Der Alltag schreit nach Arbeit, Stress, Theorie und Trockenheit. Wer kommt mit und entflieht dem Ganzen für ein paar Stunden? Es mag unheimlich klingen, aber der Weg führt tatsächlich über einen alten Schrank. Man braucht nur die Tür zu öffnen, ein bisschen daran zu glauben und schon findet man ein Land voller Magie, Fantasie und Abenteuer.
Dieses Land heißt Narnia und öffnet sich seit dem 8. Dezember 2005 dem mutigen Besucher als eine verschneite Welt, wie sie nur Kinderaugen erträumen könnten. Hat man sich erst einmal darauf eingelassen, erlebt man ein Genre, das im Hollywood- Wahn mit all den Jedi-Rittern, FBI-Agenten und scheinbar so mutigen Helden beinahe ausgestorben war.
„Die Chroniken von Narnia“ kommt gänzlich ohne Brutalität und Terror aus und überzeugt durch liebevolle Charaktere und eine ebenso wunderbare Landschaft, welche in beeindruckenden Bilder den Zuschauer fesselt. Die Figuren stammen aus der Feder von Clive Staples Lewis, welcher spätestens nach seiner „Narnia“-Chronologie als einer der größten britischen Schriftsteller der neuen Zeit gilt.
Die eine oder andere Parallele zu „Herr der Ringe“ ist erkennbar: Musste sich doch Neuseeland als Drehort einmal mehr als perfektes Märchenland beweisen. Wer außerdem alte Bekannte wie die Eiskönigin oder Väterchen Frost wieder zu erkennen glaubt, der liegt richtig.
Wem all diese Dinge zusagen, der kann in diesem Film ein Feuerwerk aus Kindheitsträumen und Erwachsenenwünschen finden. Ein wenig Vertrauen und ein bisschen Kinderdenken im Herz und man befindet sich im Abenteuerland, wo noch das Gute gegen das Böse siegt und die Kleinsten das Größte vollbringen. Wer sich dorthin erst einmal verirrt hat, möchte meistens nicht mehr zurück. Wie gut, dass alles mit den Büchern begann, die auch nach 50 Jahren noch zum Lesen einladen. Mit ihnen lässt es sich jederzeit schnell in die ferne Welt abtauchen und wieder ein Stück Kindheit genießen. Denn für ein bisschen Zauber ist man doch nie zu alt, oder?
Geschrieben von Jessika Wagner