Wie es schon der Name “Salon de la Critique“ sagt, sollen in dieser Veranstaltungsreihe mehrere Themen aus einer kritischen Sichtweise heraus beleuchtet werden. In den kommenden Tagen geht es um die „Reichskristallnacht“, Obdachlosigkeit, Widerstand und Rechtspopulismus. Organisiert wird die Reihe von der Gruppe Defiant, Veranstaltungsort ist das IKuWo.
Bei der die “Kristallnacht“, dem von Nationalsozialisten inszenierten antisemitischen Pogrom, wurden unzählige jüdische Einrichtungen zerstört und geplündert, zudem fielen etwa 400 Juden dem Aufruhr zum Opfer. Manche Bürger beteiligten sich dabei, die meisten aber schauten tatenlos zu. Der Vortrag “Greifswald und der 9. November 1938“, der am 7. November um 20 Uhr im IKuWo stattfindet, möchte sich insbesondere mit den damaligen Geschehnissen in Greifswald und der Region befassen.
Am 21. November wird dann um 20 Uhr die Doku “Keinen Tag soll es geben“ im IKuWo gezeigt. Vor zehn Jahren zog ein Filmteam durch die Rostocker Straßen, um über die dortigen Schicksale von Obdachlosen zu berichten. Nun verschlägt es das Team nochmal auf die Straßen, um die Personen aufzusuchen, die eine Dekade zuvor offen über ihre Vergangenheit und ihren Existenzkampf auf der Straße vor der Kamera gesprochen haben.
Zu den Anfängen des 2.Weltkriegs bildeten Karl Peix, Walter Krämer und Paul Grünewald innerhalb des KZ Buchenwald eine Widerstandsgruppe. Krämer und Peix wurden im Herbst 1941 auf Anweisung des Lagerkommandanten erschossen, Grünewald überlebte die Haft. Während Krämer in der DDR als großer Held gefeiert wurde, fand Peix kaum Erwähnung, da man bei ihm eine Zusammenarbeit mit der SS vermutete. Im Interview “Ein schmaler Grat – Widerstand im KZ Buchenwald-Haben wir alles richtig gemacht?“ berichtet der Überlebende Grünewald, über das Dilemma von notwendiger Zusammenarbeit mit der SS, Korruption, Geldbeschaffung und politischem Selbstverständnis. Der am 5. Dezember im IKuWo um 20 Uhr stattfindende Vortrag, wird das Interview behandeln und dabei auf dem Lebensweg der Handelnden eingehen und die Geschichte des Widerstands erzählen.
Ist die AfD rechtspopulistisch?
Mit dem Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 2008 wurde vorerst das Ende des Neoliberalismus eingeläutet, eine Rückkehr in den Keynesianismus ist aber bis heute ausgeblieben. Wo manche die Wiedererstarkung der Linken erhofften, ist genau das Gegenteil eingetreten. In Ländern wie Griechenland und Ungarn gewinnen zunehmend Parteien aus dem rechtextremistischen Lagern an Zustimmung. Im Vortrag “Never let a serious Crisis go to waste“ möchte man am 9. Januar um 20 Uhr im IKuWo mit eingehender Kapitalismus- und Gesellschaftskritik ein paar Überlegungen zum Zweifrontenkrieg gegen das europäische Wettbewerbsmodell und die nationalistische Lösung präsentieren.
Der knapp verpasste Einzug der Alternative für Deutschland (AfD) im Bundestag 2013 wird von vielen Beobachtern als Überraschungserfolg gesehen. Der euroskeptischen Partei wird häufig vorgeworfen, sich im rechtspopulistischen Spektrum zu bewegen. Auch der webMoritz befasste sich bereits mit dem Thema. Viele Menschen in Deutschland sind besorgt, dass sich nun der Rechtspopulismus in Deutschland zu etablieren scheint. Doch ist die AfD wirklich diesem politischen Lager zuzuordnen? Im IKuWo werden dann am 23. Januar um 20 Uhr mit dem Vortrag “Rechts und populär: Die Alternative für Deutschland“ Akteure, Programmatik und Wählerschaft in den Blick genommen. Dazu soll der Versuch unternommen werden, die AfD anhand der Befunde in das Parteienspektrum einzuordnen.
Fotos: IKuWo – webMoritz-Archiv, Flyer – Gruppe Defiant
Ob das möglich ist. Das IKuWo gibt sich weltoffen und tolerant. Doch wenn man nur etwas von deren Meinung abweicht, wird man sofort mit Ablehnung bestraft.
Wen meinst du konkret, die Gruppe Defiant oder das IKUWO? Und was ist "deren" Meinung, die "sofort mit Ablehnung bestraft" wird?
Ich denke auch, du könntest deinen Vorwurf konkretisieren und nicht mit so einem pauschalen Pseudo-Argument daher kommen. Natürlich läuft im IKUWO auch nicht immer alles Banane und die Selbstkritik endet manchmal auch da, wo es weh tun könnte. Aber vielleicht basiert dein Eindruck ja auch nur auf einem Miss(t)verständnis, welches man ausräumen kann.
Hier wird fachkundige „studierte" Hilfe angeboten http://medienelite.de/interventionen-in-diskrimin…
Vielleicht solltet Ihr Naddel aus der Hauptstadt mal in die Provinz zum Erfahrungsaustausch (… ist die billigste Investition) einladen. 😉
Hoffe der Kommentar ist ein Scherz, weil wenn nicht, mach ich mir Gedanken um deinen Geisteszustand.;)
Erzähl was du erlebt hast im IKuWo. Hatte zwar auch gemerkt, dass es dort manchmal nicht ganz koscher läuft. Als ich mit einigen um den Abbau von seltenen Erden ging und wie die Umweltverschmutzung dabei, wurde einige Anwesende etwas ausfallend, als ich erwähnte das auch die Anwesenden auf diese seltenen Erden angewiesen sind und benutzen.
Also ich hab das IKuWo eigentlich als offenes Haus in Erinnerung, als Anlaufpunkt für alle Interessierten oder auch jene, die nur mal 'ne Limo trinken und Tischtennis spielen wollen. Dementsprechend verwundert es doch auch nicht, dass dort hunderte verschiedener Meinungen, Haltungen, Benimmstandards anwesend sind. Das kann (und soll) zu Diskussionen führen. Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass es sich um Meinungsverschiedenheiten zwischen Individuen handelt. Wenn über das IKuWo gesprochen wird, hab ich oft das Gefühl, dieses Haus und der dahinterstehende Verein (??) wird als Einheitsblock wahrgenommen.
Ich würde eher als Problem sehen, dass das IKuWo plötzlich Veranstaltungen absagt und man sich einen neuen Veranstaltungsort suchen muss. Hab das schon ein paar mal mit dem Nähkästchen erlebt.