Ein Ranking der besonderen Art

Der ultimative moritz-Kaffee-Test

Ein neues Semester hat wieder angefangen und die dunkle, kalte Jahreszeit ist auf dem Vormarsch – für jeden Studenten gleich zwei Gründe, seinen Koffeinkonsum nach dem Sommerloch wieder zu normalisieren. Um Euch eine Orientierung zu geben, wo man den Wachmacher am besten genießen kann, haben wir für Euch sechs Cafés der Stadt getestet. Dabei haben wir jeweils einen Latte Macchiato und eine Spezialität des Hauses für Euch unter die Lupe genommen und nach verschiedenen Kriterien bewertet.

Geschrieben von Sarah Rieser, Katja Staack

Bäcker, wo man hinsieht

Geht man durch die Greifswalder Innenstadt, so verliert man sicherlich eines nie aus dem Blickfeld: Bäcker. Zu Beginn des Sommersemesters 2005 hat sich die „Bäckerlandschaft“ in der hiesigen Altstadt radikal verändert. So eröffneten mindestens drei neue Backshops ihre Pforten und schon ansässige bildeten weitere Filialen aus, so dass die Greifswalder nun in den Genuss von 17 Bäckern allein in der Innenstadt kommen. Überall werden Backwaren angepriesen. Da staunt der Laie und fragt sich: „Brauchen wir wirklich so viele Bäcker?“ Erst kürzlich ging die Meldung durch die Presse, dass die in Greifswald weitverbreitete Bäckerei Witt von der Stadtbäckerei Junge übernommen wurde, und nach und nach alle Filialen umgestaltet werden. Die Greifswalder „Backwarenszene“ wird nun also von dieser Firma mit circa 10 Standorten dominiert. Nimmt das nicht schon mafiöse Züge an?
Konkurrenz belebt ja redensartlich das Geschäft, aber so richtig in die Quere kommt man sich wohl nicht. In der Dompassage beispielsweise bietet zwar jeder Bäcker Brot für die Laufkundschaft an, doch bilden sich auch vermehrt speziellere Kundenkreise aus. So laufen die Mediziner während ihrer Pause mal eben auf ein belegtes Brötchen zu Bob-Shop, wohingegen Bäcker Schulz seine Kunden eher mit Tellergerichten erfreut.
Schlussendlich, sind alle Bäcker froh, dass nun das Semester wieder angefangen hat und sich die Kassen schneller füllen, und das ist ja nicht nur in diesem Gewerbe der Fall. Studenten haben schließlich immer Hunger. Auch wenn man in Greifswald vielleicht einiges nicht bekommt, aber verhungern wird man keinesfalls.

Geschrieben von Cornelia Leinhos

Kino: Tierisches Vergnügen

Madagascar

Was haben ein selbstverliebter Löwe, eine neurotische Giraffe, ein abenteuerlustiges Zebra und eine mütterliche Nilpferddame gemeinsam?
Sie alle sind „Insassen“ des New Yorker Zoos – geboren und aufgewachsen in Gefangenschaft, an das faule Leben gewöhnt und mit Vertretern der gesamten Nahrungskette befreundet. Noch nie mussten sie sich in freier Wildbahn durchschlagen.
Das ändert sich, als Zebra Marty durch den Fluchtversuch einiger intriganter Pinguine von der Welt „da draußen“ erfährt und beschließt, sie einmal selbst zu erkunden. Sein Fluchtversuch bleibt nicht unentdeckt, denn seine Freunde Alex, Gloria und Melman machen sich auf, um ihn zurückzuholen. Und ein Löwe, ein Nilpferd und eine Giraffe in der U-Bahn fallen selbst in New York auf.

Schnell werden sie eingefangen und zur Auswilderung in Afrika auf ein Schiff verfrachtet. Doch auch die Pinguine sind wieder mit von der Partie und sorgen für Tumult. Über kurz oder lang gehen die vier Freunde über Bord und stranden auf Madagaskar.
Marty ist begeistert von der unverhofften Freiheit, doch Melman vermisst seinen täglichen Medikamentencocktail, Gloria das faule Leben, und Alex seinen Fanclub und die Mähnenpflege. Außerdem muss er nach tagelanger Nulldiät feststellen, dass Steaks nicht auf Bäumen wachsen.
Und schließlich ist sein bester Freund Bestandteil seines natürlichen Speiseplans.
Der neue Film der Shrek-Produzenten ist ein urkomischer, niedlicher, durchgeknallter und teilweise auch recht rührseliger Streifen – nicht nur für Kinder einfach ein Muss!

Geschrieben von Julia Mai

Kino: Zwischen den Welten

Nina Hoss liegt als Carola unter der Urlaubssonne Kenias. Mit ihrer weißen Haut, blondem Haar und einem leuchtenden Bikini. Ein paar Filmminuten später wird sie die „weiße Massai“ sein, die ihrem afrikanischen Geliebten in ein völlig fremdes Leben folgt. Die erste gemeinsame Nacht ist ernüchternd, das neue Zuhause eine Lehmhütte, die mit den Ziegen und der Großfamilie des Mannes geteilt wird. Wenn es keine gemeinsamen Worte gibt, wird ausdauernd gelächelt. Dann die Geburt des Kindes. Es will nicht zur Welt kommen. Für eine Massai bedeutet es den Tod. Sie ist keine Massai, sie lebt als Weiße unter den Massai. Ihr wird schließlich durch die „flying doctors“ geholfen.

rgendwann hilft das viele Lächeln nicht mehr über die Konflikte hinweg. Das laute Weinen und Schreien auch nicht. Von der Liebe – als Brücke zwischen den Welten – bleibt nur die Tochter. Nach vier Jahren in Afrika kehrt Carola mit ihr in die Schweiz zurück.
Der Film ist der Versuch, die Ungleichheit dieses Paares zu betonen und sie gleichzeitig als Annäherung zwischen zwei sehr verschiedenen Kulturkreisen darzustellen, ohne den Zuschauer mit der Aneinanderreihung von Klischees zu langweilen. Die Bildsprache lässt viel Raum für eigene Deutungen, in Bezug auf die Dialoge ist das Gelingen eher zweifelhaft.

Geschrieben von Katja Streller