Seit etwa neun Uhr heute Vormittag fehlt eine Linksabbiegerspur an der Europakreuzung. Die linke der beiden Abbiegerspuren vom Hansering in die Wolgaster Straße wurde mit Baken gesperrt. Mit dieser Maßnahme wird geprüft, ob eine Spur für den Kraftfahrzeugverkehr ausreicht und ob sich der Verkehr dadurch im Hansering bis in die Einmündung Friedrich-Loeffler-Straße zurückstaut. Ziel der Prüfung ist es, zu entscheiden, ob die geplante Diagonalquerung für Radfahrer tatsächlich umgesetzt werden kann.
Im Mai lehnte die Bürgerschaft mit knapper Mehrheit einen Antrag ab, die Diagonalquerung aus dem Radverkehrkonzepts zu streichen. Vorher hatte es noch eine Radfahrer-Demonstration für die Diagonalquerung gegeben. Wird sie realisiert, muss eine der beiden Linksabbiegerspuren vom Hansering in die Wolgaster Straße wegfallen. Unter dieser Bedingung wurde die Diagonalquerung vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr Mecklenburg-Vorpommern genehmigt, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Greifswald.
Kommt es zu einem Rückstau?
„Wir wollen uns als Verkehrsbehörde und Straßenbaulastträger gemeinsam mit der Polizei von den Auswirkungen überzeugen, die ein Fahrstreifen weniger mit sich bringt“, begründete Baudezernent Jörg Hochheim den Verkehrsversuch. Zweimal wöchentlich soll die Verkehrssituation dokumentiert werden. Bei der Auswertung wird sich zeigen, ob es zu einem Rückstau und erheblichen Behinderungen für den motorisierten Verkehr kommen wird, wie ihn die Gegner der Diagonalquerung befürchten, oder nicht. Die Sperrung dauert bis zum 31. Juli.
Die Diagonalquerung wäre ein Fahrradweg quer über die Europakreuzung vom Mühlentor bis zum Theater und soll den Radverkehr besser führen und Unfälle zwischen Radfahrern und rechtsabbiegenden Kraftfahrzeugen reduzieren. Ein solches Projekt wäre bislang einmal in der Bundesrepublik, so die Stadt.
Fotos: David Vössing (Artikelbild), Simon Voigt (Archiv)
Wieso machen sich die Leute so eine Mühe da nochmal zu zählen, wäre es nicht völlig ausreichend mit den schon vorhandenen Daten des Verkehrsaufkommens eine Simulation durchzuführen?
Theoretisch würde das sicher reichen, da wir aber in Vorpommern sind, muss der Spaß mal durchexerziert werden. Ziel des Ganzen: es muss auch der letzte Krakeeler, der auf Vorrechte für Ureinwohner pocht oder der Diagonalquerung schon aus Prinzip widerspricht (weil ist ja NUR für Studenten und die sind hier schließlich die, die Ärger machen) oder einfach nur Angst vor der Ampel-Rot-Phase hat kapiert, dass er mit seinem Töff-Töff-Auto gar nicht wirklich länger auf der Abbiegespur warten muss. Das könnte man noch hundert mal erzählen, simulieren, vorspielen, unter Einsatz von Handpuppen erklären, als Hörspiel veröffentlichen, malerisch darstellen oder sonstewas – geglaubt wird es erst, wenn man selbst ma da lang gefahren ist (und selbst dann würden vielleicht noch Verschwörungstheoretiker auf den Plan treten)
Ein Modell, dass Schule machen könnte. Wenn sich die Schreihälse hier rationalen Argumenten und wissenschaftlichen Nachweisen entgegenstellen, einfach auf Erlebniseinsicht setzen…
Dieses leise Flüstern einer vorpommerischen Verschwörung, der nur einheimische Nichtstudenten angehören dürfen finde ich immer wieder niedlich. Leider ist dieses Poltern nur ein Ablenkungsmanöver weil die Argumente längst ausgegangen sind.
Da scheut sich sogar der dunkelgrüne Ulrich Rose nicht das höllengleiche Gefährt namens Auto zu benutzen. Vgl. Aussagen von Herrn Rose im Greifswalder Grünen Blog, dort sind viele Einfälle "zur Sozialkompetenz und zum geistigen Niveau von Autofahrer_innen" zu bewundern. ….
Zu „Stau vor der Europakreuzung“
(OZ vom 3. Juli):
Montag, gegen 16.20 Uhr, absolute Berufsverkehr-Rush-Hour, Linksabbiegespur vom Hansering in dieWolgaster Straße: Sechstes Auto in der Schlange, das nächste Grün warmeins. Dienstagmorgen, 8.50 Uhr, flüssiger Vormittagsverkehr: fünftes Auto in der Schlange. Das nächste Grün war meins. Auf dem Rückweg, gesehen von der Rechtsabbiegespur Wolgaster Straße/ Hansering um 9.05 Uhr: ein einziges (!) Auto auf der entgegenkommenden Linksabbiegespur. Wieso stellt die OZ in der Überschrift einen „Stau“ fest? Es ist offensichtlich eine politische Überschrift, keine Tatsachenfeststellung.
Ulrich Rose, Bündnis 90/Die Grüne
Da frisst der Wolf die Kreide auf und unterstellt ebenfalls eine pöse Verschwörung.
Ich bin jung, fahre lieber Rad als Auto und brauche die Diagonalquerung nicht. Aber das darf ich, wenn es nach einigen wenigen aber dafür umso lauteren Menschen geht, anscheinend nicht sagen. Warum bitte muss ich die Diagonalquerung gut finden? Es erinnert irgendwie an die Arndt Debatte. Aber darum soll es nicht gehen. Ein Austausch sachlicher Argumente wäre schön
Da ist was dran.
Leider ist der Realitätsemulator derzeit nicht vollständig einsetzbar. Der Kristallkugelvorhersagekumulator muss dringend ersetzt werden. Auch die örtliche Hexe kann kurzfristig nicht für Ersatz sorgen.
Die Mühe besteht wohl eher in der Sperrung der Bereiche. So kann dann jeder sehen wie sinnlos die Diagonalquerung wahrscheinlich ist.
Unabhängig von der Diagonalquerung könnte es sinnvoll sein, nur eine Linksabbiegerspur zu belassen. Ich denke, das bisherige Einordnen auf die linke Spur in der Wolgaster Straße führte regelmäßig zu Schwierigkeiten, insbesondere weil einige Autofahrer das Reißverschlussverfahren missachten und die Spur häufig zum Halten benutzt wird.
Bin ich nicht nur vor dem Abbiegen auf einer Linksabbiegerspur? Den Teil der Fahrbahn, den Du meinst kann man auch gut zum geradeaus fahren benutzen… 😉
Hast Du einen Führerschein? Dein Argument ist wenig schlüssig für mich. Mit diesem Argument kann man sich auch prima für eine Spur auf Autobahnen einsetzen.
Also auf den Satellitenbildern, die googlemaps ausspuckt, sieht das schon sehr nach zwei Abbiegespuren aus, die Fahrbahnmarkierung lassen da keine Möglichkeit zum Geradeausfahren erkennen.
Einspurige Autobahnabschnitte können übrigens durchaus funktionieren, kann man sich in Schweden von überzeugen. (schon klar, geringeres Verkehrsaufkommen und so und überhaupt – offtopic)