Seit Anfang des Wintersemesters sammelten sich im Büro des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) allerlei Spielsachen, Kleidung und Babynahrung. Der Grund hierfür war die Spendenaktion für Syrien, die Ende Oktober ins Leben gerufen wurde.
Die Jungsozialisten (Jusos) des Studierendenparlaments (StuPa) brachten den Vorschlag im Gremium ein. „Die Idee zum Antrag kam uns, als wir von der Sammelaktion von Ibrahim gehört haben. Zu dem Zeitpunkt hatten schon viele Greifswalder gespendet und wir wollten die Spendenmöglichkeit unter den Studierenden bekanntzumachen“, meint Erik von Malottki, einer der Antragssteller. Mit großem Interesse waren die anderen Stupisten von der Sammelaktion begeistert. Flyer und Plakate wurden gedruckt. Trotz der Euphorie waren am Anfang Zweifel da, was die Studenten spenden würden. Neben alten Sachen sollten vor allem Babynahrung und ähnliches gespendet werden. Aber die Zweifel legten sich schnell. Nicht nur alte Klamotten wurden vorbei gebracht, sondern auch Fläschchen, Kuscheltiere und Krücken. Verantwortlich für die Spendenaktion im AStA war die Referentin für Hochschulpolitik, politische Bildung und Antirassismus. „Es ist mehr als wir erwartet haben“, erklärt Marie Bonkowski, die zuständige Referentin.
Mehr Spenden als erwartet
Bis zum Abholtermin stapelten sich die Klamotten in den Büroräumen. Einer der Lagerräume konnte nicht mehr betreten werden und auch der Flur wurde ausgenutzt, um die Sachen zu lagern. Am 3. Februar wurden dann die Sachen von Mitarbeitern des Sozialvereins Lien e.V. abgeholt. Der Verein wurde von Syrern gegründet, die jetzt in Deutschland leben. Sie wollen den Menschen in ihrer Heimat helfen, ihr Leben zu meistern. Ibrahim Al Najjar, Mitarbeiter bei Lien e.V., ist sprachlos über die Greifswalder Spenden. „Zuerst habe ich es nicht geglaubt, was alles zusammen gekommen ist. Das waren sehr viele gute Sachen. Besonders habe ich mich über die Babynahrung gefreut.“ Gerade diese werde in Syrien im Moment dringend benötigt. Die Spenden aus Greifswald lagern nun in Berlin zwischen und werden dort sortiert. Neben den Greifswalder kommen auch bundesweite Spenden nach Berlin. Wenn alle Sachen gesammelt sind, werden sie dann nach Syrien gebracht. Und dort an Bedürftige verteilt.