In den Niederlanden feiern wir zuerst „Sinterklaas” (Nikolaus). Erst nachdem er am sechsten Dezember das Land verlassen hat, ist es erlaubt, über Weihnachten zu sprechen. Trotzdem kann man Weihnachtsartikel schon viel früher in den Geschäften finden. Geschenke übergeben wir normalerweise an „Sinterklaas“ oder zu Weihnachten.

Weihnachtsmärkte wie ihr sie in Deutschland habt, kennen wir nicht. Deshalb besuchen im Dezember viele Niederländer (besonders ältere Frauen) deutsche Städte, um dort die Weihnachtsathmosphäre zu genießen. Einige größere Gärtnereien versuchen, solch eine Atmosphäre auch in den Niederlanden zu schaffen.
Die meisten Niederländer kaufen ihren Weihnachtsbaum etwa eine Woche vor Weihnachten und werfen ihn wieder aus der Stube, sobald die Feiertage vorbei sind. Heiligabend gehen einige Leute auch in die Kirche. Viele von ihnen gehen nur zu Weihnachten dorthin. Am ersten Weihnachtstag wird viel gegessen und getrunken. Man besucht die Familie und tauscht Geschenke aus. Am zweiten Feiertag wird wieder gegessen und getrunken und andere Familienmitglieder besucht. Oder man geht einkaufen. Viele Leute wissen nicht, was sie an diesem Tag machen sollen und entscheiden sich deshalb, den „Meubelboulevard“ (Möbelboulevard) zu besuchen um einzukaufen bzw. zu schauen und andere Leute zu treffen, die dasselbe machen. Weihnachen ist also ein Fest, das zu Hause mit der Familie gefeiert wird und einen beschränkt religiösen, dafür aber wachsenden kommerziellen Einfluss besitzt.

Geschrieben von Esdert Glazenburg, Geographie-Student aus dem niederländischen Groningen