Geschenk mit Verpflichtung: Uni feiert 30. Croy-Fest

Am 07. Juli 2010 gedenkt die Universität Greifswald im Pommerschen Landesmuseum zum 30. Mal der am 07. Juli 1660 verstorbenen letzten Prinzessin des Greifengeschlechts,  Anna von Croy.

Ernst Bogislaw von Croy, Sohn von Anna von Croy, stiftete nach dem Tod seiner Mutter der Universität Greifswald mehrere Kunstgegenstände. Darunter befindet sich auch der berühmte Croy-Teppich, der seit 2005 als Leihgabe der Universität im Pommerschen Landesmuseum ausgestellt ist. Mit der Stiftung des Teppichs verknüpfte der Stifter die Verpflichtung, dass der Teppich alle zehn Jahre in einem festlichen Akt ausgestellt werden soll. Dieser Aufforderung folgen die Universität und das Pommersche Landesmuseum dieses Jahr erneut mit einem Fest.

Der Croy-Teppich

Croy-Teppich Greifswald

Croy-Teppich Greifswald

Der Croy-Teppich stellt auf knapp 31 m² (4,46 m*6,90 m) 23 lebensgroße Personen dar. Unter ihnen befinden sich Martin Luther, Philipp Melanchton und Johannes Bugenhagen. Neben den wichtigen Reformatoren sind ebenfalls sächsiche Kurfürsten und pommersche Herzöge dargestellt. In vielerlei Hinsicht stellt der Teppich ein besonders wertvolles Vermächtnis dar. Neben der künstlerischen Leistung ist auch die Technik der Herstellung besonders aufwendig gewesen. Zudem besteht der Teppich aus teuren Materialien wie beispielsweise Seide und Silber- und Goldfäden. Angefertigt wurde der Teppich im Auftrage von Herzog Philipp I. von Pommern-Wolgast im Jahre 1554.

Das Croy-Fest 2010

Das diesjährige Croy-Fest findet am 07. Juli 2010 im Pommerschen Landesmuseum statt. Von 17 bis 20 Uhr kann der Croy-Teppich von allen Interessierten kostenlos besichtigt werden. Studentische Mitarbeiter der Kustodie beantworten Fragen rund um den Teppich und das Fest. Neben dem Croy-Fest werden von Schülern des Humboldt-Gymnasiums und Studierenden erstmalig Auszüge aus dem Reisetagebuch des pommerschen Fürstensohns Philipp Julius vorgestellt werden.

Links:

Bilder: Pommersches Landesmuseum: Alexander Kendzia, Croy-Teppich: Wikimedia

UN sucht Bürgerbotschafter

Ban Ki-moon, Generalseketär der Vereinten Nationen, ruft junge Menschen dazu auf, sich per YouTube-Videobotschaft an die Staatschefs der Welt zu wenden. In ihren Videobotschaften sollen die Jugendlichen den Staatschefs mitteilen, was für sie die Millenium Development Goals der Vereinten Nationen bedeuten. Auch sollen die Teilnehmer ihre Ideen äußern, was getan werden sollte um die Welt besser und sicherer zu machen.

Werde Bürgerbotschafter bei der UN

UN Citizen Ambasador

UN Bürgerbotschafter

“Benutze deine Stimme als Weltbürger und sage den Staatschefs in einem kurzen Video was deiner Meinung nach getan werden muss um eine bessere und sichere Welt zu schaffen.” – Ban Ki-moon

YouTube-Videowettbewerb

Wieso berichtet der webMoritz über diese Aktion?

Die Probleme der Welt gehen uns alle etwas an. Jeder kann einen kleinen Teil dazu beitragen, die Welt etwas besser zu machen. Auch die Äußerung seiner eigenen Meinung und Ideen kann dazu beitragen, dass Probleme gelöst werden könnten. Wenn du die Möglichkeit nutzt und aus deiner Sicht schilderst, was deine Ideen sind, um die Welt besser zu machen, würden wir uns freuen, wenn du dein Video als Kommentar verlinkst.

Die Milleniumsziele

Die Milleniumsziele wurden im Jahr 2001 von UNO, Weltbank, OECD und NGOs erarbeitet. Ziel ist es, die acht Vorgaben bis zum Jahr 2015 zu erreichen. Wie der aktuelle Stand der Umsetzung aussieht, kann man auf der Seite der UNO, in den Milleniumsziel-Reports nachlesen.

Milleniumsziele:

  • Bekämpfung von extremer Armut und Hunger
  • Primarschulbildung für alle
  • Gleichstellung der Geschlechter / Stärkung der Rolle der Frauen
  • Senkung der Kindersterblichkeit
  • Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Mütter
  • Bekämpfung von HIV/AIDS, Malaria und anderen schweren Krankheiten
  • Ökologische Nachhaltigkeit
  • Aufbau einer globalen Partnerschaft für Entwicklung

Triff Ban Ki-Moon in New York City

Unter allen YouTube-Video-Einsendern werden die sechs besten Botschaften ausgewählt. Die Gewinner werden die Möglichkeit haben, am 24.10.2010 den Generalsekretär in New York City zu treffen. Der Wettbewerb läuft noch bis zum 23.08.2010.

Links:

Bilder: Citizen Ambassador: UN; Startseite: UNO Flagge

Greifswald nimmt an Onlinestudie teil

Auf der Internetseite der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald wird derzeit eine Onlinestudie durch die Firma „Market Information Korkala“ durchgeführt. webMoritz hat nachgefragt was es damit auf sich hat.

Wer dieser Tage die Internetseite der Stadt Greifswald besucht, wird mit einem Dialogfenster begrüßt, dass den Benutzer darum bittet, an einer Onlinestudie teilzunehmen. Stimmt der Nutzer zu, erhält er eine Reihe von Fragen zu seinen Nutzungsgewohnheiten der Internetseite der Stadt und auch einige persönliche Fragen zu Alter, Geschlecht und Schulabschluss gestellt. (Screenshot der Fragen)

Onlinestudie

500 Nutzer = 1178,10€

Die Firma „Market Information Korkala“ führt derzeit eine deutschlandweite Studie zur Benutzerzufriedenheit der Besucher von kommunalen Internet-Seiten durch. In einem kurzen telefonischen Interview hob Petteri Korkala, Inhaber der Firma, die Vorteile der Studie hervor. „Unsere Studie gibt der Stadt ein Feedback zu ihrer Internetseite.“, so Korkala. Die teilnehmenden Städte erhalten nach der Auswertung einer bestimmten Anzahl von Fragebögen (500 Besucher werden in Greifswald befragt) einen Bericht, der die Mittelwerte der Antworten aller teilnehmenden Kommunen darstellt. Die Teilnahme an der Studie und die Auswertung kosten inklusive Mehrwertsteuer 1178,10 €. (Siehe Anmeldeformular) Auf Nachfrage bestätigte Korkola, dass in dem Bericht keine konkreten Hinweise darauf enthalten sind, wie die Internetseite optimiert werden kann. Dies muss von der jeweiligen Stadt selbst erarbeitet werden.

Pressestelle Rostock: Das können wir selber günstiger

Auch in Rostock gab es Bestrebungen an der Studie teilzunehmen. Da in Rostock bekannt war, dass die Stadt Greifswald ebenfalls an der Studie teilnehmen will, wurde der Antrag gestellt sich an der Studie zu beteiligen. Man hoffte durch einen Vergleich der beiden Städte Informationen für eine Verbesserung des eigenen Internetauftritts zu erhalten. Laut Aussage der Pressestelle der Hansestadt Rostock ist man jedoch von der Teilnahme an der Studie abgerückt. Gründe dafür waren, dass die Berichte der Firma Korkala einen Vergleich von zwei Städten miteinander nicht direkt zulassen. Im Bericht sind lediglich die Mittelwerte der Antworten aus den anderen Städten zusammengefasst. Ein direkter Vergleich ist somit nur möglich wenn die Stadt, mit der ein direkter Vergleich gemacht werden soll, ihren Bericht zur Verfügung stellt. Ebenfalls sei man in Rostock zu dem Schluss gekommen, dass die eigenen Abteilungen zu geringeren Kosten eine eigene Umfrage  durchführen können. (Siehe dazu die Beschlußvorlagen aus dem Bürgerinformationssystem der Stadt Rostock Dok1 Dok2 )

Kostengünstige Alternativen nicht geprüft ?

Die Firma „Market Information Korkala“ führte bereits in den Jahren 2007 und 2008 Onlinestudien mit dem gleichen Thema durch. Die Ergebnisse der Studien bleiben den Städten, die daran teilgenommen haben, vorbehalten. Offen bleibt, welcher Nutzen aus den Daten der Untersuchung für die Verbesserung der Internetseiten wirklich gezogen werden kann und ob eine eigene Erhebung der Daten nicht günstiger gewesen wäre. Auch wäre es denkbar, dass die Universität, die Sozialwissenschaftler und Politologen ausbildet, sicherlich ein geeigneter Ansprechpartner gewesen wäre, um eine kostengünstige Umfrage zur Benutzerzufriedenheit der Nutzer des städtischen Internetauftritts zu erstellen. Die Firma „haus neuer medien GmbH„, die den Webauftritt der Stadt erstellt hat, wollte sich nicht dazu äußern, was eine vergleichbare Nutzerumfrage kosten würde.

Die Pressestelle der Stadt Greifswald konnte dem webMoritz nicht beantworten wieso keine kostengünstigere Alternative für eine Nutzerumfrage genutzt wurde, da die zuständige Mitarbeiterin nicht erreichbar war. Zu den Kosten wollte die Pressestelle keinen Kommentar abgeben.

Links:

Fotos:

Stadtverwaltung Greifswald (Stadtwappen, ohne CC-Lizenz), Alexander Kendzia (Screenshot Online-Umfrage)

Neues Stadtleitbild: Ein Kommentar

Die Hanse- und Universitätsstadt Greifswald wird, wie bereits berichtet, vermutlich zum Herbst hin über die Annahme des von einer schweizerischen Beratungsagentur aktualisierten Leitbildentwurfs entscheiden. Danach soll endlich alles besser werden. Ein Kommentar.

Auftaktveranstaltung zur Präsentation des Leitbildes in der Aula

Viele bunte Charts und noch viel mehr exotische Begriffe verwendeten die Vertreter der Prognos AG, als sie Pressevertretern den Entwurf für das neue Leitbild präsentierten. Mit stolzer Brust wurde der Prozess der Fortschreibung des Leitbildes bis ins kleinste Detail erklärt. Eine „Gap-Analyse“ wurde durchgeführt, mit Entscheidungsträgern diskutiert und eine Zielmatrix erstellt. Nach den Ausführungen der Prognos Vertreter hatte man gar die Vermutung, dass 60.000 Euro für diese Dienstleistung doch recht günstig zu sein scheint. Es wurde ja so viel geredet und schöne Präsentationsmappen erstellt. So ein Farbdruck ist ja auch mit hohen Kosten verbunden. Am erstaunlichsten aber ist, dass die Prognos Mitarbeiter während ihrer kurzen Aufenthalte so viel über unsere schöne Stadt gelernt haben. Michael Winter von Prognos hat jedenfalls gelernt, dass man nicht durch Greifswald fahren muss um nach Rügen zu kommen. Das ist doch auch mal eine Erkenntnis.

Immerhin hat man es geschafft, die Bürger der Stadt, die das Leitbild ja eigentlich repräsentieren soll, größtmöglich aus dem Leitbildprozess auszuschließen. Wie Oberbürgermeister Arthur König es bei einer Präsentation formulierte, wolle man weniger auf Quantität, als auf Qualität setzen. Und so war das Auswerten von Kurzfragebögen eine der wenigen Gelegenheiten, bei der sich Bürger wirklich einbringen konnten. Es gab zwar eine E-Mail Adresse, die extra von Prognos eingerichtet wurde um Vorschläge der Bürger zu sammeln, jedoch verkündete einer der Prognos Mitarbeiter mit einem breiten Grinsen, dass nur zwei E-Mails eingegangen seien. Und auch bei den Arbeitskreisen des Stadtmarketings haben sich kaum Bürger eingefunden, um sich an dem Entwurf zu beteiligen. Dass dies an der mangelnden Informationspolitik der Stadt und Prognos gelegen haben könnte, kommt hier keinem der Beteiligten in den Sinn.

Leitbild darf nicht hinter den Ofen gehangen werden

Überhaupt, so die Vertreter von Prognos, sei alles optimal verlaufen in Greifswald. In Köln hätten sich bei einem Leitbildaktualisierungsvorgang 2.000 Bürger beteiligt. Dadurch wurde alles verzögert und verteuert. Obwohl die Bürger in Greifswald mehr schlecht als recht in den Prozess der Aktualisierung eingebunden worden sind, sollen sie die von Prognos erarbeiteten Ziele zusammen mit der Stadt erreichen. Das wäre doch auch ein Zukunftsmodell auf Bundesebene. Wieso die Bürger überhaupt wählen lassen. Es findet sich sicher ein unabhängiges Schweizer Unternehmen, das uns die Entscheidungen abnimmt und für uns abstimmt.

Auftaktveranstaltung Podiumsdiskussion

Spaß beiseite: Die einzige Möglichkeit für die Stadt Greifswald bleibt jetzt, da das Geld verwurstet ist, nur noch das Leitbild dieses Mal nicht hinter den Ofen zu hängen, sondern es auch nach außen zu kommunizieren. Denn selbst der Universitätsrektor musste mit einem Lächeln bei der Auftaktveranstaltung anmerken, dass er noch nie davon gehört hatte. Er hatte es erst kurz vor der Veranstaltung zum ersten Mal gelesen. Und auch Prognos selbst stufte die Bedeutung einer Aktualisierung weiter herunter, indem bei der Auftaktveranstaltung Dr. Steben von Prognos die rhetorische Frage: „Brauchen wir ein neues Leitbild?“ Mit „Jein.“ beantwortete.

Eins wird uns beim Leitbildprozess sicherlich im Gedächtnis bleiben: Es hat, bis zum jetzigen Zeitpunkt, nicht mehr gekostet als geplant war. Und das alleine ist doch schon ein Erfolg. Und in zehn Jahren, wenn die Prognos dann alle Leitbilder in Deutschland einmal aktualisiert hat, fangen sie wieder in Greifswald an. Vielleicht kann man dann das mit dem Klimawandel wieder aus dem Leitbild streichen.

Denn: Jetzt mit dem neuen Leitbild, da wird einfach alles anders werden.

Fotos: Alexander Kendzia (webMoritz-Archiv)

AStA bietet Anti-Stress-Seminar an

Stress kennt jeder. Aber wie verhält man sich wenn man merkt, dass man dauernd angespannt ist? Der Allgemeine Studierenden Ausschuss (ASTA) der Universität Greifswald bietet deshalb am 03.-04.07.2010 ein Seminar zur Stressbewältigung an.

Stopp den Stress!

Das Ziel ist es stressauslösende Faktoren zu ergründen und individuell wirksame Elemente zu erarbeiten, die dann dem Stress entgegensetzt werden. Die Teilnehmer erlernen Entspannungstechniken und Bewegungsübungen, die vorbeugend und akut helfen. – ASTA Flyer

Das Seminar wird jeweils mit 650€ vom Studierendenparlament (Sitzung vom 02.06.2010) und Studentenwerk Greifswald gefördert. Trotz der Förderung fallen pro Person 20€ Teilnahmegebühr an. Der für studentische Seminare hohe Preis kommt laut Aussage von Philipp Helberg, Referent für Soziales beim ASTA, vor allem durch die hochqualifizierten Dozenten zustande. Durchgeführt wird das Seminar von Mitarbeitern des Instituts für Gesundheitssport & Trainingsanalyse Greifswald, die ausgebildete Sporttherapeuten und Präventionstrainer sind.

Inhalte des Workshops sind unter anderem:

  • Stresstheorie/Definition
  • Stressorenanalyse
  • Kognitive Techniken
  • Kräftigungsübungen
  • Muskelentspannung
  • Zeitmanagement
  • Autogenes Training
  • Atemtechniken
  • Kommunikationstraining

Das Seminar findet am 03.07.2010 von 09-18 Uhr und am 04.07.2010 von 09-16 Uhr in der Volkshochschule Lubmin statt. Wer Lust hat an dem Seminar teilzunehmen sollte umgehend eine E-Mail an soziales@asta-greifswald schreiben oder den ASTA unter 03834/861750 anrufen.

Bilder: Startseite:“Michaela Zimmermann“ / www.jugendfotos.de, CC-Lizenz(by-nc-nd); Flyer: ASTA Greifswald