diesmal: die zoologische sammlung – Lernen von ausgestopften Tieren

In der Bachstraße befindet sich das so genannte Zoologische Museum, welches eigentlich keines ist. Denn nur ein Teil der im Zoologischen Institut befindlichen Sammlungen ist für die Öffentlichkeit zugänglich, und das auch nur nach telefonischer Absprache mit einem der Verantwortlichen. Außerdem sind gar nicht alle Sammlungen ausgestellt, da dem Zoologischen Institut wie anderen Instituten auch die Räumlichkeiten dafür fehlen.
Was einst als ?Naturalienkabinett? im Hauptgebäude der Universität begann, entwickelte sich in den 30er Jahren des 19. Jahrhunderts. zu der Zoologischen Sammlung, auch aufgrund des wissenschaftlichen Fortschritts des Zoologischen Institutes. Im Jahr 1836 verselbständigte sich das Zoologische Museum, da das Institut die Räume in der Bachstraße erhielt. Diese gehörten seit 1834 der Uni und beherbergten vorher einen Teil der Anatomie. Sie mussten jedoch nach zwei Jahren ausziehen, da die Bürger sich beschwerten, die die Anatomie nicht gerne mitten in der Stadt sahen.
Heute befindet sich im ersten Stock des Gebäudes die speziell eingerichtete zentrale Demonstrationssammlung, die nach Hohltieren, wirbellosen Tieren und Wirbeltieren systematisch geordnet ist, also alle Tiergruppen enthält. Diese Präparate werden vorwiegend in Vorlesungen eingesetzt oder können von Interessierten nach Anmeldung besichtigt werden. Dort kann man dann unter anderem Seesterne oder Krebse bewundern, aber auch ein Eichhörnchen und einen Biber und sogar ein Skelett eines Straußenvogels. Den umfangreichsten Teil macht die wertvolle Sammlung einheimischer Vögel (Pommernsammlung) aus. Sie ist eine der vollständigsten Regionalsammlungen in Deutschland. Man kann hier unter anderem einen ausgestopften Uhu, Rotkelchen, sowie einen Falken sehen. Der über einen Meter große Kondor gehört natürlich nicht zu dieser Sammlung, da er nur in Südamerika vorkommt. Er ist aber ein Beispiel für die Vielfalt an Arten, den die Zoologische Sammlung auch insgesamt vorzuweisen hat. Außerdem ist auch der Reichtum an so genannten ?Typen? der Sammlung bemerkenswert, von denen hier übe 600 vorhanden sind. Typen sind diejenigen Exemplare, die der Beschreibung einer Art oder Unterart zugrunde gelegen haben. Sie sind also sehr bedeutsam für die Festlegung von zoologischen Namen. Denn mit dem Typusverfahren wird ein wissenschaftlicher Artname mit einem Typus verbunden, und ist dann in allen biologischen Fachbereichen gültig.
Der Hauptanteil an vorhandenen Präparaten ist jedoch ausschließlich für wissenschaftliche Zwecke vorgesehen. Sie sind magaziniert, so wie zum Beispiel die Insektensammlung mit über 2.100 Insektenkästen. In ihrer Ergänzung und Erweiterung liegt ein Schwerpunkt der Weiterführung der Sammlungsteile.
Im Dachgeschoss des Hauses befindet sich schließlich noch eine Skelettsammlung, die aber aufgrund des erwähnten Platzmangels nicht geordnet und ausgestellt ist. Zwei Walskelette sind an das Meeresmuseum in Stralsund verliehen.
Die Zoologische Sammlung ist ein weiterer kleiner Schatz der Universität, der ihr hoffentlich lange erhalten bleibt.

Nach Absprache sind Besichtigungen der Demonstrationssammlung möglich. Interessierte können sich unter der Telefonnummer 86 42 71 an Dr. Dietmar Schittek wenden.

Geschrieben von Anne Bringezu