Nun ist Greifswald ein wenig mehr Fahrradstadt. Heute wurde ein neuer Ausleihpunkt des Fahrrad-Verleihsystems „UsedomRad“ direkt vorm Technischen Rathaus am Marktplatz eröffnet. Zeitgleich gingen auch Stationen am neuen Busbahnhof sowie an der Wiecker Brücke in Betrieb.
Hinter dem System steckt die Idee, dass Bürger und Touristen an einem beliebigen Punkt Fahrräder ausleihen können und diese nicht dorthin zurück bringen müssen. Sie können das Leihfahrrad auch an einem anderen Punkt ihrer Wahl wieder abgeben. Momentan ist jede Station mit sechs Leihrädern ausgestattet. Landrätin Babara Sybre (Linke), zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Arthur König (CDU) die Station am Markt eröffnete, freute sich, „dass nun auch die Fahrradstadt Greifswald angebunden ist“.
Zum Entleihen der Fahrräder gibt es zwei Möglichkeiten. Wer eine Kreditkarte und ein Handy hat, kann sich im registrieren und zahlt einmalig zwölf Euro. Drei Euro Verwaltungsgebühr fallen für das Einspeichern ins System an, neun Euro erwirbt man als Guthaben. Ohne Kreditkarte gibt es die Möglichkeit, sich an die Tourist-Info im Rathaus zu wenden und den Mietpreis in bar zu bezahlen. Dafür werden Daten vom Ausweis ins System von UsedomRad eingespeist, erklärte Enrico Krohn aus deren Geschäftsführung.
Die Mietpreise ab jeder Station gestalten sich wie folgt
- eine Stunde: 3 Euro
- drei Stunden: 6 Euro
- ein Tag: 9 Euro
- ab drei Tagen: 8 Euro pro Tag
- ab sechs Tagen: 7,50 Euro pro Tag
Die drei Greifswalder Stationen werden vom Fremdenverkehrsamt (Tourist-Information) betrieben. „Oft waren schon Touristen hier und wollten sich Fahrräder leihen. Wir mussten sie dann an andere Fahrradverleiher verweisen. Es ist daher eine schöne Dienstleistung, dass wir nun selber Fahrräder ausleihen können“, äußerte Geschäftsführerin Christina Spierling. Was des einen Freud, ist des anderen Leid: Die privaten Fahrradverleiher in Greifswald sind über die neue Konkurrenz sicherlich nicht begeistert.
Damit gibt es insgesamt schon 108 Ausleih-Stationen im Landkreis Vorpommern-Greifswald. Das Projekt wurde im Zeitraum von 2009 bis 2012 vom Bundesverkehrsministerium gefördert und muss sich ab diesem Jahr selbst tragen. Ursprünglich war es auf die Insel Usedom beschränkt. Später sollen auch E-Bikes hinzu kommen, ein Zeitpunkt konnte aber noch nicht genannt werden.
Fotos: David Vössing
9 Euro pro Tag sind derzeitig noch viel zu teuer im Vergleich zu den Leistungen, welche die Kundschaft auf der Insel Usedom erhält. Die örtliche Konkurrenz ist mit 5 (pommerscher Diakonieverein) bis 6 Euro (Jugendherberge) pro Tag deutlich billiger, zudem das Abgeben an anderen Stationen aufgrund des dünnen Filialnetzes auf dem Festland für mich noch kein Argument für das System ist. Weniger Leistungen sollten eigentlich niedrigere Preise rechtfertigen.
3 Euro pro Stunde? LOL!
Im Artikel sind zwei eklatante Fehler. Meine Redaktion wurschtelt mir auch immer wieder Fehler unter, daher muss ich hier mal korrigieren:
1. Frau Spierling ist Geschäftsführerin des Fremdenverkehrsvereins Hansestadt Greifswald und Land e.V. und keines Fremdenverkehrsamtes, das es meinen Recherchen nach überhaupt nicht gibt.
2. Wird keine einzige Station durch denn Fremdenverkehrsverein betrieben. Betreiber ist UsedomRad. Bei der Station am Markt übernimmt der Fremdenverkehrsverein allerdings Serviceleistungen, sieht einmal am Tag nach den Rädern und wickelt in der Touristeninformation Ausleihungen ab.
Hier will man mit Macht Reich werden, 3 Euro pro Stunde das ist unverschämt. Hoffentlich gehen solche Leute bald den Bach runter. Mit freundlichen Grüßen