Auf der heutigen AStA-Sitzung stellten sich einige Bewerber vor. Den größten Diskussionsbedarf gab es um Tino Reuter, der Mitglied in einer Studentenverbindung ist. Als Termin für die Vollversammlung der Studierendenschaft wurde der 25. Juni ausgewählt. Die Wahl einer/s kommissarischen Vorsitzenden wurde erneut verschoben. Auch der Diebstahl von etwa 1.000 Euro im AStA-Büro wurde diskutiert.
Morgen bekomme er die Partyprotokolle, welche die genaue Höhe der verschwundenen Einnahmen der Gender Trouble Partys darlegen können, berichtete Till Lüers, Beauftragter für Finanzen und hofft, die Höhe genauer beziffern zu können. Es könnten auch 1.200 Euro sein, die fehlen. StuPa-Präsident Milos Rodatos ergänzte, dass die Ermittlungen der Polizei noch kein Ergebnis gebracht hätten. Er glaubt nicht, dass man aufgrund eines technischen Fehlers zu einer Lösung kommt. Die Ergebnisse der Tresorprokolle würden drei Mitgliedern des Haushaltsausschuss vorgelegt, die nicht betroffen seien. Über eine entsprechende Diebstahlversicherung verfügt der AStA nicht.
13 Bewerber für 12 Referate
Insgesamt bewerben sich bei der morgigen StuPa-Sitzung 13 Studierende auf 12 Referate, allerdings nicht auf den Vorsitz. Einige Bewerber waren auf der Sitzung auch anwesend und die längste Diskussion gab es um Tino Reuter. Der Lehramtsstudent im achten Semester ist Mitglied im Verein deutscher Studenten zu Greifswald. Es sei keine Burschenschaft, die Mensur lehnen sie auch ab, betonte er. Weiterhin sei er seit vier Semestern inaktiv, wolle aber Mitglied bleiben. Politisch verortet er sich in der Sozialdemokratie. Er bewirbt sich mit Fachschaften und Gremien sowie Veranstaltungen und Sport, zieht ersteres aber vor, wofür es aber noch einen weiteren Bewerber gibt. „Ich will Teil der studentischen Selbstverwaltung sein und kann die Arbeit aufbringen“, nennt Tino seine Intention.
Weiterhin bewirbt sich Juso Simon Karrasch um das Referat Studium und Lehre, welches er momentan als Beauftragter ausführt. Durch seine schon zweijährige Tätigkeit in der Studienkommission des Senats brauche der ehemalige Stupist keine Einarbeitung. Florian Haase bewirbt sich auf das Sozialreferat und möchte wegen der hohen Mieten einen Schwerpunkt auf das Thema Wohnen legen. Für Verwunderung sorgte, dass er regelmäßig acht bis zehn Stunden in der Woche arbeiten möchte, am Anfang und in Ausnahmefällen auch mal 15 bis 20 Stunden, und begründet dies mit dem Studium. Allerdings sind 20 Stunden und mehr für ein Hauptreferat eher die Regel als die Ausnahme.
Wie lange arbeitet ein AStA-Referent?
Kassandra Decker bewirbt sich auf das Gleichstellungsreferat und ist mit ihrer Vorgängerin in Kontakt, mit der sich schon über Projekte ausgetauscht habe. Madleine Baumgart bewirbt sich um das Referat Internationales und Magdalen Majeed wie Tino Reuter um das Referat Veranstaltungen. „Ich muss mich jetzt mal engagieren, um später was vorweisen zu können“, nannte die Studentin im ersten Mastersemester Organisationskommunikation ihre Motivation. Für Lacher in der Runde sorgte Till Lüers, der für das Finanzreferat kandidiert: „Haushaltsberechnungen machen mir Spaß. Ich brauche am Ende ein Ergebnis“, schwärmt der Jura-Student über Finanzen. Da Till momentan auch Beauftragter für Finanzen ist, berichtete er zu Beginn der Sitzung über die Haushaltspläne der Fachschaften. Es habe einige Schnitzer gegeben, die er behoben habe. Mit den einzelnen FSRs soll es einen Workshop zum Thema Finanzen geben, an welchem auch Prorektor Prof. Wolfgang Joecks über steuerliche Themen etwas beisteuern werde.
Johanna Ehlers berichtete unter anderem aus der Dienstberatung, das die geplante Erhöhung der Gebühren am Fremdsprachen- und Medienzentrum (FMZ) zurückgezogen worden sei, aber nur um technische Details zu klären. Im Übrigen erwähnte die Referentin für Internationales, dass das Regenbogen-Projekt am Greifswalder Flüchtlingsheim, bei dem Studenten den Asylbewerbern Deutschkurse geben, aufgrund des hohen Bedarfs auf Wolgast und Anklam ausgeweitet werden soll.
Vollversammlung soll am 25. Juni stattfinden
Als Termin für die Vollversammlung der Studierendenschaft einigte sich der AStA auf den Dienstag, 25. Juni. Eine Uhrzeit wurde noch offen gelassen. Ein inhaltlicher Schwerpunkt wurde noch nicht getroffen. Der Termin muss noch morgen vom StuPa bestätigt werden.
Zur Bundestagswahl soll es in der Universität einer Podiumsdiskussion mit allen Direktkandidaten im Wahlkreis geben, darunter auch Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel (CDU). Per Meinungsbild wurde dazu die erste Juliwoche ins Auge gefasst. Die Einladungen sollen bis 24. Mai verschickt werden. Die Universität will gemeinsam mit der Studierendenschaft die Veranstaltung durchführen.
„Club 9 desillusioniert“
Der Club9 habe ein Gutachten des Studentenwerks sehr ruhig aufgenommen und reagierte „desillusioniert“, berichtete Milos. Danach kostet die Sanierung des Heizhauses 50.000 Euro. Die gleiche Summe kommt mindestens noch einmal für die Inneneinrichtung drauf. Der C9 ist auch am Donnerstag Thema einer Verwaltungsratssitzung des Studentenwerks. Laut Erik hat Kanzler Dr. Wolfgang Flieger in Aussicht gestellt, dass die Uni einen Beitrag leiste, was aber auch für Studentenwerk und Studierendenschaft gelte.
Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels hieß es, dass es 14 Bewerber auf die freien AStA-Referate gibt. Dies war falsch, es sind nur 13 Kandidaten, der Fehler kam durch die doppelte Bewerbung von Tino Reuter zustande.
Fotos: Logo – AStA Greifswald, Merkel – Christine Fratzke, Gruppenbild, Milos – David Vössing
Auf welchem Stern lebt ihr, dass ihr glaubt Merkel könne man einfach mal mit einem Monat Vorsprung einladen? Wenn das ganze wirklich alle Kandidaten umfasst wird entweder im Bundeskanzleramt wegen eines Termins angefragt, den dann alle annehmen müssen oder man behauptet nicht einfach alle einladen zu wollen. Kann mir auch vorstellen, dass das für andere Politiker schwierig wird mit der Terminplanung. Aber der Referent wird sicher wissen wann seine Genossen zeitlich verfügbar sind. Dann nennt es aber bitte nicht PodiumsDISKUSSION!
Im Zuge des Wahlkampfes würde ich es dem neuen AStA durchaus wünschen, dass man es schafft die Direktkandidaten einzuladen. Ich muss mich jedoch meinem Vorredner tacr anschließen. Binnen sechs Wochen sowas auf die Beine zu stellen ist fernab jedweder Logik und absolut illusorisch. Im Zuge der 24h-Vorlesung gehen die Einladungen an so ziemlich alle hochrangigen Politiker bereits 6-8 Monate vorher raus und selbst da wurde uns immer gesagt, dass das viel zu wenig Vorlaufzeit ist. Ich würde es begrüßen wenn da vielleicht die Universitätspressestelle was drehen kann, aber das ist im Normalfall nicht zu machen. Überlegt doch mal, es geht auf die heiße Phase des Wahlkampfes zu, im September ist es schon so weit. Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, dass da im Terminkalender der meisten so kurzfristig noch Platz ist. Ganz im Gegenteil. Die werden sicherlich komplett ausgebucht sein.
Nehmen wir mal an am 24. Mai gehen die Einladungen tatsächlich raus. Bis wann erwartet ihr da eine Antwort? Binnen einer Woche? Binnen zwei Wochen? Selbst wenn das gelingen sollte braucht man eine viel größere Planungssicherheit und Vorlaufzeit. Das ganze muss auch beworben werden und auf Flyer und Plakate müssen Informationen drauf. Ohne umgehende Zu- oder Absagen kann man sowas ja nicht planen geschweigedenn bewerben. Und nicht zu vergessen, dass eineinhalb Wochen vor der ganzen Aktion die Vollversammlung stattfinden soll. Das ist auch eine Veranstaltung die man nicht mal eben schnell aus dem Ärmel schüttelt. Auch da braucht man Themen, Vorbereitung und Werbung. Das bindet ungemein viele Ressourcen. Unterschätzt das mal nicht.
Ambitioniertes Projekt, aber in der Zeit leider fernab jeder Realität und rein theoretischer Natur. In der Praxis funktioniert das aber nicht.
"Ich muss mich jetzt mal engagieren, um später was vorweisen zu können" – wurde das ernsthaft so gesagt? Gehört es nicht sonst zum guten Ton etwas von intrinsischer Motivation und dergleichen zu erzählen? Hach.