„The Number 23“ von Joel Schuhmacher
Das Phänomen 23, keine gewöhnliche Zahl. Ihr wird schon seit der Antike eine geheimnisvoll dunkle Macht zugesprochen. Sie ist ein Fluch, weitergegeben von einer Generation zur nächsten.
Walter Sparrow (Jim Carrey) ist Tierfänger und lebt glücklich, zusammen mit seiner Familie. Bis ihm seine Frau Agatha (Virginia Madsen) an seinem 32. Geburtstag ein Buch von einem gewissen Tobbsy Kretts (!) namens Number 23 schenkt. Walter findet immer mehr Parallelen zwischen sich und der Hauptfigur und fängt an, sich mit ihr zu identifizieren. Blöd nur, dass der Romanheld Fingerling (Jim Carrey) ein psychopatischer Frauenkiller ist, besessen und verfolgt von einer krankhaften Obsession. Fingerling ist Polizist, der seit seiner rätselhaften Begegnung mit der Selbstmordblondine deren Wahn übernimmt: Die 23, sie durchzieht sein Leben, wird sein Schicksal.
Anfänglich nur angezogen von der zwingenden Beharrlichkeit des Zufalls, steigert sich Walter in ausgewachsene Paranoia hinein, die schließlich in düsteren Wahnvorstellungen gipfeln. Er glaubt, die Geschichte um Fingerling sei Realität und begibt sich auf die Suche nach dem Autor, dem unerkannten Frauenmörder.
Regisseur Joel Schumacher baut zu Beginn seines Films eine fesselnde Spannung auf, die von der schönen Kameraführung und optischen Ästhetik abgerundet wird. Die hohen Erwartungen werden jedoch enttäuscht, denn der Spannungsbogen wird nicht gehalten.
Jim Carrey überzeugt in seiner Doppelrolle durchweg unangefochten. Ganz im Gegensatz zu seiner Figur Walter, die anfangs noch gut durchdacht ist, sich jedoch allmählich in der Story verliert. Schumachers Geschichte füllt sich mit Ungereimtheiten und steuert schließlich unaufhaltsam und gnadenlos auf das auf Überraschung organisierte Ende zu. Sehenswert bleibt Number 23 auf jeden Fall wegen der ästhetisch inszenierten Parallelhandlung der Romanwelt und der überzeugend spannenden ersten Hälfte. Ein immerhin unterhaltsamer Thriller mit dem Resultat, sich nach dem Kinobesuch zu überlegen auf welche Zahl sich der eigene Name aufschlüsseln lässt.
Geschrieben von Sarah Bechimer