Die Apfelfront ist berühmt für ihre Parolen wie:
„Was gibt der Deutschen Jugend Kraft? Apfelsaft! Apfelsaft!“ und „Was tut der Deutschen Jugend weh? Die dumme, dumme NPD…!“. Aber auch Aussprüche wie „Südfrüchte raus!“ oder „Überfremdung des deutschen Obstbestandes“ sind als „Apfelsprech“ bekannt.
Diese und viel mehr stammt von der „FDÄ“ – von der „Front Deutscher Äpfel“. Die „Apfelfront“ hat sich zur Aufgabe gemacht durch Satire Aufmerksamkeit für das Thema Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit zu schaffen. Bedrohlich sei die steigenden Zahl der NPD-Wähler und zunehmende Toleranz für Intoleranz in der breiten Gesellschaft und allen Parteien.
Die FDÄ wurde 2004 nach den Landtagswahlen in Sachsen gegründet und unterteilt sich in Anlehnung an ehemalige oder existierende rechtsextreme Organisationsstrukturen in zahlreiche Untergruppen wie die Jugendorganisation Nationales Frischobst Deutschland (NFD), die Frauenorganisation Bund weicher Birnen (BWB) und zahlreiche lokale „Gaue“.
In Greifswald ist der „Gau Mecklenburg & Pommern“ zu Hause. Durch sie hörte man in der Vergangenheit immer wieder von der Apfelfront und ihren Aktionen. Spektakulärste Aktion: Gemeinsam mit anderen Gauen Deutschlands marschierten sie durch das Berliner Regierungsviertel.
Nun wurde das treiben der „Äpfel“ geehrt. Natürlich nicht irgendwo, sondern in der „Reichshauptstadt“ Berlin. Die Reggae/Dancehall-Formation “Culcha Candela“ überreichte ihnen vor ca. 5000 Jugendlichen die „Goldene Schallplatte gegen Rechts“. Anlass war ein Auftritt im Rahmen des Festival für junge Politik „Berlin 08“.
Zuvor hatte die „Front Deutscher Äpfel“ sich in einem Wettbewerb durchgesetzt. Insgesamt wurden 3 besonders bemerkenswerte Projekte/Initiativen von der Band geehrt.
„Es gibt sehr viele Jugendliche, die sich an ihren Schulen, in Jugendzentren, in Projekten oder in ihrer Freizeit gegen Rassismus und Gewalt engagieren. Leider bekommt die Öffentlichkeit davon oft nicht viel mit. Das wollen wir ändern!“, so Bandmitglied Itchyban zum Anliegen der Band.
Das Festival fand vom 13. bis zum 15.06.08 im „Freizeit- und Erholungszentrum“ (FEZ), in der Berliner Wuhlheide statt.
Sebastian Jabbusch, Student und „Gauleiter“ hielt es für einen Scherz, als er die Nachricht bekam. „Bei den vielen satirischen E-Mails, die wir uns untereinander schicken, hielt ich das auch für einen Gag.“ Natürlich hat er dann auch in typischer Manier eines Gauleiters staatsmännisch reagiert: „Inzwischen wissen wir natürlich: Dieser Preis ist eine größere Niederlage für die NPD, als es das Parteiverbotsverfahren jemals sein könnte. Wir fordern diese linksextremistische Splittergruppe des nationalen Spektrums auf, sich endlich selbst aufzulösen und der einzig wahren nationalen Bewegung anzuschließen!“
*Update 20. Juni 2008:*
Der Berliner Lokalsender berichtet über den Preis der Apfelfront (die ersten zwei Minuten):
Noch mehr Berichte bei Fluter.de (Audio), der TAZ (Bericht) und Greifswald-Kompakt (Pressemitteilung).
Fluter Radio-Beitrag:
Ihr seid mir schon eine vergorene Truppe 😛
Gratulation!
Und endlich mal wieder etwas über die „Front“ auf diesem blog!
Ich hatte schon Bedenken, dass ich Eure Aktivitäten betr. auf „Die
Unabhängige für Mecklenburg-Vorpommern“ angewiesen sein soll.
(Vgl. halbseitiger (!) Beitrag in der „OZ“ am 9.6.08 mit dem Titel
„Front Deutscher Äpfel“ marschiert gegen Neonazis :angel: ).
Noch ein Nachsatz: Nach meinen Erfahrungen gibt es nur ganz, ganz wenige
Studentinnen und Studenten, die unsere „Unabhängige“ auch nur
zur Kenntnis nehmen. Oder?
Also: Keine falsche Bescheidenheit Jabbusch! :angel: :angel: :angel: