Dem widerspricht MuLaKuż vehement. Und die Künstler, die sich hinter dem Projekt verbergen, wollen dies auch mithilfe einer Audio-und Videopräsentation am 15. November 2013 im IKuWo im Zuge des polenmARkTs zeigen.
Das Muzyczne Laboratorium Kultury Żydowskiej, aus dem sich der Name MuLaKuż zusammensetzt, ist ein Musikprojekt des Jewish Festival Krakow, eines der ältesten und größten jüdischen Festivals der Welt. Hinter MuLaKuż verbirgt sich zeitgenössische jüdische Musik, im Ganzen sind es neun Bands, die sich auf der CD „New Music out of Poland“ befinden.
Klezmer macht einen großen Teil der jüdischen musischen Kultur aus – allerdings wird er heutzutage nicht mehr nur in traditioneller Art und Weise aufgeführt. Vereint mit Synthesizern und Drumcomputern, ergibt sich der eigenwillige Stil der Band Plazmatikon. Sie mischen Klezmer mit anderen Genres wie dub oder drum’n’bass und verzichten auf klezmertypische Instrumente wie Klarinette, Trompete oder Akkordeon – im Gegensatz zu den vielen anderen Bands, die auf der CD zu hören sind. Aber das die gleichen Instrumente genutzt werden, bedeutet noch lange nicht, dass es wie Klezmer klingt – im Gegenteil: viel rockiger kommt es daher, wie das Lied „pollux“der Band Dakarti zeigt. Auch Jazz findet sich in einigen Songs wieder, besonders schön vermischt in „douce ambiance“ von Drom. Hier wird die Musik der Zigeuner und Juden vereint.
Die Songs wurden zwischen 2009 und 2011 im Cheder Cafe aufgenommen – ein schon seit 1890 existierender Treffpunkt für Juden in Krakau. Die CD zeigt auf alle Fälle, dass Klezmer zwar einen großen Einfluss auf die jüdische Musikszene hat, aber nicht der Inbegriff dafür ist.
Zusätzlich zu den Liedern gibt es an dem Abend noch die Möglichkeit, mit dem Herausgeber des Magazins „Zonic“, Alexander Pehlemann, über die jüdische Kultur zu diskutieren. „Zonic“, das ist das Magazin für „Kulturelle Randstandsblicke & Involvierungsmomente“; Pehlemann ist für langjährige Greifswalder polenmARkT-Besucher kein Unbekannter: Er war lange Zeit Mitinitiator des polenmARkTs.
Alle Songs zum Anhören gibt es hier:
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kurz&bündig: Freitag 15. November 2013 | 22 Uhr | IKuWo, Goethestraße 1 | Eintritt: 3 Euro
Foto: JewishCultureFestival Krakow via Flickr, alle Rechte vorbehalten