Fachschaftsrat, FSK und LKS

Zuweilen herrscht in unserer Gesellschaft der so genannte Aküfi – der „Abkürzungsfimmel“. Ständig ist von „mfg“, „hdl“ usw. die Rede. Dass der Aküfi auch in der Hochschulpolitik zuschlägt, verwundert kaum. So reden erfahrene Hochschulpolitiker gerne von FSK-Sitzungen oder Treffen der LKS, an denen sie teilgenommen hätten. Heute soll an dieser Stelle Licht ins Dunkel gebracht werden und diesen Kurzformen der Status der Geheimsprache genommen werden.
Was verbirgt sich also hinter der FSK? Findet man diese drei Buchstaben auf DVD-Hüllen, sollte man darauf achten, ob der Film auch für den kleinen Bruder geeignet ist, legt die „Freiwillige Selbstkontrolle“ doch das Mindestalter fest, ab dem ein Film für den jungen Zuschauer geeignet ist. Ganz ohne Kontrolle kommt hingegen die „Fachschaftskonferenz“ aus. Hierbei handelt es sich um ein Treffen aller Fachschaftsräte, das während der Vorlesungszeit einmal pro Monat stattfindet. Hier koordinieren die Fachschaftsräte der einzelnen Institute ihre Arbeit und tauschen sich aus. Schließlich soll ein Mediziner auch mitbekommen, was bei den Germanisten läuft. Geleitet werden die Treffen von der FSK-Vorsitzenden und ihrer Stellvertreterin.
Doch was ist eigentlich ein Fachschaftsrat? Hierbei handelt es sich um eine Art Betriebsrat eines einzelnen Instituts. Jährlich werden von den Studierenden einer bestimmten Fachrichtung (z.B. Medizin) Kommilitonen gewählt, die die Studierendeninteressen gegenüber der Institutsleitung vertreten. Der Fachschaftsrat hat also in etwa dieselbe Funktion wie der Klassensprecher in der Schule. Seine Funktionen sind jedoch erweitert, entscheidet er doch auch über die Verwendung der Gelder aus dem Semesterbeitrag, die proportional zur Studierendenzahl jedem Institut zugewiesen werden. Hiermit kann Sinnvolles wie Ersti-Frühstücke oder Institutspartys finanziert werden. Wann an eurem Institut die nächste Wahl zum Fachschaftsrat stattfinden wird, erfahrt ihr rechtzeitig. Macht auf jeden Fall von eurem Wahlrecht Gebrauch oder kandidiert doch selbst. Und was ist nun die LKS? Übersetzt heißt sie „Landeskonferenz der Studierendenschaften“. Bei diesem Wortungetüm wird schnell klar, warum man auf eine Abkürzung ausgewichen ist. Die LKS arbeitet hochschulübergreifend. Hier treffen sich delegierte Studierende aller Hochschulen eines Landes (in Mecklenburg-Vorpommern sind das fünf) um über Angelegenheiten zu beraten, die alle Universitäten und Fachhochschulen betreffen. Schließlich ist man gemeinsam häufig stärker. Besonders turbulent ging es bei der LKS im vergangenen Jahr zu als über die Kürzungspläne der Landesregierung gesprochen wurde, denn bei aller Liebe zu Abkürzungen – Mittelkürzungen mag auch der eingefleischteste Hochschulpolitiker nicht.

Geschrieben von Kai Doering