Wie viel Tüftlergeist braucht es, um aus Knete einen 94-minütigen Stop-Motion-Animationsfilm wie „Wallace und Gromit – Auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen“ zu formen?
1985 schuf Nick Parks das reizende Duo aus zerstreutem Erfinder und vierbeinigem Freund. Erstmalig wirft es in abendfüllender Spielfilmlänge die Frage nach dem Sein oder Nichtsein eines gemüseliebenden Nagers auf. Einmal abgesehen vom philosophischen Gehalt und Streitwert der Leinwandproduktion ist die stark ausgeprägte Liebe für Details von Beginn an entscheidend und ergreifend zugleich. Denn für eine Sekunde bewegten Filmes bedarf es 24 einzelner Bilder. Um am Ende die Illusion einer flüssigen Bewegung der Figuren zu gewinnen, werden sie wie beim Daumenkino vor jedem neuem Bild ein bisschen weiterbewegt. Typisch britisch, einnehmend keck und zum Schmunzeln komisch ist Nick Parks neuester Wallace und Gromit ein richtiger Hingucker.
Geschrieben von Uwe Roßner