Krach stellt am Freitag ihr neues Album in der Greifswalder Mensa am Schießwall vor.

Eine neue Platte war längst überfällig. Denn nach einer Spielzeit im Orchestergraben beim Off-Broadway-Musical „Der kleine Horrorladen“ des Theater Vorpommerns hat die in Greifswald beheimatete Band wieder viel vor. Das aus Tilmann Holsten (Saxophon/ Chor), Thorsten Reul (Tuba), Thomas Welzel (Trompete/Flügelhorn), Sascha Hamann (Schlagzeug/Percussion/Chor), Tobias Reinsch (Gesang/Percussion/Chor), Arne Last (halbakustische Gitarre) und Jan Fischer (Fretless Bass) bestehende Septett kehrt mit frischem Material, eingängigem Sound und lässigem Sprachwitz zurück.

„Voran!“ heißt ihr viertes, komplett durch Konzerte und Merchandise selbst finanziertes Album. Erschienen ist es auf dem eigenen Label Krach-Macher. „Wir wollen den Kreis jetzt größer ziehen“, sagt der Geschichtsstudent Arne Last. Weit über Greifswald hinaus. Denn nach Rostock, Köln und Berlin führt ihre bevorstehende Tour auch für einen kleinen Abstecher nach Holland. Das Unplugged-Konzert am 4. April in Anklam steht fest im Terminkalender. Denn 2008 will Krach wieder präsent sein. Nicht allein auf der Bühne.

Die radiotaugliche Single „Schlafen“ zeugt davon. Eine Tour-DVD ist geplant. Ganz nach der künstlerischen Formel: einfach ist schön, aber schwer. Keinesfalls fehlen die lässigen Riffs oder der gewohnt satte Bläsersatz. „Voran!“ klingt als Nachfolger von „Tagtraum“ immer noch nach Krach und zugleich anders. „Wir sind offener geworden“, meint der Gitarrist Arne Last. Es ist nicht mehr allein die bisher bewährte Mischung aus Jazz, Ska, Raeggae. Denn ganz unabhängig vom Geschmack eines jeden Bandmitglieds versuchen sie jetzt beim Schreiben neuer Songs verschiedenste Musikrichtungen mit zu berücksichtigen. Und seien es beispielsweise Dance- oder Elektroelemente.

Aufgenommen wurden die elf Songs im September 2007 in den Lakeside-Studios in der Nähe von Berlin. Nach einem arbeitsreichen Sommer. „Wir wollten ein radiotaugliches Album“, begründet Thomas Welzel die Entscheidung für den Gang der Band in ein professionelles Studio. Produzent Dirk Burke drückte nicht allein den Aufnahmeknopf, sondern half beim neuen Sound. „Wir sind völlig von dem weg, was wir in den letzten Jahren gemacht haben“, erklärt der BWL-Student. Das brave Strophe-Refrain-Schema der alten Alben habe Krach jetzt hinter sich verlassen. Vom Spielerischen her seien sie ausgefeilter und durchdachter geworden. Ab 29. Februar steht „Voran!“ in den Läden. Und im Netz.     

Geschrieben von Uwe Roßner