Benny als SelleringEs schüttete am Mittwochvormittag. Vor dem SPD-Parteibüro in der Mühlenstraße standen heute zur symbolischen Uhrzeit fünf vor Zwölf 25 Studenten mit Regenschirmen ausgestattet. Sie wollten der Mahnwache, die unter dem Motto „Henker oder Retter?“ lief, beiwohnen. Zu Anfang fand ein kurzes Schauspiel statt. „Erkennen sie die Probleme? Werden Sie die Uni am Ende retten?“, fragte die AStA-Vorsitzende Johanna Ehlers den Ministerpräsidenten Erwin Sellering. Dieser wurde, mangels Original, vom Referenten für Hochschulpolitik Benjamin Schwarz verkörpert.

Das Schauspiel sollte verdeutlichen, dass die zuständigen Ministerien die Gefahr rund um die Hochschulen nicht erkennen. Fehlende Gelder und die Nichtbesetzung von freien Mitarbeiterstellen sollen „erheblich schlechtere Bedingungen für die Studierende nach sich ziehen“, so Ehlers. Richtig in Euphorie versetzt wurden die Teilnehmer von der Aktion nicht. Diese schien sehr provisorisch. Zugleich konnte man eine gewisse Müdigkeit bei den Veranstaltern spüren. Nach 15 Minuten war die Mahnwache schon wieder vorbei und die meisten Studenten strömten in Richtung Mensa.

Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD) hat auch nach der Schwerin-Demonstration keine Anzeichen von einem Kurswechsel gezeigt. Das trübt die Hoffnungen bei verschiedenen Studierendenvertretern. Trotzdem möchte der AStA noch nicht aufgeben. Er verspricht, mit mehreren Aktionen in den kommenden Wochen die Aufmerksamkeit der Minister auf die missliche Lage der Hochschulen zu lenken und diese zur Einsicht zu bewegen. Die endgültige Entscheidung über den Doppelhaushalt 2014/2015 wird der Landtag am 12. Dezember treffen. „Bis dahin darf gekämpft werden“, appelierte Rektorin Hannelore Weber in der heutigen Senatssitzung.

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Foto: Corinna Schlun