Drei Engel fürs Wohnen

Wohnraum ist ein Problem in Greifswald; das ist nichts Neues. Die mittlerweile über 10 000 Studenten wollen nicht nur in der Stadt studieren, sondern auch wohnen. Dass dies klappt, dafür sind Karl-Heinz Daus und seine zwei Mitarbeiterinnen Edda Nehls und Annette Krehmke zuständig.
?Wir wollen die Studierenden, die gerade neu nach Greifswald gekommen sind, nicht allein lassen?, sagt der Abteilungsleiter für Bau und Technik, wie Daus’ offizielle Berufsbezeichnung lautet. 846 Wohnheimplätze von der Makarenkostraße bis zur Fleischerwiese betreuen die drei von ihrem Büro in der Mensa aus. ?Wir bekommen jedoch auch Anträge, die für Stralsund oder Neubrandenburg bestimmt sind, die wir weiterleiten.? Dies liegt daran, dass das Studentenwerk auch für die beiden Fachhochschulstandorte verantwortlich ist.
Doch schon mit Greifswald haben Karl-Heinz Daus und seine beiden Mitarbeiterinnen alle Hände voll zu tun. So wurden zum vergangenen Wintersemester gut 1200 Anträge auf Wohnheimplätze gestellt. ?Wir haben alle beantwortet?, so Daus. Entscheidend sei bei der Platzvergabe die Reihenfolge der Antragseingänge. Ausnahmen bilden jedoch Schwerbehinderte sowie Studierende mit Kind, die bevorzugt behandelt werden.
Doch auch um all diejenigen, die eine Absage bekommen haben, kümmern sich die drei. So geben sie Listen mit Privatanbietern heraus, damit kein Student ohne Dach über dem Kopf seine Zeit in Greifswald beginnen muss. Ab und zu kommt es dennoch zu Problemen. ?Manch einer versteht einfach nicht, dass die Plätze irgendwann weg sind.?
Besonders stressig geht es in den Räumen neben dem Speisesaal zu, wenn es ?freie Vergabe? heißt. Hier werden zweimal im Jahr, jeweils kurz vor Semesterbeginn, die Plätze vergeben, die nicht angenommen wurden. ?Wer zuerst kommt, malt zuerst?, heißt es auch hier. ?Ab acht Uhr geht es hier hoch her?, so Daus. Mittlerweile würden Nummern vergeben, damit niemand den ganzen Tag warten müsse. ?Letztes Mal hat es bis abends um neun gedauert.?
Aber nun ist es doch sicher ziemlich ruhig geworden, wo jeder eine Bleibe gefunden hat? ?Keinesfalls?, sagt Karl-Heinz Daus und schmunzelt, ?uns liegen bereits wieder knapp 70 Bewerbungen für das Sommersemester vor.         

Geschrieben von Kai Döring