Sie wollen Saddam Hussein „den Arsch aufreißen“. In die arabische Wüste verfrachtet, sind sie hungrig darauf, ihre hart erworbenen Fähigkeiten in die Tat umzusetzen.
Doch zunächst heißt es warten. Trainieren und warten. Bald ist es weniger der ominöse Feind, der dort irgendwo hinter den Dünen lauert, sondern die Angst um die eigene Freundin, die ihnen den Schlaf raubt. Als der Krieg dann endlich losgeht, wird der erste tödliche Beschuss mit dem schönen Terminus „friendly fire“ versehen werden. Mit seinem Portrait des ersten Golfkrieges hat Regisseur Sam Mendes eine eindringliche Umsetzung der Autobiographie des Marineinfanteristen Anthony Swofford (Jake Gyllenhaal) geschaffen. Trotz all seiner Absurdität ist das Szenario erschreckend authentisch. Die Charaktere sind keine moralisierenden Stereotypen, sondern zeigen sich als abgedrehte GIs ebenso wie als menschliche Unteroffiziere. Das Werk versteht sich als Adaption von Stanley Kubricks „Full Metal Jacket“ und kann dem als Betrachtung der Folgegeneration durchaus gerecht werden.
Geschrieben von Arvid Hansmann