Eine der ältesten Einrichtungen seines Fachs feiert den 150. Geburtstag: Das Historische Institut der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald. 1863 wurde es als Erstes seiner Art in Preußen und als viertes in Deutschland gegründet und gilt somit als eines der traditionsreichsten Einrichtungen für die Geschichtsforschung in Deutschland. Dieses Jubiläum soll nun gebührend gefeiert werden.
Anlässlich des 150-jährigen Bestehens des Historischen Instituts, dessen ursprüngliches Gebäude immer noch wegen Baufälligkeit gesperrt ist, findet am kommenden Donnerstag, 24. Oktober zwischen 19 und 22 Uhr eine Jubiläumsfeier in der Aula der Greifswalder Universität statt. Professor Dr. Karl-Heinz Spieß wird in einem von Musik umrahmten Programm einführende Worte zum Jubiläum geben. Als Grußredner haben sich die Rektorin der Greifswalder Universität, Professorin Hannelore Weber sowie Dekan der Philosophischen Fakultät, Professor Alexander Wöll, angekündigt. Im anschließenden Festvortrag wird Professor Thomas Stamm-Kuhlmann die Gründung des historischen Seminars neu beleuchten. Beendet wird der Abend mit einem Empfang im Konferenzsaal des Unihauptgebäudes.
Ringvorlesung läuft bis Januar 2014
Derweil veranstaltet das Institut aus Anlass des Jubiläums eine Ringvorlesung, die bereits am 17. Oktober mit Michael Czolkoß begann, der über “Die Entwicklung der „Geschichtswissenschaft“ in Greifswald 1765-1863″ referierte. Fortan wird sie im wöchentlichen Rhythmus immer Donnerstags von 19.15 Uhr bis 20:45 im Hörsaal 1 des Audimax stattfinden. Den Abschluss wird im Januar Professor Dr. Horst Wernicke bilden, der 2017 in den Ruhestand gehen wird. Der Hansehistoriker wird einen Erlebnisbericht aus seinen bislang 44 Dienstjahren vortragen. Wernicke lehrte somit bislang fast ein Drittel der Zeit des Bestehens der Einrichtung in Greifswald und ist somit nicht nur der einzige Lehrstuhlinhaber für Hansegeschichte, sondern zugleich dienstältester Historiker des Instituts.
Mit der Emeritierung Wernickes 2017 wird übrigens auch die Hansegeschichte ihren Lehrstuhl verlieren, nachdem die Pommersche Landesgeschichte bereits ihre eigene Professur verloren hat. Der Sparzwang der Landesregierung schlug sich nicht nur auf die Schließungen der Institute für Ur- und Frühgeschichte und der Alten Geschichte nieder. Auch das Historische Institut musste Federn lassen und konnte zuletzt Professor Dr. Thomas Terberger, außerplanmäßiger Lehrstuhlinhaber für Ur- und Frühgeschichte nicht mehr in Greifswald halten. Mit dem Weggang von Prof. Thomas Terberger, der Emeritierung von Prof. Werner Buchholz und Prof. Horst Wernicke dürfte es in absehbarer Zeit recht ruhig um die Mecklenburg-Vorpommersche Landesgeschichtsforschung werden. Schließlich werden diese Forschungszweige in Rostock nicht abgedeckt.