Kita-Umfrage des Studentenwerks ausgewertet
„Die Studienzeit ist günstig, um Kinder zu bekommen“, ist Claudia Klasen vom Studentenwerk überzeugt. Um Studierenden mit Kind unter die Arme zu greifen, hatte sie deshalb bereits im Juni eine Kindertagestätte, die sich am Studienalltag und an den Vorlesungszeiten orientiert, angekündigt. Als erster Schritt auf dem Weg dorthin hat das Studentenwerk gemeinsam mit einigen Kommunikationswissenschafts-Studenten zwischen dem 20. Juni und dem 24. Juli eine Umfrage durchgeführt (siehe moritz 50), an der sich 328 Personen beteiligten. Inzwischen liegen erste Ergebnisse vor.
Die Auswertung ergab, dass 54,9 Prozent der Befragten ein oder mehrere Kinder haben, deren Alter in den meisten Fällen zwischen ein und zwei Jahren (45 Prozent) beziehungsweise drei bis sechs Jahren (42,7 Prozent) liegt. Darüber hinaus gaben 39,3 Prozent der bisher Kinderlosen an, ein Kind zu erwarten oder in naher Zukunft zu planen.
Dreh- und Angelpunkt ist die Betreuung des Nachwuchses. Nur 44,4 Prozent aller Befragten gaben an, dass der Bedarf an Kinderbetreuung bei ihnen gedeckt sei, 51,7 Prozent hingegen sehen hier massive Probleme. Das Gros (66 Prozent) greift bei der Betreuung auf den Kindergarten zurück, doch entstehen auch hier Probleme. Ein gutes Drittel (34,4 Prozent) derjenigen, die keinerlei Kinderbetreuung nutzen, gab als Grund an, dass das Kind zu jung oder zu alt sei. Bei 16,1 Prozent steht jedoch der Kostenaspekt im Vordergrund. Sie können sich einen Krippenplatz schlichtweg nicht leisten. Im Umkehrschluss wurden „niedrige Kosten“ in der Kinderbetreuung von 94 Prozent der befragten Studenten als „sehr wichtig“ oder „wichtig“ eingestuft. Darüber hinaus spielen auch flexible Öffnungszeiten der Einrichtung eine entscheidende Rolle.
Studieren mit Kind ist also nicht einfach, auch wenn sich gewisse Vorteile, wie etwa eine Grundsicherung, ergeben. Knapp 70 Prozent der Studenten mit Kind rechnen zumindest mit einer Verzögerung ihres Studiums.
Geschrieben von Kai Doering