitzungen in den Monaten Juni und Juli werden erst zeigen, wie gut Sachpolitik möglich ist“, sagt AStA-Vorsitzender Schattschneider. Vor allem die Zusammenarbeit zwischen Exekutive und Legislative gestaltet sich dabei manchmal schwierig.
„Die unterschiedlichen Interessen des StuPa und des AStA müssen unter einen Hut gebracht werden“, betont StuPa-Präsident Beeskow. Deshalb wünscht sich Schattschneider auch: „Nicht die Polemik, sondern die sachliche Politik muss im Vordergrund stehen.“
Geschrieben von Björn Buß
von Archiv | 15.06.2007
?Volta? von Björk (Polydor)
Wie oft mag es vorkommen, dass man in einem Augenblick an Massive Attack denkt und im nächsten an Klaus Doldinger? Richtig: Nie.
Björks Musik zwecks aussagekräftiger und leserfreundlicher Beschreibung in hinreichend treffsichere Kategorien aufzulösen, ist ein aussichtsloses Unterfangen.
Auch die neue Scheibe von Frau Guðmundsdóttir mit dem Titel „Volta“ entzieht sich mal wieder jeglichen Schubladen. Auf dem offiziell sechsten Album der Isländerin treffen wahlweise fernöstliche Klänge auf erdig-elektronische Beats sowie Bläser-Arrangements á la Bigbandjazz auf mehrstimmige Gesangsmelodien, so dass man ihrer Musik erstmal ein wenig hilflos gegenüber steht. Die Gründe hierfür mögen im Dunkeln liegen, aber trotz dieser spannungsvollen Gegensätze entsteht im Ohr des Hörers dann doch eine unglaublich dichte Klangkulisse, der sich anzuvertrauen nur im ersten Augenblick schwer fällt.
Wer sich von den etwas sperrig anmutenden und daher schwer ins Ohr gehenden Titeln nicht schrecken lässt – und zugegeben etwas übrig hat für musikalische Experimente – ist nach einigen Durchläufen von „Volta“ magisch angezogen durch den auf der CD ausgebreiteten Soundteppich. Über diesem schreit, seuselt und schwingt Björks unverwechselbare Stimme, angesichts derer man wie üblich grübelt, wie es die Künstlerin schafft, sich so virtuos und ansprechend zugleich zwischen Sprechen und Singen zu bewegen. Abermals drückt Björk damit durch ihre eigenwillige Gesangsweise einer ihrer Aufnahmen den Stempel auf, wenn auch längst nicht so sehr wie im Falle des Vorgängeralbums „Medulla“, auf dem zu Gunsten einer stark gesangsorientierten Ausrichtung der Einsatz von Instrumenten stark reduziert wurde. Insofern stellt „Volta“ die Rückkehr zur Björk-typischen Musik dar, wenn man das bereits länger zurück liegende Erfolgs-album „Homogenic“ zum Maßstab nimmt. Wenn. Mit den Kategorien ist es bei Björk, wie eingangs schon gesagt, eine spezielle Angelegenheit. Gut so.
Geschrieben von Robert Heinze