Die derzeitige Lagerung von Giftmüll im Hafen Ladebow könnte spätestens Ende September enden. Grund sind gekündigte Pachtverträge. Eine Bürgerinitiative hatte gegen die Lagerung protestiert, bisher aber ohne Erfolg.
Nach einer Pressemitteilung der Stadt Greifswald hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) den mit der INTERSEROH MAB Ost GmbH bestehenden Pachtvertrag für ein etwa 10.000 Quadratmeter großes Areal im Hafen Ladebow zum 30. September 2013 gekündigt. Innerhalb dieser Flächen hat die INTERSEROH der Alba Services GmbH und Co KG eine Fläche von 250 Quadratmeter überlassen. Auf dieser Fläche lagern zeitweilig Sonderabfälle, die auch Giftmüll einschließen.
Bürgerinitiative hatte Erfolg
Gegen diese Zwischenlagerung wehrte sich die Bürgerinitiative Wieck-Ladebow und übergab in der Bürgerschaftssitzung letzten Montag 1.147 gesammelte Unterschriften gegen die Giftmülllagerung. Forderungen nach einer Rücknahme der städtischen Genehmigung für Alba liefen ins Leere. „Da der auf Widerruf oder Rücknahme des erteilten gemeindlichen Einvernehmens gerichtete Vorschlag der Bürgerinitiative rechtlich nicht zulässig ist, habe ich gemeinsam mit dem Eigentümer der Flächen im Hafen Ladebow überlegt, wie einerseits dem Wunsch der Bürger und andererseits der weiteren Entwicklung des Hafens entsprochen werden könnte“, äußerte Bausentor Jörg Hochheim (CDU), dass er die Bedenken der Bürger sehr ernst nehme. Die Stadt geht nun davon aus, dass mit dem gekündigten INTERSOH-Pachtvertrag auch das in Rede stehende Zwischenlager vom Tisch ist. Nun geht es um die weitere Entwicklung des Bebauungsplans Hafen Ladebow.
Als „Ausdruck wahrer Demokratie, dass man auf uns gehört hat“ deutete Bernd Liefschefsky die Aktion der Stadt hinsichtlich der zahlreichen übergebenen Unterschriften an und freute sich als Vorsitzender der Ortsteilvertretung (OTV) Wieck-Ladebow, dass die Stadt zurückgerudert ist. Er kritisierte in diesem Zusammenhang wiederholt die Informationspolitik der Stadtverwaltung. So sei eine Anfrage für eine Giftmüllanlage an die Stadt im März gestellt worden, worüber die OTV nicht informiert worden sei, äußerte Liefschefsky (Bürgerliste Greifswald) gegenüber dem webMoritz.
Symbolfoto: „Alter Kran“ von René Krause via www.jugendfotos.de, CC-BY-NC (aufgenommen am Hafen von Münster)