Demo_Auflauf_Schwerin-Marco_Wagner„Mehr Geld für unsere Zukunft – Bildung braucht Priorität“,  ist das Motto für die große Demonstration in Schwerin am 5. November, die mehr Druck auf das Land ausüben soll, die finanziellen Mitteln für die Hochschulen zu erhöhen. So drohen alleine der Universität Greifswald jeweils Defizite von sechs bis sieben Millionen Euro in 2014 und 2015.

Betroffen sind aber auch die Uni Rostock und die Fachhochschulen in Rostock, Stralsund, Neubrandenburg und Wismar. Dementsprechend wollen sich auch die anderen Studierendenschaften an der Demo beteiligen. Zur selben Zeit berät am 5. November der Landtag über seinen kommenden Haushalt. Die Rostocker wollen mit der Bahn anreisen, die Greifswalder mit dem Bus. „Wir haben ein Kontingent von 500 Plätzen fest“, äußerte Benjamin Schwarz, AStA-Referent für Hochschulpolitik. Die Kosten sollen sich im vierstelligen Bereich bewegen. Für weitere 500 Studenten bestehe die Option, Busse zu mieten, fuhr Benjamin auf der AStA-Sitzung am Montagabend fort. Bei einer Spendenkampagne seien schon 200 Euro eingegangen. Bis zum Zielbetrag muss da aber noch einiges zusammenkommen. Über einen Zuschuss entscheidet morgen das Greifswalder Bürgerschaftspräsidium.

Damit möglichst viele Studenten mitfahren können, wurde für den 5. November eine Vollversammlung einberufen, sodass die Lehrveranstaltungen ausfallen sollten. Dadurch kann aber keine traditionelle Vollversammlung stattfinden, wie dies eigentlich bisher fast in jedem Semester der Fall war. Noch ist jedoch unklar, ob der Vollversammlung die Zeit von 8 bis 15 Uhr oder bis 18 Uhr gewährt wird. Das Rektorat habe sich noch nicht entschieden. „Schiebt das Rektorat einer Zeit nach 15 Uhr einen Riegel vor, haben wir ein massives Problem“, bemängelte StuPa-Präsident Milos Rodatos, da dann viele Studenten nicht mitfahren würden. Es wird damit gerechnet, dass die Demonstranten nicht vor 15 Uhr wieder in Greifswald sind. Für den Fall, dass das Rektorat den Ausfall der Lehrveranstaltung nach 15 Uhr nicht genehmige, drohte Milos damit, vor das Verwaltungsgericht zu ziehen.

Der alte und neue Präsident Milos Rodatos

StuPa-Präsident Milos Rodatos drohte notfalls mit dem Verwaltungsgericht.

AG Demo trifft sich heute wieder

Die Busse sollen morgens um 8:30 Uhr von Greifswald aufbrechen. Da die Rostocker mit einem Sonderzug nach Schwerin fahren und schon eher da sind, startet die Demonstration am Schweriner Hauptbahnhof. Die Greifswalder sollen an der Staatskanzlei hinzustoßen, wo Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) die Petition „Bildung braucht…“ übergeben werden soll. Neben Studenten will sich in den nächsten Tagen auch der Landesschülerrat festlegen, ob er eine Freistellung für Schüler fordern wird. Der Protestzug soll von einem Demowagen vom DGB begleitet werden. Es soll auch eine Bühne mit Rednern geben, eventuell mit Bands. Dies und weitere Details werden auf der kommenden Sitzung der „AG Demonstration“ besprochen, die am heutigen Dienstag ab 20 Uhr im Seminarraum 1 in der Rubenowstraße 2b stattfindet.

Das Land Mecklenburg-Vorpommern ist der Universität Greifswald schon bei ihrem Mehrbedarf entgegengekommen, in dem es jeweils 1,5 Millionen Euro für 2014 und 2015 zusagte. Trotzdem reichen diese Mittel bei weitem nicht aus, um die Lücke im Haushalt zu schließen. Gründe für die Defizite sind unter anderem höhere Kosten für Personal und Energie. Kommt es zu keinen zusätzlichen Mitteln, droht ein Personalabbau und sogar die Schließung ganzer Institute wird von den Studierendenvertretern nicht ausgeschlossen.

AStA wächst und wächst

Schon vor einigen Tagen wurden auf der letzten StuPa-Sitzung Lars Schimanski zum Co-Referenten für Finanzen und Samira Henke zur Referentin für Öffentlichkeitsarbeit gewählt und der Wechsel von Tino Reuter vom Gremienreferat zum Referat für Studium und Lehre bestätigt. Magdalene kündigte schon an, dass es auf der nächsten StuPa-Sitzung zwei Bewerber für das Sozialreferat gebe und einen Bewerber für das nun freie Gremienreferat.

Update: Am 5. November fallen bis 18 Uhr Lehrveranstaltungen aus

Per Rundmail an alle Lehrenden gab die Rektorin am 22. Oktober bekannt, das nun doch alle Veranstaltungen bis 18 Uhr ausfallen müssen. Grund sei die „von den Studierenden angegebene Dauer der Vollversammlung.“

Fotos: Marco Wagner (Archiv, Lehramtsdemo 2013)