Der österreichisch-US-amerikanischer Dirigent, Pianist und Komponist deutscher Herkunft zählt zu den bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts. Walter (1876 – 1962) war Kapellmeister des Leipziger Gewandhauses (1929-1933), Chefdirigent der New Yorker Philharmoniker (1947-1949) und ständiger Gastdirigent der Wiener Philharmoniker. Unter dem Eindruck von Hans von Bülow entscheidet er sich Anfang der 1890-iger Jahre für eine Dirigentenlaufbahn. 1901 folgte er Gustav Mahler an die Hofoper nach Wien. Nach dessen Tod setzt sich Walter als Dirgent für das Werk Mahlers. Zwei seiner bedeutendsten Spätwerke für er erstmals auf. Dabei handelt es sich um „Das Lied von der Erde“ (1911) und die 9. Sinfonie (1912). Als Musikalischer Direktor bleit er in der Richard-Wagner-Stadt München bis 1922. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland emegriert er in die USA und nimmt dort 1946 die Staatsbürgerschaft an. Von 1941 bis 1959 dirigiert er an der Metropolitian Opera in New York und arbeitet darüber hinaus mit den bedeutendsten Orchestern des Landes zusammen. 1957 kommt der Essayband „Von der Musik und vom Musizieren“ heraus. Darin bekennt sich der Sohn einer deutsch-jüdischen Familie zur Anthrophosophie. Mit einer krankheitsbedingten Absage verhalf Walter den 25-jährigen Leonard Bernstein zum Debut. 1960 gastierte zum letzten Mal in Wien. Eine eher unbekannte Seite der Biographie Walters ist die des Komponisten. Dieser Teil seiner Künstlerpersönlichkeit ist weniger bekannt. Dennoch finden sich in seinem Nachlass zwei Sinfonien und eine Violinsonate. Sie befinden sich in der Wiener Universität für für Musik und Darstellende Kunst. Geschrieben von Uwe Roßner